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  #11  
Alt 16.06.2017, 08:36
Haureinis Tango Haureinis Tango ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Danke erstmal für die Äußerungen, wenngleich die Begründungen teilweise in sich widersprüchlich wirken.

Vielleicht nochmal zur Klarstellung, es geht nur um die Anwendung von "modernen", VOC-freien Latexklebern auf Wasserbasis und das Ziel, nur eine Verbindung zwischen Belag und Holz herzustellen, die sich auch im Spiel nicht löst.

Zusätzliche Frischklebeeffekte sollen hier nicht das Ziel sein, maßgeblich sollen die mechanischen Eigenschaften des Schwammmaterials erhalten bleiben.

Ganz so einfach scheinen Begründungen pro moderates Beschweren mit Büchern, Brettchen und dgl. auch nicht zu finden zu sein. Selbst Wikipedia trifft bei unserer Latexkleberei nicht so ganz. Kontaktklebstoffe [1] sind dort manchmal Dispersionsklebstoffe. Letztere nutzen in der Regel Wasser als mobile Phase und diese Kategorie könnte für Latexkleber noch passen. Kontaktklebstoffe selbst gehen demnach in einen "kristallinen Zustand" über, was den klargewordenen Latex-Film aber nicht besonders treffend charakterisiert (oder doch?).

Bis zu dieser Stelle dürfte man den Latexkleber vielleicht sogar noch als "Leim" beschreiben, denn das ist eine wässrige Lösung von Klebstoffen, und "Pflanzengummi-Grundstoffe" sind dort auch erwähnt. [2]

Eine Korrektur ist bei Kontaktklebern laut Artikel nicht möglich, demnach sollten Lageveränderungen um 1-2 mm keine ordentliche Kontaktklebung mehr sein, könnte man meinen. Solche kristallinen Kontaktkleber soll man auch nur "kurz unter möglichst hohem Druck zusammenzupressen". An dieser Stelle haben die Autoren aber vielleicht nicht unbedingt an leicht deformierbare Schwämme und mild vernetzte Latex-Dispersionen gedacht. Hm.

Eure Empfehlungen reichen bislang von 4 Stunden, 12-24 Stunden bis 3 Tagen. In jedem Fall wäre der chemisch/physikalische Prozess nach dem kurzen Kontaktkleben (sagen wir mal max. 5 min) noch nicht abgeschlossen, falls es einen Sinn ergeben soll. Ich muss nochmal nachschauen, aber ich glaube auf keinem meiner Belagkleber steht etwas von Endfestigkeit erst nach vielen Stunden oder Beschwerung förderlich.

Trotzdem hätte ich es intuitiv zumindest gemäß Forum dann wohl "richtig" gemacht , denn der Schläger lag gestern noch bis Mitternacht im Sandwich.

LG

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Klebst...taktklebstoffe
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Leim
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  #12  
Alt 16.06.2017, 15:24
Benutzerbild von masl83
masl83 masl83 ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Ich mach das mit Büchern für 1-2h bei meinem Spielschläger und bisher wars immer okay und hat sehr gut und gleichmässig gehaftet. Das merkt man natürlich erst dann, wenn man den Belag wieder abzieht.
Ich benutze allerdings keinen TT Latexkleber sondern einfaches Flüssiglatex in mittlerer Konsistenz. Ich nehme je nach Porösität des Schwammes eine dickere oder dünner Latexlösung. Damit habe ich jetzt nach viel probieren die beste Erfahrung gemacht. Kompakte Schwämme ohne "Luft-Blasen" klebe ich immernoch mit VOC Kleber.
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  #13  
Alt 16.06.2017, 16:48
Haureinis Tango Haureinis Tango ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Zitat:
Zitat von masl83 Beitrag anzeigen
Ich mach das mit Büchern für 1-2h bei meinem Spielschläger und bisher wars immer okay und hat sehr gut und gleichmässig gehaftet. (...) Ich benutze allerdings keinen TT Latexkleber sondern einfaches Flüssiglatex in mittlerer Konsistenz.
Prima, dann sollten bereits 1-2h leichter Anpressdruck ohne negative Folgen für die Haftkraft bleiben. Aber vielleicht ist dein Fall auch nicht ganz vergleichbar, denn soweit ich weiß ist "einfacher Flüssiglatex" oft dieses übelriechende Zeug, welches im Herkunftsland üppig mit Ammoniak stabilisiert wird, damit es hier bei uns noch verwendbar ist. Rein wässrige Lösungen brauchen vielleicht etwas mehr Zeit ... nur wozu eigentlich? Zum Trocknen (weiterer Wasserverlust), zur vollständigen Polymerisation, zur Koaleszenz der beiden Latexschichten?

Wirklich beschrieben habe ich das noch nicht gefunden, und so scheint es eine Tendenz zu "viel hilft viel" zu geben oder dem Rezept " Et hätt noch emmer joot jejange". Was ja auch gut funktionieren kann ...

Danke auch für deine Tips aus der Praxis!
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  #14  
Alt 16.06.2017, 21:31
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masl83 masl83 ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Nein, ich verwende Ammoniak-freien, er ist vergleichbar, sonst hätte ich nicht geschrieben, nur viel billiger und ich kann mir meine gewünschte Konsitenz einfach herstellen. Ist Naturlatex und hautverträglich...
Aber habe auch schon Revo 3 und Tibhar Latexkleber verwendet...
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  #15  
Alt 17.06.2017, 06:58
Hansi Blocker Hansi Blocker ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Ich klebe auch nicht direkt beide Seiten. Ich fange mit einer an (der Belag wird nicht geschnitten). Dann geht der Schläger mehrere Stunden in die Presse. Nachdem ich ihn herausnehme, lasse ich den Schläger vorm Schneiden noch ca. 1 h liegen (zum "Entspannen").
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Zu unserer Schulzeit wusste man noch, dass Gramm mit "g" abgekürzt wurde wie auch Millimeter mit "mm".
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  #16  
Alt 17.06.2017, 08:52
RasMarc RasMarc ist offline
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RasMarc ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Belagpresse-lite?

Zitat:
Zitat von Hansi Blocker Beitrag anzeigen
Ich klebe auch nicht direkt beide Seiten. Ich fange mit einer an (...) . Dann geht der Schläger mehrere Stunden in die Presse. (...)
Wird eine Seite mit Kleber bestrichen und die Feuchtigkeit geht ins Holz, quillt dieses auf. Härtet dann der Kleber, kann es zum Verzug des Werkstoffs kommen. Evtl. ist genau dies hier passiert ??

btw.: Ich beschwere die Beläge nicht. Kleber druff, antrocknen, aufrollen, feddisch und mir ist noch kein Belag, beim TopSpin, an des Gegners Kopf geflitscht
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  #17  
Alt 17.06.2017, 09:00
Hansi Blocker Hansi Blocker ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Auf der anderen Seite klebt immer noch ein Belag. Ich habe nicht beide Seiten entfernt und dann nur einseitig neu beklebt. Den Tipp hatte ich aus einer Bausendung.
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  #18  
Alt 17.06.2017, 09:23
Haureinis Tango Haureinis Tango ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Zitat:
Zitat von Hansi Blocker
(...)ca. 1 h liegen (zum "Entspannen")(...)
Das wäre dann noch eine weitere Eigenschaft, die einen Zeitfaktor hat . Kautschuk ist viskoelastisch und geht nach längerer Verformung nicht vollständig in seine ursprüngliche Form zurück [1]. Mal weiter gesponnen könnte das Pressen die Latexkleberschicht so verformen, daß sie nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurückfindet. Schwamm und Gummi weichen nach der Entlastung aber wieder elastisch zurück und dann könnte ein Spannungsgefälle entstehen, welches die Klebung und den Belag dauerhaft belastet.

Sollte ein Schwamm zufällig aufgrund seiner Zusammensetzung auch Reste viskoelastischen Verhaltens haben, bliebe er nach einer starken Pressung vielleicht auch dauerhaft verformt. Ob sich das mit einer Belagslupe feststellen ließe? Ist dir sowas schonmal aufgefallen?

Diese Spekulationen aber nur mal als Gegenpol, warum ein zuviel an Pressdruck und Dauer möglicherweise auch kontraproduktiv sein könnte und moderater Druck und kürzere Einwirkzeiten (oder gar keine Nachpressung!) auch von Vorteil sein könnten.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Naturk..._Eigenschaften
Angehängte Grafiken
Dateityp: png viskoelastisch.png (13,5 KB, 15x aufgerufen)

Geändert von Haureinis Tango (17.06.2017 um 09:50 Uhr)
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  #19  
Alt 22.06.2017, 12:17
AlexM AlexM ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Benutze seit rd. 2 Jahren eine Belagpresse der Fa. Revolution, da ich vorher bei der Verwendung von Latexkleber ab und an Probleme mit dem dauerhaften Kontakt an den Rändern hatte (vor allem bei grobporigen Schwämmen).

Nach dem andrücken des Belages kommt er ca. 30 Min. bei moderatem Anpressdruck in die Presse - vor dem ersten Spiel gebe ich ihm dann noch mindestens 12 Stunden und gut ist.

Habe damit die besten Erfahrungen gemacht.

Klebe 1 bis max. 2 Schichten auf das Holz und 2 - max. 3 Schichten auf den Belag (Revolution dünnflüssig).

Der Zeitaufwand ist mit dem alten VOC-Kleber viel niedriger gewesen.
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NI Belag | TT-Holz mit Kunstfaser | NI Belag
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  #20  
Alt 22.06.2017, 20:46
Haureinis Tango Haureinis Tango ist offline
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AW: Belagpresse-lite?

Zitat:
Zitat von AlexM Beitrag anzeigen
Nach dem andrücken des Belages kommt er ca. 30 Min. bei moderatem Anpressdruck in die Presse - vor dem ersten Spiel gebe ich ihm dann noch mindestens 12 Stunden und gut ist.
... also 30 min moderates Anpressen und dann 12 h Ruhezeit ohne Last bei dir, richtig?

Btw, wir verwenden hier alle recht schwammige Begriffe, wie "moderat", "mäßig" und dergleichen. Hat sich irgendeiner -- und sei es nur zum Spaß -- schonmal um eine Quantifizierung bemüht?

Mein abgebildetes Buchenbrett erzeugt z.B. einen Anpressdruck von 4.7 g/cm² (Nebenrechnung unten), das entspricht etwas mehr als einer 10-Cent-Münze (4.1g) pro Quadratzentimeter.

Rein aus Neugier würde mich z.B. mal interessieren, wie das zum Vergleich bei so einer Belagpresse aussieht.

Falls sich jetzt wieder jemand zu Wort meldet, daß ihn das nicht interessiert: muss es auch nicht, es gibt ganz bestimmt Sinnvolleres auf der Welt


PS: Nebenrechnung
Gewicht Buchenbrett: 908 g
Blattfläche berechnet aus ungeschnittenem Belag (17cmx17cm, 60g) und Verschnitt eines Xiom Vega Intro, 1.8 mm, schwarz: (60g-20g)/60g*(17cm*17cm) = 193 cm²
Anpressdruck: 908g/193 cm² = 4.7 g/cm²

Geändert von Haureinis Tango (22.06.2017 um 20:57 Uhr)
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