Tischtennis - wieviel macht die Psyche aus?

ging mir auch mal so.
ich musste vor vielen vielen jahren mal (noch in der kreisklasse) gegen einen älteren herrn spielen (ich damals vielleicht so 18) der hatte ein halb steifes bein, konnte also nicht mehr richtig laufen. ich hätte den guten zweimal im schneider wegpoken müssen. zumal ich an dem tag auch meinen angstgegner vorher bezwungen hatte.

aber der herr stocherte und hinkte da hinten am tisch rum, zweimal (am anfang des spiels) habe ich kräftig geschossen. da musste er denn ball holen. danach habe ich richtig angst bekommen er würde sich vielleicht beim bücken nach dem ball noch das kreuz brechen. ich hab nur noch immer wieder zurückgegeben. nicht mehr geschossen nicht mehr ausgespielt, nur immer wieder auf den schläger des gegners zurück.

das war das schrecklichste spiel in meinem leben...

und ich hab 2:0 verloren

[Flocke]

Das ist zwar sehr rücksichtsvoll von dir gewesen; ich z.B. wüsste nich ob soviel Skrupel gehabt hätte...schließlich will man ja gewinnen. Okay, wenn es einem nix ausmacht das man verliert oder der Punkt net so wichtig ist, kann man ja weniger aggressiv spielen, aber sonst hätte ich glaub ich keine Probleme damit weiter draufzuhämmern....er kann ja nicht vom Gegner erwarten, as dieser Rücksicht nimmt und spielt ja auch auf eigene Gefahr...da muss man seine Psyche zu trainieren auch bei solchen spielen durchzuspielen.
Würde es reichen ihm nur auf dne Schläger zu spielen...okay...aber wenn ich dann auch noch verlieren würde... ..NEEEE, immer drauf
Sicher mag ne augenschenliche Behinderung des Gegners hemmend wirken, aber das man deswegen zurücksteckt...würd ich nich tun, außer halt es geh um nix.

[mh]

Eine ähnliche Erfahrung hatte ich vor einigen Jahren auch gemacht. Da musste ich gegen einen "Einarmigen" spielen und bekam fürchterlich auf die Mütze.

Doch nicht deshalb, weil ich ihn unterschätzte, Mitleid hatte... , sondern weil er durch seine Behinderung einen für mich unbekannten Bewegungsablauf hatte - weil die Symmetrie der Bewegung nicht stimmte. Dies blockierte sämtliche Reflexe und antrainierte Reaktionen, so daß mir nach dem Spiel nur übrig blieb, meine Wunden zu lecken.

[Tansincos]

Ganz schön hart gesagt, aber Recht hast du!

[Hülser]

Original geschrieben von Flocke
Sicher mag ne augenschenliche Behinderung des Gegners hemmend wirken

Deshalb spiel ich auch immer gegen Mädchen so schlecht , neee, das wohl eher aus anderen Gründen

Naja, dieses Thema hab ich eigentlich nur angefangen, da ich am Tag davon so unheimlich verloren hab, das war so , , Mann...

Naja, also, es war einmal () ein ganz normaler Trainingstag, ich wollte gewohnt mein Spiel gegen Ingo K. spielen (den hab ich noch nie besiegt, der spielt so mies, Abwehrartig, extrem unangenehm...). Es war gewohnt ein Spiel voller Emotionen.
Den ersten Satz hab ich überraschend gewonnen, den zweiter er. 1:1, dann hab ich aufgedreht, hatte 3:1 Satzführung (haben 4 Gewinnsätze gemacht), und es stand 10:6 für mich, matchball.
Doch dann kam das für mich unverständliche, ich bin eigentlich ein ziehmlich guter Nervenspieler, war meine Hand wie gelehmt...
Hab 7 Matchbälle abgegeben, den Satz noch zu 15 verloren. Im nächsten noch einen, hab zu 13 verloren...
Im entscheidenen Satz war ich dann so down, hab den zu 3 abgegeben...

Boa, das war ...Schande, aber egal, auf ein neues

[Volkmar]

Original geschrieben von Tansincos
Ganz schön hart gesagt, aber Recht hast du!

Danke, das geht mir runter wie Öl

Gruß, Volkmar

[philwolters]

Ich weiche zwar vom Thema ab,aber zu eurem Mitleid gegenüber dem Gegner kann ich nur sagen:Wenn ihr der behinderte Spieler wärt,würdet ihr euch nicht richtig vera vorkommen,wenn eure Gegner nur mit halber Kraft spielen?Bei mir wäre das auf jeden Fall so,die Leute können stolz sein trotz einer Behinderung mithalten zu können und wollen in der Liga spielen,die ihrer Stärke entspricht.Bei geschenkten Spielen geht der Spaß verloren,ich denke behinderte Spieler wollen einfach nur TT spielen,ohne Unterschiede zu Nichtbehinderten

[sVeNd]

denke, du hast recht, phil.. ich würde auch versuchen, voll zu spielen, nicht ernsthaft zu spielen wäre auch eine form von diskriminierung, schließlich ist er nominell ein gegner wie jeder andere.. also zur not abschießen und anschließend den ball holen

[mh]

Richtig,

Aber fragt euch einmal ob da euer Kopf mitmacht. Das ganze ist nämlich gar nicht so einfach, wenn z. B. ein Spieler mit einer Krücke auf der anderen Seite steht.

Da geht man hin in Erwartung eines einfachen Spiels. Wenn es dann nicht läuft wie vorgestellt, dann ist es verdammt schwer seine Marschrichtung zu ändern.

[sVeNd]

ok, das stimmt, aber ich denke, wenn man sich auf den ball konzentriert und nicht auf den gegner, geht das auch einigermaßen..