Flattereffekt?

[Sven T.]

Wenn ich das richtig verstanden habe ist der Flatter-Effekt doch auch nur eine Sinnestäuschung, oder nicht?

Ich bin jetzt kein passionierter Noppenspieler, aber die Grundtechnik ist doch, dass der Ball ruckartig seitlich angespielt wird ähnlich nem Wischer/Sidespin schlag. Nur dass der Ball halt nicht die gewohnte Flugbahn einschlägt, dass Gehirn das aber annimmt und halt reininterpretiert, bzw das gesehene Nachverarbeitet, oder ist das jetzt völliger Quatsch?

[tischkante]

ne, keine sinnestäschung....
ich hab mal ne begründung gehört:
die "Luftwirbel" der sich aufrichtenden noppen bringt den ball aus seiner "eigentlichen" flugbahn!
zwar möglich, allerdings doch schwer zu glauben.

[Sven T.]

Also als Flattereffekt bezeichnet man ja ein nach links und rechts ruckelnden Ball während einer Flugphase, oder?

Oder ist gemeint, dass der Ball vor dem ersten Aufkommen nach Links fliegt und nach dem Aufkommen nach rechts?

Wenns ersteres ist, wird das physikalisch durch keine Rotation ohne Flügelschlagen möglich sein, oder?

[Fastest115]

Du hast das richtig verstanden. es ist eine optische Täuschung. Sonst müßte sich der Ball (Da der Schwerpunkt ja in der Mitte liegt. ) mal linksrum und sofort rechtsrum drehen. das geht Physikalisch nicht.

Die Täuschungfunktioniert dadurch das sich der Ball anders dreht als man erwartet. Sprich man hat zb seitenschnitt in einen aufschlag gemacht. der gegner geht dagegen mit der LN und der mall müßte zb ne rechtskurve fliegen. Diese Rechtskurve ist im Kopf vorprogramiert. der Ball fliegt aber ne linkskurve. dadurch das sich nun immer vorstellung (wissen) einer rechtskurve und sehen einer Linkskurve überlagern denkt man der Ball flattert nach rechts und links. je nachdem ob das hirn gerade wissen oder sehen verwendet...

Sorry wenn ich das jetzt mal so "volksnah" versucht habe zu erklären. Bin kein Neurologe.

[ROY]

Also zwar volksnah erklärt, aber auf alle Fälle nicht korrekt! Der Ball fliegt so wie man es sieht, nämlich Zick-Zack-Kurs. Zwar kann der Ball seine Rotationsrichtung nicht während des Fluges verändern, aber er kann sehr wohl durch unterschiedliche Biegungen der einzelnen Noppen eine elispsenförmige Rotation bekommen die es ermöglicht die Richtung zu verändern.
So, da muß mir erstmal einer das Gegenteil beweisen

[Jebro]

lol, elipsenförmige rotation, klasse auch ne tolle theorie: bei der rotation mit einer bestimmten geschwindigkeit tritt irgendwann eine gegenrotation in kraft, quasi in die entgegengesetzte richtung. die eigentlich rotation hört aber schneller auf als die 2te, also kein aufheben der rotationen, sodass die 2te rotation dann alleine vorliegt. somit flattert der ball immer hin und her wenn eine rotation aufgehört hat und die andere eingesetzt hat...

so ein schmarn ;D

[basicchannel]

Hier die Antwort von der Noppen-Test Seite:

Was passiert beim Ballkontakt? Der rotierende Tischtennisball trifft auf wegknickende Noppen und verliert dabei an Spin. Physikalisch gesehen wird dabei die Rotationsenergie in Verformungsenergie umgewandelt. Einfacher ausgedrückt: Der Ball dreht sich in die Noppen hinein und wird dabei sowohl in der Geschwindigkeit, als auch in der Drehung abgebremst. Nachdem der Ball abprallt, richten sich die Noppen wieder auf und schleudern den, sich noch etwas drehenden Ball ungleichmäßig weg. Dieser Effekt wird um so stärker, je länger und weicher die Noppen sind. Bei sehr weichen und langen Noppen fängt der fast spinfreie Ball regelrecht an zu torkeln - es entsteht ein sog. Flatterball. Physikalisch gesehen entsteht dieser Flattereffekt durch unregelmäßige Luftwirbel, welche hinter der Celluloidkugel entstehen. Aufgrund der geringen Rotation ist die Flugbahn des Balles nicht sonderlich stabil.

[Hogar]

Wunderbar erklärt.

Manchmal triftt aber auch etwas anderes zu. Dabei handelt es sich um eine Sinnestäuschung, wenn eine andere als die reale Flugbahn erwartet wird. Der Spieler erwarte einen Topspinball, doch statt dessen wird es ein Unterschnittball. Das ständige Korrigieren wirkt wie ein tatsächliches Flattern.

[Sparky86]

Also erstmal lob an basicchannel. Die Antwort ist 100 % richtig.
Zu Hogar. Das was du beschreibst muss nicht unbedingt vom Störeffekt kommen. Dieser Effekt wird auch bei unterschnitt erzeugt. Man sieht den Ball kommen und plötzlich fällt er weg. Da der Kopf aber sagt, der Ball fliegt noch nen halben Meter steht man ständig falsch und macht Fehler. Darum wird man nach vielem Training gegen Noppenspieler auch irgendwann unempfindlich gegen die Noppen, die man kennt. Es liegt dann einfach am Wissen. Der Kopf schaltet dann auf Noppenspiel um und die Effekte haben kaum noch Wirkung. Aber halt alles so eine Sache. Das der Störeffekt da ist und der Ball "flattert" kann man ja leicht testen. Häng einfach ne Kamera über den Tisch und guck von oben die Flugbahn an. Dann siehst du ja nur die rechts-links bewegung.
Ich Spiele seit über einem Jahr GLN und ich spreche aus erfahrung, dass der Flattereffekt schon manche Bälle wieder auf den Tisch fliegen lassen hat, die sonst ein paar Zentimeter vorbei geflogen wären

[Sven T.]

Das liest sich wie ein Wikipedia Artikel. Wenn das so ist, dann wirds sicher haufenweise Videos bei Youtube davon geben. Solange das nicht der Fall ist und die Mythbuster etwas anderes behaupten würde ich das als Urban-Legend abtun.

Es gibt hier im Forum ein verlinktes Video von Herrn Neubauer, der die Flatter-Effekt Technik vorführt. Als aussenstehender Betrachter sieht man von dem "Effekt" aber nichts.