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  #11  
Alt 19.10.2004, 18:59
Der Holzexperte Der Holzexperte ist offline
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Der Holzexperte ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Zitat:
Zitat von Tommitw
Das würde ja heissen,dass die Beläge mit dem grössten Katapulteffekt auch automatisch die schnellsten sind!
Nein !!! Ein Belag mit langsamen Grundtempo kann einen hohen Katapult haben, ein Belag mit hohem Grundtempo einen niedrigen Katapult. Mastermind hat nichts anderes behauptet. Lies dir seine Aussage nochmal durch.
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  #12  
Alt 20.10.2004, 06:59
Benutzerbild von Arralen
Arralen Arralen ist offline
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Arralen ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Katapult bedeutet die Fähigkeit eines Belages, ankommenden Spin bei Gegen-Spin-Schlägen in Geschwindigkeit und Gegenspin zu verwandeln.

Dazu braucht es generell ein hochelastisches Obergummi und einen ebensolchen Schwamm.

Was passiert ist folgendes: Der Ball trifft auf den Schläger. Die Rotationsenergie des Balles wird im Obergummi gespeichert - dieses wird unter dem Ball zu einer Seite weggedrückt und damit gleichsam wie eine Feder aufgezogen. Wegen der hohen Elastizität dauert dies jedoch genau (ungefähr jedenfalls) so lange, bis der Ball seine Bahnenergie an Schwamm/Holz abgegeben hat. In dem Augenblick, in dem der Ball sich auf den Rückweg macht, ist die Rotation des Balles auf Null abgebremst, aber das Obergummi maximal seitlich verspannt. Dieses schnellt dann in seine Ausgangslage zurück und versetzt den Ball in Rotation - genau "umgedreht" zu der mit der er angekommen ist.

Diese gespeicherte Rotation addiert sich zu der, die man dem Ball durch entsprechende Schlägerbewegung mitgibt. Die Grenze liegt an der Stelle, bei der entweder die Oberflächengriffigkeit (Reibung) nicht mehr ausreicht den Ball während der Kontaktzeit in Rotation zu versetzen, oder in der Elastizitätsgrenze des Obergummies - ist diese erstmal maximal gedehnt, kann es keine weitere Energie mehr aufnehmen, um diese zeitverzögert und "langsam" an den Ball weiterzugeben.

Je mehr das Schlägerblatt geschlossen wird, umso mehr wird der ankommende Spin in Vortrieb umgewandelt
Aus (teilweiser) Umkehrung des ankommenden Spins und zusätzlicher Energie durch die Schlagbewegung ergibt sich eine Bewegungsenergie des Balles, die höher liegt als dass was man dem Ball durch den Schlag normalerweise mitgeben kann - dieser wird also gleichsam aus dem Belag herauskatapultiert.

Typische Chinabeläge haben ein dickes und festes Obergummi. Dieses kann nur wenig Energie aufnehmen. Zusätzlich sorgt der harte Schwamm für eine kurze Ballkontaktzeit.
Das Speichern von Rotationsenergie in der Belagoberfläche ist deswegen nur beschränkt möglich. Ankommender Spin wird beim TS "umgedreht", indem der Ball wesentlich tangentialer gespielt wird. Dabei bremst der Spin den Ball längs seiner Flugbahn ab und geht damit teilweise verloren.
Daraus resultieren die Probleme, die sich mit den meisten Belag/Holz-Kombinationen aus der Halbdistanz ergeben. Nur bei bestimmten Kombinationen von Holzelastizität und Belag ergibt sich ein wenig ausgeprägter Katapulteffekt.
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  #13  
Alt 20.10.2004, 07:33
Benutzerbild von Spaßspieler
Spaßspieler Spaßspieler ist offline
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Beiträge: 290
Spaßspieler ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Zitat:
Zitat von Arralen
Katapult bedeutet die Fähigkeit eines Belages, ankommenden Spin bei Gegen-Spin-Schlägen in Geschwindigkeit und Gegenspin zu verwandeln.

Dazu braucht es generell ein hochelastisches Obergummi und einen ebensolchen Schwamm.

Was passiert ist folgendes: Der Ball trifft auf den Schläger. Die Rotationsenergie des Balles wird im Obergummi gespeichert - dieses wird unter dem Ball zu einer Seite weggedrückt und damit gleichsam wie eine Feder aufgezogen. Wegen der hohen Elastizität dauert dies jedoch genau (ungefähr jedenfalls) so lange, bis der Ball seine Bahnenergie an Schwamm/Holz abgegeben hat. In dem Augenblick, in dem der Ball sich auf den Rückweg macht, ist die Rotation des Balles auf Null abgebremst, aber das Obergummi maximal seitlich verspannt. Dieses schnellt dann in seine Ausgangslage zurück und versetzt den Ball in Rotation - genau "umgedreht" zu der mit der er angekommen ist.

Diese gespeicherte Rotation addiert sich zu der, die man dem Ball durch entsprechende Schlägerbewegung mitgibt. Die Grenze liegt an der Stelle, bei der entweder die Oberflächengriffigkeit (Reibung) nicht mehr ausreicht den Ball während der Kontaktzeit in Rotation zu versetzen, oder in der Elastizitätsgrenze des Obergummies - ist diese erstmal maximal gedehnt, kann es keine weitere Energie mehr aufnehmen, um diese zeitverzögert und "langsam" an den Ball weiterzugeben.

Je mehr das Schlägerblatt geschlossen wird, umso mehr wird der ankommende Spin in Vortrieb umgewandelt
Aus (teilweiser) Umkehrung des ankommenden Spins und zusätzlicher Energie durch die Schlagbewegung ergibt sich eine Bewegungsenergie des Balles, die höher liegt als dass was man dem Ball durch den Schlag normalerweise mitgeben kann - dieser wird also gleichsam aus dem Belag herauskatapultiert.

Typische Chinabeläge haben ein dickes und festes Obergummi. Dieses kann nur wenig Energie aufnehmen. Zusätzlich sorgt der harte Schwamm für eine kurze Ballkontaktzeit.
Das Speichern von Rotationsenergie in der Belagoberfläche ist deswegen nur beschränkt möglich. Ankommender Spin wird beim TS "umgedreht", indem der Ball wesentlich tangentialer gespielt wird. Dabei bremst der Spin den Ball längs seiner Flugbahn ab und geht damit teilweise verloren.
Daraus resultieren die Probleme, die sich mit den meisten Belag/Holz-Kombinationen aus der Halbdistanz ergeben. Nur bei bestimmten Kombinationen von Holzelastizität und Belag ergibt sich ein wenig ausgeprägter Katapulteffekt.
Gute Erklärung! - nun hat der Katapult also auch was mit der Rotation des Balles zu tun... :confused: ... also ganz so einfach scheint sich der Begriff doch nicht klären zu lassen, was?

Nur mit der einen Aussage komm ich nicht richtig klar. Ich dachte immer, je mehr das Schlägerblatt geschlossen wird, desto mehr Spin und weniger Tempo kommt in den Ball?
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  #14  
Alt 20.10.2004, 07:54
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Nacki Nacki ist offline
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AW: Katapult???

Zitat:
Zitat von Spaßspieler
Gute Erklärung!
Ja, der Beitrag hat echt Verstand. Zwei kleine Grafiken kann ich dazu anbieten, die ich verwenden wollte, um irgendwann mal Schnittumkehr, Rotationsumkehr bzw. Rotationserhaltung zu erläutern.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg AnkommenderBall.jpg (48,7 KB, 94x aufgerufen)
Dateityp: jpg AbgehenderBall.jpg (48,8 KB, 83x aufgerufen)
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  #15  
Alt 20.10.2004, 07:59
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mastermind777 mastermind777 ist offline
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mastermind777 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Um die Verwirrung hier noch zu steigern ...

Auch Hölzer haben einen Katapult (-effekt), auch wenn der von den meisten Herstellern / Verkäufer nicht mitangegeben wird. Aber spiel zum Beispiel mal ein dickes Balsaholz, da merkt man es ganz deutlich.
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  #16  
Alt 20.10.2004, 10:08
Hurz67 Hurz67 ist offline
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AW: Katapult???

Deswegen kann ich die Bezeichnung Katapult bezüglich Belag auch nicht nachvollziehen, das was Arralen beschrieben hat(Schnittumkehr), wird durch Elastizität des Belges erreicht. Dementsprechend sollte Katapult äquivalent Elastizität sein...oder wie
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  #17  
Alt 20.10.2004, 11:33
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Stiwi ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Sagen wir das Resultat von Elastizität.

Ich bin nach etwas Grübeln zu der Entscheidung gekommen, daß Katapult eher im Gegensatz zu Tempo steht (meistens, s.u.).
Die höchste Geschwindigkeit erreicht man unter anderem mit hartem Schwamm. Dieser sorgt aber gleichzeitig dafür, daß der Ball nicht tief bzw. für lange Zeit in den Belag eindringen kann.
Durch die niedriegere Kontaktzeit ist der Katapulteffekt dann erheblich vermindert..

Ich hab mal den andro maxcell Supersponge gespielt, dessen Katapulteffekt ja so hoch angepriesen worden ist. Habe ich selbst dann auch bei meinen Topspins gemerkt, Ursache: weicher Schwamm, dicker Schwamm (ab 2.2) und weiches, aber vor allem dünnes Obergummi.

Also steht Katapult und Tempo nur im Zusammenhang, wenn man einen elastischen Schwamm spielt, der von beispielsweise 1.5mm gegen 1.8 mm getauscht wird. Einen anderen Fall wüßte ich nicht, bei dem beide Werte einen Zusammenhang hätten..

Lasse mich aber gerne belehren.
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  #18  
Alt 21.10.2004, 21:34
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Arralen Arralen ist offline
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Arralen ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Katapult???

Zitat:
Zitat von mastermind777
Auch Hölzer haben einen Katapult (-effekt), auch wenn der von den meisten Herstellern / Verkäufer nicht mitangegeben wird. Aber spiel zum Beispiel mal ein dickes Balsaholz, da merkt man es ganz deutlich.
Nur die dicken Balsahölzer (oder vergleichbares Material) haben einen eigenen Katapulteffekt. Der ist darin begründet, dass das Blatt lokal unter dem Ball zusammengedrückt wird (als wäre es Schwamm) und dann wieder "herausfedert". Das verlängert die Ballkontaktzeit, man kann also weiter zumachen und trotzdem bleibt die gleiche Vorwärtsgeschwindigkeit erhalten, man bekommt also mehr Spin bei gleichem Speed. Oder kann mehr Speed geben, ohne das der Ball über die Platte geht.

Bei den "normalen" Limba/Abachi/etc. - Hölzer ist das Blatt viel zu hart, um durch den Ball nennenstwert zusammengedrückt werden. Da haben Biegeschwingungen verschiedener Wellenlänge viel größeren Einfluß auf das Absprungverhalten.
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  #19  
Alt 22.10.2004, 08:30
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mastermind777 mastermind777 ist offline
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AW: Katapult???

Zitat:
Zitat von Arralen
Nur die dicken Balsahölzer (oder vergleichbares Material) haben einen eigenen Katapulteffekt. Der ist darin begründet, dass das Blatt lokal unter dem Ball zusammengedrückt wird (als wäre es Schwamm) und dann wieder "herausfedert". Das verlängert die Ballkontaktzeit, man kann also weiter zumachen und trotzdem bleibt die gleiche Vorwärtsgeschwindigkeit erhalten, man bekommt also mehr Spin bei gleichem Speed. Oder kann mehr Speed geben, ohne das der Ball über die Platte geht.

Bei den "normalen" Limba/Abachi/etc. - Hölzer ist das Blatt viel zu hart, um durch den Ball nennenstwert zusammengedrückt werden. Da haben Biegeschwingungen verschiedener Wellenlänge viel größeren Einfluß auf das Absprungverhalten.
Wir haben doch beide Recht. Bei dicken Balsahölzern ist der Katapult ziemlich hoch, bei normalen Serienhölzern äußerst gering (d.h. so gut wie nicht feststellbar).
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