Trainer missbraucht seine Schüler

[Zzangei]

ich hab gelesen dass er sich über jahre hinweg tazsächlich mehrmals an nem Jungen vetgangen haben soll.
Dass Geständnis ist eh ein Witz: nach jahren von missbrauch auf einmal Einsicht zeigen ist unglaubwürdig. Ehe ein taktischer Zug.
Ein Klassischer Fall vom sog. "Deal", welcher eh ser umstritten ist.

[Fastest115]

Ja ganz schwieriges Thema mit vielen Aspekten, wo die einen so sagen die anderen so ...und beide haben Recht bzw auch nicht.

Man muss dann auch sicher immer den Einzelfall betrachten...

In dem Fall: Was wäre die Alternative zum "Deal" gewesen???

Was ist die Höchststrafe 10 Jahre ? Hab keine Ahnung?!

Man hätte es auf einen Prozess ankommen lassen und vermutlich dann 8 Jahre bekommen oder auch die 10 meinetwegen...OK...
Aber mit dem Nachteil, dass die Jungs nochmal vor dem Gericht alles haarklein hätten schildern müssen und nochmal durchleben...mit Sicherheit eine sehr starke seelische Belastung, von der ja der eine auch gesagt hat, er möchte das möglichst nicht....

Frage dazu: Ist es das dann Wert, dass das Trauma der Opfer nochmal verstärkt/aufgefrischt wird, wo sie es vielleicht schon teilweise (mit Betreuung) verarbeitet haben und sie fangen damit dann von vorne an, damit der Täter 2 Jahre länger im Knast sitzt?

Wenn man den Täter betrachtet kann man natürlich sagen: Der ist durch ein fadenscheiniges taktisches Geständnis zu "billig" davon gekommen....wobei 5,5 Jahre im Knast als "kinderschänder" sicher nicht lustig werden...(sofern er stattdessen nicht in eine Psychatrie kommt)

Betrachtet man die Opfer hat man denen damit zusätzliches Leid erspart...

Da ist die Frage was ist einem wichtiger...

Ich denke da sollte man in erster Linie an die Opfer denken...und nicht an die "Rachegelüste" der Allgemeinheit die selbst nicht direkt betroffen ist

[mithardemb]

Wenn man sich §176a (http://dejure.org/gesetze/StGB/176a.html) mal genauer ansieht, dann kann man sich ausmahlen, dass 5 Jahre trotz Geständnis, Einsichtigkeit und der Einwilligung in eine Therapie auf eine sehr schwere Tat schließen lassen.

Wie ein Urteil bei Leugnung ausgesehen hätte ist wohl auch nicht so leicht abzuschätzen. Solche Taten lassen sich ja in der Regel nur sehr schwer nachweisen.

[xxxhunterxxx]

Fakt ist der Junge hätte nicht vor Gericht ausgesagt, da er mit der Sache abgeschlossen hat. Außerdem ist der Täter extra 350 km weggezogen, um sich nicht mehr zu dem Jungen hingezogen zu fühlen. Außerdem bezahlt der Täter freiwillig Schmerzensgeld. Von daher muss man das Geständnis schon positiv sehen, denn ohne Aussage des Opfers und ohne Geständnis des Täters, hätte es auch einen Freispruch geben können.

[pibach]

Zitat von wsw

Vielleicht liest Du die beiden Artikel nochmal..... - "schwerer sexueller Mißbrauch, nachgewiesen in 51 Fällen" ....

edit : Verurteilung wegen 15 Fällen schweren sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener, nachgewiesene Übergriffe 51

Vielleicht solltest Du mal genauer lesen. Von "schwer" steht da nichts.
Sexueller Missbrauch ist auch lediglich die juristische Kategorie, da kann alles Mögliche darunter fallen.
"Sexuelle Handlung" ist juristisch, wenn Sie "unmittelbar das Geschlechtliche im Menschen betrifft" (Quelle). Und "Missbrauch" ist es automatisch in diesem Trainerverhältnis mit minderjährigen Schutzbefohlenen. Die juristische Sprechweise ist da also unter Umständen recht weit weg vom allgemeinen Verständnis der Begriffe. Die juristische Grenze wird gängig bereits "bei Handlungen mit Körperkontakt" gezogen. Vielleicht hat er ihn befummelt? Das bleibt unklar.

[wsw]

Zitat von pibach

Vielleicht solltest Du mal genauer lesen. Von "schwer" steht da nichts.
Sexueller Missbrauch ist auch lediglich die juristische Kategorie, da kann alles Mögliche darunter fallen.
....

Aus dem zu Anfang geposteten Link zu einem Artikel im Main-Echo:

"Fünf Jahre Haft wegen Missbrauch von Kindern
Urteil gegen Tischtennistrainer
Aschaffenburg
Dienstag, 21.07.2015 - 13:29 Uhr
Ein Richter am Landgericht Aschaffenburg hat einen ehemaligen Tischtennistrainer zu fünf Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt. in 15 Fällen stellte das Gericht schweren Missbrauch fest. Der Mann hatte den jahrelangen sexuellen Missbrauch von zwei Buben gestanden."

Ich bereue ehrlichgesagt hierzu überhaupt was geschrieben zu haben - das Thema ist glaub ich nix für ein Internet-Forum.
Dein erstes Posting hat mich nur ein wenig erschrocken....
Dein zweites dann auch - brauch ich glaub ich nicht mehr weiter drauf eingehen.

[pibach]

ok, jetzt kann man Dein Zitat nachvollziehen (das war bei dem Kuddelmuddel vorher schwierig).
"Schwer" steht im Titel, im Urteil und in den anderen Pressemeldungen nicht. 15 Fälle, aber berichtet wird von 2 Jungen, wobei es offenbar nur bei einem Jungen zu Übergriffen kam. Wie daraus 15 (bzw. 51) Fälle werden ist unklar.

Jedenfalls besteht große Diskrepanz zwischen dem Juristensprech und der gängigen Auffasssung. Wenn da was von sexuellem Mißbrauch steht, denkt man ja, die hatten "Sex", juristisch: "Vollzug des Beischlafs oder ähnlichen sexuellen Handlungen, „insbesondere, wenn sie mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind“ (§ 177 Abs. 2 StGB)". Da "sexueller Mißbrauch" aber ein Oberbegriff ist und bereits auch "ohne körperlichen Kontakt (bspw. Ansehen von Pornofilmen), mit körperlichem Kontakt (bspw. gegenseitiges Berühren), nicht penetrativ (bspw. gegenseitiges Berühren von Geschlechtsteilen), ..." (Wikipedia) vorliegt, lässt sich mehr aus dem kurzen Bericht nicht schließen.

[cloud 9]

Da sieht man mal wieder, welche Macht und welche Möglichkeiten die beiden (Medien und Rechtssprechung!) so alles haben:

In ersten Pressebericht ganz oben ist tatsächlich von "schwerem" sexuellen Missbrauch die Rede - im folgenden ausführlicherem (und im Urteil anscheinend auch nicht) dann tatsächlich plötzlich nicht mehr?
(So etwas kann man schon in eine gewisse Nähe zur Manipulation verorten - bzw. sogar zur Aufhetzerei?)

Und zum "Juristensprech" und "gängiger" Auffassung:
Sie (die Juristen) können tatsächlich Alles damit auch sehr aufbauschen - aber auch alles abwiegeln und kleinreden, es scheint gerade so, wie es halt beliebt... (Beispiele zu den "Großen" und "Kleinen" dazu erspar ich mir)

Obwohl dies vom eigentlichen Thema wohl etwas ablenkt , erscheint mir dies aber trotzdem wichtig und erwähnenswert (sorry!)...

[pibach]

Zitat von cloud 9

In ersten Pressebericht ganz oben ist tatsächlich von "schwerem" sexuellen Missbrauch die Rede - im folgenden ausführlicherem (und im Urteil anscheinend auch nicht) dann tatsächlich plötzlich nicht mehr?

Die Auflösung ist ganz einfach: Angeklagt war er wegen "schweren sexuellen Mißbrauchs", verurteilt wurde er wegen "sexuellen Mißbrauchs", ohne schwer.

Die Presse neigt idR dazu, Dinge so zu berichten (zB. durch Auslassungen), dass es skandalöser wirkt, das verkauft sich besser.

[Rückhandblock]

Zitat von cloud 9

Da sieht man mal wieder, welche Macht und welche Möglichkeiten die beiden (Medien und Rechtssprechung!) so alles haben:

In ersten Pressebericht ganz oben ist tatsächlich von "schwerem" sexuellen Missbrauch die Rede - im folgenden ausführlicherem (und im Urteil anscheinend auch nicht) dann tatsächlich plötzlich nicht mehr?
(So etwas kann man schon in eine gewisse Nähe zur Manipulation verorten - bzw. sogar zur Aufhetzerei?)

Und zum "Juristensprech" und "gängiger" Auffassung:
Sie (die Juristen) können tatsächlich Alles damit auch sehr aufbauschen - aber auch alles abwiegeln und kleinreden, es scheint gerade so, wie es halt beliebt... (Beispiele zu den "Großen" und "Kleinen" dazu erspar ich mir)

Obwohl dies vom eigentlichen Thema wohl etwas ablenkt , erscheint mir dies aber trotzdem wichtig und erwähnenswert (sorry!)...

Ähm, nö. Der "Juristensprech" ist Fachsprache genauso wie in Mathe oder Physik. Die Begriffe können grundsätzlich nicht einfach mal so oder mal so verwendet werden. Leider glaubt ja auch jeder Vollidiot, dass er, was Gesetze und Urteile angeht, da aufgrund der Sprache "Deutsch" mitreden kann, obwohl er nichts versteht

Und daran sind nicht die Vollidioten schuld, sondern die Medien und auch fehlende Aufklärung über Recht in der Schule. Gewisse Sachen sollten einfach zum Allgemeinwissen gehören, stattdessen lernt man dann wie man einen Notenschlüssel zu lesen hat (nichts gegen Musik, mir fällt grad kein anderes Beispiel ein)

E: Wobei, seien wir nicht zu nett, natürlich tragen die Vollidioten dafür auch Verantwortung. Sind ja teilweise die gleichen, die dann anfangen ein Asylheim anzuzünden. Wobei Urteils und Gesetzesbashing (glücklicherweise muss man ja in Bezug dazu sagen) wesentlich verbreiteter ist.