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WM, EM, World Cup, WTT und ITTF Events, usw. Welt- und Europameisterschaften, World Cup, Olympia, World Table Tennis (WTT), ITTF World Tour und sonstige Großturniere. Hier geht es um die Top-Events unserer Sportart.

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  #181  
Alt 03.11.2015, 12:29
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#179 von tsb
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  #182  
Alt 03.11.2015, 23:49
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Zitat:
Zitat von tsb Beitrag anzeigen
Erstens wurde dieses Argument ja schon wiederlegt, da er 1999 (als er z.B. Weltcupsieger und Europe-Top12-Sieger wurde) verdeckte Aufschläge wie jeder andere gespielt hat.

....Dein Argument führt also ins Leere, aber das war dir sicherlich eh schon klar.
Sorry es ist mir wohl nicht gelungen herauszustellen, dass Samsonov auch vor der Regeländerung nicht unbedingt dafür bekannt war, dass er großen Vorteil aus seinen Aufschlägen ziehen würde. Aus diesem Grunde gibt er auch keinen besonderen Vorteil auf und es fällt ihm leichter sich konsequent an die Regeln zu halten. Jetzt nachvollziehbar?



Zitat:
Zitat von tsb Beitrag anzeigen

Wie reagiert also Freitas sobald die Schiedsrichterin ihm die Gründe ihrer Ermahnungen ausführlich erklären möchte? Wie hier von 6:32 bis 7:15 zu sehen ist ignoriert er die Schiedsrichterin, fällt ihr ins Wort, tut so als wäre sie nicht da, und stellt ihre Forderungen gegenüber dem Oberschiedsrichter als lächerlich dar.
Da brauchen wir nicht darüber zu streiten. Das ist keine Art mit einem Schiedsrichter umzugehen. Allerdings sollte man natürlich auch mal die Szene bei 1:10 ansehen. Dort ermahnt sie ihn den Ball höher zu werden (nicht gerader!) und das nach einem Aufschlag der eindeutig höher als 15 cm geworfen wurde. Als er nachfragt geht die Schiedsrichterin gar nicht auf ihn ein sondern wiederholt nur "please higher, play" mehrmals. Das ist sicherlich auch nicht die beste Art wie man einem Spieler erläutert weshalb man ihn ermahnt.



Zitat:
Was bedeutet das für die Schiedsrichterin? Wenn sie versucht, diplomatisch zu handeln und konstruktiv die Aufschläge eines Profis ermahnt, wird sie extrem respektlos behandelt werden. Denn das ist für den Profi die beste Strategie.

Welcher Schiedsrichter hat darauf Lust? Ich hätte keine Lust darauf.
Wenn ein Schiedsrichter nur noch dann entscheiden will, wenn die Teilnehmer alle mit seiner Entscheidung klaglos akzeptieren, dann braucht man eigentlich keinen Schiedsrichter mehr. In welcher Sportart werden Schiedsrichter für ihre Auslegungen kritisiert. Dass alle Spieler die von ihrem Sport leben sich selbstlos an die Regeln halten ist keine sonderlich realistische Annahmen und mit diesem Problemen haben auch die anderen Sportarten und Schiedsrichter zu kämpfen.



Zitat:
Es gibt natürlich auch Schiedsrichter, die sich gar nicht erst auf nutzlose Diskussion einlassen, bei denen sie ohnehin nur ignoriert werden. Ein kürzliches Beispiel war beim Weltcup 2015 zu beobachten, als mehrere Schiedsrichter Tiago Apolonias Aufschläge abzählten. Das Resultat? Apolonia hat allen vier(!) Schiedsrichtern, die seine zwei Spiele zählten, am Ende nicht die Hand gegeben. Im Interview sagte er dann, die Schiedsrichter würden sich nur bei ihm trauen, ihm in die Aufschläge reinzureden. Bei anderen Spielern würden sie sich das nicht trauen. Klare Aussage: Die Schiedsrichter sind Feiglinge und parteiisch.

Und erkennst du nicht das Problem? Es liegt daran, dass mache Schiedsrichter die Regel so gut wir gar nicht kontrollieren, manche ermahnen, wenige ziehen Punkte ab. Dass bei einer so heterogenen Auslegung Unmut aufkommt, ist eigentlich selbstverständlich.

Zitat:
Von den Profis werden sie im Gegenzug maximal geächtet und respektlos behandelt, ihre Regelauslegung oder sogar die Regeln selbst werden von den Spielern aktiv in Frage gestellt; und das offenbar ohne negative Konsequenzen für die Spieler. Aus Perspektive des einzelnen Schiedsrichters ist es verständlich, dass er/sie sich das nicht antun möchte und lieber alle Regelverletzungen ignoriert.
Ich stelle mir mal vor wir übertragen diese Regelung auf auf Sportarten bei denen es zu Körperkontakt kommt. Weil gegen die Spieler beim Fußball, Handball, Basketball, Hockey, etc ein Foul gepfiffen wird und die reklamieren und die Schiedsrichter daraufhin einfach keine Fouls mehr pfeifen würden...

Zitat:
Damit wird für mich an dieser Stelle klar, dass die ITTF da dringend eingreifen muss. Wenn die Schiedsrichter sich nicht mehr trauen oder es als zu belastend empfinden, Regeln durchzusetzen, dann müssen die Rechte der Schiedsrichter gestärkt werden. Und Profis müssen mit Strafen rechnen, wenn sie die Schiedsrichter respektlos behandeln. Und so weiter. Dass der Sport wie eine Witzveranstaltung dasteht, sobald Spieler die Schiedsrichter über Regeln belehren (Beispiele Freitas und Baum) ist auch klar. Warum da von der ITTF nicht eingegriffen wird? Das wüsste ich auch gerne ...
Dass Handlungsbedarf besteht ist mehr als offensichtlich. Wichtig für eine Akzeptanz ist eine konsequente Durchsetzung der Regeln. Wenn das aber die absolute Ausnahme ist, dann hat man die angesprochene Witzveranstaltung.

Möglichkeiten zur Disziplinierung sind bereits jetzt genügend gegeben und wenn man die Regeln auch konsequent umsetzen würde, dann würde das Meckern der genannten Spieler schnell weniger werden.

Kuriose formulierte Regelungen wie: "It is the responsibility of the player to serve so that the umpire or the assistant umpire can be satisfied that he or she complies with the requirements of the Laws, and either may decide that a service is incorrect." tragen sicher nicht zu Verbesserung der Situation bei.
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  #183  
Alt 04.11.2015, 08:20
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mithardemb:

tsb: Deine Argumentation ist schon nachvollziehbar, aber nicht für den Profisport, wo es Schiedsrichter gibt, die entsprechend gut ausgebildet sind und die ein gewisses Rückgrat haben müssen, um auf diesem Niveau auch Schiedsrichter sein zu können. Ich erwarte von einem Schiedsrichter bei einem internationalen Turnier, dass er nach bestem Wissen und Gewissen die Einhaltung der Regeln nachhält. Unabhängig davon, ob der Spieler lieb zu ihm ist, oder nicht. Und die Schiedsrichter sind das ja freiwillig, weil sie davon überzeugt sind, dass sie das können. Ich unterstelle also niemandem im Profibereich, dass er zu zart besaitet ist, um das Gemecker von Freitas zu ertragen.
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  #184  
Alt 04.11.2015, 10:11
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In der NBA (bzw beim Basketball generell) wird das Infragestellen von Entscheidungen oder respektloses Verhalten gegenüber den Referees ja dermaßen sanktioniert, dass sich die ganzen testosteron- und adrenalingeladenen 2m-Monster da ziemlich stark unter Kontrolle haben im Normalfall.

Da ist der Unterschied zum Tischtennis schon recht frappierend, allerdings nicht nur vom Regelwerk, sondern auch vom Niveau der Schiedsrichter.
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  #185  
Alt 04.11.2015, 10:35
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Wie hoch ist denn die Aufwandsentschädigung für Schiris bei internationalen Turnieren?
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  #186  
Alt 04.11.2015, 11:34
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mithardemb:

tsb: Deine Argumentation ist schon nachvollziehbar, aber nicht für den Profisport, wo es Schiedsrichter gibt, die entsprechend gut ausgebildet sind und die ein gewisses Rückgrat haben müssen, um auf diesem Niveau auch Schiedsrichter sein zu können. Ich erwarte von einem Schiedsrichter bei einem internationalen Turnier, dass er nach bestem Wissen und Gewissen die Einhaltung der Regeln nachhält. Unabhängig davon, ob der Spieler lieb zu ihm ist, oder nicht. Und die Schiedsrichter sind das ja freiwillig, weil sie davon überzeugt sind, dass sie das können. Ich unterstelle also niemandem im Profibereich, dass er zu zart besaitet ist, um das Gemecker von Freitas zu ertragen.
Arbeiten die Schiedsrichter denn überhaupt hauptberuflich als Schiedsrichter? Ich hatte vom Hörensagen her den Eindruck, dass sie das als Hobby mit kleiner Aufwandsentschädigung betreiben.

Ich verstehe natürlich deine Kritik an meinem Argument. Meine Annahmen werden aber umso plausibler, je mehr die Schiedsrichtergespanne als (nach ITTF-Richtlinien maximal ausgebildete) Hobbytruppe bezeichnet werden können. Denn wer es als Hobby betreibt und nach bestem Wissen und Gewissen versucht einen fairen Wettkampf sicherzustellen, der wird nach einer respektlosen Behandlung durch Profis sich eher ein neues Hobby suchen, oder zumindest in Zukunft jeden Konflikt vermeiden um sich selbst nicht den Spaß am Hobby zu nehmen.

Ansonsten höre ich natürlich gerne Alternativtheorien. Da fielen mir spontan ein:

1) Die Vorgabe der ITTF an die Schiedsrichter ist, mit Verletzungen der Aufschlagregeln extrem großzügig umzugehen. Die Schiedsrichter, die Aufschläge ermahnen und abzählen, wären dann die "schwarzen Schafe", die ihre eigenen wettkampfethischen Vorstellungen über diese Vorgaben stellen.

2) Die Mehrheit der Schiedsrichter kann die auftretenden Regelverletzungen nicht erkennen, ist also schlecht ausgebildet. Die Schiedsrichter, die Aufschläge ermahnen und abzählen, sind sozusagen die Schiedsrichterelite, die jedoch sehr klein ist.

3) Die Mehrheit der Schiedsrichter empfindet die Aufschläge als korrekt, wir unausgebildeten Laien verstehen die Regeln falsch oder sind zu kritisch. Die Schiedsrichter, die Aufschläge ermahnen und abzählen, sind die am schlechtesten ausgebildeten Schiedsrichter.

Die Situation (1) finde ich untragbar, da es mit jeder weiteren Spielergeneration zu immer stärkeren Regelverletzungen kommen wird, um sich immer noch weitere Vorteile zu verschaffen. Die ITTF würde diese Entwicklung aktiv unterstützen.

Die Situation (2) ist aus offensichtlichen Gründen auch inakzeptabel. Wenn die meisten Schiedsrichter nicht ausreichend gut ausgebildet sind, kann kein fairer Wettkampf stattfinden.

Die Situation (3) wäre für den Profisport wohl am wenigsten schlimm, da die "schlechten" Schiedsrichter ja aussortiert werden können. Aber ich finde es eben unplausibel. Wie kommen denn "schlechte" Schiedsrichter dazu, ein Olympia-Finale 2012 (Ding Ning), ein EM-Halbfinale 2015 (Freitas) oder beim Worldcup 2015 (Apolonia) zu zählen? Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich.

Was davon hältst du denn plausibel? Oder hast du eine andere Idee?

Geändert von tsb (04.11.2015 um 12:23 Uhr)
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  #187  
Alt 04.11.2015, 11:55
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Ich halte es für plausibel, dass bei großen internationalen Turnieren Schiedsrichter eingesetzt werden, die zum Einen sehr gut ausgebildet sind und zum Anderen auch das nötige Rückgrat haben, um sich einer solchen Situation auszusetzen. Ich halte es auch für plausibel, dass vor Beginn eines Turniers der Oberschiedsrichter die generelle Marschroute festlegt, z.B. auch bzgl. der Auslegung der Aufschlagsregel. Allerdings ist die Auslegung schlussendlich nur subjektiv vorzunehmen und da gibt es dann Unterschiede zwischen den Schiedsrichtern und sogar bei ein und dem selben Schiedsrichter unbewusst je nach Tagesform, Sympathie, etc. Das ist aber eine Unschärfe, die sich nicht vermeiden lässt, weil die Aufschläge halt nicht in Echtzeit messbar und somit nicht objektiv bewertbar sind.

Ich glaube aber eben nicht, dass sich die Schiris von den Profis einschüchern lassen. Dass sich die Profis so verhalten, wie sie das tun, ist logisch. Hast Du ja auch schlüssig erklärt. Die Schiris sind aber keine armen Hascherl, die dann aus Angst irgendwelche Regeln über Bord werfen.

Und die Bezahlung für Schiris ist ein Witz. Bei internationalen Turnieren weiss ich es jetzt nicht, aber zumindest im nationalen Spitzensport ist die Aufwandsentschädigung noch nicht einmal dazu geeignet, den Aufwand zu entschädigen. Geschweige denn eine finanzielle Anerkennung zu erhalten. Die Leute tun das also freiwillig, aus Enthusiasmus. Das sind dann meistens auch die, die wirklich gut sind, in dem, was sie tun.
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  #188  
Alt 04.11.2015, 12:23
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Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Sorry es ist mir wohl nicht gelungen herauszustellen, dass Samsonov auch vor der Regeländerung nicht unbedingt dafür bekannt war, dass er großen Vorteil aus seinen Aufschlägen ziehen würde. Aus diesem Grunde gibt er auch keinen besonderen Vorteil auf und es fällt ihm leichter sich konsequent an die Regeln zu halten. Jetzt nachvollziehbar?
Ja, nachvollziehbar, aber irgendwie empfinde ich die Diskussion insgesamt als nicht sonderlich lohnenswert. Erstens einmal weiß ich nicht, wofür Samsonov vor 15 Jahren bekannt war. Mit harmlosen Aufschlägen gewinnt man vermutlich auch 1999 keinen Worldcup. Zweitens spielt er ja mit seinen "keinen Vorteil bringenden" Aufschlägen heute immer noch an der Weltelite und ist gemeinsam mit Boll und Ovchtarov der einzige Europäer, der die Chinesen wiederholt in Gefahr bringt.

Es ist also schon irgendwie unplausibel, dass seine Aufschläge noch so viel Steigerungspotenzial hätten. Aber wie gesagt: Ich möchte das gar nicht so in die Breite treten.
Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Da brauchen wir nicht darüber zu streiten. Das ist keine Art mit einem Schiedsrichter umzugehen. Allerdings sollte man natürlich auch mal die Szene bei 1:10 ansehen. Dort ermahnt sie ihn den Ball höher zu werden (nicht gerader!) und das nach einem Aufschlag der eindeutig höher als 15 cm geworfen wurde. Als er nachfragt geht die Schiedsrichterin gar nicht auf ihn ein sondern wiederholt nur "please higher, play" mehrmals. Das ist sicherlich auch nicht die beste Art wie man einem Spieler erläutert weshalb man ihn ermahnt.
Hmm ja, ich denke auch, dass die Schiedsrichterin das noch besser kommunizieren könnte. Aber Freitas kennt seinen Aufschlag sicherlich selbst am besten und er weiß auch, dass er durch einen höheren Ballwurf einen flacheren Winkel erzeugt und der Aufschlag damit regelkonform wird. Ich bleibe also bei der Überzeugung, dass er sich absichtlich unwissend stellt. Die Alternative wäre ja, dass er die Aufschlagregeln selbst nicht verstanden hat. Und daran kann ich wirklich nicht glauben.

Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Wenn ein Schiedsrichter nur noch dann entscheiden will, wenn die Teilnehmer alle mit seiner Entscheidung klaglos akzeptieren, dann braucht man eigentlich keinen Schiedsrichter mehr. In welcher Sportart werden Schiedsrichter für ihre Auslegungen kritisiert. Dass alle Spieler die von ihrem Sport leben sich selbstlos an die Regeln halten ist keine sonderlich realistische Annahmen und mit diesem Problemen haben auch die anderen Sportarten und Schiedsrichter zu kämpfen.
Ja, im Prinzip sagen wir da das gleiche. Bei der Situation sind wir derzeit: Man könnte sich die Schiedsrichter eigentlich sparen. Sie greifen viel zu selten ein und falls sie es doch mal tun, bringt das extreme Reaktionen bei den Spielern hervor, die die Außenwirkung des Sports negativ beeinflussen.

Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Und erkennst du nicht das Problem? Es liegt daran, dass mache Schiedsrichter die Regel so gut wir gar nicht kontrollieren, manche ermahnen, wenige ziehen Punkte ab. Dass bei einer so heterogenen Auslegung Unmut aufkommt, ist eigentlich selbstverständlich.
Ja, starke Inkonsistenz ist ein Problem. Aber meines Erachtens rechtfertigt das die Beschwerden und die persönlichen Angriffe von Apolonia an die Schiedsrichter aus mehreren Gründen nicht.

1. Wer die Regelgrenzen bewusst ausreizt, muss mit mindestens gelegentlichen Eingriffen der Schiedsrichter zwangsläufig rechnen. Er muss seine Aufschläge im Spiel näher an das Regelwerk anpassen können oder Alternativaufschläge parat haben. Das muss ein Profi einfach drauf haben, wenn er es mit seinen Aufschlägen bewusst darauf anlegt, von einem strengen Schiedsrichter hin und wieder ermahnt zu werden.

2. Schiedsrichter haben durchaus die Freiheit, Regelverletzungen je nach Wettkampfsituation unterschiedlich stark zu ahnden. Beispiel Fußball: In einer fair verlaufenden Partie wird ein Schiedsrichter ein grenzwertig gelbwürdiges Foul eher nicht mit einer gelben Karte bestrafen. In einer aufgehitzt verlaufenden Partie wird er die gelbe Karte in dieser Situation eher zücken um das Spiel durch disziplinarische Maßnahmen zu beruhigen.

Analog im Tischtennis: Begehen beide Spieler ähnlich starke Regelverletzungen, kann der Schiedsrichter eher alle Verstöße ignorieren und der Wettkampf kann ungestört und ausreichend fair verlaufen. Begeht aber ein Spieler deutlich stärkere Regelverletzungen als der andere, so muss der Schiedsrichter eher eingreifen. Genau das war ja in den Gruppenspielen von Apolonia passiert. Seine Gegner haben meines Erachtens deutlich regelkonformer aufgeschlagen als er.

Diese beiden konkreten Gruppenspiele waren aufgrund seiner Aufschläge (in meinen Augen und offensichtlich auch den Augen der Schiedsrichter) kein fairer Wettkampf. Ob seine Aufschläge in früheren Partien durchgewunken wurden, oder ein anderer Spieler an einem anderen Tisch ähnliche Aufschläge wie er spielen darf, ist für den aktuell vorliegenden Wettkampf zwischen ihm und seinem Gegner letztlich irrelevant. Der Schiedsrichter hat das Recht, und diesem Fall auch die klare Pflicht, einzugreifen damit dieser konkrete Wettkampf wieder fair verläuft.

Zitat:
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Ich stelle mir mal vor wir übertragen diese Regelung auf auf Sportarten bei denen es zu Körperkontakt kommt. Weil gegen die Spieler beim Fußball, Handball, Basketball, Hockey, etc ein Foul gepfiffen wird und die reklamieren und die Schiedsrichter daraufhin einfach keine Fouls mehr pfeifen würden...
Ja, das wäre dramatisch. Und ich finde, im Tischtennis passiert das. Ein ungeahndeter regelwidriger Aufschlag ist natürlich weitaus weniger aufsehenerregend als ein ungeahndetes Foul. Der Aufschlag lässt sich leichter ignorieren, ohne dass es zu unmittelbaren gravierenden Konsequenzen kommt. Aber Wettkampfverzerrung ist der Aufschlag genauso wie das Foul.

Zitat:
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Dass Handlungsbedarf besteht ist mehr als offensichtlich. Wichtig für eine Akzeptanz ist eine konsequente Durchsetzung der Regeln. Wenn das aber die absolute Ausnahme ist, dann hat man die angesprochene Witzveranstaltung.

Möglichkeiten zur Disziplinierung sind bereits jetzt genügend gegeben und wenn man die Regeln auch konsequent umsetzen würde, dann würde das Meckern der genannten Spieler schnell weniger werden.
Ja, dem stimme ich komplett zu. Aber die aktuelle Situation ist ja so gravierend, dass ein konsequentes Einschreiten kurzfristig extreme Konsequenzen hätte. Regelverstöße ziehen sich ja durch den kompletten Profisport. Vom Ball-hinter-dem-Kopf bei Ma Long, über den vor den Ball bewegten Wurfarm von Fegerl, bis hin zum schrägen Ballwurf von Freitas müsste bei konsequenter Regelanwendung fast jeder Profi bei fast jedem Standardaufschlag ermahnt werden.

Da würde kurzfristig ein unüberschaubares Chaos ausbrechen, wenn jeder zweite Profi seine Aufschläge nicht mehr spielen könnte. Mehrere Turniere würden durch Schiedsrichterentscheidungen vollkommen dominiert werden. Insofern ist es auch verständlich, dass die ITTF vor so etwas zurückschreckt.

Einzige Lösung wäre wohl, die Profis rechtzeitig vorzuwarnen. Das wäre aber eine sehr aufwändige Angelegenheit, die ...
... erstmal eine Präzisierung des Regelwerks notwendig machen würde. Denn derzeit besteht noch so viel Auslegungsspielraum und Ungenauigkeit, dass den Profis eine neue einheitliche Schiedsrichterhaltung meines Erachtens gar nicht plausibel kommuniziert werden könnte.

Geändert von tsb (04.11.2015 um 12:44 Uhr)
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  #189  
Alt 04.11.2015, 12:33
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Ich halte es für plausibel, dass bei großen internationalen Turnieren Schiedsrichter eingesetzt werden, die zum Einen sehr gut ausgebildet sind und zum Anderen auch das nötige Rückgrat haben, um sich einer solchen Situation auszusetzen. Ich halte es auch für plausibel, dass vor Beginn eines Turniers der Oberschiedsrichter die generelle Marschroute festlegt, z.B. auch bzgl. der Auslegung der Aufschlagsregel. Allerdings ist die Auslegung schlussendlich nur subjektiv vorzunehmen und da gibt es dann Unterschiede zwischen den Schiedsrichtern und sogar bei ein und dem selben Schiedsrichter unbewusst je nach Tagesform, Sympathie, etc. Das ist aber eine Unschärfe, die sich nicht vermeiden lässt, weil die Aufschläge halt nicht in Echtzeit messbar und somit nicht objektiv bewertbar sind.
Ja, das halte ich auch alles für plausibel. Aber für die aktuelle Situation, in der massenhaft vorliegende Regelverletzungen nur sehr sporadisch geahndet werden, bedeuten deine Annahmen letztlich: Die "generelle Marschroute" lautet in aller Regel, Regelverstöße extrem großzügig zu behandeln. Das finde ich wie gesagt langfristig inakzeptabel.

Es gibt natürlich Ausreißer, so wie der Weltcup 2015, bei dem in der Gruppenphase gefühlt ein Drittel bis die Hälfte der Spieler ermahnt worden ist. Aber das sind soweit ich das mitbekomme seltene Phänomene. Kontroversen gab es beim Weltcup trotzdem zu Genüge, wie z.B. die öffentlichen Beschwerden von Gardos und Mizutani über die von den Schiedsrichtern ungeahndeten Aufschläge von Källberg. Zufriedenstellend lief es dort also auch nicht ab.

Zitat:
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Ich glaube aber eben nicht, dass sich die Schiris von den Profis einschüchern lassen. Dass sich die Profis so verhalten, wie sie das tun, ist logisch. Hast Du ja auch schlüssig erklärt. Die Schiris sind aber keine armen Hascherl, die dann aus Angst irgendwelche Regeln über Bord werfen.

Und die Bezahlung für Schiris ist ein Witz. Bei internationalen Turnieren weiss ich es jetzt nicht, aber zumindest im nationalen Spitzensport ist die Aufwandsentschädigung noch nicht einmal dazu geeignet, den Aufwand zu entschädigen. Geschweige denn eine finanzielle Anerkennung zu erhalten. Die Leute tun das also freiwillig, aus Enthusiasmus. Das sind dann meistens auch die, die wirklich gut sind, in dem, was sie tun.
Ja, vielleicht war Einschüchtern die falsche Idee. Aber wenn Schiedsrichter ihren Job aus Enthusiasmus und nicht wegen der Bezahlung machen, dann schätze ich ihre Konfliktbereitschaft niedrig ein. Wieso sollten sie es sich antun, Regelverletzungen zu ahnden, wenn es weder seitens der "Marschroute" der Oberschiedsrichter erwünscht ist, noch von den Spielern angemessen respektiert wird? Es bleibt doch dabei: Das großzügige Wegschauen ist für die Schiedsrichter eine vollkommen plausible Reaktion auf die vorliegende Situation.

Geändert von tsb (04.11.2015 um 12:36 Uhr)
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  #190  
Alt 04.11.2015, 13:36
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...Dazu kommt auch noch folgendes, das man inho in den Regeln abstellen muesste:
Gleich "schwere" Verstoesse wie zB das werfen des Balles nach "hinten" statt zur Seite
sind einfach aufgrund des Blickwinkels fuer Schiedsrichter praktisch nicht zu
sehen und daher auch nicht zu sanktionieren.
(Hat ein mir bekannter BuLi Schiedsrichter mir gegenueber so geaeussert).
Dh auch die Schiedsrichter "raten" (mein Ausdruck, nicht seiner!!) eher ob ein Aufschlag korrekt ist als das sie ihn nach klaren Kriterien bewerten koennten, grade was das "grade hochwerfen" angeht..


In dem Zusammenhang ist es halt einfach so das die geforderte Vorgabe

"It is the responsibility of the player to serve so that the umpire or the assistant umpire can be satisfied that he or she complies with the requirements of the Laws, and either may decide that a service is incorrect."

schlicht nicht umzusetzen ist, man KANN nunmal nicht so aufschlagen das der schiedsrichter die gleiche Blickperspektive hat wie der gegnerische Spieler....

Dsa Regelwerk muesste definitiv erstmal geaendert werden bevor man
"staerker durchgreifen" kann, denn das geht natuerlich sinnig nur wenn
man nicht hinterher auf youtube sehen kann... "hm der war ja doch korrekt, sah nur aus dem winkel vom schiri bloed aus" Damit machen
sich die Schiris naemlich erst RICHTIG laecherlich........
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