Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Nacki]

Zitat von Abwehrtitan

Auch die attische Polisdemokratie hatte bereits ähnliche Schwächen wie die unsrige.

Du meinst die Diskriminierung von Ausländern, Frauen und Sklavenarbeitern?
Vor allem hatten die den Ostrakismos und wir nur die Hürde von 5%.

Der Satz von Lucke ist nicht falsch.
Wenn man jedoch einer Partei vorsteht, in der sich Marktradikale und sehr, sehr Konservative und andere irre Gestalten tummeln, sollte man vorsichtig mit seiner Wortwahl sein, bis klar ist, in welche Richtung man sich genau entwickelt. Und wenn man sich im Eifer des Gefechts verplappert, könnte man sich vielleicht ja auch einfach mal entschuldigen. Ansonsten drängt sich eben bei Beobachtern der Partei der Eindruck auf, daß...

Oh, eine Andeutung. Das könnte den Max überfordern, wo er schon künstliches Echauffieren vermutet, wo keines ist. Oder wo er nicht erkennt, welche Partei die öffentlich-rechtlichen Sender dominiert. Wo muß man eigentlich stehen, um schwarz für rot zu halten, zumal das Fernsehen die richtigen Roten auch nicht fair und objektiv behandelt?

[TechMat]

Zitat von Max

Schon bezeichnend, dass Lucke genau weiss, worauf es hinaus laufen wird und schon einmal das CDU-Wahlprogramm zitierfertig zur Hand hat. Peinlich fuer alle Beteiligten und zeigt was fuer 'ne Tussi die Will eigentlich ist.

Zumal Will dann darauf ja noch selber sagt, dass sie das CDU-Zitat auch herausgesucht hatte, aber dann doch nicht verwendet hat / verwenden wollte. Aber dann dem Lucke danken, dass er das Zitat zur Hand hatte

[Max]

Noe, ich glaub einfach, dass Du 'nen bisschen bloed bist. Auch hier bleibst Du wieder schuldig, zu erklaeren, weshalb man fuer "Entartung" so einen Aufriss machen muss. Stattdessen ziehst Du jetzt auf einmal zurueck. Das ist einfach feige. Erst das Maul aufreissen, so tun als wuesste man worueber man sich empoert, aber auf Nachfrage nichts dazu zusagen haben. Nein, man schwenkt sogar um. Man muss sich auch nicht entschuldigen, schon gar nicht vor einem Tribunal mit Leuten wie Stoiber.


Aber Dein Gedankengang ist auch ein ziemlich wirrer. Es ging in der "Entartungsdebatte" nicht um eine Klaerung des Gebrauches von "Entartung", sondern nur um ein Aufbauschen und ein Aburteilen. Es benoetigt schon ein gehoeriges Mass an Unkenntnis und schlichtweg Dummheit so zu tun als haetten ARD und ZDF nicht eben diese Wortwahl erst zu dem hochstilisiert was sie bei Will war. Schau Dir die Sendung an, warum wurde Lucke buchstaeblich ins Abseits gedraengt, wenn es lediglich um eine Klaerung gegangen waere? Man haette ihn ja einfach zu Anfang fragen koennen, es geht darum systematisch Stimmen zu unterdruecken. (Das ist wie Manfred Guellner, der den linken Fluegel der SPD dadurch abstraft, dass er der SPD mit linkem Fuehrungspersonal automatisch schlechtere Umfragewerte verpasst.) Warum ist Lucke allein unter Leuten, die alle Angst vor der AfD haben? Ein Journalist mit Sympathien zur FDP, ein Fastkanzler der CSU, ein Quotentuerke, der sich im deutschen Spiessbuergertum wohl fuehlt und eine Frau mit Vogelnest auf dem Kopf, die eine Ideologin ist was Europa betrifft. Nicht nur dass die Medien sich ihr eigenes Thema kreiert haben - welcher Lappen meint schon, dass nach der Wahl der Gebrauch eines Wortes in einer spontanen Rede wichtig ist - sie tragen eben nichts zur ernsthaften Diskussion bei. Es wurde nichts geklaert, was dem Buerger sauer aufgestossen ist. Im Gegenteil, man hat dafuer gesorgt, dass man sich mal wieder ueber etwas unnoetiges empoert, es solang beackert, dass die sich selbst fuetternde Medienmaschinerie darauf anspringt und dann sogar ihr selbstgeschaffenes Unproblem loest.

Stimmt, die Linken werden auch nicht immer fair behandelt, aber es ist ein Fakt, dass viele Journalisten oder solche, die sich dafuer halten oftmals Gruene sind. Letztere sind wohl eher links. Vielleicht Dir nicht links genug, aber trotzdem links. Genauso wie bekannt ist, dass die beiden Volksparteien unter sich ARD und ZDF aufgeteilt haben oder zumindest in deren Beirat unheimlich stark vertreten sind und massgeblich die Wahl der Intendanten beeinflussen.

Wenn der Rotfunk fair waere, dann wuerde er mal Gysi auf die Schuldcouch setzen und ihn nach den Trotzkisten und den linken Kadern im Westen fragen. Macht man aber nicht, obwohl das nun wirklich ein Problem ist.

[TechMat]

Zitat von Nacki

Der Satz von Lucke ist nicht falsch.
Wenn man jedoch einer Partei vorsteht, in der sich Marktradikale und sehr, sehr Konservative und andere irre Gestalten tummeln, sollte man vorsichtig mit seiner Wortwahl sein, bis klar ist, in welche Richtung man sich genau entwickelt. Und wenn man sich im Eifer des Gefechts verplappert, könnte man sich vielleicht ja auch einfach mal entschuldigen. Ansonsten drängt sich eben bei Beobachtern der Partei der Eindruck auf, daß...

Ich stimme dir zu, dass es wohl schlauer ist, auf eine solche Wortwahl zu verzichten, wenn man eh schon in der Kritik steht, rechts zu sein (außer man ist auf PR aus).
MMn sollte er sich höchstens im Sinne von "der klügere gibt nach" entschuldigen. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, sagst du ja selber, dass es nicht falsch ist, was er gesagt hat. Also warum sich dafür entschuldigen?

Wie Lucke schon selber gesagt hat, gibt es das Wort "Entartung" auch in der Biologie, aber ua auch in der Mathematik, Physik und Informatik. Wenn sich nun Parteien/Politiker an diesem Wort aufhängen ohne auf den Inhalt einzugehen, dann habe ich als Wähler den Eindruck, dass sie es nicht besser wissen bzw keine Gegenargumente haben um Luckes Aussagen zu widerlegen.

[Max]

Zitat von TechMat

Zumal Will dann darauf ja noch selber sagt, dass sie das CDU-Zitat auch herausgesucht hatte, aber dann doch nicht verwendet hat / verwenden wollte. Aber dann dem Lucke danken, dass er das Zitat zur Hand hatte

Das sind so Dinge, die einen wundern lassen. Im schlimmsten Fall ist sie eine bloede Fotze, die Spass daran hat, politische Diskussion rechts der CDU im Keim zu ersticken, die ja genau genommen auch nicht rechts der CDU ist, denn es handelt sich ja um einen Standpunkt der CDU. Das soll sie machen, aber bitte nicht auf Staatskosten und schon gar nicht mit einem Bildungs-/ Informationsauftrag. Eine andere Moeglichkeit ist, dass sie zu bloed ist zu wissen, was eine interessante Diskussion ausmacht. Sie haette naemlich Stoiber bei den Eiern packen koennen und ihn mal so richtig vorfuehren koennen. Ich glaube, dass sie das gern gemacht haette, nicht nur weil ich sie fuer eine SPD'lerin/Gruene halte, sondern weil Stoiber ein ganz besonders ekliger Wichser ist. Der Kerl zieht mir Kirchhoff in den Wahlkampf, um dann Jahre spaeter ueber Lucke mit den Worten "wieder so ein Professor" zu laestern...

Ich glaube, dass es nicht Will's Entscheidung war, sondern es ihr diktiert worden ist, erstens Lucke ins Abseits zu setzen, und zweitens Stoiber nicht mit der Wahrheit zu konfrontieren. Ist zwar nicht so schlimm wie Variante 1, aber zeigt dennoch alle mal, dass sie keine Jounalistin ist, sondern lieber sich rumschubsen laesst, wenn sie dafuer im Fernsehen ist. Da lobe ich mir Leute wie Amy Goodman, die haben noch Berufsethos und sind sich der Wichtigkeit ihrer Aufgabe bewusst. Obwohl Goodman nun wirklich links ist (im Sinne von 60-70er-Jahre-Berkeley-links), laesst sie solche rechten Spinner wie Dershowitz oder Martin Indyk zu Wort ohne auch nur den Anschein zu erwecken sie abzukanzeln. Aber solche Leute haben nur ein Nischendasein in der Medienlandschaft, obwohl die linke Intelligentsia bei ihr regelrecht die Tuer einrennt.

[Abwehrtitan]

Zitat von Nacki

Du meinst die Diskriminierung von Ausländern, Frauen und Sklavenarbeitern?
Vor allem hatten die den Ostrakismos und wir nur die Hürde von 5%.

Nein, ich meine die korrupten Stadtväter Athens die nicht anders als unsere Politiker sich kaufen ließen, aber das führt hier sehr weit .... schließen wir es ab mit .... Korruption ist so alt wie die Menschheit.

Das wird man nie ausschalten können, außer es würde uns eine wesenfremde Macht die Regeln hier diktieren können, wobei ich denke dass das Prinzip "Überleben" universell ist, also wirds keine solche Macht geben.

[jimih1981]

Alle gegen einen und sie haben sich alle gegen Lucke blamiert und ich bin kein AfD Fan die sind mir zu konservativ aber sie haben zumindest ein paar gute Ansätze. Aber Lucke ist Keynesianer und geht deswegen nicht ans Geldsystem aber besser als der Rest. Mal abgesehn von einer FDP in der der Liberale Aufbruch an Einfluss gewinnt und von einer PDV die sich noch stärker verbreitet. Die Bayernparte find eich als sagen wir mal als liberal-konservative Seperatisten auch interessant.

Man muss einfach mal festhalten das eigentlich alle etablierten Partein einen Großstaat EU anstreben also auch in dem Sinne EU-Nationalisten sind. Insgesamt ist das ganze Projekt bürgerfern und wenn man versucht Länder von zu unterschiedlicher Wirtschaftskraft in einer Währung zu vereinen kann das nicht funktonieren das hat schon die europäische Münzunion gelehrt. Mal davon abgesehn das es nicht funktoniert wenn man unterschiedliche Kulturen zu einem Einheitsbre zusammenmischt und meint man wüsste was für 500 Millionen in der EU gut ist. Allgemein ist die EU ein Projekt der Eliten und kein Projekt der Bürger. Es gibt weder ein europäischen Volk noch einen europäischen Staat. Vielmehr als diese sozialistische Gleimacherei und die Planwirtschaft der EU hat Europa doch immer die Vielfalt ausgemacht.

Im übrigen ist es nach dem Völkerrecht das Recht jeder Region unabhängig zu sein.

Die EU und der Euro koste es was es wolle ist nicht im Interesse der Bürger in Europa sondern nur im Interesse der Funktionäre und Lobbyisten. Das beste für die einzelnen Bürger wäre es wenn sie vor Ort über das entscheiden was sie betrifft. Darum bin ich für ein freies Bayern, Hessen, Katalonien, Schottland etc.

Entscheidend ist nicht eine Ideologie von irgend einem Großstaat sondenr wie es den Bürgern in Europa geht und aus meiner SIcht erzeugend das was man vorhat nur mehr Konflikte und mehr Armut in Europa. Das Ziel sollte jedoch sein das der Wohlstand in Europa möglichst hoch sein aber nicht for free sondern durch freien handeln ohne Schutzzölle und Regulierungen die i.d.R. immer eher den Mittelstand und die kleinen Unternehmen treffen.

Also lieber viele kleine Staaten als eine Großstaat wo alles zwangsweise zu Lasten der unterschiedlichen Kulturen und zu Lasten der Bürger vereinheitlicht wurde. Mit Demokratie hat das weder in Deutschland und schon garnicht in der EU zutun im wesentlichen sind doch die Parlamente nur noch eine Abnickveranstaltung mit Abgeordneten die von nichts eine Ahnung haben und sich an die Fraktionslinie halten. Dazu trägt unter anderem auch die völlig überflüsstige 5% Hürde bei die man in Deutschland mal senken sollte da die Weimarer Republik nicht an den Splitterparteien sondern an den großen Parteien gescheitert ist. Zumindest sollte man die Hürde mal senken damit mal etwas frischer Wind in die verstaubten Bundestag kommt. Eine lebendige Demokratie lebt davon das auch mal neue Parteien ins Parlament kommen.

http://jbb.bayernpartei.de/2011/jbb-...prozenthuerde/

Im übrigen hat sich auch ein Staatsrechtler für die Absenkung der 5% Hürde ausgesprochen.

P.S. Ich hab hier meine persönliche Meinung ohne Zusammenhang mit irgendwelchen Parteimeinungen geäußert.

[Nacki]

Zitat von TechMat

Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, sagst du ja selber, dass es nicht falsch ist, was er gesagt hat. Also warum sich dafür entschuldigen?

Wegen der Wortwahl in seiner Position, das sollte doch jetzt klar sein. Vielleicht auch nicht unbedingt entschuldigen, jedoch nicht so ungeschickt relativieren, daß weiter Angriffsfläche, ob nun berechtigte oder unberechtige, geboten wird.

Zitat von Max

Noe, ich glaub einfach, dass Du 'nen bisschen bloed bist.

Du schreibst einen Tinnef teilweise, aber mit der Einstellung kannst Du natürlich gut leben.

Wo bitte habe ich mich empört? Wer sich hier ellenlang mit Rundumschlägen empört, scheint mir ein anderer zu sein.
Wo bitte habe ich das Maul aufgerissen?
Und wo bitte bleibe ich wiederholt was schuldig?

Ich habe erklärt, wie ich es gemeint habe. Nicht mehr und nicht weniger.
Und ich stimme zu, daß das Verhalten der Mainstreammedien oftmals unfair ist. Dennoch ist in diesem Punkt ein kritisches Nachfragen erlaubt bis dringend geboten, auch wenn das bei anderen Parteien seltener, namentlich bei der Union leider fast gar nicht geschieht. Auf Phoenix wurde das recht vernünftig gemacht in der Causa Entartung.
Und natürlich geht es auch um die Verwendung des Begriffes, auch wenn Du es gerne mit Deiner Empörung über das Tribunal bei Will überlagern möchtest.

Schließlich hat selbstverständlich auch die SPD ihre Leute bei den Sendern. Aber dominant ist doch eindeutig die CDU.

[Abwehrtitan]

Zitat von Nacki

....Wegen der Wortwahl... Causa Entartung... das Tribunal ...

DAS kommt dabei raus wenn man auf die Wortwahl besonderen Wert legt, man spricht von einer "causa" als wärs eine Angelegenheit vor Gericht, ein Gespräch über einen Angeklagten, noch lustiger "Tribunal", mir fehlt noch der terminus "Hinrichtung" ... und "lex Lucke". Der Mann ist ein Schwerverbrecher.

[jimih1981]

Wir überprüfen jedes Wort ob das von den Nazis schonmal benutzt wurde und suchen uns dann ne andere Sprache Suaheli vielleicht...

Im übrigen hat er der Lucke das Duell alle gegen einen ganz klar gewonnen. Außer man zählt sich auch zu den Wortverdrehern wie der Serdar Sermoncu. Insgesamt waren sie alle unterträglich außer der Lucke. Der Stoiber hat sich Phasenweise wohl gedacht ich muss hier weg .

Persönlich wäre ich für freie Einwanderung nur wie soll das funktionieren, dass das funktioniert denken nur Sozialromantiker. Andere Länder machen das auch nicht. Arbeiten und Studieren in einem anderen Land ist doch toll aber Tag der offenen Tür kann sich kein Staat leisten. Es gibt einfach das Thema Moral Hazard bei Leistungen die man ohne Gegenleistung empfängt aber es auchso das es das Problem bei allen gibt nicht nur bei Ausländern. Ich weigere mich auch dieser political correctnes zu unterziehn die sollen sie sich sonstwohin schieben...Es gibt falsche und richtige Anreize. Die Kanadier und Schweizer kann man wohl kaum als Nazis bezeichnen.

Die Nazikeulen sind extrem langweilig und sie sind auch in einer lebendigen Demokratie auch nich würdig. Vorallem wenn sie keinesfalls zutreffend sind. Man kann froh sein das es eine koneervative Partei ist und keine MLPD oder NPD. Die Wähler der AfD kommen aus allen Schichten und sie wurden scheinbar auch von vielen jungen gewählt.