Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Danielson]

Zitat von Peter Igel

und ich bezeichne andere User nicht als "rechtschreibschwache Schwuchteln", Sportsfreund!

Du hast Recht, so ähnlich habe ich einen anderen Nutzer dieses Forums genannt. Ich habe wenig später geschrieben, dass ich weder diese Begrifflichkeit noch die Bezeichnung "Neger" für politisch korrekt halte.

Es geht allerdings um etwas ganz anderes. Sprache wird hier oft als "Distinktionsmerkmal" benutzt. Das ist auch Jimihs berechtigte Kritik. Distinktionsmerkmal heißt, die vermeintlich gebildeten Schreiber setzen sich von rechtschreibschwachen Nutzern ab, indem sie ihnen beispielsweise ihre Schwächen in der Orthografie (oder Interpunktion) regelmäßig aufs Neue vor Augen führen. Die Aussage dabei: "Schau mal her, wie wir uns unterscheiden. Du kannst ja nicht mal ordentlich schreiben, was willst du mit mir überhaupt diskutieren."

Das ist so ähnlich, wie wenn jemand schreibt, wer nicht genauso viel Geld verdiene wie er, solle bei Wahlen auch nicht das gleiche Stimmrecht in Anspruch nehmen dürfen.

Die Sprache sollte nicht in erster Linie ein Distinktionsmerkmal sein, sondern lediglich immer wieder dazu dienen, sich zu verständigen.

Ich schließe nicht aus, dass dabei ständig Fehler unterlaufen.

[Max]

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-11994686.html
Hier meinte ja mal der unsaeglich dumme Plasmalight, dass Frontalunterricht so boese und schlecht sei. Fakt ist, das Gegenteil ist der Fall. Gerade das tolle Finnland ist ein Vorreiter des Frontalunterrichts.

[Danielson]

Warten wir mal ab. Freue mich darauf, wenn der nächste deutsche Literaturnobelpreisträger freigelassen wird. Dann kann er ja mal zu dem Zeit-Artikel Stellung beziehen, in dem über die Vertreter seiner Thesen, Gerald Hüther und Richard David Precht, nicht gerade wohlwollend geurteilt wird.

http://www.zeit.de/2013/36/bildung-s...tsellerautoren

[jimih1981]

Typische Systempropaganda gegen Leute die was positiv am Konditionierungsschulsystem verändern wollen.

Viele Dinge die man lernt sind Zeitverschwendung und man lernt nunmal auch besser wenn man Interesse hat und wenn man für das was man lernt eine Begeisterung entwickelt weil man es zu dem Zeitpunkt wo man es lernt lernen will. Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen lernen indem man sie zwingt Dinge per Knopfdruck zu lernen wofür sie noch nicht bereit sind macht man diese natürlich Neugier kaputt. Das traurige Resultat dessen ist das die meisten Kinder nicht gerne in die Schule gehn und das nicht ohne Grund. Im übrigen kann man auch aus dem Munde der Behörden hören warum es eine Schulanwesenheitspflicht in Deutschland gibt im Prinzip damit die Menschen wählen gehn, Steuern zahlen und die Fresse halten. Darum geht es im Endeffekt eine breitgefächtertes Bildungsangebot ist in dem Sinn nicht vorhanden da es ein Monopol auf die Bildung gibt. Positiv ist aus meiner Sicht der Ansatz der Montessorischulen wo die Individualität der Kinder berücksichtigt wird. Es gibt auch keinen Grund warum man in einem "nicht totalitären" Land kein Homeschooling machen darf, dass ist in den meisten Ländern in Europa möglich.

[Peter Igel]

Zitat von Danielson

Du hast Recht, so ähnlich habe ich einen anderen Nutzer dieses Forums genannt. Ich habe wenig später geschrieben, dass ich weder diese Begrifflichkeit noch die Bezeichnung "Neger" für politisch korrekt halte.

Nicht "so ähnlich", sondern genau so.
Ich vermag dir insoweit zu folgen, als die Begriffe "Neger" und "Schwuchtel" mit etwas Phantasie durchaus korrelieren mögen.
Aber erklär' mal das "rechtschreibschwach" in diesem Zusammenhang!
Damit wolltest du jimih diskreditieren, nix anderes.

Es geht allerdings um etwas ganz anderes. Sprache wird hier oft als "Distinktionsmerkmal" benutzt.

Das ist nun mal so in Internetforen.
Wem das nicht passt, der möge sich bitte eine andere Form der Kommunikation suchen.

Das ist so ähnlich, wie wenn jemand schreibt, wer nicht genauso viel Geld verdiene wie er, solle bei Wahlen auch nicht das gleiche Stimmrecht in Anspruch nehmen dürfen.

Schreibt das wer?
Aber gute Idee, jetzt wo du's sagst.
Dann ginge es uns zumindest nicht schlechter.

[stefan.s]

Zitat von jimih1981

Typische Systempropaganda gegen Leute die was positiv am Konditionierungsschulsystem verändern wollen.

Was hast Du ganz persönlich denn für Erfahrungen mit 'moderner Pädagogik', sei es als Lehrer oder als Schüler?

Man sollte nicht den Fehler machen, das eigene Versagen im Schulsystem ausschließlich diesem zuzuschreiben.

Natürlich ist ein schlechter 'Frontallehrer' eine Katastrophe. Und davon gab und gibt es viele.

Aber wenn selbst Hilbert Meyer "sich 2004 in seinem Buch „Was ist guter Unterricht?“, zu der eigenen Fehleinschätzung [bekannte], dass ein hoher Anteil an Selbstregulation der Schüler dem traditionellen Unterricht weit überlegen sei, sollte man das vielleicht doch ernst nehmen.

Die besagte Selbstregulation bzw. 'Eigeninitiative, Partnerarbeit, Selbstkontrolle' funktioniert nicht. Und das ist bakannt.

Vor diesem Hintergrund ist es fast schon skandalös, dass Leute wie Precht ohne eigene praktische Erfahrungen munter vor sich hin fabulieren und ihnen auch noch an den Lippen gehangen wird.

Rousseaus Emile übrigens hatte seine Wirkung, er war ein wichtiger Meilenstein der Aufklärung. Wichtiger ist aber, dass Rousseau ein Bildungsideal beschrieb und ganz genau wusste, dass dieses in der Praxis nicht umzusetzen ist.

Der Precht will das wirklich, bei Ignorierung sehr sehr vieler relevanter Daten und Erkenntnisse.

[Wiesinger]

Zitat von Abwehrtitan

http://www.youtube.com/watch?v=5NO-f...tDyD4KwynKV7tg

Wie war das neulich mit den rosa Schlüppern ihr Feifen ?

Nachdem anfänglich bei der Nummer was schief gelaufen ist, machst du jetzt aber 'ne gute Pfigur.

[jimih1981]

@stefan.s

Das ganze Schulssystem zielt nicht darauf ab das man wirklich ein breites Bildungsangebot hat, nein es zielt darauf ab dass man sich die Meinungen bildet die gewünscht sind. Es geht nicht darum das man lernt selber zu denken, es geht darum, dass man sich konform verhält. Das mag denen die als dafür verantwortlich sind nicht zwingend bewusst sein aber grundsätzlich wurde das Schulssystem mit Absicht so aufgebaut. Es entstammt in seinem Aufbau immer noch aus den Zeiten wo die Obrigkeit vorallem daran interessiert war, dass es nicht zuviel Gegenwind aus dem Volk gibt.

[stefan.s]

Zitat von jimih1981

@stefan.s

Das ganze Schulssystem zielt nicht darauf ab das man wirklich ein breites Bildungsangebot hat, nein es zielt darauf ab dass man sich die Meinungen bildet die gewünscht sind. Es geht nicht darum das man lernt selber zu denken, es geht darum, dass man sich konform verhält. Das mag denen die als dafür verantwortlich sind nicht zwingend bewusst sein aber grundsätzlich wurde das Schulssystem mit Absicht so aufgebaut. Es entstammt in seinem Aufbau immer noch aus den Zeiten wo die Obrigkeit vorallem daran interessiert war, dass es nicht zuviel Gegenwind aus dem Volk gibt.

Das ist zwar einerseits was anderes, andererseits bin ich aber durchaus interessiert, das mal belegt zu bekommen.

Also bitte, zier dich nicht.

[Armendariz]

Zitat von jimih1981

@stefan.s

Das ganze Schulssystem zielt nicht darauf ab das man wirklich ein breites Bildungsangebot hat, nein es zielt darauf ab dass man sich die Meinungen bildet die gewünscht sind. Es geht nicht darum das man lernt selber zu denken, es geht darum, dass man sich konform verhält. Das mag denen die als dafür verantwortlich sind nicht zwingend bewusst sein aber grundsätzlich wurde das Schulssystem mit Absicht so aufgebaut. Es entstammt in seinem Aufbau immer noch aus den Zeiten wo die Obrigkeit vorallem daran interessiert war, dass es nicht zuviel Gegenwind aus dem Volk gibt.

Soweit ich weiß, sollen die Schüler zu frei denkenden Bürgern erzogen werden. Hat bei mir in der Schule gut geklappt. Vielleicht ist das anderswo in Deutschland anders?
Natürlich behaupten oft die Leute, die einer radikalen (im heute gebräuchlichen Sinne des Wortes) Minderheitsmeinung angehören, dass das System den Menschen eine Doktrin anerzieht. Ist Demokratie schon eine negative Doktrin? Wenn ja, dann hast du vollkommen recht, aber dann kann man sich noch lange darüber unterhalten, was denn die Vor- und Nachteile einer Demokratie sind
Innerhalb der Demokratie kann ich dann keine unterdrückte Strömung erkennen. Natürlich können die Lehrer am Besten das unterrichten, was sie selber denken. Ist ja im Religionsunterricht ähnlich. Aber wir hatten einen ziemlich extremen Kommunisten im Kurs, der wegen seiner Meinung nie einen Maulkorb bekommen hat, oder schlechte Noten.

Und dass 2005 bei der BTW in Deutschland die APPD zur Wahl zugelassen wurde, ist ein weiteres Zeichen für das Ausmaß der Meinungsfreiheit in Deutschland. Ich denke gerade deshalb sind die Leute sofort auf den Barrikaden, wenn mal was anders ist als sonst (Zensurdebatte hier ).

Dass private Angebote nicht dominant sind, finde ich gut in Deutschland. Der Staat sollte schon ein bisschen auch auf die Wirtschaftlichkeit achten, da kann er nicht, im Sinne der Chancengleichheit, allen Kindern aus finanziell benachteiligten Familien den Besuch einer teuren Privatschule sponsern.
Keine Linie ohne Vor- und Nachteile, aber ich finde, Deutschland hat das nicht schlecht gelöst. Dafür gibt es andere Sachen, die mich letztendlich in der Umsetzung stören...