Falkenberg--Rückhand korrekt und sinnvoll???

[nimbus forever]

Zitat von ach_ja

@nimbus_forever
Wie und wann der Kreuzschritt angewandt werden kann, hat Dirk ja schon gut erklärt, aber egal ob er möglich ist oder nicht, ist es wohl eher eine totale notsituation wenn man ihn von der vorhand in die Rückhand anwendet und muss meiner Meinung nach nicht trainiert werden

Mir passiert das aber relativ häufig: mal angenommen ich habe gerade den Falkenberg mit der Vorhand ausgeführt. Danach steht man ja relativ weit in der VH. Nun spielt der Gegner aber den Ball gut platziert in die Rückhand.

@ach ja

Was machst du dann? Gehst du in die Defensive oder hast du den Ball dann abgehakt oder kommt es bei dir erst gar nicht dazu?

[JanMove]

Zitat von ach_ja

Das "moderne" Tischtennis ist aber nun mal eben sehr Vorhandlastig, und das Umlaufen der Rückhand ist sehr wichtig und damit auch der Falkenberg sehr wichtig.
Wieviele Spieler von uns haben schon mal umlaufen und bekamen danach den Ball in die weite Vorhand, wohl sehr viele und genau diese Situation simuliert der Falkenberg.
Ob man ihn dann wieder von vorne anfängen lässt oder nach einem durchlauf vor sein lässt, hängt davon ab was man trainieren will.

Allerdings spielen 99.9% aller Tischtennisspieler kein "modernes" Tischtennis auf Profilevel sondern krökeln irgendwie rum. Wer schnell auf den Beinen ist und ne starke Vorhand sowie schwache Rückhand hat, für den ist das Umlaufen sinnvoll. Wer aber - wie z. B. ich - ne mindestens so gute Rückhand wie Vorhand hat und erst mal 100 kg in Bewegung setzen muss, für den wird ein Umlaufen generell zur Selbstverarung. Ich finde es lustig, dass Falkenberg oder ähnliche Übungen im Lehrgang immer wieder als Laufübungen trainiert werden. Ich mach das ja dann auch, obwohl ich weiss, dass diese Situation im realen Match sogut wie nie bei mir vorkommen wird. Ich betrachte das dann einfach als ne gute Konditionsübung.
Übrigens mein Spruch: Alle Dicken haben ne gute Rückhand!

[gammlerattack]

Und mein Spruch:

Alle Linkshänder sind schwach auf der Rückhand und bei der Aufschlagannahme (bin selbst einer...)!

[JanMove]

Zitat von gammlerattack

Und mein Spruch:

Alle Linkshänder sind schwach auf der Rückhand und bei der Aufschlagannahme (bin selbst einer...)!

Bzgl. Aufschlagannahme gebe ich Dir recht, aber das mit der Rückhand stimmt nicht, denn ich bin auch ein Linker! Wahrscheinlich sticht in diesem Falle das Gewichtsargument das Linkshänderargument.

[ach_ja]

Zitat von nimbus forever

Mir passiert das aber relativ häufig: mal angenommen ich habe gerade den Falkenberg mit der Vorhand ausgeführt. Danach steht man ja relativ weit in der VH. Nun spielt der Gegner aber den Ball gut platziert in die Rückhand.

@ach ja

Was machst du dann? Gehst du in die Defensive oder hast du den Ball dann abgehakt oder kommt es bei dir erst gar nicht dazu?

Bei "normalen" entfernungen sollte man den Ball ja immer noch mit dem normalen Sitestep erreichen können. Ansonsten kommt man ohne den Körper zu drehen sowieso nicht mehr an den ball, weil das strecken des Armes dir zur Rückhand hin fehlt.

Das dicke ne gute Rückhand haben kann ich bestätigen, nämlich seitdem unser bester Spieler ein paar kg zugenommen hat, wurde er vom reinen Vorhandspieler, auf einmal zum Rückhandspieler

[Ani]

d.h. je mehr ich esse, umso besser wird meine Rückhand .... ????
Cooool



So Spaß beiseite - mach der Falkenberg Schritt jetzt Sinn, oder nicht?

Ich spiele ehrlich gesagt nicht damit, aber meine Bewegung ist noch ausbaufähig.

[ach_ja]

Falkenberg ist kein Schritt sondern eine Übung, in der man den Kreuzschritt trainieren kann.
Über den Kreuzschritt gibt es viele verschiedene Meinungen, der eine sagt er ist sinnvoll, der andere widerum nicht.
Muss eigentlich jeder für sich entscheiden, was Tischtennis auch so spannend macht, es gibt nicht nur eine Lösung

[tischkante]

mit der VH klingt das gut, aber mit der RH???
das würde dann heißen:
VH aus VH
RH aus VH
lustige RH aus VH

klingt für mich komisch
bei der VH drehe ich mit der hüfte sowieso mit, mit der RH nicht, sonst würde wieder eine seitliche bewegung rauskommen, die ich mir gerade versuche abzugewöhnen (stimmts Ani ).

[tischtennisguru]

Wer den Kreuzschritt in beide Richtungen lernen will, sollte sich Spiele von Jörgen Persson ansehen. Er ist meines Wissens derjenige Spieler auf Spitzenniveau, der am meisten von allen auf dieses Mittel zurückgreift.
Im übrigen trainiere ich die Falkenbergübung gern leicht abgewandelt und dadurch realitätsnäher: 1. Ball VH aus der VH-Seite, 2. Ball VH aus der Mitte, 3. Ball RH aus der RH-Seite und von vorn. Auch ich spiele wie einige meiner Vorredner einigermaßen passabel RHTS und -Schuss und umlaufe die RH im Spiel in der RH-Hälfte nur dann, wenn der dann gespielte VH-Ball 99%-ig zum Punktgewinn führt, sprich der Ball des Gegners auf halber Länge einladend steht. Ist kein Abschlussball spielbar, kommt auf der RH-Seite die RH zum Einsatz. Wollen sich die Beine im Training mal gar nicht so bewegen wie man will, gibt es noch die ganz harte Variante: gleiche Übung wie oben beschrieben, nur von allen Positionen mit der VH spielen. Führt man dies einen Eimer lang durch (60-80 Bälle) und trainiert in der Folge wieder die "normale" Übung von oben, kommen einem die Laufwege plötzlich extrem kurz vor, man bewegt sich sehr schnell und hat entsprechend sehr viel Zeit, beim einzelnen Schlag auf technische Ausführung und Platzierung zu achten. Ob man dabei mit Kreuzschritt oder Sidesteps arbeitet, bleibt jedem selbst überlassen. Tischnah würde ich in jedem Fall den Sidestep bevorzugen. Der Kreuzschritt erfordert eine Menge Training und dient vornehmlich dazu, größere Wege schnell zurückzulegen, die etwas weg vom Tisch notwendig werden.

Grüße, René Höfflin

[Cheftrainer]

Als guter Trainer ist es wichtig, den Spielern Bewegungserfahrung zu vermitteln.


Letztlich bedeutet das, dass man Falkenberg groß ab und zu mit spezieller Vorgabe durchführen lassen sollte.

Beispiele:

1. Bewegung aus RH ind VH nur mit Sidejumps
2. Nur Sidesteps
3. Kreuzschritt Sidejump Kombination
4. Halbkreuzschritt Sidestep
usw.

Da können auch auf den ersten Blick unsinnige Kombinationen dabei sein. Wichtig ist das jeder Spieler Bewegungserfahrung sammelt.

Später wird jeder Spieler "seine" sinnvollste Lauftechnik haben. Es ist also nicht grundsätzlich zu beantworten ob man mit Kreuzschritten arbeiten soll oder nicht. Es ist eine Frage der Körpergröße, Beweglichkeit usw. Jeder muss aber im Grundlagentraining genug Bewegungserfahrung sammeln, dass er die optimale Beinarbeitstechnik für sich selbst findet. Und die "Erfahrung ist auch in Notlagen sehr nützlich, man kann sich dann besser "automatisch" anpassen...

Übrigens: Ein Spieler der früher ganz stark mit Kreuzschritten "gedrillt" wurde ist Peter Franz!