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  #11  
Alt 15.07.2016, 07:22
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Zitat:
Zitat von Rheinprinz Beitrag anzeigen
Nicht erst seit Karate Kid sollte jedem klar sein, dass ein guter Trainer auch ein "Meister" sein soll.
(...)
Ein Trainer muss auch ein Meister sein, zumindest sollte es in diese Richtung gehen. Deshalb muss es eine Reglementierung der Zulassungsbestimmungen für Trainerscheine geben. Zum Beispiel:

D - Trainer: mind. 1800 TTR
C - Trainer: mind. 1900 TTR
A, B - Trainer: mind. 2000 TTR
Das ist natürlich großer Blödsinn. Der Schwerpunkt auf das "Können" an sich, und natürlich auch die geforderten TTRs. In Deutschland gibt es nur 700 Spieler mit 2000+ Punkte, 1000 mit 1900-2000 und 2300 Spieler mit 1800-1900. Selbst wenn diese alle Vollzeittrainer sind, reicht das bei weitem nicht aus, den Bedarf zu decken. Und bei realistischen 1% Trainern: 23 D-Trainer (Kinder-Einstiegs-Trainer!) deutschlandweit? Seriously?

Und zum "Meister":
Klar, wünschenswert ist ein Trainer mit überragendem Können, überragendem Intellekt, überragender Pädagogik etc.. Wunschkonzert, gibbet nich. Zumal ich genügend sehr gute TT-Spieler kenne, denen ich never ever ein Nachwuchstalent anvertrauen würde, weil sie es weder pädagogisch, noch intellektuell packen würden, ihnen auch nur einen Topspin beizubringen.

Also muss man kucken, was wirklich wichtig für die entsprechende Position ist. Und das ist in der Trainerposition (eigentlich egal auf welcher Stufe) nun einmal zu 80% Fachwissen, Pädagogik und Einfühlungsvermögen, sowie das "Auge", um technische und taktische Fehler zu erkennen. Dass der Trainer eine Technik auch selbst in Echtzeit überragend beherrscht, ist absolut nebensächlich. Im Zweifel hat er 2-3 gute Leute um sich herum, die das demonstrieren können.
Nicht vernachlässigen darf man auch den erhöhten bürokratischen Einsatz, der mit Turnierbetreuung, Trainingsplanerstellung, etc einhergeht, all das muss ein A-Trainer auch erheblich mehr beherrschen, als ein D-Trainer.

Ergo:
Ein Trainer mit hohem pädagogischen Geschick und einem fördernden Kontext ist für die Entwicklung guter TT-Spieler viel wichtiger, als ein talentierter Fachidiot, der zwar selbst gut spielt aber keinen Schimmer hat, wie er das dem Nachwuchstalent beibringen soll.


Ein schönes Positiv-Beispiel bzgl. Trainereinsatz gibt es beim Isländischen Fußball:
Deren aktueller Erfolg bei der EM ist nämlich nicht einfach so vom Himmel gefallen. Hier hat Island vor allem auch in gut ausgebildete Trainer investiert, und es ist sicherlich nicht so, dass diese alle Bundesliga gespielt haben, weder in Island, noch sonstwo:

"Mittlerweile hat das kleine Land fast 800 ausgebildete Trainer, die alle die A- oder B-Lizenz der Uefa besitzen. Das ist ein gut ausgebildeter Coach auf 413 Einwohner. In England, dem Verlierer des Achtelfinales, beträgt das Verhältnis etwa 1 zu 11.000. So bekommen auch die Vierjährigen, die mit dem Fußball beginnen, nicht den motivierten, aber überforderten Vater des Stürmers an die Seite gestellt, sondern einen Trainer, der weiß, was er zu tun hat. Jeder Trainer wird bezahlt, es gibt keine Amateure."
http://www.zeit.de/sport/2016-06/isl...l-em-sensation

Sprich:
Das gute Abschneiden der Isländer in der Spitze (Nationalmannschaft) ist in einer sehr breiten Förderung des Nachwuchses begründet, und zwar durch Trainer, die das nicht nur zwischen Tür und Angel betreiben. Wie gut die selbst kicken können, ist angesichts der oben genannten Zahlen sicherlich nebensächlich gewesen.
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Geändert von Variatio (15.07.2016 um 07:24 Uhr)
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  #12  
Alt 15.07.2016, 07:49
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Variatio: Fühl Dich gefullquotet!
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  #13  
Alt 15.07.2016, 08:01
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Ich habe eine ganz andere Meinung zu diesem Thema:

An der Basis...
... fehlen uns nicht die hoch ausgebildeten Trainer sondern die Kreisligaspieler, die etwas Zeit für die Jugendarbeit übrig haben und sich ein wenig aber regelmäßig engagieren. Es fehlt an Personal, das mit den Kids die ersten Bälle spielt, dass die richtige Schlägerhaltung und Grundposition schult. Es fehlen die aktiven Tischtennisspieler, die sich um die Entwicklung unserer Sportart Gedanken machen und ihre wertvollste Resource zur Verfügung stellen, ihre Zeit.

... fehlen uns die Eltern, Großeltern, Onkels, Tanten, usw., welche die Kinder nicht nur abgeben wollen, um mehr freie, eigene Zeit zu haben. Es geht um die Verwandten, Freunde und - ja vielleicht nennen wir sie sogar - Fans der Kinder, die für ein Turnier, ein Mannschaftsspiel oder eine andere Veranstaltung als Helfer, Fahrer, Sorgentröster und manchmal einfach als Begleiter für die Kinder da sind. Wieso findet man bei jedem Fußballtraining immer irgendeine Mama, Papa, Oma, Opa, ... auf dem Spielfeld als Co-Trainer (Hütchen aufstellen, Bälle pumpen, ...) oder am Spielfeldrand mit einem Blech Kuchen und Thermoskannen voller Kakao für die Kinder aber in unseren Hallen nicht?

Und in der Spitze...
... habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Sparringspartner für die Talente viel entscheidender sind als die Trainer. Es braucht mehr höherklassige Spieler, die sich als Trainingspartner für die Kids zur Verfügung stellen. Eine gute Schulung von Grundlagentechniken ist nur möglich, wenn der Ball auch gut zugespielt wird. Das Training eines Schülers ist mit einem besseren Sparringspartner immer deutlich gewinnbringender als das Spiel der Kids untereinander. Zudem können sich die Kids mit den Sparringspartnern dann viel besser identifizieren, wenn sie ihnen in den Bundesligen bzw. Regional-, Ober-, Verbands- und Landesligen zujubeln können und schöpfen daraus neue, bessere Motivation den langen, steinigen Pfad des Kadertrainings durchzuhalten!

... sollte der Trainer (im Leistungszentrum) natürlich eine gute/ sehr gute Ausbildung haben. Aber vor allem muss dieser/diese im Training Zeit bekommen die Übungensausführung der Spieler zu beobachten, das Auge dafür haben Fehler aufzuspüren und das Einfühlungsvermögen besitzen, diese den Kids in ihrer Sprache/ auf Augenhöhe rüber zu bringen. Er muss Zeit haben zu entdecken, wo die Stärken eines Spielers sind, die besonders gefördert werden müssen, und welche Schwächen es noch auszumerzen gilt! Er muss Raum und Luft dafür haben eine ordentliche Trainingsplanung für jeden einzelnen Schützling aufzustellen und dann braucht er die Möglichkeit die Kids auch entsprechend ihres Trainingsschwerpunktes einteilen zu können. Der Trainer muss Zeit haben, die Sparringspartner ordentlich zu instruieren und im Anschluss die Einheit mit ihnen auswerten können.

Ich denke was wir in erster Linie brauchen, ist mehr Personal auf allen Ebenen, welches dann mehr Zeit für die individuelle Förderung ALLER Spieler ermöglicht! Wenn wir es schaffen, qualitativ hochwertige Zeit anzubieten, kommen die Kids nach meiner Erfahrung von allein zu den Vereinen und der Erfolg wird dann nicht lange auf sich warten lassen!

Andre Schultz.


Edit/ PS:
Während ich meinen Aufsatz schrieb, hat Variatio einen schönen Beitrag geleistet, dem ich ebenfalls voll zustimme! Vielleicht ergänzen sich die beiden Beiträge sogar recht gut!?
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Geändert von Angus (15.07.2016 um 08:07 Uhr)
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  #14  
Alt 15.07.2016, 08:19
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Zitat:
Zitat von Angus Beitrag anzeigen
Edit/ PS:
Während ich meinen Aufsatz schrieb, hat Variatio einen schönen Beitrag geleistet, dem ich ebenfalls voll zustimme! Vielleicht ergänzen sich die beiden Beiträge sogar recht gut!?
Passt.
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  #15  
Alt 15.07.2016, 11:55
meierle2000 meierle2000 ist gerade online
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Deshalb muss es eine Reglementierung der Zulassungsbestimmungen für Trainerscheine geben. Zum Beispiel:

D - Trainer: mind. 1800 TTR
C - Trainer: mind. 1900 TTR
A, B - Trainer: mind. 2000 TTR


Viel Spaß beim Suchen und Finden!
Übrigens hat die Spiel- und Leistungsstärke sicher nix mit den Trainerfähigkeiten zu tun. Viele gute Trainer waren keine guten Spieler. Das ist in allen Sportarten gleich.
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  #16  
Alt 15.07.2016, 12:52
Großer Sport Großer Sport ist offline
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Zitat:
Zitat von meierle2000 Beitrag anzeigen
Deshalb muss es eine Reglementierung der Zulassungsbestimmungen für Trainerscheine geben. Zum Beispiel:

D - Trainer: mind. 1800 TTR
C - Trainer: mind. 1900 TTR
A, B - Trainer: mind. 2000 TTR


Viel Spaß beim Suchen und Finden!
Übrigens hat die Spiel- und Leistungsstärke sicher nix mit den Trainerfähigkeiten zu tun. Viele gute Trainer waren keine guten Spieler. Das ist in allen Sportarten gleich.
Dann nenne doch mal bitte ein paar Beispiele, wo wirklich niedrig klassige Spieler erfolgreiche Trainer wurden?
Je höher das Niveau desto wichtiger wird das schon. Ansonstens kann man sich gar nicht in den Athleten hineinversetzen etc.

Dass ein "Basistrainer", der das Kind bei den ersten Schlägen begleitet, keine 1900 TTR Punkte braucht, steht außer, auch für mich.
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  #17  
Alt 15.07.2016, 12:55
kum25 kum25 ist offline
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Ich muss Angus und Variatio in vielem zustimmen. Sehr gute Beiträge.

Vieles davon wäre wünschenswert, jedoch ist es schwer umzusetzen. Ein Grund dafür sind aber einfach die Tischtennisspieler selbst. Wer kennt es nicht aus seinem Verein, dass es viele Spieler gibt die sehr unregelmäßig oder fast gar nicht trainieren. Andere kommen nur für 2-3 Spiele ins Training und gehen wieder. Es ist doch oft schon schwierig einen Sparingspartner für einen Jugendspieler in den eigenen Reihen zu finden. Da kommen dann Aussagen wie: "Ich will die Zeit für mich sinnvoll nutzen"; "Nein, ich habe schon was mit einem anderen abgemacht" usw...
Viele Spieler sind sich doch schlicht und einfach zu schade um 15 Minuten ihrer Trainingszeit für einen Jugendlichen zu opfern.

Ebenfalls hat sich die Mentalität der heutigen Generation geändert. Es gibt zu viele ander Angebote, Ablenkungsmöglichkeiten usw. Waren es früher noch das erste Mofa oder der/die erste Freund/in sind es heute doch die Handys, Computerspiele, Fernsehserien, usw. die die Kinder/Jugendlichen ablenken. Ich kann mich in meiner Jugendzeit an keinen Jugendlichen erinnern, der wegen einer Fernsehserie nicht ins Training gekommen ist. Wir waren früher nach der Schule und nach den Hausaufgaben (falls man sie gemacht hat ) draussen, Fußball spielen, auf Bäumen klettern, Hütten bauen usw. Heute sieht man dies immer weniger. Die Kinder sitzen lieber zu Hause in ihrem Zimmer vor dem eigenen Fernseher und spielen Computerspiele oder kommunizieren über ihr Handy mit ihren Freunden. Ich sehe es doch selbst im Jugendtraining. Gibt es eine kurze Pause, wird sofort geschaut ob man eine Nachricht bekommen hat. Dies ist für mich viel bedenklicher als die Qualität der Bundes- und Landestrainer. Früher hatten Kinder eine viel bessere allgemeine Koordination und diese ist nun mal ausschlaggebend für eine schnellere Entwicklung. Die Trainer müssen mit dem "Material" arbeiten und können erst mal versuchen, die Defizite aufzuholen.
Für mich ist dies nur bedingt ein Trainerproblem. Das größere Problem sind die Spieler selbst.
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  #18  
Alt 15.07.2016, 13:04
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Zitat:
Zitat von Großer Sport Beitrag anzeigen
Dann nenne doch mal bitte ein paar Beispiele, wo wirklich niedrig klassige Spieler erfolgreiche Trainer wurden?
Je höher das Niveau desto wichtiger wird das schon. Ansonstens kann man sich gar nicht in den Athleten hineinversetzen etc.

Dass ein "Basistrainer", der das Kind bei den ersten Schlägen begleitet, keine 1900 TTR Punkte braucht, steht außer, auch für mich.
Ich glaube, dass es genügend sehr gute Trainer gäbe, um einen Bundeskader leiten zu können. Jedoch entscheidet oft nicht das Können sondern der Name. Daher sind sehr viele ehemalige Nationalspieler oder ehemalige Bundesligaspieler als Trainer in den Bundeskadern oder Stützpunkten tätig. Ob die Spieler nun die Nötigen Qualifikationen haben, möchte ich nicht beurteilen. Aber es gibt garantiert andere die vielleicht nur Landesliga-Niveau haben, die ebenfalls für diesen Job geeignet wären. Nur die Chancen bekommen sie einfach nicht.
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  #19  
Alt 15.07.2016, 13:42
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Zitat:
Zitat von meierle2000 Beitrag anzeigen
Übrigens hat die Spiel- und Leistungsstärke sicher nix mit den Trainerfähigkeiten zu tun. Viele gute Trainer waren keine guten Spieler. Das ist in allen Sportarten gleich.
So kann nur ein schlechter Spieler sprechen .

Ich sage Spielstärke ist ein Kriterium, aber es gibt noch genug andere. Wenn derjenige auf anderen Gebieten mehr drauf hat als andere, kann ein schwächerer Spieler trotzdem ein guter Trainer sein.

Viele Trainer bei denen man immer sagt, dass sie ja keine guten Spieler waren, wie Kloppo, Neururer, usw, haben trotzdem 2.Liga/Regionalliga/Oberliga oder sowas gespielt, also waren keine ganz Blinden wie gerne dargestellt. Haben das Spiel eben besser verstanden als andere, dafür hatten sie zB körperliche Defizite.

Geändert von Zigeuner (15.07.2016 um 13:48 Uhr)
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  #20  
Alt 15.07.2016, 13:52
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?

Erstmal vielen Dank an Bo5 für die hervorragende Eingangsanalyse. Viel Richtiges wurde hier schon geschrieben, trotzdem sollten noch ein paar weitere Aspekte betrachtet werden.

Zunächst mal erscheinen die Leistungseinbußen der letzten Jahre so gravierend, dass man sie nicht alleine auf externe, nicht zu beeinflussende Faktoren wie demografischer Faktor, schwache Jahrgänge, positive Leistungsentwicklung in anderen Ländern, sonstige Freizeitangebote etc. zurückführen kann und auch eigene, beeinflussbare Strukturen kritisch betrachten sollte.

Über allem steht der ständige Streit darüber, ob nun zentrale oder dezentrale Konzepte erfolgsträchtiger sind. Bo5 hat schon dargestellt, dass sich in den letzten Jahren in D wohl eher dezentrale, oftmals familiär umgesetzte, individuelle Konzepte als erfolgreicher erwiesen haben. Betrachtet man die zentralen Stützpunkte, so erscheinen diejenigen mit internationalen Konzepten (LMC, WSA) erfolgsträchtiger als rein nationale bzw. regionale. Insofern muss die Frage erlaubt sein, ob man nicht evtl. weniger, dafür aber internationaler arbeitende nationale und regionale Trainingszentren bräuchte. Man könnte auch umgekehrt fragen, ob es nicht sportlich erfolgversprechender und wirtschaftlich sinnvoller wäre, statt prestige- und steuergeldträchtige eigene Projekte zu realisieren, einfach Plätze für die besten nationalen Nachwuchssportler in erfolgreichen Zentren einzukaufen. Vielleicht hätte man dann auch noch Ressourcen frei, um sich intensiver dezentraler Förderung, die natürlich ihren Preis hat, zu widmen. In einer Welt, in der sich Lebenslagen immer weiter und schneller verändern, ausdifferenzieren und pluralisieren, erscheint es mir jedenfalls nicht schlüssig, ausschließlich auf eher starre, zentrale Konzepte zu setzen, die sich weniger an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Eltern orientieren, sondern eher voraussetzen, dass sich diese an die Konzepte anpassen. Wünschenswert wäre daher ein gesunder Mix an zentralen und dezentralen Strukturen, die beide die Möglichkeit bieten, nicht nur nationale, sondern auch internationale Spitze auszubilden. Fraglich ist dabei allerdings, ob dieser Mix a) gewollt und b) finanzierbar ist.

Richtig ist sicher die schon angesprochene fehlende Kooperation auf und über verschiedene Ebenen hinweg, ohne welche sich wahrscheinlich weder zentrale noch dezentrale Strukturen dauerhaft erfolgreich gestalten lassen. Betrachtet man dabei die Basis ist noch schlimmer, dass es einige Regionen gibt, in denen es überhaupt keine Förderstrukturen wie Kreis- bzw. Bezirkssichtung, -kader, -trainings und –stützpunkte gibt, so dass potenzielle Talente dort gar nicht erst erkannt und gefördert werden können. Es mag an den Mitteln liegen, aber noch wahrscheinlicher einfach am Desinteresse innerhalb dieser Strukturen und ihrer Mitglieder, in leistungssportliche Nachwuchsförderung zu investieren. Seitdem sich Anfang des Jahrzehnts die fünf großen Verbände die Macht im DTTB dauerhaft gesichert haben, drohen nun – wie schon von Froschfuzzi dargestellt – ganze Regionen in Sachen Nachwuchsförderung im Nirvana zu versinken. Offensichtlich wiegen die Vorteile der großen Verbände wie mehr Startplätze bei nationalen Turnieren, weniger Qualifikationsturniere und die regelmäßigere Ausrichtung nationaler Veranstaltungen schwerer, als das Risiko, Talente für die nationale und internationale Ebene gar nicht erst zu entdecken.

Gefordert wurde hier auch eine höhere individuelle Trainerqualität. Ob dem wirklich so ist, maße ich mir nicht an zu beurteilen, wobei ich unterschreiben würde, dass es insbesondere auf der Vereinsebene an Quantität fehlt. Wenn man jedoch höhere Qualität (bis hin zum „Meistertum“) fordert, muss man auch über die Vergütung sprechen. M.E. sind vermeintlich hochdotierte „Rentenverträge“ die absolute Ausnahme und in Wahrheit leben viele Trainer eher in prekären Situationen, die logischerweise dann zur Folge haben, dass sie sich aufwändig durch Nebentätigkeiten als Spieler, Referent etc. um die eigene Finanzierung kümmern müssen und diese Zeit und Ressourcen dann nicht dem Nachwuchs zu Gute kommt.
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