Aufwärmen vor Training oder Spiel

[Soundmaster]

Da ich seit Ewigkeiten fast ausschließlich im vorderen Paarkreuz spiele und und nie Doppel 3, ist es nach dem Einspielen kein Problem, da wird man richtig warm im Doppel und dann bin ich eigentlich ziemlich am Peak zum 1. Einzel. Auch ohne groß Dehnen oder Laufen davor.
Ich werde aber definitiv versuchen nun vor den Trainings und dann so richtig zur neuen Saison, daheim 10-15 Minuten mit Blackroll und dem eigenen Körpergewicht (Stichwort Trainings, Bücher und Videos von Mark Lauren, aber da die eher einfachen Sachen ohne große Belastung) den Apparat ordentlich zu schmieren, man ist halt auch keine Ende 10er-Anfang 20er mehr.
Also manche schon aber ich leider nicht mehr.

Damit komme ich dann sicher deutlich besser an und in der Halle an, 15 Minuten Autofahrt zur Heimhalle wohl kein Problem, 1-1,5 Stunden auswärts kommt aber natürlich auch schon mal vor, da wird das wohl kaum was bringen zu Hause.

Aber besonders zum 2. Einzel gehen die meisten Hobbyspieler, ich sage mal bis so Verbandsoberliga/Oberliga wo es dann so richtig losgeht beim guten Niveau, eiskalt an den Tisch, gerade in kalten Hallen im Winter. Manche sogar ohne Trainingsanzug dazwischen, ich würde mir nen Ast abfrieren, aber solche Leute gibt es. Da ist das Gefühl in den Händen beim Aufschlag und in der Schlaghand selbst einfach oft richtig schlecht zu Beginn des 2. Einzels, da nützt dann auch die kurze Einspielzeit nicht mehr so viel erfahrungsgemäß. Das kann sich gegen gute Spieler rächen, wenn man da 0:1 und 2:5 startet, weil man erst Mitte des 2. Satzes erst richtig anwesend ist und so langsam ein gutes Gefühl beim Bewegen und Schlag selbst hat.
Da sehe ich bei fast allen Spielern noch deutlich Potential nach oben, weil im 2. Einzeldurchgang die knappen Dinger entschieden werden.

[Chris21272]

Gerade das, was mein Vorredner beschrieben hat, habe ich bei mir auch festgestellt. Ich ging zum zweiten Einzel oft zu kalt an den Tisch und so lief der erste Satz dann auch*. Nun habe ich mir angewöhnt, rechtzeitig aufzustehen und mich dann nochmal durchzuwärmen: Arme kreisen und ein bisschen hüpfen oder Sidesteps. Es braucht gar nicht so viel Aufwand zu sein, macht aber einen großen Unterschied.

[vossi39]

Finde es beim 2. Einzel immer schwierig, das richtige Timing zu finden. Gerade bei engen Spielen. Es laufen ja immer 2 Spiele parallel, wo es dann doch häufig hin und her geht.

Dann hast Du dich warmgemacht, bist bereit für den Einsatz und die Spiele gehen ggfs. in die Verlängerung.

Mache mich gerne davor warm, aber zu lange ist dann ja auch nicht gut.

[spintakki]

Ich ziehe zwischen den Spielen meine dicke Winterjacke an, um die Temperatur zu halten, meine Hände werden aber trotzdem kalt.

Vor dem Spiel (vor oder nach dem Umziehen) checke ich die Wasserhähne, ob sie warmes Wasser hergeben.

Vor dem 2. Einzel gehe ich auf Toilette und lasse ca. 1 min. schön warmes Wasser über die Hände laufen und trockne sie komplett ab - wirkt Wunder für das Gefühl in der Schlaghand und für's Wohlbefinden.

[1600i]

Meine persönliche Erfahrung als jetzt 55-jähriger Bezirksligaspieler: Mir hat Aufwärmen noch nie etwas gebracht. Ich fange mit vorsichtigem Einspielen an und steigere dann die Bewegungen. Ich habe auch schon öfters professionelle Trainingslehrgänge mitgemacht, bei denen ja großer Wert auf das Aufwärmen gelegt wird. Ich hatte immer das Gefühl, das raubt mir nur Kondition. Einmal habe ich mir sogar beim Aufwärmen eine Oberschenkelzerrung (Sprints am Ende des Aufwärmprogramms) geholt.

[plunder]

Zitat von spintakki

wirkt Wunder für das Gefühl in der Schlaghand und für's Wohlbefinden.

interessant.
ich habe noch nicht so viele Einsätze gehabt als dass ich eine Muss-Routine entwickelt hätte. mir ist auch Wärme beim "pon" wichtig. Explizites separates Aufwärmtraining mache ich nicht, weil's kein anderer auch macht, ich passe mich da 'an die umgebung' an. würde sich jeder um mir herum aufwärmen, würde ich mitmachen, logo.
Ja wenn man vorsichtig mit sich Einschlagen aufwärmt (VH-Konter, usw.), wird mein Körper automatisch aufgewärmt und in der Trainingsjacke (oft ohne Trainingslanghose!) komme ich richtig ins Schwitzen.. so dass mein Trikot bereits durchnässt ist und sich kalt anfühlt, wenn das 1.Match (Doppel) ansteht. Kam schon vor, dass ich deswegen vor dem Doppelstart das Trikot wechseln musste, weil's zu durchschwitzt war .. auch im Winter. Zweimal hatte ich mich bei Heimspielen zu Hause aufgewärmt .. per rbpon: war schon okay, aber unterm Strich unnötig.

Was die Beine betriftt, so sollte ich konsequenter das Einschlagen mit Trainingslanghose beginnen. Werde ich auch so machen. Richtiges Aufwärmen kenne ich persönlich (Haut u Haaren) nur vom Handball her nicht einmal Volleyball. Die Handballer machen das Aufwärmen konsequent und professionell. Tipp topp.

Apropos, Aufwärmen gehört zur konkreten Vorbereitungsmaßnahmen fürs Training/Spiel. Wir sollten weitere/solcher Maßnahmen auflisten/besprechen, die wir so machen als Muss-Routine.
Bei mir wären es die Schlüsselaspekte Powernap und Mastdarmentleertheit, was am Ende ein Zeitmanagementproblem ist.

[TobiWitt]

@plunder: es geht beim Aufwärmen primär eher darum die Muskeln aufzuwärmen und zu lockern und nicht darum zu schwitzen.

Ich persönlich wärme mich allerdings nicht auf, da es bei uns auch niemand macht. Wäre aber sicherlich besser für meine Performance

[Lennox Levenach]

Klaro ! Das Aufwärmen vor sportlicher Aktivität ist für mich entscheidend, um den Körper auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten.

Es erhöht die Herzfrequenz und verbessert die Durchblutung, was die Muskeln mit Sauerstoff versorgt und ihre Temperatur erhöht. Dadurch werden die Muskeln geschmeidiger und elastischer, was das Verletzungsrisiko verringert.

Dehnen ergänzt das Aufwärmen, indem es die Muskeln und Sehnen auf die Bewegungen während des Sports vorbereitet. Es erhöht die Flexibilität und verbessert die Bewegungsreichweite.

Während des Aufwärmens und Dehnens werden außerdem Nervenimpulse verstärkt, was die Reaktionszeit verbessert und die Koordination fördert.

Ich behaupte mal, dass man unaufgewärmt, 10-20% schlechter spielt.

[Lilienpower98]

Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie sich Mima Ito beim letztjährigen WTT in Frankfurt ca. 1Std 15min, insb. mit Dehnungen, aufgewärmt hatte, um dann anschl. ca. 15min mit dem Ball zu trainieren.

[UKausD]

Ein warm-up dient dazu, den Körper vom Ruhe- in den Aktivitätsmodus zu bringen. Nach dem Aufwärmen wird die Muskulatur besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Bänder und Sehnen sind elastischer.

Für das warm-up gilt eine wichtige Regel: Langsam anfangen, langsam steigern, nicht mehr als nötig.

Ich denke, diese kurze Definition ist unbestritten. Bislang hat mir aber niemand stichhaltig erklären können, warum ich bei Beachtung der Regel das Aufwärmen nicht mit Schläger und Ball am Tisch machen kann. Einen spürbaren positiven Effekt eines Aufwärmens nach üblicher Lehre konnte ich an mir beim Tischtennis nie feststellen. Da ich eine relativ lange Einspielzeit brauche, bis meine Bewegungsabläufe stimmen und das Ballgefühl da ist (vor allem bei Auswärtsspielen), verbinde ich lieber Aufwärmen und Einspielen.

Wenn ich mir ansehe, wann meine Mitspieler und ich uns mal beim TT verletzt haben (selten), dann wäre es offenbar besser an der Kondition zu arbeiten.

Just my 2 cents ...