Aggressionen im Tischtennis

[Arsen8kc1]

Zitat von Nisi

Eigentlich sollte mein Beitrag zwei Sichtweisen vor Augen führen:

"Fäuste Richtung Gegner strecken" oder "Tscha-, Hussa- und Sonstwas-Rufen"? "?

Das sind für mich zwei verschiedene paar Schuhe. Ohne gelegendliche Emotionen nach guten oder schlechten Bällen finde ich keine Balance. Ein TScho in Richtung Wand greifft niemanden an. Gehört seid Jahren zum TT-Sport dazu, nur es scheind das die Jugend immer schlechter damit umgehen kann.? Emotionen entstehen im Sport und können ruhig gezeigt werden. Fingerspitzengefühl, den Gegner nicht zu beleidigen gehört dazu. Wenn mein Gegner mir nach nem super Ball, für einen Augenblick die Beckerfaust zeigt, reizt mich das nicht. Fühle mich dadurch keineswegs angegriffen, beleidigt oder povoziert. TT Spieler ohne ein gesundes Ego holen nicht alles aus sich raus. Einer muss gewinnen, und bis mein Gegner nicht gewonnen hat, gewinne ich!

Was ganz anderes sind Handgreiflichkeiten.

Handgreifflichkeiten habe ich noch nie beobachtet - das letzte für mich! Mein Sohn würde nach sowas lange Zeit keine Halle mehr betreten.

Möchte dir im Ganzen natürlich Recht geben, Eltern und Betreuer müssen da schon früh durchgreiffen. Mogeln, meckern und povozieren sind schon fast normal im TT geworden.

Gruss Arsen

[mc_guinness]

Zitat von Nisi

Eigentlich sollte mein Beitrag zwei Sichtweisen vor Augen führen:

2. Was ist das eigentlich für ein JOB: Oberschiedsrichter? Bekommt man da ein schwarzes T-Shirt mit WTTV-Wappen geschenkt und ein Taschengeld für das Wochenende? Sollte nicht vielleicht dieser auch einmal versuchen, bei Schüler- und / oder Jugend-Veranstaltungen den Beteiligten den Sinn von Regeln näher zu bringen?
...

Der Sinn des Oberschiedsrichter ist es nicht, während einer Veranstaltung den Teilnehmer die Regeln der Sportart zu erklären, die die Sportler meistens seit mehreren Jahren betreiben.
Das ist die Aufgabe der Vereinsverantwortlichen!!!

Der Oberschiedsrichter achtet auf die Einhaltung dieser! Das es Sinn macht vor allem bei Jugendturnieren verstärkt die Regeln auch näher zu bringen ist doch klar!

Leider ist es beim TT aber so , dass selbst Spieler, die den Schläger seit 10 oder 20 Jahren schwingen, die aktuellen Regeln nicht kennen und da kann man wohl kaum einem Schiedsrichter die Schuld für geben oder ihn dafür zu Verantwortung ziehen, dies während eines Turniers nachzuholen!

[Nisi]

Zitat von Arsen8kc1

....... Ohne gelegentliche Emotionen nach guten oder schlechten Bällen finde ich keine Balance. .......
Gruss Arsen

Das ist der Punkt:
Viele können nicht mehr zwischen Emotion und Agression bzw. Provokation unterscheiden.
Es gibt auch Spieler, die ihrem Gegner GUT oder TOLL zurufen, wenn der einen genialen Ball gespielt hat.
Darüber kann man auch streiten, aber das muss jeder mit sich selbst abmachen.

Ein Beispiel von meiner Seite jetzt als Abschluss:
Wenn ein Vater (als einer von mehreren Betreuern - was das überhaupt soll) seinem Sohn beim Stande von 2:2 nach einem ins Netz geschupften Aufschlag durch die ganze Halle zubrüllt "Guter Aufschlag!" und der Sohn dem Gegner noch die "Becker-Faust" förmlich entgegenschleudert, dann wundert mich wirklich nichts mehr und das hat auch wahrlich nichts mehr mit Emotionsbewältigung zu tun.

Jeder muss sich da irgendwie immer mal an die eigene Nase fassen, denn oft muss man feststellen, dass TT-Spieler ihr Verhalten total verändern, wenn sie den "Grünen Lappen" übersteigen und sich innerhalb einer Box befinden!!

[GTJ]

[SIZE=2]Der Oberschiedsrichter achtet auf die Einhaltung dieser! Das es Sinn macht vor allem bei Jugendturnieren verstärkt die Regeln auch näher zu bringen ist doch klar![/SIZE]

Das sehe ich anders... Ich glaube nicht, dass es nötig ist, auf einer Veranstaltung auf Westdeutscher Ebene (egal ob bei Schüler/Innen oder Damen und Herren) noch irgendjemandem die Regeln zu erklären. Alle Teilnehmer die zu einer Verstaltung dieser Ebene eingeladen sind, spielen unseren (immernoch sehr fairen) Sport schon lang genug und sind durch Kadertraining sehr gut und intensiv geschult.
Ich denke nicht, das sich irgendwer hier noch mal das Regelbuch vorlegen lassen muss.

Ganz im Gegenteil:
Ich selber besitze seit 11 Jahren einen Schiedsrichterschein und hatte das Vergnügen auf den Deutschen TOP 48 der Schüler als Schiedsrichter eingesetzt zu sein.
Es war sehr interessant zu beobachten, wie "abgewichst" einige der Kleinen schon sind.
Ganz vorne an möchte ich hier mal den Sportkameraden H.R. nennen (WTTV) , der durch geschickt provozierende Art seinen Gegner immer wieder versucht aus dem Konzept zu bringen. Angefangen von zwei geballten "Becker-Fäusten" in Richtung Gegner, über Schuhe neu binden zum Ende des Satzes, bewusst falsche Aufschläge in entscheidenden Situationen (da sagt ja ´eh keiner was...), provozierende Gesten in Richtung der Zuschauer.... Das alles in einer Art und Weise die sicherlich mit Ping Pong nix mehr zu tun hat. Aber wo will man hier die Grenze ziehen.

Hier sind viele Spieler weiter als wir glauben. Und wenn daraus dann aus falsch verstandenem Ehrgeiz eine Tätlichkeit resultiert, dann sollte auch hier auf Verbandsebene vielleicht mal ein Exempel statuiert werden und auch einer Schüler zumindest mit einer Turnierstrafe belegt werden. Meisterschaftsspiele ja, Turniere (egal welcher Art) auf bestimmte Zeit nein.

Jeder, aber auch wirklich jeder in unserem Sport kennt die Grenzen und an die sollte er sich halten.

Gruß Gerda

[Nisi]

Jeder, aber auch wirklich jeder in unserem Sport kennt die Grenzen und an die sollte er sich halten.

Gruß Gerda

Das ist aber wohl ein Gerücht, oder ....... ?

[Lefty]

Zitat von GTJ

Aber wo will man hier die Grenze ziehen?

Genau dort, wo Regeln nicht mehr eingehalten werden, z.B. einen Aufschlag wegzählen, auch wenn es bei 10:10 im 5. ist.
Kinder - und darüber wird hier diskutiert - brauchen Regeln und jemanden, der die Einhaltung dieser konsequent überwacht. Allerdings ist es vielen Kindern auch schon in Fleisch und Blut übergegangen (s.o.), Regeln nicht einzuhalten bzw. Grenzen zu überschreiten - es hat eh keine Konsequenzen. Und das ist die eigentliche Ursache für ein solches Verhalten. Letztendlich sind die Eltern und Betreuer für dieses Verhalten verantwortlich. Einerseits dadurch, dass sie dieses Verhalten vorleben, andererseits dass sie die Kinder sogar auffordern, sich entsprechend zu verhalten. Also wenn hier schon über Sanktionen gesprochen wird, dann doch bitte schön auch gegen alle Beteiligten (Spieler und Betreuer).

Zitat von GTJ

Hier sind viele Spieler weiter als wir glauben.

Weiter? Das klingt ja so, als wäre das eine positive Eigenschaft.
Alles in allem ein Sachverhalt, der aber nicht neu ist. Es gab vor 25 Jahren schon Nachwuchsspieler im Schüleralter, deren einzige Aufgabe es war, das Ego der auf der Bank oder Tribüne sitzenden Eltern zu befriedigen. Ich erinnere mich an ein Schüler-Match im Bezirk Ruhr, das nur unter Verbandsaufsicht absolviert werden konnte, weil sich die Eltern gegenseitig vorwarfen, falsch zu zählen...

Zitat von Nisi

Es gibt auch Spieler, die ihrem Gegner GUT oder TOLL zurufen, wenn der einen genialen Ball gespielt hat.

Die Anerkennung und Akzeptanz einer sportlichen Leistung sollte zum fairen Miteinander gehören. Sonst hätte Timo Boll bei der WM das Viertelfinale erreicht (ER hat bei eigenem Matchball den Kantenball des Gegners dem Schiri gemeldet) und nicht den Fairplay-Preis bekommen. Es mag Leute geben, die ihn deswegen für dumm halten.

[GTJ]

Na ja, rumgebrüllt und geschrien wird viel, nichts desto trotz habe ich es noch nicht erlebt das es zu körperlichern Übergriffen gekommen ist...

Grade im Bereich der Schüler halte ich das für Besorniserregend.

Gegen ein Tscha, Tscho oder die "Becker-Faust" in Richtung der Wand oder Zuschauer ist ja in vernünftigem rahmen nix einzuwenden und gehört dazu

So long Gerda

[Fastest115]

Zitat von GTJ

Na ja, rumgebrüllt und geschrien wird viel, nichts desto trotz habe ich es noch nicht erlebt das es zu körperlichern Übergriffen gekommen ist...

Grade im Bereich der Schüler halte ich das für Besorniserregend.

Gegen ein Tscha, Tscho oder die "Becker-Faust" in Richtung der Wand oder Zuschauer ist ja in vernünftigem rahmen nix einzuwenden und gehört dazu

So long Gerda

Nur mal 3 Beispiel die ich kenne bzw wo ich bei war aus jüngerer oder älterer Vergangenheit.

1. Einer meiner besten Jugendlichen verliert im Training gegen seine Schwester. Die macht danach noch ne "heitere" Bemerkung und rannte weg. der Schläger flog und traf sie im Rücken. Keine nennenswerte Verletzung (Blauer Fleck) Folge: 6 Monate Hallenvernbot und Spielverbot für den Jugendlichen.

2. (Hörensagen)Spiel herren KL: 2 Spieler mit sehr guter Bilanz spielen gegen einander. A gewinnt knapp. geht auf B (etwas beleibterer Typ) zu und will ihm die Hand geben B zieht sie weg und sagt im Vorübergehen ernst und ärgerlich zu A: Wie kann so eine Pfeife wie du nur gewinnen. Darauf A in eher erheitertem Ton: Wenn du nen paar Pfunde weniger hättest , würdest du mehr gewinnen! Darauf hin packt B A am Kragen und haut ihn gegen die Wand...Eintragung auf Spielbericht...Keine Folgen B ist übrigens selbst OSR

3. (Hörensagen) Jugendkreisrangliste. A: Großer breiter 17 Jähriger gegen B kleinen schüchternen 15 Jährigen. A ist klarer Favorit an dem Tag. Verliert vorletztes Spiel mehr oder weniger absichtlich lässig. Als er im letzten spiel gegen B merkt wenn er verliert ist er raus passiert bei 1-2 Sätzen folgendes. erst klingelt As Handy und er telefoniert erstmal ne Weile gemütlich. Nach 2-3 nassen durch B droht A lautstark B an :Wenn du noch einen nassen machst polier ich dir die Fresse...BV Verliert danach völlig eingeschüchtert 2-3. Protest beim Kreisjugendausschuß- Folgen: B erreicht Finalrunde nicht, A schon. Keine Konsequenzen...

[GTJ]

Das mit dem "weiter als man denkt" war keineswegs als positive Eigenschaft gemeint, sondern eher als Indiz dafür wie abgebrüht man in dem Alter schon sein kann. Das das nicht immer förtderlich für den Sport und den Spieler ist brauche ich ja eigentlich nicht erwähnen.

Nichts desto trotz gebe ich dir vollkommen recht wenn du sagst, dass sowas sanktioniert werden MUSS! Grade bei den letzten beiden von dir oben beschriebenen Handlungen hätte was passieren müssen. Allerdings wird hier viel zu wenig getan.

Sein wir mal gespannt wie die Geschichte in dem zu Beginn des Threads beschriebenen Beitrag ausgeht.

Ping Pong ist nunmal einer der fairsten Sportarten die ich kenne und sollte es auch bleiben. Daran müssen vor allem Eltern und Betreuer arbeiten. Nichts desto trotz kann icha uch verstehen wenn gesagt wird das es eine schwere Gratwanderung ist, den Kids beizubringen, wo die Grenze zwischen gesundem Ehrgeiz und "Überdrehen" liegt.

Live long and Prosper
Gerda

[Der Blaumann]

Bei den vergangenen Meisterschaften in Hamm ist ein unschöner Zwischenfall passiert. Dafür möchten wir uns auch hier nochmal stark entschuldigen. Es ist nicht die Absicht gewesen, die Veranstaltung mit negativen Faktoren zu überschatten.
Der betroffene Spieler wurde, zwar spät, aber dann doch aus dem Wettbewerb herausgenommen und man nahm eine extrem starke Schwächung der Mannschaft im Sinne der Gemeinschaft in Kauf.
Auch Vereinsintern bekam dieser Spieler bereits Konsequenzen zu spüren, so dass er fürs erste(mindestens 1 Saison) nicht mehr am Spioelbetrieb teilnehmen wird.
Wir bitten nocheinmal alle Beteiligten und Anwesenden vielmals um Entschuldigung und hoffen, dass die gute sportliche Beziehung zwischen vielen Vereinen durch dieses Wochenende nicht zerstört worden ist.
Der Blaumann