Medikamente in der Satzpause

[jes]

Ich persönlich hätte kein Problem damit, dass mein Gegner sein Asthmaspray im Satz nehmen würde, wenn dies notwendig wäre.

Könnte man theoretisch nicht auch eine Behandlungspause beim Schiedsrichter erwirken? Gesetzt den Fall, jemand hat im Satz akute Atemnot, wo ist da der Unterschied zu einer plötzlich auftretenden Verletzung

Hier die Regel bezüglich der Unterbrechung für Behandlungen etc:

4.4.4 Der Oberschiedsrichter kann eine Spielunterbrechung von so kurzer Dauer wie möglich, jedoch keinesfalls mehr als zehn Minuten, gewähren, falls ein Spieler durch einen Unfall vorübergehend behindert ist. Voraussetzung dafür ist, dass die Unterbrechung nach Ansicht des Oberschiedsrichters den gegnerischen Spieler oder das gegnerische Paar nicht übermäßig benachteiligt.
4.4.5 Eine Spielunterbrechung darf nicht bei einer Spielunfähigkeit gewährt werden, die schon zu Beginn des Spiels bestand oder vernünftigerweise von da an erwartet werden musste oder wenn sie auf die normalen Anstrengungen des Spiels zurückzuführen ist. Spielunfähigkeit durch Krampf oder Erschöpfung, hervorgerufen durch den gegenwärtigen Gesundheitszustand des Spielers oder durch die Spielweise, rechtfertigt eine solche Unterbrechung nicht, die nur bei Spielunfähigkeit infolge Unfalls, zum Beispiel Verletzung durch einen Sturz, gewährt werden darf.

Somit würde ich es so lesen, dass eine Behandlungspause von offizieller Seite nicht erlaubt wäre.
In den unteren Klassen ohne OSR wird hier aber (hoffentlich) in 95% es zu keinem Problem kommen.

[wetterau]

klar ist ein TimeOut EIGENTLICH nicht dafür da ein Asthma-Spray anzuwenden aber wie jes ja super erörtert hat - normal zählt "Atemnot" dann nicht zu Unfall und erlaubt keine Unterbrechung.

Wobei ich mir kaum vorstellen kann - wenn es SO weit ist, dass einer tatsächlich kaum mehr Luft kriegt, dass dann einer den Einsatz und die kurze Unterbrechung verhindern würde.... das grenzt dann ja sonst schon wieder an unterlassene Hilfeleistung ....

neee aber wenn wirklich nur "vorsorglich" (ich bin selbst ab und an darauf angewiesen), dann denke ich sollte vor Spielbeginn und in Satzpausen langen darauf zurück zu greifen.

[User 17544]

Zitat von jes

Somit würde ich es so lesen, dass eine Behandlungspause von offizieller Seite nicht erlaubt wäre.

Das stimmt schon...

Allerdings würde ich hoffen, dass sich ein "weiser" OSR im Falle der Notwendigkeit der wohl eher nicht recht häufig nötigen Benutzung eines Asthma-Sprays eines Spielers, selbst wenn es auch mal außerhalb der Satz- oder Handtuchpausen sein müsste, diese Regeln zu Nutze machen würde:

ITTR Teil B 3.1 Oberschiedsrichter
3.1.2 Der Oberschiedsrichter ist verantwortlich für:
3.1.2.6 die Entscheidung über eine Spielunterbrechung bei Notfällen;
3.1.2.10 die Entscheidung in allen Fragen der Auslegung von Regeln und Bestimmungen,[...]

Ich denke, dass nur den Sprechenden geholfen werden kann. Ein Asthmatiker, der durch die Benuntzung eines Asthma-Sprays im Allgemeinen voll sporttauglich ist und der sein doch wohl sehr kleines Manko in bezug auf die Regeln vor dem Spiel mit dem OSR bespricht und dieses auch dem Gegner bekannt ist, wird wohl niemand mit einer knallhart ausgelegten Regel das Ausüben des TT-Sports noch zusätzlich erschweren. Das würde zu einer Außendarstellung führen, die von niemanden gewünscht sein dürfte.

Ich denke, dass wir hier von Unterbrechungen Reden, die sich im Allgemeinen im Sekundenbereich abspielen. Also nicht länger, als so manche Konzentrationsphase mancher Spieler. Erlaubt ein OSR dem Asthmatiker das Spray in seiner Sporthosentasche bei sich führen zu dürfen bzw dieses in die Handtuchbox zu legen, wäre es aus meiner Sicht hirnrissig daraus eine Regelwidrigkeit zu konstruieren.

Sollte es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass ein Asthmatiker echte gesundheitliche Probleme bekommt, wenn er nicht nach jedem bzw jedem zweiten oder dritten Ballwechsel zum Spray greift, wird ein OSR einschreiten müssen. Klar. Aber das dürfte dann auch bei dem betroffenen Asthmatiker nicht zu Unverständnis führen. Ab und an mal schnell zum Spray greifen müssen und weiter geht's, sollte hoffentlich keinen schiedsrichtenden Erbsenzähler zum Hauptakteur eines TT-Spiels machen. Natürlich sollte das vor einem Spiel abgeklärt werden. Einfach um Missverständnisse zu vermeiden...

So jedenfalls meine Sicht...

BTW: Ich vergleiche das übrigens mit Brillenträgern. Denen würde auch niemand ernsthaft verbieten außer der Reihe zum Handtuch zu greifen, wenn sie einen Tropfen auf der Brille haben. Die haben halt gegenüber einem Spieler, der ab und an mal zum Asthma-Spray greifen muss, den Vorteil, dass man ihnen ihre ansonsten unwestenliche "Behinderung" von vornherein ansieht...

[jes]

@ Brett11

[wetterau]

perfekt ausgedrückt Brett11

[n1vo]

Wow, hätte nicht gedacht, dass die Regeln solche Fälle nicht behandeln. Bin aber auch Eurer Meinung, dass sicher die wenigsten Gegner ein Problem damit hätten. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich zu Schüler Zeiten sogar teilweise in den Satzpausen inhaliert (dauert 10-15 min), Zum Glück war da niemand pingelig . Falls ich in Zukunft wieder Probleme haben sollte, frage ich einfach Gegner und Schiedsrichter. Danke Euch für die Aufklärung!

[jes]

habe ich zu Schüler Zeiten sogar teilweise in den Satzpausen inhaliert (dauert 10-15 min)

Das könnte schon eher zu Problemen führen

[Fastest115]

Also wenn das MIttel auf der Dopingliste steht ist es egal wann du es nimmst also ob einen Tag vorher, vor dem Spiel, zwischen den Spielen oder in der Satzpause. Also das spielt keine Rolle. Aber wer (außer der Weltklasse) wird schon auf Doping kontrolliert.

Ich habe das gleiche Problem. Ich glaube nicht dass dir ein SRaT oder OSR verbieten wird in der Satzpause, Wo du ja auch was trinken darfst kurz (dauert ja nur 10 Sekunden) einen Hub zu setzen. Hab ich auch schon mehrfach gemacht. Auch in einem Finale eines Turnier mit SRaT und OSR in der Halle.

Auch Arm eingelen hab ich schon gemacht. Allerdings nicht in der Satzpause. Denn erstens wirkt das ja nicht so kurzfristig und 2. bekommt man die Finger nicht schnell genug wieder sauber und 3. zieht das nicht so schnell ein und wenn man dann mit dem Ärmel da dran kommt und mit dem ärmel dann ins Gesicht beim abwischen usw...das ist nicht sinnvoll. Erlaubt wäre es trotzdem wenn es innerhalb der Minute machbar ist.

Und wie gesagtin unteren Klassen wirdkaum jemand was sagen und auch sonst wird dort bei Unterbrechungen kulant gehandelt.

Zuletzt in der LL ist jemand ohnmächtig geworden kurz vor Ende des Einzels. Das war auch kein Unfall im Sinne der og Regel. Der hätte normal auch nicht weiter spielen "dürfen" nach ein paar Minuten als er wieder wach war. Stand aber 2-0 und 9-X. Da hat er noch die 2 Bälle gespielt und ist danach ins KH. Da hat auch der Gegner nichts gegen gehabt.

[wetterau]

Zitat von Fastest115

Also wenn das MIttel auf der Dopingliste steht ist es egal wann du es nimmst also ob einen Tag vorher, vor dem Spiel, zwischen den Spielen oder in der Satzpause. Also das spielt keine R

stimmt nicht so ganz spiele keine Weltklasse - aber bei den Rollis z.B. wird auch bei den Deutschen Meisterschaften z.B. kontrolliert bislang musste ich aber noch nie ran - und wie gesagt Salbutamol steht NICHT mehr auf der Dopingliste sondern ist zugelassen.

[ROY]

Es gibt auch andere Behinderungen wie zum Beispiel Diabetes. Da kann es zu Unterzuckerungen kommen, je nach hormoneller Lage. Wenn das passiert während des Spiels muss es doch eine Verletzungspause geben können wie beim Tennis z.B. Die Sache ist ja temorär, heißt nachdem ich dann eine Cola getrunken hab geht es nach ca. 5 Minuten schon wieder so halbwegs.
Hat da mal einer was gehört wie dort verfahren wird?
Aber bitte keine sachdienlichen Hinweise wie vorher Cola trinken! Es gibt ja auch die Überzuckerung die dann schwere Krämpfe verursacht. Also alles nicht so einfach, ein schmaler Grad auf dem sich der Typ 1 Diabetiker bewegt