Petrissa Solja (GER)

[ex-perte]

Zitat von topfspin

- LIU Jia aktuell in Europa (nur) auf Platz 16 wg. Babypause, vor ein par Jahren Europameisterin im EInzel
- LI Qiangbing auf Platz 22 in Europa hat den deutschen Damen auch schon mehr als einmal Kopfzerbrechen bereitet (frag mal Nicole Struse, --> Mannschafts-WM in Bremen)

Das klingt ja ähnlich österreichisch wie Wu Jiaduo und Zhenqi Barthel deutsch klingt.

[Mephisto]

Zitat von mithardemb

Das Modell TT-Papi hat sich schon mehrfach auf Jugendebene bewährt. Beim Übergang zum Erwachsenen-TT war es bisher nicht so erfolgreich. An der Stelle hinkt dann auch der Vergleich mit Timo Boll den man schon lesen konnte.

Ist halt immer die Frage, ob die Kindmotivation gleich der Elternmotivation ist. Oft ist die Elternmotivation größer, und die Erfolgsstory klappt nur solange bestmöglich, wie das Kind unter dem direkten Elterneinfluss steht. Deshalb kommt es in dieser Eltern-Kind-Konstruktion dann doch oft im Erwachsenenalter zu Brüchen, die auch oft mit Leistungseinbrüchen und Motivationsverlust im Sport und einem Nachholen anderer Lebensbereiche einhergeht, wenn erstmals (zumindest teilweise) eine eigene, vielleicht sogar selbstbestimmte, Lebensführung ohne "Schleifen" möglich ist.

Richtig gut werden i.d.R. die, bei denen die Eigenmotivation mindestens genauso groß oder am besten größer als bei den Eltern ist, die lediglich für einen perfekten Rahmen und Rückzugsort im Sinne von Fördern sorgen und das Fordern den Trainern überlassen (Bsp. Timo Boll).

Bei Fordern und Fördern aus einer Hand verlieren leider auch die TT-Eltern oft ihr eigenes Rollenverständnis, wann sie Trainer und wann Eltern sind (und wann beides mit welcher Gewichtung). Es gibt natürlich auch TT-Eltern, bei denen der Absprung ihrer Schützlingen zu selbstbestimmten Spielern gelungen ist, aber eher selten. Sie können durch die Fachkenntnisse für ein enormes Ausgangsniveau sorgen. Wenn sie aber nicht die Eigenständigkeit und Eigenmotivation (auch ohne Druck) fördern und den Zeitpunkt des "Loslassens" verpassen, gibt es selten ein "Happy End". Ein Phänomen ist in dieser Konstellation auch, dass bei mehreren Kindern das zweite Kind eher erfolgreicher ist, weil da die TT-Eltern ein paar Fehler weniger als beim ersten Kind gemacht haben. Ob es dann für ganz oben reicht, ist m.E. dann tatsächlich eine Frage von Charakterbildung, Eigenmotivation und einem auffangenden Umfeld in schwierigen Momenten.

Ich kenne Familie Solja nicht und schreibe dies nur ganz allgemein, wie ich es (leider) immer wieder in der TT-Szene erlebt habe.

[ex-perte]

Wenn man sich so die Entwicklungen im Hause Solja anschaut, könnte man in der Tat vermuten, daß der Druck, den die Eltern auch ihre Kinder aufbauen, zu groß ist. Alle drei Schwestern gehörten zu nationalen Spitze in Deutschland, die älteste Schwester spielt mittlerweile nur noch Oberliga, Amelie ist nach Österreich ausgewandert und hat sich damit ihren Eltern entzogen und bei Petrissa scheint sich gerade etwas ähnliches abzuspielen.

Wenn man sich die Frage stellt, was Papa Solja besser macht als der DTTB, da alle Töchter so gut geworden sind, muß man sich aber auch die Frage stellen, was er falsch gemacht hat, da Susanne und Amelie sich nach ihrer Jugendzeit nicht mehr durchsetzen konnten und zumindest die älteste Schwester mittlerweile wohl komplett die Lust am Tischtennis verloren hat.

[Obachecka]

Bei solchen Dingen wie "Zwang", Motivation und Druck seitens der Eltern würde ich hier immer ganz vorsichtig sein. Eigentlich kann man sowas als Außenstehender unmöglich beurteilen.

[Waterhouse]

Zitat von ex-perte

und zumindest die älteste Schwester mittlerweile wohl komplett die Lust am Tischtennis verloren hat.

17 von 18 Spielen mitgemacht und in der starken Oberliga Ba-Wü 26:6 gespielt. Dir wird sie immer noch 6 Punkte vorgeben...

[mithardemb]

Zitat von ex-perte

Wenn man sich die Frage stellt, was Papa Solja besser macht als der DTTB, da alle Töchter so gut geworden sind, muß man sich aber auch die Frage stellen, was er falsch gemacht hat, da Susanne und Amelie sich nach ihrer Jugendzeit nicht mehr durchsetzen konnten und zumindest die älteste Schwester mittlerweile wohl komplett die Lust am Tischtennis verloren hat.

Man darf, bei dieser "Statistik" aber nicht außer Acht lassen, dass die Konkurrenz im Aktiven Bereich sehr viel größer ist als bei der Jugend. Es ist also alles andere als ein Ausnahme, wenn die Jugendlichen die Leistung nicht im selben Umfang gestätigen können.

Ich nehme mal an, dass die älteste der Solja Schwestern einem Beruf nachgeht oder eine Ausbildung absolviert. Da ist die zeitliche Belastung der Oberliga schon hoch genug.

[Chirurg]

Zitat von ex-perte

Wenn man sich so die Entwicklungen im Hause Solja anschaut, könnte man in der Tat vermuten, daß der Druck, den die Eltern auch ihre Kinder aufbauen, zu groß ist. Alle drei Schwestern gehörten zu nationalen Spitze in Deutschland, die älteste Schwester spielt mittlerweile nur noch Oberliga, Amelie ist nach Österreich ausgewandert und hat sich damit ihren Eltern entzogen und bei Petrissa scheint sich gerade etwas ähnliches abzuspielen.

Wenn man sich die Frage stellt, was Papa Solja besser macht als der DTTB, da alle Töchter so gut geworden sind, muß man sich aber auch die Frage stellen, was er falsch gemacht hat, da Susanne und Amelie sich nach ihrer Jugendzeit nicht mehr durchsetzen konnten und zumindest die älteste Schwester mittlerweile wohl komplett die Lust am Tischtennis verloren hat.

Deine Analyse trifft nur auf die älteste Schwester zu.
Amelie und Petrissa setzen sich ja weiterhin durch und zeigen gute Leistungen. Amelie wird jetzt halt auf der Pro Tour vom ÖTTV gemeldet.
Letztendlich ist Amelie ja nicht vor ihrem Elternhaus nach Österreich geflohen, sondern - verständlicherweise - vor dem DTTB. Sie wurde ja auch nicht aufgrund mangelnder Leistungen 'ausgemustert' sondern aufgrund ihres Spielsystems. Das heißt, das hat der DTTB verkackt und nicht der Vater.

Wenn von drei Kindern zwei auf gutem internationalen Niveau spielen (für ihr Alter), dann ist das ja wohl nicht eine Bilanz des Misserfolgs?

Im Hause Nolten haben damals auch drei Kinder das TT spielen gelernt. Die beiden jüngsten haben Bundesliga gespielt. Die älteste Tochter hat wohl studiert ???-weiß ich aber nicht mehr genau... Was gibt es daran zu kritisieren? Nichts!

In der Sportreportage am WE habe ich gehört, dass der Bruder von Sebastian Schweinsteiger 'nur' mal für Braunschweig gekickt hat - also keineswegs 1. Liga. Ich weiß ja nicht wie viele Geschwister Schweinsteiger hat - aber 50% Ausschuss ist ja wohl mindestens darunter. Vielleicht wendet ihr euch mal an die Familie Schweinsteiger und steigt denen auf's Dach, weil sie neben Sebastian nur "Luschen" in die Welt gesetzt haben. Am besten wendet ihr euch mit dieser Argumentation auch noch an die Presse. Ich amüsiere mich jetzt schon köstlich

Gruß, Gabi

[Pong64]

Wenn ein Trainer im Keller bessere Leistungen produziert als der Verband mit allen seinen Möglichkeiten (Geld,Leistungszentren,Internat usw.), dann ist das nicht Schuld des Trainers sondern Armutszeugnis des Verbands.

[Obachecka]

Wenn der Trainer bzw. Vater eine solch gute Basisarbeit leistet, ist es kein großes Wunder, dass seine Töchter gute Anlagen für eine Profikarriere mitbringen. Der Verband selbst hat mit der vorangehenden "Basisarbeit" ja erstmal gar nicht viel zu tun. Da liegt vermutlich auch ein Problem.

[ex-perte]

Zitat von Waterhouse

17 von 18 Spielen mitgemacht und in der starken Oberliga Ba-Wü 26:6 gespielt. Dir wird sie immer noch 6 Punkte vorgeben...

Eine wirklich tolle Leistung für eine Deutsche Meisterin.