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  #1911  
Alt 16.05.2023, 08:34
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
Ein solches System kann doch niemals funktionieren!
Welchen Anreiz sollte es noch geben zu studieren, sich weiter zu bilden,
viel zu arbeiten, wenn einem Hilfsarbeiter das Gleiche zustehen sollte,
wie einem Professor oder Doktor?
Richtig! Gar keinen!

Ein absolut gerechtes System kann es niemals geben.
Aber gerade in Deutschland kann man mit viel Fleiß etwas erreichen, auch
wenn man nicht aus einem reichen Elternhaus kommt.
Zur Not auch in der Abendschule, Fernstudium oder mit Wochenendarbeit.
Das muss man aber auch wollen.
Klar, wenn man natürlich am Freitag um Punkt 12 Uhr den Stift oder
Schraubenschlüssel fallen lässt und der Chef einem den Buckel runter
rutschen kann, wird es vielleicht nichts mit dem eigenen Haus.
Ist ja auch ok, wenn einem Freizeit lieber ist.
Dann soll man aber bitte nicht über den Porschefahrer herziehen und
unserem Staat als unsozial erklären und Luxus für alle fordern.

Oder noch besser, Luxus verbieten oder kontingentieren
Zunächst mal absolute Zustimmung. Aber wie beurteilst du in diesem Zusammenhang die immer stärker wachsende "Generation Erbe", die eben gerade nicht das Geschäft operativ weiterführt, sondern, und das werden immer mehr, im Grunde nur aus dem Vermögen Rendite kassiert.

'Von Beruf Sohn/Tochter" nimmt, gerade bei Hochvermögen, immer mehr zu. Bei prominenten Beispielen wie Luisa Neubauer oder Carla Reemtsna sieht man ja, was dabei dann oft herauskommt. Im TT Bereich gibt es ein Unternehmen, wo die Tochter mit der Firma wohl auch nicht viel am Hut hat und lieber (wer finanziert den Spaß wohl?) Autorennen fährt, dasselbe hier vor Ort bei einem ganz großen Unternehmen. Ein Erbe macht voll mit, die anderen beiden fahren Autorennen bzw. Reiten.

Ein Phänomen, welches speziell ab der dritten/vierten Generation immer mehr zunimmt. Viele dieser großen Mittelständler oder Vernögen sind in der Nachkriegszeit aufgebaut worden, die zweite, teilweise dritte Generation sah sich noch der Firma verpflichtet, danach hat oft ein völliges Desinteresse der Erben eingesetzt.

Die gesellschaftliche Problematik sehe ich einfach darin, dass absoluter unternehmerischer Nichtleistung, ein Vermögen gegenübergestellt wird, welches selbst höchstqualifizierte Chefärzte etc. kaum jemals erreichen können.

Meinst du nicht, dass hier bei der Besteuerung (Erbe, laufende Ausschüttungen) vielleicht doch zwischen Leistung und Nichtleistung differenziert werden sollte?

Zum "Luxus": Was man oft nicht bedenkt ist, dass viele Unternehmen letztendlich davon abhängig sind, dass sich zumindest eine relativ breite Schicht bestimmte Dinge leisten kann. Ich drücke es mal so aus, dass im Grunde in der westlichen Welt ein Alleinverdiener mit seinem Einkommen eine Familie so gut versorgen können sollte, dass, ich drücke es mal plump aus, für den Mann "Fussball, Bier und Alufelgen", für die Frau "'Shopping, Yoga, Friseur/Kosmetik" drin sind und die Hobbys der Familie inkl. der Kinder auch noch leistbar sind. Und wo die Frau mitarbeitet auch ein Häuschen im Grünen.

Hier ist, so ehrlich muss man sein, in den letzten 20 Jahren schon teilweise ein Ungleichgewicht entstanden. Wer als Metaller jeden Tag 3 Überstunden macht, als Handwerksgeselle das ganze WE schwarz malocht, der macht das doch nicht zum Spaß an der Freude. Auch nicht die Frau, die 3 Monate nach der Geburt schon wieder Vollzeit ackert.

Umgekehrt habe ich noch nirgends einen Angestellten gesehen, der einem Unternehmer, auch Erben, irgendetwas neidet, wenn der das Schiff am laufen hält und sich, lustigerweise machen genau die das am wenigsten und leben oft bewusst bescheiden, dann mal was gönnt.

Problematisch wird es nur bei gefühlter Ungerechtigkeit. Wenn bis zum Schichtleiter 90% aus einer Leihbude kommen, in der Firma der Knüppel rausgeholt wird, der Chef dann aber großspurig sein Gesicht als neuer Sponsor irgendeines lokalen Vereins in die Kamera hält.

Zufällig sind es genau diejenigen, die öffentlichkeitswirksam lokal über Fachkräftemangel klagen, bei denen aber in Klein- und Mittelstädten wo die Mundpropaganda funktioniert, niemand anfangen will. Das Gegenteil ist bei klassisch nach guter Kaufmannsart geführten Firmen der Fall. Da stehen die Leute schlange.

Das Thema ist generell sehr komplex. Da gibt es auch nicht Schwarz oder Weiß. Das Problem sind die Auswüchse auf beiden Seiten. Wo die Gier und Selbstsucht überhand nimmt muss der Staat eingreifen, genauso aber da, wo für wenig Leistung viel verlangt wird.

Plumpe Parolen wie "alles wrgnehmen" auf der einen und "ich will überhaupt nix zahlen, weder Steuern noch gerechte Löhne" sind wenig zielführend.

Wohin das führt kann man in jeder Bananenrepublik beobachten. Da wohnt der Unternehmer abgeschottet in der Gated Community, geht nur mit Leibwächter raus, die MA hausen in Baracken. Kann jeder in Indien oder Brasilien beobachten.

Die Frage ist, ob man das in Europa wirklich will.

Geändert von Noppenzar (16.05.2023 um 08:37 Uhr)
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  #1912  
Alt 16.05.2023, 10:41
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Zunächst mal absolute Zustimmung. Aber wie beurteilst du in diesem Zusammenhang die immer stärker wachsende "Generation Erbe", die eben gerade nicht das Geschäft operativ weiterführt, sondern, und das werden immer mehr, im Grunde nur aus dem Vermögen Rendite kassiert.

'Von Beruf Sohn/Tochter" nimmt, gerade bei Hochvermögen, immer mehr zu. Bei prominenten Beispielen wie Luisa Neubauer oder Carla Reemtsna sieht man ja, was dabei dann oft herauskommt. Im TT Bereich gibt es ein Unternehmen, wo die Tochter mit der Firma wohl auch nicht viel am Hut hat und lieber (wer finanziert den Spaß wohl?) Autorennen fährt, dasselbe hier vor Ort bei einem ganz großen Unternehmen. Ein Erbe macht voll mit, die anderen beiden fahren Autorennen bzw. Reiten.

Ein Phänomen, welches speziell ab der dritten/vierten Generation immer mehr zunimmt. Viele dieser großen Mittelständler oder Vernögen sind in der Nachkriegszeit aufgebaut worden, die zweite, teilweise dritte Generation sah sich noch der Firma verpflichtet, danach hat oft ein völliges Desinteresse der Erben eingesetzt.

Die gesellschaftliche Problematik sehe ich einfach darin, dass absoluter unternehmerischer Nichtleistung, ein Vermögen gegenübergestellt wird, welches selbst höchstqualifizierte Chefärzte etc. kaum jemals erreichen können.

Meinst du nicht, dass hier bei der Besteuerung (Erbe, laufende Ausschüttungen) vielleicht doch zwischen Leistung und Nichtleistung differenziert werden sollte?......
Kurze Zwischenfrage, wird das Vermögen das aus einem Unternehmen rausgezogen wird, nicht auch versteuert ?

Und wenn eine Nachfolgende Generation keinen Bock auf den Job hat, warum dazu zwingen ?

Meine Mutter führte eine kleine Pension, muss ich jetzt als Itler das weiterführen ???

Ich bin da eher auf dem Weg jeder soll das tun was er möchte und wenn einer die richtigen Eltern gehabt hat und Milliarden geerbt hat, dann soll er von mir aus alles verjubeln, nur Party machen etc. Er hatte dann halt Glück, ich neide dem nichts. Auf jedenfall ist der Konsum den der Berufssohn macht, auch gut für die Wirtschaft .....
__________________
Gruß
Claus
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  #1913  
Alt 16.05.2023, 10:56
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Von Tag zu Tag fällt der Vorhang immer mehr.
Wenn das eure Demokratie sein soll, dann wird schnell aus einem *Armen Deutschland* ein *Gute Nacht Deutschland!*
https://www.focus.de/finanzen/news/m...193864590.html
Ein kleiner Abschnitt daraus zitiert:
Den Unternehmen mangele es am Willen, den richtigen Anreizen und der Übersicht, das Notwendige zu tun. Also muss es der Staat richten. Den Rahmen zu setzen, reicht nicht mehr. Es braucht der *unternehmerischen Staat*, der aktiv in Märkte eingreift und privatwirtschaftliche Entscheidungen lenkt.

Natürlich kann man sich weiter auf dumm stellen und das alles ignorieren, aber denen, für die angeblich so viele hier kämpfen, den zukünftigen Generationen, wird das *Ignorieren* dann am wenigsten helfen!

NUR KLIMASCHUTZ BRINGT FREIHEIT! Wo habe ich derartigen Schwachsinn nur schon einmal gehört?
__________________
Nur noch so zu ertragen!

Geändert von Frei statt Bayern (16.05.2023 um 11:04 Uhr)
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  #1914  
Alt 16.05.2023, 12:14
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Claus Beitrag anzeigen
Kurze Zwischenfrage, wird das Vermögen das aus einem Unternehmen rausgezogen wird, nicht auch versteuert ?

Und wenn eine Nachfolgende Generation keinen Bock auf den Job hat, warum dazu zwingen ?

Meine Mutter führte eine kleine Pension, muss ich jetzt als Itler das weiterführen ???

Ich bin da eher auf dem Weg jeder soll das tun was er möchte und wenn einer die richtigen Eltern gehabt hat und Milliarden geerbt hat, dann soll er von mir aus alles verjubeln, nur Party machen etc. Er hatte dann halt Glück, ich neide dem nichts. Auf jedenfall ist der Konsum den der Berufssohn macht, auch gut für die Wirtschaft .....
Auf dieser Ebene wird doch gar nichts rausgezogen. Man lebt von den Gewinnausschüttungen, die versteuert werden. Das reine Vermögen wird doch auf diesem Level überhaupt nicht angetastet.

Und sicher soll ein Erbe machen was er will. Nur muss das richtig besteuert werden. Null Prozent Erbschaftssteuer, dafür aber mit dem operativen Geschäft nichts am Hut (erledigen dann externe Manager) ist gesellschaftspolitisch durchaus problematisch.

Gerade auch in Fällen, wo man sich über Jahre die Ausschüttungen gönnt, anstatt eine Reserve anzulegen und den Gewinn vorzutragen und dann im Problemfall entweder nach dem Staat gerufen wird, den MA der Lohn gekürzt wird oder man bei Insovelnz völlig aus der Haftung raus ist und in Saus und Braus weiterlebt.

Ganz andere Liga als eine Pension oder ein kleiner IT Betrieb oder Handwerksunternehmen.

Wolfgang Grupp hat dazu auch oft in Interviews Stellung bezogen.

Das beste Beispiel ist doch dieser TT-Spieler aus Wuppertal, der, soweit ich weiss, lebenslang bekommen hat, weil er als Alleinerbe den Opa enttäuscht hat und der ihm das Erbe (80 oder 100 Mio laut Bild) streichen wollte.

Lies dir die Artikel dazu durch, die genauen Details weiß ich auch nicht mehr, war aber so ein Paradebeispiel eines vollkommenen Nichtleisters, der nur aufs Erbe spekulierte. Dass es dann in diese extreme Tat umschlug zeigt dann wie das Weltbild dieses Erben aussah.
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  #1915  
Alt 16.05.2023, 12:25
A. Lange A. Lange ist gerade online
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Hallo

Es ist eben ein schwieriges Thema:

Eins ist sicher: Wer arbeiten geht muss gut davon Leben können!
Ich denke da sind wir uns Alle einig.

Ist es richtig, wenn ein Fußballer im Jahr 15 Millionen verdient?
Das funktioniert so lange es genügend Leute gibt die sich das anschauen.
Aber man muss bedenken, dass die Fußballer wiederum jede Menge Steuern
bezahlen und höchst wahrscheinlich sehr viel Geld für Luxusgegenstände
ausgeben, was wiederum unsere Wirtschaft zugute kommt.

Im Verhältnis dazu, müsste eine Krankenschwester 15.000 Euro und ein
Arzt im Krankenhaus 30.000 Euro im Monat verdienen.
Was wieder nicht geht, da unser Gesundheitssystem nicht mehr zu
bezahlen wäre.

Und zum Erbe:

Claus schreibt es ja.
Wenn die Eltern und Großeltern gut gewirtschaftet haben, erfolgreich
waren und etwas aufgebaut haben, hat man als Kind eben Glück!
Wenn ich 10 Millionen im Lotto gewinne, habe ich auch Glück und muss
nicht mit der Allgemeinheit teilen.
Und außer sechs kleine Kreuzchen auf dem Schein habe ich gar nichts
dafür geleistet.
Das Vermögen haben die Vorfahren ja nicht gestohlen (zumindest
meistens nicht).
Dafür wurden in der Regel schon x-mal Steuern darauf bezahlt.
Warum sollte man dann mit rechtmäßig erworbenen Eigentum nicht
machen können was man will?
Welches Anrecht hat der Staat darauf?

Man kann halt auch schlecht unterscheiden, ob es Kinder nur aufs Erbe
abgesehen haben.
Und was wenn ja, und was wenn nicht?
Wenn ich als Erblasser sehe, wie sich meine zukünftigen Erben verhalten,
kann ich immer noch ein Testament schreiben.
Wobei der Pflichtteil trotzdem den Erben zufällt.

Gruß
Andreas
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  #1916  
Alt 16.05.2023, 12:43
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
Eins ist sicher: Wer arbeiten geht muss gut davon Leben können!
Ich denke da sind wir uns Alle einig.
Hier gibt es was zu ergänzen Andreas.
Wer das Leben lang arbeitet, muss auch eine gesicherte Pension / Rente beziehen im Verhältnis seines Arbeitslebens, mit der man einen lebenswürdigen Lebensabend genießen kann. Was geschieht, ist aber etwas ganz anderes, schon jetzt.

Man schaue sich nur die letzten Interviews von KL zum Thema Pflege an.
Da kann es einen nur noch schlecht werden.
__________________
Nur noch so zu ertragen!
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  #1917  
Alt 16.05.2023, 15:06
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Glücksball Beitrag anzeigen
Und dann kontingentiert man das, um das Klima zu retten, sodass es einem Lottogewinn gleicht, wenn man ein Luxus-Kontingent zugeteilt bekommt. Mal abgesehen davon, dass ich nicht sehe, wie man das überhaupt durchsetzen will (nicht in D und schon gar nicht international), ist mir so eine dirigistische Gesellschaft suspekt.
Kontingentierung ungleich Verlosung. Und ja, das wird nicht leicht durchzusetzen und natürlich wäre es schön, wenn das gar nicht nötig wäre.

Der Punkt ist nunmal, dass der Klimawandel real ist und die Klimakatastrophe kaum noch abzuwenden. Das ist wissenschaftlicher Konsens.

Entsprechend sind Einschränkungen nötig. Wenn man rein den Hebel Preis nimmt, dann bedeutet das: kein Fleisch mehr für Arme, keine Flugreisen für Arme, kaum noch Auto fahren können für Arme. Reiche können das alle weiterhin machen.

Das widerstrebt mir, da die Verteilung von Ressourcen, Lebensqualität und -Zeit eh schon himmelschreiend ungerecht ist. Ohne den limitierenden Faktor Klimawandel wäre eine solche Kontingentierung natürlich nicht erstrebenswert. Da sorgt man dann für eine gerechtere Verteilung von Reichtum, Ressourcen etc und wie die verwendet werden, kann man dann ziemlich frei entscheiden, wie heute auch.

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
Welchen Anreiz sollte es noch geben zu studieren, sich weiter zu bilden,
viel zu arbeiten, wenn einem Hilfsarbeiter das Gleiche zustehen sollte,
wie einem Professor oder Doktor?
Das sagt doch niemand?

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
Aber gerade in Deutschland kann man mit viel Fleiß etwas erreichen, auch
wenn man nicht aus einem reichen Elternhaus kommt.
Nein, das ist völlig falsch. Gerade in Deutschland ist beispielsweise das Schulsystem sehr undurchlässig. Siehe z.B. hier: https://www.reddit.com/r/de/comments...otion_welcher/ Und Erbschaften gehen eben auch primär an die, die schon reich sind: https://www.stern.de/wirtschaft/geld...t-7524446.html

Die Meritokratie existiert eben nicht bzw bestenfalls rudimentär.

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
Ist es richtig, wenn ein Fußballer im Jahr 15 Millionen verdient?
Das funktioniert so lange es genügend Leute gibt die sich das anschauen.
Aber man muss bedenken, dass die Fußballer wiederum jede Menge Steuern
bezahlen und höchst wahrscheinlich sehr viel Geld für Luxusgegenstände
ausgeben, was wiederum unsere Wirtschaft zugute kommt.
Reiche geben den allergrößten Teil ihres Geldes nicht aus, sonst wären sie ja nicht mehr reich. Das ist wirtschaftswissenschaftlich gesehen einfach grober Quatsch, den du da geschrieben hast.

Klar, Reiche geben mehr Geld aus als Arme oder auch der Durchschnitt. Aber der Anteil, den sie ausgeben, ist viel geringer. Stattdessen investieren sie, was bedeutet, dass sie einen immer größeren Teil des Kuchens bekommen. Wie heißt es noch so schön-schrecklich? Sie lassen das Geld für sich arbeiten. Sprich: Andere arbeiten, man selber bekommt das Geld in Form von Dividenen und Kapitalerträgen.

Nimmt man jetzt die 15 Mio. des Fußballers aus dem Zitat und gibt sie stattdessen den Armen. Die geben das zu einem viel größeren Teil aus und fördern damit ganz konkret die Wirtschaft. Das hätte einen viel positiveren Effekt. Dadurch würden ungleich mehr Arbeitsplätze entstehen als durch einen Fußballer, der von seinen 15 Mio. 10 Mio. investiert, sich für 3 Mio. eine Villa kauft und den Rest für Luxusartikel ausgibt. Und das sind jetzt nichtmal irgendwelche modernen Thesen von den paar kritischen Wirtschaftswissenschaftlern und Wirtschaftswissenschaftlerinnen, die es da gibt. Das ist völlig basale VWL.
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  #1918  
Alt 16.05.2023, 15:36
Glücksball Glücksball ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von NMZS Beitrag anzeigen
Kontingentierung ungleich Verlosung.
Je nachdem wie klein die Kontingente sind, ist das die praktische Konsequenz. Wenn pro Kopf 10g Fleischkonsum pro Monat rauskommen, macht es keinen Sinn, das so zuzuteilen. Dann gibt es denen einen, der seine Fleischplatte bekommt und viele andere bekommen nichts.

Zitat:
Zitat von NMZS Beitrag anzeigen
Und ja, das wird nicht leicht durchzusetzen und natürlich wäre es schön, wenn das gar nicht nötig wäre.
Streiche "nicht leicht", setze "praktisch unmöglich". Der Trend geht doch klar zu CO2-Bepreisung/Zertifikaten/etc. Eine Kontingentierung auf individueller Produkt-/Dienstleistungsebene halte ich für unrealistisch.

Zitat:
Zitat von NMZS Beitrag anzeigen
Der Punkt ist nunmal, dass der Klimawandel real ist und die Klimakatastrophe kaum noch abzuwenden. Das ist wissenschaftlicher Konsens.
Würde ich nie bestreiten.

Zitat:
Zitat von NMZS Beitrag anzeigen
Entsprechend sind Einschränkungen nötig. Wenn man rein den Hebel Preis nimmt, dann bedeutet das: kein Fleisch mehr für Arme, keine Flugreisen für Arme, kaum noch Auto fahren können für Arme. Reiche können das alle weiterhin machen.
Ein wenig subtiler ist der Mechanismus der CO2-Bepreisung ja schon. Der Hersteller von Produkten, der weiter in hohem Maße fossile Energie nutzt, wird ggf. gegenüber Herstellern, die zeitig umgestellt haben, nicht mehr konkurrenzfähig sein.

Du darfst auch nicht vergessen, dass es eine Demokratie der Bevölkerung ermöglicht, "unvernünftig" (ist natürlich sowieso abhängig von der Sichtweise) zu wählen. Wenn es ökologisch orientierte Parteien mit den Zumutungen übertreiben, werden sie abgewählt. Dass wir vielleicht deswegen ein 2-Grad-Ziel reißen (1,5 dürfte schon gelaufen sein), interessiert zu wenige Bürger, als dass das den Unmut bei der Wahl ausgleichen dürfte.
__________________
9:9 - Kantenball - 10:9 - Netzroller - 11:9
Vielen Dank und tut mir ehrlich leid ...
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  #1919  
Alt 16.05.2023, 16:33
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Zitat:
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Kontingentierung ungleich Verlosung. Und ja, das wird nicht leicht durchzusetzen und natürlich wäre es schön, wenn das gar nicht nötig wäre.

Der Punkt ist nunmal, dass der Klimawandel real ist und die Klimakatastrophe kaum noch abzuwenden. Das ist wissenschaftlicher Konsens.

Entsprechend sind Einschränkungen nötig. Wenn man rein den Hebel Preis nimmt, dann bedeutet das: kein Fleisch mehr für Arme, keine Flugreisen für Arme, kaum noch Auto fahren können für Arme. Reiche können das alle weiterhin machen.

Das widerstrebt mir, da die Verteilung von Ressourcen, Lebensqualität und -Zeit eh schon himmelschreiend ungerecht ist. Ohne den limitierenden Faktor Klimawandel wäre eine solche Kontingentierung natürlich nicht erstrebenswert. Da sorgt man dann für eine gerechtere Verteilung von Reichtum, Ressourcen etc und wie die verwendet werden, kann man dann ziemlich frei entscheiden, wie heute auch.


Das sagt doch niemand?


Nein, das ist völlig falsch. Gerade in Deutschland ist beispielsweise das Schulsystem sehr undurchlässig. Siehe z.B. hier: https://www.reddit.com/r/de/comments...otion_welcher/ Und Erbschaften gehen eben auch primär an die, die schon reich sind: https://www.stern.de/wirtschaft/geld...t-7524446.html

Die Meritokratie existiert eben nicht bzw bestenfalls rudimentär.


Reiche geben den allergrößten Teil ihres Geldes nicht aus, sonst wären sie ja nicht mehr reich. Das ist wirtschaftswissenschaftlich gesehen einfach grober Quatsch, den du da geschrieben hast.

Klar, Reiche geben mehr Geld aus als Arme oder auch der Durchschnitt. Aber der Anteil, den sie ausgeben, ist viel geringer. Stattdessen investieren sie, was bedeutet, dass sie einen immer größeren Teil des Kuchens bekommen. Wie heißt es noch so schön-schrecklich? Sie lassen das Geld für sich arbeiten. Sprich: Andere arbeiten, man selber bekommt das Geld in Form von Dividenen und Kapitalerträgen.

Nimmt man jetzt die 15 Mio. des Fußballers aus dem Zitat und gibt sie stattdessen den Armen. Die geben das zu einem viel größeren Teil aus und fördern damit ganz konkret die Wirtschaft. Das hätte einen viel positiveren Effekt. Dadurch würden ungleich mehr Arbeitsplätze entstehen als durch einen Fußballer, der von seinen 15 Mio. 10 Mio. investiert, sich für 3 Mio. eine Villa kauft und den Rest für Luxusartikel ausgibt. Und das sind jetzt nichtmal irgendwelche modernen Thesen von den paar kritischen Wirtschaftswissenschaftlern und Wirtschaftswissenschaftlerinnen, die es da gibt. Das ist völlig basale VWL.
Fussballer sind nun leider das falsche Beispiel, da Angestellte und somit sind grob 45% weg. Steuersparmöglichkeiten im Verein nahe Null.

Dass sie über gewiefte GmbH Konstrukte Sponsorgelder 10 Jahre steuerfrei einnehmen können, indem man ihnen, dasselbe gilt auch für Influencer etc., die Möglichkeit einräumt ihre Bildrechte abzuschreiben, da könnte man als Staat dran.

Sie sind nun, auch aufgrund ihres Konsumverhaltens, aber grundsätzlich die falschen Adressaten.

Wenn schon, dann solltest du dich auf die Großkonzerne und international tätigen "Mittelständler" einschießen, da sind 95% der Fussballer kleine Lichter gegen und das sind die die mit ihren Töchtern in Irland, den Niederlanden, den Caymans usw. Ihre Steuerquote maximal drücken. Oder dass Milliardäre mittels Familyoffice eine Banklizenz erhalten und auf Dividenden nur 1,25% Steuern bezahlen.

Fussballer sind halt populärer, die anderen kennt halt kaum jemand.

Oder wenn deutsche Staatsbürger ins Ausland gehen, kaum Steuern hierzulande zahlen (Vettel, Zverev, Beckenbauer, Schumacher usw.), sich aber dann zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußern. Oder, wie Vettel, hier noch Wahlwerbung machen. Trifft übrigens genauso auf Kroos und seine CDU Werbung zu.

Da kannst du ansetzen, da stinkt es zum Himmel, da ist aber auch die größte Lobby eine gerechte Besteuerung zu verhindern.
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  #1920  
Alt 16.05.2023, 17:41
A. Lange A. Lange ist gerade online
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Zitat:
Zitat von NMZS Beitrag anzeigen
Reiche geben den allergrößten Teil ihres Geldes nicht aus, sonst wären sie ja nicht mehr reich. Das ist wirtschaftswissenschaftlich gesehen einfach grober Quatsch, den du da geschrieben hast.
Natürlich geben die Geld aus!
Ein Freund von mir ist Verkäufer bei Porsche.
Probiere doch mal als "Normalsterblicher" einen GT3 oder gar
GT3 RS zu bekommen.
Über Sondermodelle wie den 911 Sport Classic brauchen wir erst gar
nicht zu reden.
Das gleiche Spiel bei Ferrari oder Lamborghini.
Es gibt nicht wenige Fußballer die ein Dutzend Sportwagen in der
Garage stehen haben.
Die zahlen aber auch wirklich den Höchststeuersatz und können
kaum was tricksen.

Mein Juwelier eröffnete gerade zusätzlich noch mal eine Boutique
einer Schweizer Nobeluhrenmarke in einer deutschen Großstadt.
Der Laden geht komplett durch die Decke!
Er hat mir eine Uhr für 2,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt.
Die ist natürlich schon verkauft.
Und selbst wenn ich sie mir leisten könnte, würde ich sie nicht bekommen.
Dafür müsste ich schon zusätzlich noch mal für ein paar Millionen Uhren
der Marke kaufen, um überhaupt auf die Liste zu gelangen.
In kleinerem Preisrahmen, aber dafür in etwa zwanzigfacher Menge,
trifft das auch auf Rolex zu.

Und selbst bei meiner Lieblingsmarke bekomme ich längst nicht mehr
was ich haben möchte.
Es gibt ellenlange Wartelisten von inzwischen mehreren Jahren.
Und das wohlgemerkt bei Uhren die auch großteils sechsstellig kosten.
Bei hoher Inflation und unsicher Wirtschaftslage wird eben Geld in
Sachgüter angelegt.

Zudem investieren laut meinem Juwelier viele Leute große
Summen in Edelsteine.
Warum? Die sind später leicht vererbbar (ohne Wissen des Fin... )
und im Falle eines Falles leicht transportierbar.

Was aber "Steuerflüchtlinge" betrifft, da gebe ich Noppenzar
voll umfänglich Recht.
Vettel ist bei mir nach seine damaligen Aussage komplett gestorben und
unten durch!
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