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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #1801  
Alt 30.09.2022, 14:15
mithardemb mithardemb ist offline
Schlautuer
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Bin auf die Heute Show heute Abend gespannt.
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  #1802  
Alt 01.10.2022, 00:27
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Zitat:
Zitat von Claus Beitrag anzeigen
Lies mal was ich geschrieben habe, nr 1 haben wir entlassen, passte nicht ins Team, nr 2 hatte Finziell und Aufgabentechnisch ungefähr das gleiche wie in der anderen Firma, aber statt 1 Stunde Fahrtweg nur 10 Min. da kannst wenig machen. Wir haben auch einen kleinen Standort Nachteil.
Dich doch, ich habe es schon verstanden. Aber letztendlich ist das doch die komplett freie Marktwirtschaft, die die neoliberale Bewegung immer gefordert hat. Nur hat es sich gedreht.

Ich kann bei der IT Branche nur beurteilen, was ich allgemein lese oder in YT sehe und ich kenne auch nur einen IT Unternehmer näher, Sohn eines Bekannten, und für mich deutet das Bild im Allgemeinen darauf hin, dass einfach zu wenig Geld geboten wird, vor allem im internationalen Vergleich. Ich kenne Eure Firma nicht, daher will und kann ich mir da kein Urteil erlauben, aber den Standortnachteil hat man hier ebenfalls.

Und der Sohn meines Bekannten stößt in dasselbe Horn wie du. Man findet kaum jemanden. Auf den ersten Blick eine tolle Firma. Hat er (mit Papas Hilfe) übernommen für viel Geld, super Kunden, super Fachkenntnisse, tolle Arbeitsatmosphäre und er hat schon Preise als "Toparbeitgeber" bekommen. Trotzdem findet man kaum Leute.

Warum?!: Schaut man genauer hin, dann stimmen zwar die "weichen" Faktoren, nur reitet man halt voll die "woke" Welle. Duzkultur, ergonomische Arbeitsplätze, komplette Vertrauensarbeitszeit usw.

Der Haken kommt, wenn man näher schaut oder bei Kununu liest. "Branchenspezifisch recht niedrige Gehälter", "keine Firmenwagen, nur Bahncard (macht auf Öko/Nachhaltig).

Letztendlich, und da ist für mich der große Widerspruch, besetzt er die offenen Stellen notgedrungen mit Freelancern (projektbezogen), die erheblich mehr kosten als ein fester Angestellter. Er bietet also faktisch zu wenig Gehalt. Da nutzen dann auch Fitnesstudiokarte, Incentiveevents, Vollausstattung der Luxusfirmenküche mit Bio, Chilloutroom etc. wenig. Die Mitarbeiter "nachhaltig" mit der Bahncard durch Deutschland zum Kunden zu schicken anstatt Firmenwagen zur Verfügung zu stellen ist am Rand des Ruhrgebietes jetzt auch nicht optimal.

Letztendlich bleibt nur ein Grund, warum ihm die Bewerber nicht die Bude einrennen und den liest man dann bei Kununu. Es ist die Bezahlung. Alles andere wird in höchsten Tönen gelobt, nur da hakt es.
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  #1803  
Alt 01.10.2022, 00:39
Benutzerbild von Schrecken der Nation
Schrecken der Nation Schrecken der Nation ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Dich doch, ich habe es schon verstanden.
Scheinbar eher nicht.

Es überrascht mich auch nicht, dass Generation Z & Co. und deren Anreize Fremdwörter für dich sind.
Fakt ist, wenn man im 20. Jahrhundert feststeckt, hat man schlechte Karten.
__________________
„Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen“ Hans von Dohnanyi 1945
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  #1804  
Alt 01.10.2022, 08:39
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Der größte "Anreiz" ist immernoch das Geld. Alles Andere ist dummes Gerede. Dass das auch irgendwie passen muss, klar, aber letztendlich zählt die Kohle.

Und gerade die "Generation Z" ist geldgeiler als alle anderen Generationen davor.

Wer viel haben will muss auch viel dafür tun. Umgekehrt kann man keine Topleistungen zum Discounttarif bekommen.

In der Regel trifft man sich, sofern beide Seiten ein bisschen Hirn haben, in der Mitte.

Der AN muss erkennen, dass Leistung erbracht werden muss und der AG, dass er diese angemessen honoriert.

Wer zu wenig bietet findet halt keine Leute (die Spitzenzahler haben überhaupt keine Schwierigkeiten Stellen zu besetzen) und wer nichts leisten will, dafür aber überproportional entlohnt werden möchte kommt auch nicht weit.

Dass Studenten teilweise mit völlig falschen Vorstellungen mit Anfang 20 aus dem rein theoretischen Bachelor/Master kommen liegt auch an der Reform des Bildungssystems. Umgekehrt sind viele AG von den letzten 20 Jahren verwöhnt.

Der Knackpunkt ist doch aktuell der, dass sich viele AN Fragen, warum sie sich für das gebotene Geld kaputt machen sollen, viele AG haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt, werben mit Nebensächlichkeiten, wie "tolles Team" und ähnlichem Schwachsinn, haben aber den Igel in der Tasche.

Allen Seiten täte eine gute Portion Realismus gut. AN, die erkennen, dass man für gutes Geld auch entsprechendes Engagement zeigen muss und AG's, dass man für 2 Brutto keinen Tophandwerker und für 2.5 Brutto keine Pflegerin findet.

Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und Gejammer kommt man hier auch nicht weiter.
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  #1805  
Alt 01.10.2022, 10:18
Glücksball Glücksball ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Gehaltsvergleiche mit den großen Firmen im Silicon Valley und manchen Lokationen an der Ostküste sind unsinnig. Da haben die meisten Firmen Monopol- oder Oligopolgewinne (Ad-Industrie, etc.), die hier in D keine Firma vergleichbar hat. Wenn man die Gehälter für Software-Entwickler (ich bin einer) aber mit "normalen" Lokationen in den USA vergleicht, dann bleibt bei weitem nicht mehr so viel Differenz. Ob man dafür in einem Land leben will, dass gewaltige soziale Ungleichheit zulässt (Obdachlosigkeit, Pleite durch medizinisch notwendige Behandlung - alles extrem verbreitet), muss sich jeder selbst überlegen.

Auch bekommt man ja eben nicht sofort eine "Green Card" oder gar eine amerikanische Staatsbürgerschaft angedient, nur weil man ITler ist. Mit einem H1B-Visum begibt man sich in komplette Abhängigkeit eines Arbeitgebers, was natürlich auch auf das Gehalt drückt! Wenn der kündigt, was dort jederzeit passieren kann (kaum Arbeitnehmerrechte), hat man nur noch ein paar Tage Zeit, sich eine neue Anstellung zu suchen, sonst geht es raus aus den USA.

Die Schweiz und vielleicht noch London (dort (L.) sieht es aber gerade eher finster aus) haben in Europa deutlich höhere Gehälter für ITler. Allerdings sind dort die Lebenshaltungskosten auch ein gutes Stück höher. Ja, unter dem Strich bleibt mehr, dafür arbeitet man eben im Ausland und muss ggf. sein soziales Umfeld aufgeben. Das ist nicht für jeden Menschen.

Schon immer, aber seit Corona verstärkt, gibt es auch "full remote jobs". D. h., man muss zu 100% nicht vor Ort sein. Das kann man aber normalerweise nicht so einfach zur Gehaltssteigerung nutzen, da die Firmen auf lokationsbasierender Bezahlung bestehen. Selbst wenn Du also in D full remote für Google arbeitest, bekommst Du nur das deutsche Gehalt und nicht die Summen, die man auf levels.fyi für Google im SV findet.

Zurück zu Deutschland:
Es ist ja nicht falsch, dass man "nur" mehr bieten muss, und die ITler werden kommen. Aber das löst den Mangel ja nicht! Die Anzahl der ITler, die gar nicht arbeiten, weil sie kein gutes Angebot finden, dürfte sehr gering sein. Es sind also objektiv auch einfach zu wenige auf dem Markt, in D. Jedes Unternehmen ist anders. Die einen könnten ggf. noch etwas mehr bieten, bei anderen Unternehmen (insbes. kleineren) ist das gar nicht darstellbar. Die versuchen dann mit Studenten in Teilzeit o. ä. über die Runden zu kommen.
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9:9 - Kantenball - 10:9 - Netzroller - 11:9
Vielen Dank und tut mir ehrlich leid ...
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  #1806  
Alt 01.10.2022, 11:13
mithardemb mithardemb ist offline
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Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Und gerade die "Generation Z" ist geldgeiler als alle anderen Generationen davor.
Vor allem bezeichnet man als Generation Z die Jahrgänge 1995 bis 2010. Davon ist nur ein kleiner Teil schon berufstätig und für die von Claus beschriebenen Stellenprofile wird mal schwerlich jemanden mit Qualifikation und Erfahrung aus dieser Generation bereits jetzt finden.
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  #1807  
Alt 01.10.2022, 22:30
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Zitat:
Zitat von Glücksball Beitrag anzeigen
Gehaltsvergleiche mit den großen Firmen im Silicon Valley und manchen Lokationen an der Ostküste sind unsinnig. Da haben die meisten Firmen Monopol- oder Oligopolgewinne (Ad-Industrie, etc.), die hier in D keine Firma vergleichbar hat. Wenn man die Gehälter für Software-Entwickler (ich bin einer) aber mit "normalen" Lokationen in den USA vergleicht, dann bleibt bei weitem nicht mehr so viel Differenz. Ob man dafür in einem Land leben will, dass gewaltige soziale Ungleichheit zulässt (Obdachlosigkeit, Pleite durch medizinisch notwendige Behandlung - alles extrem verbreitet), muss sich jeder selbst überlegen.

Auch bekommt man ja eben nicht sofort eine "Green Card" oder gar eine amerikanische Staatsbürgerschaft angedient, nur weil man ITler ist. Mit einem H1B-Visum begibt man sich in komplette Abhängigkeit eines Arbeitgebers, was natürlich auch auf das Gehalt drückt! Wenn der kündigt, was dort jederzeit passieren kann (kaum Arbeitnehmerrechte), hat man nur noch ein paar Tage Zeit, sich eine neue Anstellung zu suchen, sonst geht es raus aus den USA.

Die Schweiz und vielleicht noch London (dort (L.) sieht es aber gerade eher finster aus) haben in Europa deutlich höhere Gehälter für ITler. Allerdings sind dort die Lebenshaltungskosten auch ein gutes Stück höher. Ja, unter dem Strich bleibt mehr, dafür arbeitet man eben im Ausland und muss ggf. sein soziales Umfeld aufgeben. Das ist nicht für jeden Menschen.

Schon immer, aber seit Corona verstärkt, gibt es auch "full remote jobs". D. h., man muss zu 100% nicht vor Ort sein. Das kann man aber normalerweise nicht so einfach zur Gehaltssteigerung nutzen, da die Firmen auf lokationsbasierender Bezahlung bestehen. Selbst wenn Du also in D full remote für Google arbeitest, bekommst Du nur das deutsche Gehalt und nicht die Summen, die man auf levels.fyi für Google im SV findet.

Zurück zu Deutschland:
Es ist ja nicht falsch, dass man "nur" mehr bieten muss, und die ITler werden kommen. Aber das löst den Mangel ja nicht! Die Anzahl der ITler, die gar nicht arbeiten, weil sie kein gutes Angebot finden, dürfte sehr gering sein. Es sind also objektiv auch einfach zu wenige auf dem Markt, in D. Jedes Unternehmen ist anders. Die einen könnten ggf. noch etwas mehr bieten, bei anderen Unternehmen (insbes. kleineren) ist das gar nicht darstellbar. Die versuchen dann mit Studenten in Teilzeit o. ä. über die Runden zu kommen.
Danke für den Einblick:

Eine Frage habe ich: was ist in dem Bereich mit der europäischen Freizügigkeit? Will von dort niemand mehr kommen? Es sind ja potentiell knapp 500 Mio Menschen, die Morgen hier eine Arbeit beginnen könnten...

Was du mit der Darstellbarkeit von hohen Löhnen für manche Firmen schreibst beobachte ich auch in anderen Branchen. MMn. müssen hier auch die Auftraggeber/Kunden umdenken. Margenerwartungen zurückgeschraubt werden.

Man will oft den billigsten Lieferanten, Dienstleister, Handwerker. Bauträger feilschen um den letzten Cent, auch der ÖD ist mehr als kniepig, so dass viele Handwerker gar nicht mehr an Ausschreibungen teilnehmen.

Schaut man aber mal auf die Gewinne der großen Konzerne und auch großen Mittelständler, dann ist hier durchaus Spielraum nach oben.

Eine Sache verstehe ich im IT Bereich aber nicht, vielleicht hilfst du mir da auf die Sprünge:

Wie ich mitbekommen habe können Freelancer, die projektbezogen arbeiten, erheblich mehr verdienen. Auch und vor Allem, wenn sie von den IT-Unternehmen engagiert werden, die sonst angeblich wenig bezahlen können. Genau wie in der Pflege bei Personalmangel auf Leiharbeiter zurückgegriffen wird, die dann gut 10k im Monat kosten, aber für feste MA fehlt das Geld Angebote zu matchen...

Branchenübergreifend ist es ja oft so, dass Topleute auch entsprechend mehr Umsatz einfahren.

Nochmal zur IT: du beschreibst ja internationalen Wettbewerb. Hier spielt mMn. auch die Steuer-/Abgabenquote eine Rolle, besonders in dem Bereich, wo IT'ler angeworben werden. Gerade wer als Single nach Deutschland kommt hat im Bereich von 60-80k bis zur BBG über 60% Abzüge auf den Euro. Dazu hohe Verbrauchsteuern, besonders auf Energie.

Summasumarum ist es sicherlich nicht "der" eine Punkt, der alle Probleme löst.
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  #1808  
Alt 01.10.2022, 23:32
Glücksball Glücksball ist offline
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Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Eine Frage habe ich: was ist in dem Bereich mit der europäischen Freizügigkeit? Will von dort niemand mehr kommen? Es sind ja potentiell knapp 500 Mio Menschen, die Morgen hier eine Arbeit beginnen könnten...
Doch klar, die laufen hier schon herum. Der Bedarf ist eben noch größer. Und dann haben viele eben auch ihr Auskommen in einem Land mit niedrigeren Gehältern. Dort haben sie aber ihr Umfeld und ihre Wurzeln. Nicht jeder geht nur nach dem höchstmöglichen Gehalt.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Was du mit der Darstellbarkeit von hohen Löhnen für manche Firmen schreibst beobachte ich auch in anderen Branchen. MMn. müssen hier auch die Auftraggeber/Kunden umdenken. Margenerwartungen zurückgeschraubt werden.
Wie willst Du in einem Unternehmen mit sehr knappen Margen überhaupt große Gehaltssteigerungen hinbekommen? Davon gibt es so einige. Es geht aber auch um das firmeninterne Gehaltsgefüge. Wenn Du dem Senior Developer mit besonderen Skills 120K zahlen musst/müsstest, dann muss plötzlich sein Manager, dessen Manager, etc. mehr verdienen. Da kommt dann alles ins rutschen.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Schaut man aber mal auf die Gewinne der großen Konzerne und auch großen Mittelständler, dann ist hier durchaus Spielraum nach oben.
Hast Du Dich mal gefragt, was passiert, wenn (z. B.) ein DAX-Konzern längerfristig durch kräftige Gehaltssprünge auf allen Ebenen eine deutlich schwächere Marge aufweist und der Kurs sich dementsprechend viel tiefer einsortiert? Übernahme + Zerstückelung, Verlagerungen von Betriebsteilen, etc.
Aktienunternehmen können eben nicht machen was sie wollen. Das hat alles Konsequenzen. Personengesellschaften könnten das zwar, aber da fehlt es oft an Einsicht/Willen. Der Patriarch hat feste Vorstellungen davon, wer wie viel verdienen sollte. Schließlich war das ja vor 30 Jahren auch gut genug. Viele haben auch noch nicht erkannt, welche Schlüsselrolle die IT im Unternehmen hat.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Eine Sache verstehe ich im IT Bereich aber nicht, vielleicht hilfst du mir da auf die Sprünge:

Wie ich mitbekommen habe können Freelancer, die projektbezogen arbeiten, erheblich mehr verdienen. Auch und vor Allem, wenn sie von den IT-Unternehmen engagiert werden, die sonst angeblich wenig bezahlen können. Genau wie in der Pflege bei Personalmangel auf Leiharbeiter zurückgegriffen wird, die dann gut 10k im Monat kosten, aber für feste MA fehlt das Geld Angebote zu matchen...
Die Betonung liegt aber auf "können" bei "können erheblich mehr verdienen". Bei Vollauslastung (-> keine Krankheit, nichts Unvorhergesehenes, wenig Urlaub), einem sehr guten Netzwerk und Spitzenleistung (was ja nicht jeder schafft!) ist das schon möglich. Viele fahren da aber nicht wesentlich besser als Angestellte es tun. Zudem muss man das Risiko erst einmal akzeptieren. Und solche Hürden wie die Regelungen zur Scheinselbstständigkeit erst einmal überspringen. Da waren doch gerade wieder Schlagzeilen, wo einige horrende Summen an Sozialbeiträgen nachzahlen müssen. Hinzu kommt noch, dass ein guter Teil der ITler in Sachen Selbstmarketing völlig unbegabt ist.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Nochmal zur IT: du beschreibst ja internationalen Wettbewerb. Hier spielt mMn. auch die Steuer-/Abgabenquote eine Rolle, besonders in dem Bereich, wo IT'ler angeworben werden. Gerade wer als Single nach Deutschland kommt hat im Bereich von 60-80k bis zur BBG über 60% Abzüge auf den Euro. Dazu hohe Verbrauchsteuern, besonders auf Energie.
Da sollte man nicht alles miteinander vermischen. Die durchschnittliche Steuerquote liegt ja bei den meisten Gutverdienern so im Bereich 30-40% (40% ist hoch gegriffen - da kommt ein angestellter ITler normal nicht hin). Für die weiteren Sozialabgaben bekommt man auch direkt Leistung. Den Unterschied merkt man, wenn man z. B. in den USA eine Operation braucht, die vom health plan des Arbeitgebers nicht abgedeckt wird bzw. die abgedeckten Kosten bei einem viel zu niedrigen Wert gedeckelt sind. Das kommt viel häufiger vor als man denkt.

Aber es stimmt - für den jungen, eher risikofreudigen Absolventen eines MINT-Faches gibt es große Chancen in den USA. Trotzdem ist es immer noch die Frage, ob man da leben will (H1B-Visa, soziale Ungleichheit, Kriminalität, extremes Konkurrenzdenken in den Firmen, Verlust des sozialen Umfelds, ...).
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  #1809  
Alt 02.10.2022, 07:24
Abwehrtitan Abwehrtitan ist offline
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Sehr schön, endlich mal eine Unterhaltung ohne Zank und Beleidigung.

Und viel Sachverstand. Applaus!



40 % Besteuerung erreichen keine 10 % im Lande. Und bitte das Sozialversicherungssystem, auch wenn es krankt, nicht unterschätzen. In vielen Ländern dieses Erde würden sich die Menschen diese Sicherheiten wünschen. Das man dafür bezahlen muss ist doch klar. Und, trotz der hohen Belastungen kann man in dieser Gehaltsgruppe mehr als prächtig leben, wenn man nicht sonst alles falsch macht. Trottel gehen in jeder Gehaltsklasse unter, bzw kommen da erst gar nicht hin, jeder der 80 K, kann hier im Lande Leben wie ein Gott. Wer das nicht schafft muss kranke Ansprüche haben. Die meisten haben noch andere Einkünfte, fahren Firmenwägen, haben ein freies Netto wie 80 % kein Brutto. Meist auch abbezahltes Wohneigentum also keine Mieten. Nicht mit 25, aber mit 45 bis 50 Jahren sollte man soweit sein. Und dann bist du frei. Dann kommen die Überlegungen wie man das Geld vor der Allgemeinheit schützt. Und auch das gelingt wenn man nicht doof ist. Wobei 60 K und 80 K nochmal ein signifikanter Unterschied ist, weil man da im Bereich arbeitet wo mehr oder weniger Kapital oberhalb der Kostenschwelle über ist. Ab 60 beginnt der Bereich, bei 80 kann man schon ganz anders denken.
Bei 80 ohne Belastungen, also ohne Kfz-Kosten, ohne Mieten, ohne Darlehen, ist man in D der King. Da beginnt der charity Pflichtbereich. Wer da nur noch an sich denkt, ist ein armer Tropf.


Egal ... betrifft nicht so Viele, deshalb wenig interessant.
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lustige Zeiten für Despoten
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  #1810  
Alt 02.10.2022, 08:38
Claus Claus ist gerade online
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

sorry Noppenzar nur weil Du vermutlich nur monitäre Anreize gibt muss das nicht für alle gelten.

Ein Beispiel aus meinem Umkreis mein Sohn hat immer noch sehr engen Kontakt mit seinem besten Schulfreund die haben zusammen Abi gemacht. Sein Freund ist sehr ehrgeizig und auf ihn passt evtl das Klischee. Er arbeitet als Investmentbanker momentan in New York an der Wallstreet seine Wohnung kostet 10 k im Monat welche sein AG zahlt, somit kannst Dir denken was er verdient. Aber er hat auch eine 90 std woche. Mein Sohn arbeitet im IT Bereich, hat dort ich würde sagen chilligen Job, verdient aber auch unterdurchschnittlich, aber er sagt er möchte in keinem Fall mit seinem Kumpel tauschen. Sicher 2 extrem Beispiele aber es zeigt es gibt da alle Bereiche.
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