Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Carstens_Brüderchen

EU - "Europäische Union". Der gescheiterte Versuch, unterschiedliche Mentalitäten und Volkswirtschaften unter einen Hut zu bringen.

Wer sich "damals" schon dahingehend äußerte, dass man wohl mit Zitronen handeln werde (und das nicht nur sinnbildlich), der wurde schnell als Nationalist in seltsame Ecken gestellt. Dass Griechenland mit seinen alten Philosophen aufwarten konnte oder Portugal mit alten Seefahrern, schien zumindest noch 'ganz schick', änderte aber nichts an den Fakten, dass solche Länder in heutigen Zeiten eher am Tropf einer EU hängen würden, statt zu einem gesunden Gesamtzustand beizutragen.

Mooment! Bevor hier Portugals Regierung als lustige, aber wirtschaftlich unfähige Seefahrer hingestellt werden, sollte man eher einen Blick ins selbstherrliche, finanziell marode Spanien oder nach "bella corrupta Italia" werfen... Portugal kämpft und macht seine Hausaufgaben.

[Danielson]

Man könnte sich natürlich fragen, was wäre, wenn

es keine EU gäbe und jedes Land nur für sich allein verantwortlich wirtschaftet;

es den Zusammenbruch des Ostblocks nicht gegeben hätte -

und überhaupt: eine Mauer noch stünde mitten in Deutschland...

Hallo! Die Diskussion, die manche hier führen, ist sinnlos. Manche hören sich an wie Fußballer, die sich nach dem Spiel darüber beschweren, dass ihr Team von einem Referee ungerecht behandelt worden sei. So ist es aber nicht.

[nevada]

@Rübe www.morgenweb.de , dann brauchst Du nicht immer Schere und Digitalkmera zu bemühen

regs nevada

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von Wohlfühlbacher

Mooment! Bevor hier Portugals Regierung als lustige, aber wirtschaftlich unfähige Seefahrer hingestellt werden, sollte man eher einen Blick ins selbstherrliche, finanziell marode Spanien oder nach "bella corrupta Italia" werfen... Portugal kämpft und macht seine Hausaufgaben.

Vor fünf Jahren war Spanien noch als boomendes Wirtschaftswunderland Europas angesehen, jetzt kracht es da an allen Ecken und Enden. Ebenso gebe ich Dir in puncto Italien recht. Allerdings erhob meine Aufzählung gewiss keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollte exemplarisch und - ausnahmsweise mal - möglichst kurz auf den Punkt bringen, wie ich die Situation sah und sehe.

Und wenn Portugal 'kämpfen und seine Hausaufgaben machen' mag, dann kann man das eher auf Lissabon und die Tourismusregion an der Algarve beschränken. Der Rest des Landes ist bei den Wachstumsraten weiterhin deutlich unterdurchschnittlich - nicht nur gegenüber den vorgenannten Gebieten, sondern auch im Vergleich zum Schnitt in der EU. Die Tertiärisierung Portugals ist, trotz einer Entwicklung vom primären Sektor weg, immer noch in hohem Maße rückständig. Das wird durch die Ost-Erweiterung nicht besser. Mittel- bis langfristig wird Portugal gerade unter dieser Billigkonkurrenz aus dem Osten schwer zu leiden haben.

Die mangelnde Behebung der Defizite in den Bereichen des Ausbildungs- und Qualifikationsniveaus dürfte jedenfalls unstrittig sein und sich nachhaltig auf die Konkurrenzfähigkeit des Landes auswirken. Langfristig sehe ich Portugal daher nicht auf einem stabilen Weg. Sorry.

[Nacki]

Zitat von Rieslingrübe

´
Stichwort Finanzkrise & Bewältigung:
´

Wie es der Herr Widmann halt auch gerne hätte.

[Nacki]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Vor fünf Jahren war Spanien noch als boomendes Wirtschaftswunderland Europas angesehen,...
Und wenn Portugal 'kämpfen und seine Hausaufgaben machen' mag,

Leckt mich echt fett. "Hausaufgaben machen" bedeutet doch nichts anderes als falsche Wirtschaftspolitik, die am Ende in einer viel größeren Katastrophe mündet. Wie Spanien war doch auch Irland das Beispiel für eine florierende Wirtschaft, der "europäische Tigerstaat". Und heute sind die so arm dran wie damals, bevor die Kartoffel aus dem Treibgut der versunkenen Armada an Land gespült wurde.

[Nacki]

Zitat von Abwehrtitan

Ob die EU wackelt ?

War ne Totgeburt von Beginn an, in keiner Region der Welt hat es jemals

Ein reiner Wirtschaftsverbund hätte gereicht, kombiniert mit einem Militärbündnis.

Es ist doch nichts weiter als ein reiner Wirtschaftsverbund, denn die neoliberale Ideologie beherrscht aus ihrem Blickwinkel alle Verträge.

[Abwehrtitan]

Rein darwinistisch gesprochen:

Die EU wird sich bereinigen (müssen) will sie denn "überleben", ein Prozeß der nicht ausbleiben wird.

Niemals werden Länder wie D oder F dulden von den ganzen Bankrotteuren komplett in den Abgrund gezogen zu werden. Die Armenhäuser werden weiterhin Armenhäuser bleiben, was auch für die Zukunft viel Zündstoff für "Spannungen" aller Art bieten wird. Aus diesem Dilemma gibts aber kein Entrinnen, denn wer die letzten Jahrzehnte nicht gelernt hat zu wirtschaften, wer sich in der globalen Wirtschaft nicht behaupten kann, der wirds auch im Rahmen der EU nicht lernen, denn reinreden lassen sie sich ja auch nichts. Mordsmäßig stolz mit breiter Brust und großen Tönen aber leerem Säckel. Hmmm .... habe viele großkotzige Töne aus gerade diesen Ländern gehört, auch aus den Spitzen der dortigen Politik, derzeit dürften einige gelernt haben wieder etwas kleinere Brötchen zu backen.

Feiern kann man dann wenns was zu feiern gibt, und wenn man die Feier berappen kann, wer das nicht kann feiert eben nicht.

[Peter Igel]

Sehen wir genauso!

"Sparen ja - aber nicht für Pleite-Staaten"

[Nacki]

Zitat von Abwehrtitan

Aus diesem Dilemma gibts aber kein Entrinnen, denn wer die letzten Jahrzehnte nicht gelernt hat zu wirtschaften, wer sich in der globalen Wirtschaft nicht behaupten kann, der wirds auch im Rahmen der EU nicht lernen, denn reinreden lassen sie sich ja auch nichts.

Gegenfrage: Wer hat denn ausreichend gelernt, gescheit zu wirtschaften?
Und müssen sich die Griechen für den Fallschirm nicht genug reinreden lassen?