Übersättigt von Neuheiten - müde vom Testen?

[Popperklopper]

Ich teste ja für mein Leben gern, spiele aber ausschliesslich härtere/harte Beläge, was schon einmal 90% der Neuerscheinungen direkt durchs Raster fallen lässt.
Ich kann, und da spreche ich tatsächlich aus Erfahrung, sagen, dass die meisten Spieler ab Bezirksliga aufwärts annähernd nicht so viel testen, wie die Spieler aus den eher unteren Spielklassen.
Schaut man sich in den Ligen um, sieht man
1. oft: Vega Pro, Rasant (alle Varianten), Hexer, Evolution (alle Varianten), Tenergy (05,05fx, 80, 64), Genius, Aurus und Aurus soft
2. selten: Hexer Duro u. PS, Roxxon, Plaxxon, Plasma, 5Q, Klassiker, Bluefire, Acuda (alte und neue Serie), Victas V>01, V>15 Extra

Meiner Meinung nach sind die Bedürfnisse der meisten Spieler abgedeckt und werden vielleicht nur noch durch kontrolliertere Tensoren wie bspw Andro GTT 40/45 oder Victas VS 401/402 ergänzt.

Dieses ganze "für den P-Ball optimierte" Zeug ist vielen zu weich und ich bin ja eh der Meinung, dass man sein Material überhaupt nicht umstellen muss, sondern einfach nur viel mit den neuen Bällen trainieren :-)

Ich für meinen Teil wüsste aktuell nicht, was gerade besseres oder geeigneteres auf den Markt kommen sollte, um so etwas wie eine Revolution á la Tenergy, Evolution, Rasant , Select S-10 Schwämme, auszulösen und eine Massenumstellung der Beläge zu verursachen.

Zu Stiga kann ich mich den Vorrednern hier nur anschliessen.
Zu viel Bla bla, zu wenig Performance bei zu hohen Preisen und mittlerweile so uninteressant, dass es egal ist, was die alles auf den Markt werfen, ich werde es eh nicht testen.
Bei Joola verhält sich das ähnlich, wobei der Rhyzm und die Maxx Serie eigentlich ja ganz gelungen sind.

Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass der Effekt der S-10 Schwämme irgendwann fest eingebaut, haltbar und für alle frei verfügbar ist.

[Hansi Blocker]

Ich habe mein Material gefunden. Spiele die Beläge schon ne ganze Zeit. Ich komme gut mit dem Material klar, weshalb soll ich da noch was Neues testen.

Ich habe mir jetzt einen Nachbau meines Holzes bei der Tischtennis-Manufaktur bestellt. Da bin ich gespannt, wie der ausfällt.

Das Testen habe ich schon eine ganze Weile eingestellt, weil das irgendwann auch doch etwas ins Geld geht. Wer lange studiert und ein Haus besitzt, der muss schon mal auf den Euro achten.

Mich spricht aber vieles einfach auch gar nicht an. Ich stehe da schon eher mit meinem Händler in Kontakt und verlasse mich auf seine Tipps. Der steckt mir hin und wieder auch mal nen Belag zu.

[Mr.lani]

Ich bin ja auch von der Testeritis betroffen, muss aber auch sagen, dass teilweise Antworten kommen, die unter die Gürtellinie gehen. Nicht jeder hat die richtige Aussage parat, manchmal liegt man auch daneben, das ist eben menschlich. Aber es steckt auch da, wo es nicht ganz passt, ein Quentchen Wahrheit drin. Die Akzeptanz an der Platte ist oft besser als hier, wenn man die Leute privat trifft sind sie dann doch anders, werden nicht unverschämt und anmaßend.
Als weiteres ist anzumerken, dass die Preise es einem Tester, der die Sachen nicht gestellt bekommt, nicht einfach machen. Ich kann nicht einfach mal so ein paar Beläge kaufen, mache mir auch im Vorfeld gedanken, was auf diesen oder jenen Schläger passen könnte. Da bedarf es schon Selektion und Erfahrung. Ich mach z.B. nicht mehr jeden x- beliebigen Belag auf mein Spielholz, das habe ich nun fest.
Dann der Kleber: wenn ich schon lese, dass der Belag mit Kleber ( ohne Folie) schon mehrfach geklebt wurde, wie kann man da noch einen Test ernst nehmen? Eine gleichmäßige Aussage gibt das nie und nimmer, jeder klebt anders, der einen mit viel Kleber, der nächste drückt den Belag locker auf, der dritte presst ihn.
Dann das einkloppen: is ja schön und gut, aber das sehe ich eher als Spielanpasssung an den neuen Belag, der dann eine andere Technik verlangt. Nicht jeder Belag ist gut für jedén Spieler und nicht jeder Spieler kann sich auf das neue Material einstellen, die meisten wollen das auch nciht.

Als Fazit für mich steht zu Schluss: mir macht es Spaß zu testen, aber ich kann und will auch nicht alles kommentiert haben.

[masl83]

Ich teste immer von April bis September, aber nur noch wenig, heisst 2 Beläge, ein Holz... mehr in der Regel nicht. Warum? Die Zeit reicht gar nicht, ausser man merkt nach 2-4h schon, dass der Belag nichts ist, dann versuche ich nochmal einen, so geschehen diesen Jahr mit den beiden Sambas.

Hölzer teste ich auch nur noch eines intensiv, maximal dann noch eines während der Saison wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Dieses schnelle und viele Testen machen ich nicht mehr, das bringt nur Unsicherheit im Spiel. Und ehrlicher Weise muss man ja schon sagen, dass es soviele Neuigkeiten gibt, die sich nur in Kleingkeiten unterscheiden. Das braucht man dann auch nicht alles durchzutesten.

Den Acuda Blue P1 Turbo will ich aber eigentlich auch noch testen, nur der Preis hält mich noch etwas davon ab... Und, weil ich aktuell nur wenig spiele und der El-P immer besser funktioniert. Da aber noch ein neues Holz kommt, werde ich dort den Belag wahrscheinlich noch in den nächsten Wochen versuchen.

[creek]

ich denke, dass es auch einfach daran liegt, dass das Portfolio der einzelnen Marken viel zu groß geworden ist in den letzten Jahren.
Jede Marke hat jeweils gefühlte 50 verschiedene Hölzer und Beläge und bringt Jahr für Jahr weitere heraus, ohne auf der anderen Seite sonderlich viele Produkte aus dem Angebot zu entfernen.
Aus Marketingsicht ist das natürlich absolut notwendig, da Neuheiten und Innovationen immer für den größten Kaufanreiz sorgen. Wer von euch würde beispielsweise morgens aufwachen und sich denken: "boah geil, heute kaufe ich mir ein Persson Powerplay! Das muss ich unbedingt mal testen!"
Nichts desto trotz blickt mittlerweile nicht mal mehr der geneigte vereinsinterne "Materialspezialist" durch die Vielzahl des Angebots durch und empfiehlt seinen Kollegen in der Regel 1 von 3 Hölzern und 2 von 5 Belägen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Produktvarianten ist ohnehin dermaßen marginal, dass wahrscheinlich 80-90% der TT-Spieler kaum einen Unterschied feststellen (und dass meine ich wirklich nicht despektierlich!).
Es gibt mit Sicherheit noch viele Innovationen, die noch nicht gesehen wurden. In den letzten Jahren wurden z.B. auch immer weitere Kunstfasern in Hölzer eingebracht. Die große Frage dahinter ist, ob die Unterschiede so gewaltig sind, ob es vielen TT-Spielern wert ist, für z.B. ein SZLC-Holz 350€ zu bezahlen, anstatt ein normales Carbon-Holz zu nehmen und das bereits für 50-60€ zu bekommen.
Erschreckender finde ich persönlich sogar die Entwicklung auf dem Belag-Markt: vor mittlerweile 8 (!!!) Jahren kam der Tenergy raus und seitdem versuchen nahezu alle Firmen diesem möglichst nahe zu kommen ohne es so richtig zu schaffen.
Natürlich sind bei der Entwicklung dorthin auch gute (wenn auch keine Kopien) Beläge entwickelt worden, aber es gab seitdem keinen Quantensprung mehr und...viel schlimmer...aus meiner Sicht wird es diesen auch nicht mehr geben, insofern nicht eine weitere einschneidende Regeländerung (wie damals das Verbot des Frischklebens) völlig andere Vorraussetzung benötigt, als die heutigen Beläge.

Zusammengefasst: Zu viele Produkte, zu teuer, zu unübersichtlich, kaum wirkliche Neuheiten...Die Tischtennisgemeinde wird dem Testen überdrüssig.

[Svennie]

Zitat von creek

ich denke, dass es auch einfach daran liegt, dass das Portfolio der einzelnen Marken viel zu groß geworden ist in den letzten Jahren.
Jede Marke hat jeweils gefühlte 50 verschiedene Hölzer und Beläge und bringt Jahr für Jahr weitere heraus, ohne auf der anderen Seite sonderlich viele Produkte aus dem Angebot zu entfernen.


Zusammengefasst: Zu viele Produkte, zu teuer, zu unübersichtlich, kaum wirkliche Neuheiten...Die Tischtennisgemeinde wird dem Testen überdrüssig.

Da stimme ich Dir 120% zu
Genau auf den Punkt gebracht, vor 20 Jahren gab es meist die Entscheidung zu treffen, Donic, Tibhar, Yasaka oder Stiga...
Dann noch wie spielt man, z.B. Offensiv Topspin dann konnte man wählen zwischen Coppa, Mark V und Speedy Spin inklusive der Schwammstärken und das war es dann auch schon. Bei den Hölzern nahe zu das gleiche Spiel!
Ach ja, fast vergessen Butterfly Sriver
Damals konnte man die Produkte noch bezahlen und es gab auch mal Rabatt.

Als damals der Donic Desto (um die 1992) raus kam, war ich lange der einige der so was "modernes" gespielt hat

Ich stehe aktuell auch immer wieder da wie "der Och´s vorm Berge"...
Alleine schon die Wahl zwischen Japan FKE und ESN, mann das ist heftig, dazu noch die ganzen Schwammhärten sowie bei den Hölzern die angesprochenen Kunstfasern in allen Variationen lässt einen einfach die Lust verlieren

Ich glaube Leute die sich auf einen Fabrikanten festlegen können, denen ist schon mal 75% der Miete sicher

[Mr.lani]

Zitat von Svennie

Alleine schon die Wahl zwischen Japan FKE und ESN.

Ich glaube Leute die sich auf einen Fabrikanten festlegen können, denen ist schon mal 75% der Miete sicher

Nun ja, die Wahl zwischen den beiden o.g. Belagsmöglichkeiten sehe ich mittlerweile immer zum Holz passend. Nicht alle Möglichkeiten lassen sich gut spielen mit dem Plastikball.
Und auf einen Fabrikanten festlegen geht auch nicht mehr.
Dafür sind zu viele Firmen auf ihre "Inovationen" stolz. Teilweise wird durch die Werbestrategie ein Belag x für ein u verkauft und y ist es dann auf dem (teilweise superdupa) Holz.
Was ich vermisse sind wirkliche Aussagen der Frimen wie: Holz x und Belag y gut für Spin, Block...... Hier werden wir zum Kauf verleitet, da hilft auch der beste Shop nicht, auch wenn da Videos von tollen Spielern geboten werden, eine Aussage getroffen wird über ein Produkt.
Was soll z.B. die Angabe der Schnelligkeit und des Spin ..... Gemessen auf was?
Hat einer ne Norm dafür🤔
Ich werde mich auf Sachen beschränken, die Sinn machen und angemessen sind. Mit einem Härtegrad kann man was anfangen, meist. Beim Rest warte ich jetzt auf andere Tester.

[Hansi Blocker]

Zitat von Mr.lani

(...) Was ich vermisse sind wirkliche Aussagen der Firmen wie: Holz x und Belag y gut für Spin, Block (...)

Na ja, da wirst du aber lange warten müssen. Die haben ihre Texter für die Werbeprosa - und gut ist! Die werden wohl kaum so eine Aussage treffen. Damit würden sie ja u. U. Käufer ausschließen. Dann würden sie nicht mehr von den Fehlkäufer der Endverbraucher profitieren.

Ich mache mittlerweile seit 32 Jahren den Materialeinkauf für unseren Verein. Die Spieler verlassen sich auf meine Kenntnis. Hölzer werden kaum neue angeschafft, es sei denn, eins geht kaputt (wir haben übrigens keinen Spieler, der eins von Butterfly spielt: ALC ...). Bei den Belägen gibt es auch keine besonderen (lediglich ein Spieler mit Tenergy - 5 Herren- und 4 Nachwuchsmannschaften). Hauptsächlich wird bei uns Joola und andro gespielt, aber selbst da eher moderate FKE-Beläge (nur einer spielt Joola express X-plode, alle anderen weichere).

Die meisten Spieler spielen seit Jahren das gleiche Material und sind glück damit.

Zitat von Mr.lani

(...) Nicht alle Möglichkeiten lassen sich gut spielen mit dem Plastikball. (...)

Mal schauen, wenn dann alle mal mit Plastikbällen spielen müssen. Bisher sind die ja noch keine Pflicht. Wir werden auch noch nicht umstellen. Wenn dies dann mal der Fall sein sollte, kann es vielleicht sein, dass einige Spieler neues Material suchen.

[JanMove]

Na ja, ich denke jeder muss für sich so eine gewisse Vorauswahl treffen, dann bleibt auch nicht mehr viel zum Testen übrig.
Bei mir kommen eh immer nur die härtesten Varianten einer Serie in Frage. Dann fallen bei mir die Marken Butterfly, Stiga, Andro, Gewo, ... aus diversen Gründen weg.
Im Wesentlichen bleibt dann nur noch Xiom, Donic und Tibhar übrig (Joola ab und zu aber eher selten). Das ergibt dann 2-3 relevante Beläge pro Saison, die für mich interessant sein könnten.
Interessanterweise bin ich seit dem Frischklebeverbot über den ganzen Zeitraum mit Donic am besten gefahren (insbesondere mit der Acuda-Serie).
Und für die Rückhand habe ich auch nur zwei wirklich brauchbare Beläge gefunden nämliche zuerst den express One und danach den s1 Turbo.

[Power-Seven]

Zitat von Hansi Blocker

Die haben ihre Texter für die Werbeprosa - und gut ist!

Offenbar leider nicht.

Abgesehen von den immer gleichen Aussagen stecken da teilweise so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler drin, dass eher der Praktikant am Werk sein muss, Korrektur gelesen vom Hausmeister.