Alte Spielgewohnheiten

[Ino]

Ich bezeichne mich mit 34 Jahren schon lange in Bezug auch "Dazulernen" als alten Sack.

Man hat sein Spiel. Und obwohl ich gewillt bin und seit neuestem das erste Mal einen Trainer in Anspruch nehmen kann, fällt es mir schwer, meine bekanntermaßen vorhandenen Fehler auch im Punktspiel zu unterlassen.

In der Stressituation kommen die automatisch/eingefahrenen Verhaltensmuster immer wieder raus.

Also muss man langfristig die neuen trainieren, damit die alten Muster gelöscht werden. Das bedeutet Arbeit, Arbeit, Arbeit und bei dem Alter und der Trainingshäufigkeit wirds natürlich immer schwieriger....

[Lukas K.]

Servus Chrisch,

die Arbeit mit älteren Spielern die schon lange TT spielen und über keine breite technische Ausbildung verfügen ist nicht ganz einfach. Wenn die Herren jedoch motiviert sind und wirklich regelmäßig trainieren kann man schon einige Dinge verbessern.

Mit einem Training pro Woche wirst jedoch keine Leistungsexplosionen erzielen können. Auch für eine grundlegende Korrektur, also beispielweise die Umstellung oder Neulernen einer Technik ist der Umfang zu gering.

Versuch mal folgendes:

Beobachte die Herren beim Punktspiel, schreibe dir die typischen Muster und Spielzüge auf. (das sind meistens nicht wenige) Überlege dir dann wie du durch eine kleine Modifikation oder den Einbau einer Variante den Standardspielzug erweitern oder verbessern kannst. Löse dich dabei jedoch ein wenig vom Lehrbuch behalte aber die grundsätzlichen Technikprinzipien im Auge (goldenes Dreick, Schlagebene, Schlagdynamik) und passe deine Korrektur an die bereits bestehende Technik an. Also einen kleinen Schritt in einer konkreten Spielsituation machen und dadurch Schritt für Schritt die Technik verbessern. Bei fertigen Spieler ist es eigentlich sinnvoll, dass im Training jeder eine andere Übung spielt. (Bedeutet für dich als Trainer jedoch erheblichen Mehraufwand)

Eine weitere Sache die schnell zu Erfolgen führt ist die Verbesserung des Aufschlags. Dies kann sofort im Spiel umgesetzt werden.


@Florian Jacobi
aus der Bewegungslehre ist, grob vereinfacht, bekannt, dass mitt zunehmender Automatisation, die Steuerung einer Technik vom bewußten ins unbewußte "verschoben wird" . Dadurch laufen große Teile der Bwg unbewußt ab und man kann sich auf den ankommenden Ball, Gegner, Varianten der Technik usw. konzentrieren. Die bewußte Steuerung der kompletten Technik ist in einer kompexen Situation immer zu langsam. Das erreichen dieser variablen Verfügbarkeit ist ein Ziel des Techniktrainings. Ich glaube nicht, dass du besser spielst wenn du ständig an deine Technik denkst.

Spitzenspieler sind sich im Wettkampf selten bewußt, wie sie eine Bewegung machen sie tun's einfach. Es ist ähnlich wie beim Radfahren, du kannst es aber du könntest auch niemandem erklären wie du es genau machst oder?

[detta]

Ältere Spieler in irgendeiner Weise zu neuer Taktik zu verhelfen ist wahrscheinlich das schwierigste was man erreichen kann, trotz training wird das nicht gelingen, auch ich habe Trainingeinheiten mit eine Regionalspieler ehemals 2.Blg , gehabt, hat mir viel gebracht, aber im Spiel werde oder kann ich es nicht umsetzen.
lol

[Florian Jacobi]

Hi,

ich meinte damit auch nur, dass Dir dann der entsprechende Schlag irgendwie gelingen wird. Dazu noch die Platzierung zu steuern halte ich für sehr sehr schwierig.
Ich wollte damit keinesfalls sagen, dass man automatisch besser spielt, wenn man in einem Spiel nur noch an seine Technik denkt ... dann wird man eher ziemlich hoch verlieren.
Das ist -wenn überhaupt- auch nur eine Möglichkeit, wenn man gerade eine Technik lernt und dann Spiele macht (am besten Trainingsspiele. Richtig "gut" kann man erst dann werden, wenn der Bewegungsablauf automatisiert ist und man nicht mehr darüber nachdenken muss. - wie Du schon richtig erwäntest.

Gruß Flo