ITTF Weltmeisterschaften 2023 (20.05. - 28.05.2023, Durban, RSA)

[Wolf11]

Ja, das war das ursprüngliche Dokument...

Es wurde dann entschieden, dass die Gruppensieger ein direktes Startrecht haben.

Die 3+1+1 Regel legt ja theoretisch die Teilnehmerzahl schon fest, wodurch rein theoretisch kontinentale Qualifikationen ansonsten nicht notwendig wären...

Und man war wohl auch der Meinung, dass eine solche direkte Qualifikation die gesamte Weltspitze an den Start bringt.....was dann ja auch der Fall war.

So hätten beispielweise ansonsten Nationen wie China und Japan auch mit Spielerinnen wie Fan SIQi, Liu WeiShan, Qian TianYi, He ZhuoJia, Kasumi Ishikawa, Hitomi Sato oder Saki Shibata antreten können und hätten dann trotzdem für die entsprechenden Quoten gesorgt.

Und wenn man sich nun das Feld der 16 Gruppensiegerinnen und Gruppensieger ansieht, dann kann man sagen, dass alle diese Spieler-/innen ohnehin von ihren Landesverbänden nominiert worden wären....

Allerdings hat dieses "direkte Startrecht" auch sogenannte "Quotensicherheit"......Soll heissen, dass wenn sich ein(e) direkt qualifizierte(r) Spieler(in) bis zur WM verletzen sollte und dort nicht antreten könnte, geht das Startrecht auf eine(n) andere(n) Spieler(in) dieses Landesverbandes über....

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Ja, das war das ursprüngliche Dokument...

Es wurde dann entschieden, dass die Gruppensieger ein direktes Startrecht haben.

Wo steht das denn? Ich finde kein neueres Dokument.

Zitat von Wolf11

Die 3+1+1 Regel legt ja theoretisch die Teilnehmerzahl schon fest, wodurch rein theoretisch kontinentale Qualifikationen ansonsten nicht notwendig wären...

Die 3+1+1 Regel bezieht sich aber nicht auf die Startplätze bei der WM, sondern bei diesem Turnier, oder?

[Wolf11]

Zitat von cdmz

Wo steht das denn? Ich finde kein neueres Dokument.

Kann ich Dir jetzt nicht genau sagen, wo dieses offizielle Dokument verlinkt ist...

Ich habe die Kenntnisse über ein Delegationsmitglied des chinesischen Verbandes und es wurde in Asien auch offiziell und öffentlich so kommuniziert.

Zitat von cdmz

Die 3+1+1 Regel bezieht sich aber nicht auf die Startplätze bei der WM, sondern bei diesem Turnier, oder?

Ja, aber das 3+1+1 ist natürlich auch für die WM selbst gültig, das heisst es definiert die maximale Teilnehmerzahl auch bei der WM....

Nicht alle Kontinentalverbände richten meines Wissens ein solches Quali-Turnier ja auch aus, d.h. die endgültigen eigenen Quoten werden von Kontinent zu Kontinent nicht einheitlich festgelegt

[cdmz]

Hab in der Liste auch nur noch ein Quali-Turnier für Afrika gefunden.

[cdmz]

Hier die aktuelle Berechnung (wird wohl nächste Woche final) der Quotenplätze nach Kontinent und Land:
https://wttc-quota.appspot.com/calc/...ctive_perc=0.2

[cdmz]

Das waren die Herren. Die Damen:
https://wttc-quota.appspot.com/calc/...ctive_perc=0.2

[Topspin2017]

Zitat von Wolf11

.....und wieder einmal haben die Spiele gezeigt, dass die Spiele bei den Herren offener sind, weil bei ihnen die Dominanz von China und Japan nicht ganz so erdrückend ist wie bei den Damen.....

Neben Ma Long, der ja in einem Duell gegen einen Japaner verlor, gab es nämlich auch bittere Niederlagen für die beiden Japaner Shunsuke Togami und Mizuki Oikawa, womit 7 der angetretenen 10 Spieler aus diesen beiden Nationen das direkte Ticket erspielten, während es bei den Damen natürlich wieder 10 out of 10 waren und keine mehr als einen Satz abgegeben hat....

Ich fand Ma Long ziemlich lustlos,hatte irgendwie das Gefühl das ihm sein Personal und langjähriger Coach fehlte ,der ihm die Meinung gesagt hätte,so wie er dort performte.Jetzt ist ja neu Wang Hao der Cheff.Wie sieht das Wolf?

[Wolf11]

Zitat von Topspin2017

Ich fand Ma Long ziemlich lustlos,hatte irgendwie das Gefühl das ihm sein Personal und langjähriger Coach fehlte ,der ihm die Meinung gesagt hätte,so wie er dort performte.Jetzt ist ja neu Wang Hao der Cheff.Wie sieht das Wolf?

Hallo Topspin,

also als "lustlos" würde ich den Auftritt von Ma Long keinesfalls bezeichnen. Ma Long ist ungeheuer ehrgeizig und die Tatsache, dass er in Doha als einziger Vertreter des chinesischen Nationalteams (Damen und Herren) ein Spiel verloren hat, hat ihn ganz sicher in seinem Selbstverständnis und auch in seinem Stolz ziemlich getroffen.

Ich fand ihn eher bei seinem Spiel teilweise sehr "verunsichert und nervös" und er wirkte zum Schluss des Spiels mental sehr angeschlagen. Die letzten 22 ausgespielten Punkte in seinem Spiel gegen Yoshimura endeten mit 3:19 für den Japaner und dies ist für einen Ma Long schon so etwas wie eine Katastrophe und erschütterten schon etwas sein Selbstverständnis.

Ob das in irgendeiner Form mit den neuen Trainerwechseln im Nationalteam etwas zu tun hat, ist schwer zu sagen. Ich tendiere eher dazu, zu glauben, dass es das nicht tut, aber natürlich ist das nicht ganz von der Hand zu weisen...

Dazu muss man wissen, dass Ma Long mit dem seitherigen Chefcoach Qin ZhiJian eine große sportliche Partnerschaft und Freundschaft verbindet und sie ein perfekt aufeinander eingespieltes Paar waren und sind. Qin ZhiJian war ja nicht nur Cheftrainer des Herrenteams, sondern über ganz viele Jahre auch der persönliche Trainer von Ma Long und sein Anteil an den vielen Erfolgen von Ma Long ist sicher riesengroß. Und dessen Fehlen macht sich an verschiedenen Punkten sicher bemerkbar für Ma Long. Ihr Trainer/Sportler-Verhältnis war immer von sehr großem Vertrauen geprägt.

Auf der anderen Seite bestand zwischen Ma Long und Wang Hao immer so etwas wie ein Konkurrenzverhältnis, ohne dass ich da jetzt zu viel hineininterpretieren möchte. Dies rührt noch aus ihrer gemeinsamen aktiven Zeit, wo Ma Long und Wang Hao Gegenpole im chinesischen Team waren. Wang Hao war auch immer so etwas wie der "Angstgegner" von Ma Long. Dies alles stellt heutzutage natürlich alles kein Problem mehr dar, beide verstehen sich gut, aber es ist natürlich nicht mit dem innigen Vertrauensverhältnis zwischen Ma Long und Qin ZhiJian zu vergleichen.

Wie gesagt, ich weiss nicht, ob das alles irgendwelche Auswirkungen auf das derzeitige Spiel von Ma Long hat und glaube es eigentlich auch nicht, denn dafür ist Ma Long eigentlich zu routiniert, aber trotzdem war seine Verunsicherung bei dem Match gegen Yoshimura deutlich spürbar.

Heute hat Ma Long nun sein Spiel gegen einen weiteren starken Japaner in der Runde um Platz 17 - 32 mit 4:2 Sätzen gegen Shunsuke Togami gewonnen. Das war ein ganz wichtiger Sieg, denn er sicherte China nun auch den 5.Quotenplatz für die WM. ......Ma Long spielte in den ersten 3 Sätzen stark auf und ging mit 3:0 in Führung, hatte dann aber erneut eine Schwächephase in Satz 4 und 5, die er mit 3:11 und 6:11 relativ glatt verlor. Und beim 9:9 in Satz 6 stand dann das Spiel auf des "Messers Schneide". Aber Ma Long behielt die Nerven und gewann den Satz mit 11:9.

Ich gehe davon aus, dass Ma Long nun auch bei der WM dabei sein wird, was dann gleichzeitig bedeutet, dass Lin GaoYuan keinen Einzelplatz bekommen wird und er seine Zukunft bei großen Meisterschaften vor allem nur noch an der Seite von Wang ManYu im Mixed sehen kann.

Für einen Einzelplatz für Olympia aber siehts für Ma Long nun nicht mehr gut aus, denn da haben Fan ZhenDong und Wang ChuQin nun einen womöglich entscheidenden Vorteil. Für das Team bei Olympia aber wird Ma Long ein Thema bleiben, weil man in China da auch kein Risiko eingehen will. Dazu kommt auch noch, dass sein erster Konkurrent auf diesen 3.Teamplatz, Liang JingKun, in China weiterhin eine sehr schlechte Presse hat, da man ihm nach wie vor seinen Umgang und fehlende Entschuldigungen mit der in China extrem beliebten Liu WeiShan vorwirft.

Des weiteren soll Ma Long nun auch mehr und mehr in das erweiterte chinesische Trainerteam eingebunden werden mit Schwerpunkt Juniorenförderung. In diesem Hinblick ist auch seine derzeitige Doppel-Partnerschaft mit Yuan LiCen zu sehen....

[Wolf11]

Heute fanden ja in Doha die ersten Platzierungsspiele statt und neben dem Sieg von Ma Long über Shunsuke Togami war dabei das Spiel der Südkoreanerin Choi Hyo-Joo gegen die Thailänderin Orawan Paranang zweifellos das Spiel des Tages. Die favorisierte Choi Hyo-Joo, die gestern gegen Wang ManYu trotz ihrer 1:4 Niederlage ein brillantes Spiel machte, führte bereits mit 3:0 Sätzen, bevor dann Orawan Paranang zu großer Form auflief, Choi völlig einbrach und die Thailänderin das Spiel noch mit 4:3 Sätzen gewann.

Die beiden anderen Südkoreanerinnen, Suh Hyo-Won und Lee Zi-On, die gestern alle gegen Chinesinnen die Gruppenfinals verloren hatten, gewannen ihre Spiele heute sicher, aber durch Choi's Niederlage läuft Südkorea nun Gefahr, nur 4 der angestrebten 5 WM-Plätze belegen zu können

[MaLong - Fan]

Hey Wolf11,
danke für deine Ausführungen. Ich kann das soweit bestätigen, auch wenn du viel tiefer im Thema bist.

Vor dem Turnier war Ma long ja noch Corona-positiv. Wie ist sein aktueller Gesundheitsstand? War er körperlich wirklich wieder bei 100%?

Möchte hiermit nicht die Leistung von Yoshimura schmälern, aber die Erkrankung kann auch noch einen Einfluss auf die Niederlage gehabt haben.

VG