Umstellung auf 4er Mannschaften in Hessen

[Mephisto]

4er-Mannschaften begraben TT als Mannschaftssport und sozialen Kit von Vereinen im Amateurbereich! Ganz klar Pro-6er! Mich nervt es, dass keine Möglichkeit ausgelassen wird, das 4er-Thema zu platzieren. Im HTTV haben wir genügend Substanz und Spieler, um nicht so einen Notweg wie in einem Verband mit verhältnismäßig geringer Basis einzuschlagen.

[Nullinger]

Ich stimme Mephisto zu; auch meiner Meinung nach wäre es für das Mannschaftsgefühl kontraproduktiv, wenn man nur noch zu viert wäre. Zwei spielen, einer zählt, einer schaut zu / coacht.
Ich genieße es normalerweise (also, außerhalb dieser ungewöhnlichen Zeiten), zwischendurch immer nebendran zu sitzen und mit Mannschaftskollegen und Gegnern mitzufiebern und zu quatschen.

Das andere Extrem ist das Spielsystem in der Schweiz (zumindest laut einem Schweizer bei der Eintracht, der uns nach dem Spiel davon erzählt hat):
Drei gegen drei an drei Tischen. Jeder gegen jeden und man zählt selbst.
Viele Spiele, geht schnell, hat aber mit Mannschaftssport nicht mehr viel zu tun.

Ich bin klar für 6er Teams!

[sasma]

Es gab doch schon im HTTV eine Abstimmung über click-tt unter den Vereinen zu dem Thema, deren Ergebnisse im Plopp im letzten Frühjahr veröffentlicht worden sind.

Das Credo war recht klar. Im Schnitt mehr als 60% für: Einheitliches Spielsystem in allen Ligen und Altersklassen, Reduzierung und Kalkulierbarkeit der Spieldauer sowie Pro 4er-Mannschaften auch bei den Herren.

Das einzige Argument pro 6er-Mannschaft ist das Thema "Mannschaftsgefühl". Das wars es aber dann auch schon.

Also ganz klar: 4er-Mannschaften, was die Mehrheit der Vereine auch schon schriftlich geäußert hat.

Wenn es ein Spielsystem gibt, bei dem eine 6er-Mannschaft nicht mehr 4 oder mehr Stunden bzw. im Schnitt 3 bis 3,5 Stunden spielt, bin ich dabei. Das kann aber nur mit der Reduzierung der Spiele (Einzel/Doppel) oder einer Erhöhung der Tischzahl auf 3 Tische pro Mannschaftsspiel einhergehen.

Die Leute wollen aber spielen und nicht bei 4 Stunden Spielzeit plus Auf- und Abbau (oder Fahrtzeit) bestenfalls am Ende 45 Minuten selbst gespielt haben. Zumal da auch z.B. unter der Woche oder selbst freitags abends der Gang in die Kneipe ausfällt. Gerade die vielen Spiele auf Bezirksebene unter der Woche sind ein echtes Problem. Manche Vereine fangen ja sogar erst um 20:30 Uhr an, was auch alles seine Gründe hat. Da darf man dann nicht selten nachts um 00:30 Uhr zum Duschen gehen.

Wenn man also unbedingt die 6er-Mannschaft behalten will, muss man auch die Probleme der 6er-Mannschaft einheitlich für alle Vereine lösen.

[Mephisto]

Zitat von sasma

Es gab doch schon im HTTV eine Abstimmung über click-tt unter den Vereinen zu dem Thema, deren Ergebnisse im Plopp im letzten Frühjahr veröffentlicht worden sind.

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Das war keine seriöse Abstimmung und wurde an anderer Stelle schon detailliert kritisiert. Die meisten Fragestellungen waren nicht offen und einseitig Pro-4er bei fehlenden Antwortmöglichkeiten zu 6er-Teams ausgerichtet.

Ich unterstelle hier keine böse Absicht, es war aber handwerklich wirklich nicht gut gemacht, wenn im Prinzip eine passende Fragestellung inkl. Antwortmöglichkeiten formuliert wird, um eine vorgedachte Richtung zu bestätigen. Ich nehme gerne an Befragungen teil. Wenn sie aber so einseitig angelegt sind, dass die Antwort anscheinend vorher schon feststeht, dann widerstrebt es mir, diese zu Ende zu beantworten. Das habe ich auch direkt gespiegelt.

Wenn diese Befragung Grundlage für so weitreichende Entscheidungen sein soll, dann gute Nacht.

Ich denke allerdings, dass diese Debatte gerade zu einer Unzeit kommt und wir gerade andere Probleme haben. Wenn die Corona-Situation zur Einführung missbraucht wird, dann schaden wir uns als Sportart vorsätzlich.

...

Die Diskussion um 4er-Mannschaften bei den Herren finde ich alleine strukturell völlig kontraproduktiv. Ich sehe es als Ziel an, möglichst alle Spieler bei der Stange zu halten. Das wird mancherorts besser und mancherorts schlechter gelingen. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Verein mit 6 6er-Teams alle Spieler hält, würde das 9 4er-Teams bedeuten. Wir haben jetzt schon vielerorts das Problem fehlender Hallenkapazitäten und gerade unter Pandemiebedingungen sind parallele Wettkämpfe bedenklich. D.h. wir würden hier Öl ins Feuer gießen und die Probleme verschärfen. Oder wir planen als Ziel perspektivisch den Mangel durch Wegfall von Spielern. Auf die ganzen anderen sozialen Aspekte usw. möchte ich hier gar nicht eingehen, da ich den Fokus bei der Spielzeit 21/22 auf Corona-Bedingungen lege.

...

[Partner]

Also die Masse der Vereine hat keine 9 oder 10 Mannschaften. Freitags ist der Spieltag für viele Mannschaften. Spielende wenn es gut läuft ist so gg. 23:00 Uhr. Dann ins Lokal, pustekuchen, gibt nichts mehr. Also zu Mc Donald, die Not macht es möglich. Wer gg. 4er Mannschaften ist, glaubt noch an das Anfeuern beim Spiel?, ich habe anderes gesehen, rausgehen zum Rauchen, Unterhaltung über Gott und die Welt, mache ich auch manchmal. Wir spielen jahrelang bei den Senioren zu dritt, einfach Klasse. Warum wird hier soviel negatives verbreitet. Die Frauen machen das schon jahrelang. 6 Mannschaften und 2 schwächere an 5 und 6 machen auch keine Freude. Leider oft anzutreffen, Ersatz aus der 5. Mannschaft auch bis zur Oberliga feststellbar.

[maninblack]

@ Partner

Das Beispiel der Damen ist so unpassend, da die Damenklassen zugunsten der Herren (Spielberechtigung) *geopfert* wurden (um hier 10 Jahre zu gewinnen - Schwund an Spielern im Aktivenbereich).

Deine Beiträge sind auf *Leistungssport* ausgelegt, der nur durchgeführt werden kann, wenn genug *Breitensport* angeboten wird.

Wer die soziale Interaktion vernachlässigt * nur spielen * sieht gerade in diesen Zeiten was fehlt.

4er soll das neue Heilmittel werden um die Mannschaftsanzahl und somit der Einnahmen für die Verbände zu erhalten * nur zur Erinnerung:

- Klassen wurden oft von 12 auf 10 Mannschaften reduziert (Begründung Pokal und Einzelwettbewerb stärken)

- Damen haben die Spielerlaubnis bei den Herren (führte zum Sterben der Damenklassen auf Kreisebene - Kreise Frankfurt/Offenbach/Groß-Gerau 1.25 Mio. Einwohner * zusammen 2 Kreisklassen mit 16 Mannschaften Braunschweiger System 3/4er)

Die Reduzierung der Sollstärke wäre beim Fußball wegen weniger Spieler/innen statt 11 mit 9 zu beginnen.

Eine definierte Spielzeit wird als erstrebenswert angesehen, ja kann man etwas abgewinnen (Hallenplanung) ist aber auch anderweitig zu erreichen.

[creek]

Ich frage mich bei der Diskussion immer: was ist ein Mannschaftsgefühl?
Wird es durch die Größe der Mannschaft bestimmt? Oder durch die Tatsache, dass man beim Spielen der Mitspieler zuschaut/anfeuert?

Für mich persönlich (natürlich vollkommen subjektiv) ist es eher letzteres. Ergo fände ich es am Besten, wenn man nur an einem Tisch spielen würde. Das würde die Aufmerksamkeit aller in der Halle befindlichen auf ein Spiel lenken und nicht immer auf 2 Platten, wobei die meisten ohnehin nur beim spannenden und/oder dem besseren Spiel schauen...
Mit einer 6er Mannschaft ist das logischerweise ausgeschlossen, bei 4er ebenso. 4er verstärken das *Nicht-Mannschaftsgeühl* sogar, da maximal ein Zuschauer draußen sitzt und bei 2 Platten zuschaut (2 spielen, einer zählt...).

Daher mal eine ganz andere Idee: 3er Mannschaft an einer Platte!
Vorteile:
- gleich viel Platz in der Halle benötigt wie bei bei 6er Mannschaft -> keine hallenbelegungsprobleme für größere Vereine
- besseres Mannschaftsgefühl als bei 4er und (für mich) 6er Mannschaft
- Planbare Dauer
- (nur ein Auto nötig)

Abgesehen von allen aufgeführten Vorteilen wird in der BL ohnehin mit 3 gespielt... so hätte man wirklich ein einheitliches System!

[Fastest115]

Dazu noch 3er pokalsystem mit 7 spielen durchspielen dann passt es.
Alle gleichviele nämlich 2 einzel.
Kürzere Spieldauer als beim 9-7 im 6er
Usw
Startberechtigung bei Umstellung auch kein Problem. Gruppen verdoppeln und jeder darf 2 Teams melden wenn er will oder ei s eine Liga tiefer.
6er Teams die zusammen bleiben wollen spielen zumindest dann zuhause eben gleichzeitig 2 3er spiele.
Also alle Vorteile des 4ers da und die meiste Nachteile des 4ers weg bzw die meisten Vorteile des 6ers erhalten

Zurück zum Thema.
Ea scheint aus dem was hier geschrieben wurde in Hessen zwar eine (nicht gut durchgeführte) Umfrage zu dem Thema zu geben aber noch keinen konkreten Beschluss durch die verbandsversammlung. Ergo kann man auch keinen Beschluss zur Umstellung auf 4er landesweit vorziehen.

[Abby Sciuto]

Ich bin auch für Sechsermannschaften. Nur dann kann man TT noch als Mannschaftssport bezeichnen. Allerdings bin ich auch ein Befürworter, dass man mindestens einmal in der Woche mit der Mannschaft trainieren und nach dem Spiel auch noch zusammen weggehen sollte. Es macht doch auch nur Spaß, wenn man sich mit den meisten in der Mannschaft (am besten mit allen) auch verträgt.
Wem das egal ist und wer schnell nach Hause will, für den sind 4er oder 3er Mannschaften (wie in der Bundesliga) natürlich besser. Wer ein bisschen Kohle noch fürs Spielen kriegen will, dem sind vermutlich die Anzahl der Spiele auch egal.

[sasma]

6er-Mannschaft im aktuellen Spielsystem bedeutet bei den Punktspielen von Montag bis Donnerstag übermüdet am nächsten Morgen auf die Arbeit zu müssen. Da ist nichts mit nach dem Spiel zusammensitzen oder Kneipe. Da ist schon alles geschlossen. Freitags ist Letzteres auch öfter der Fall. Da bleiben oftmals nur irgendwelche Fast-Food-Lokalitäten übrig.

Zumindest bei uns im Bezirk ist die Anzahl der Mannschaften, die unter der Woche spielen, recht hoch.

Ich habe nichts grundsätzlich gegen die 6er-Mannschaften. Nur muss man dann auch die Nachteile der 6er-Teams beheben. Ergo: Keine Spiele in 6er-Teams von Montag bis Donnerstag sowie alle Spiele finden auf drei Platten statt. Letzteres gilt dann natürlich auch für Spiele von Freitag bis Sonntag. Das würde zumindest auch das Problem der Spieldauer reduzieren. Zur Reduzierung der Spieldauer kann man natürlich auch die Anzahl der Spiele reduzieren. Das Schlussdoppel könnte man sich z.B. problemlos sparen (dann gibt es halt keine Unentschieden mehr) oder man wählt ein System wie in der TTBL, wo derjenige, der zwei Einzel spielt, kein Doppel spielen darf und umgekehrt diejenigen, die Doppel spielen, nur ein Einzel (das würde sicherlich zu interessanten taktischen Spielchen bei den Aufstellungen führen).

Aber gegen diese Punkte wird es einen riesigen Aufschrei aus vielen Vereinen geben (vor allem wenn keine Spiele von Montag bis Donnerstag erlaubt sind). Vordergründig kommt das Argument, dass man keine anderen Hallenzeiten hat. Im Hintergrund gibt es auch viele Spieler, die am WE ungern spielen (z.B. aus familiären Gründen).

In jedem Fall darf der Status Quo der 6er-Mannschaft nicht so bleiben wie er ist. Denn der kostet uns zu viele aktive Spieler bzw. bekomme ich immer wieder gesagt, dass die Spieldauer einfach zu lang ist (geht mir ja selbst so, dass mich das nervt. Und ich spiele gern TT). Im Übrigen auch von vielen Zuschauern, die sich 4-Stunden-Spiele nicht von Anfang bis Ende anschauen können/wollen. 1,5 bis maximal 2,5 Stunden finden viele dagegen gut.