Hinoki Hölzer (im Vergleich zu Balsa Hölzern)

[Chris_tt]

Zitat von Florry

Ich klinke mich hier mal mit ein

Hat schonmal jemand das Tulpe Hinoki Power gespielt?

Japp, seit dieser Runde mein Wettkampfholz. Kann allerdings nicht viel zu Vergleichen schreiben, da ich vorher lediglich ein TSP Allround Holz gespielt habe.

Finde es soweit für ein Off Holz noch sehr gut kontrolliert (hatte kaum Umstellungsprobleme). Was halt auffällt ist der extrem flache Ballabsprung. Da kriegen viele Gegner beim blocken ein Problem.
Ach ja, und das Schlägerblatt ist ziemlich klein.

[Obachecka]

Wäre schön , wenn jemand etwas zu folgenden Hölzern posten könnte bzw. diese vergleichen könnte (besonders in Bezug auf Tempo) und ganz wichtig wäre mir , wenn jemand was zur "Ballanschlagshärte" sagen könnte :

-Jonyer Hinoki
-Kiso Hinoki V/VII
-Nittaku Septear
...auch andere Hinokihölzer

Darker und Milkyway Hölzer würden mich ja auch interessieren , doch wo liegt da der Preis und wo bekomme ich sowas her ?

Wäre euch sehr dankbar.

Denkt ihr , dass das Jonyer zu langsam ist ? Manche ordnen es ja nur im All+ Bereich ein....

Gruß Kevin

[Fourly]

So, habe es zwar schon in einem anderen Thread hier getan, aber nun mein Vergleich zwischen Jonyer und Kiso V.
Das Jonyer klingt in der Ballannahme etwas "klackiger" (dickere Mittelschicht), wobei das Jonyer mehr Streuung im Tempo aufweist. Ich empfinde das Kiso als etwas mehr "Hightech" und das Jonyer mehr als "hölzern rustikaler". Liegt wohl an der Verleimungstechnik und den unterschiedlichen Hölzern an sich....

[Obachecka]

Hi , danke ;-)

Welches würdest du bevorzugen , welches liegt dir besser ?

Welches der beiden Hölzer "vibriert" mehr ?

Kannst du vielleicht noch etwas ausfühlricher vergleichen ? (evtl. auch zu noch einem zusätzlichen Referenzholz)

Das wäre wirklich super !!

Danke schonmal

Kevin

[Fourly]

@Obachecka
Also "vibrieren" im negativen Sinne tut keines von beiden.
Ich habe beide Hölzer Anfang letzten Jahres mit gleichen Belägen vergleichen können.
Habe mich für das Jonyer entschieden.
Aus folgenden Gründen:
-Da ich bisher ein Banda J.O. Waldner 2010 (seit 24 Jahren, und auch immer noch, es wurde jedes Jahr besser) spiele, desweiteren ein Donic Waldner Senso V 1, lag es wohl an Gewohnheit (ähnlicher Furnieraufbau, eine dicke Mittelschicht und jeweils 2 dünne kreuzverleimte Außenschichten), daß mir das Jonyer im Spiel irgendwie "vertrauter" war.

-Ich hatte 2 Jonyer im Vergleich mit einem Kiso V eines Bekannten. Die 2 Jonyer wichen in der Furniermaserung und im Gewicht etwas voneinander ab. (J-1, 72 Gramm J-2, 81 Gramm). Bei J-2 war die Maserung im Deckfurnier etwas wellig und "chaotischer", bei J-1 näher beisammen und parallel. Nachdem die ersten Zweifel, ob das Jonyer überhaupt "echtes" Hinoki ist, (das Kiso ist viel heller) beseitigt waren (Geruchprobe, Hinoki entfaltet bei leichtem Anschleifen mit Schmirgelpapier einen "zitronigen-limonigen" Duft), ging es zum Testen.

-Kiso ist kopflastiger als Jonyer
-Kiso wog 83 Gramm
-J-2 schied schnell aus, da es wirklich langsamer war als J-1 und Kiso V. (Streuung innerhalb einer Holzserie).
- J-1 gegen Kiso: Kiso klingt etwas "gedämpfter", J-1 mehr "Klack". Da könnte man meinen, das Kiso wäre langsamer, war aber real nicht so. Ich würde sagen exakt gleich schnell.

-Da ich z.Bsp. beim Block eh "instinktiv" den Schläger leicht geschlossen halte, konnte ich beim Jonyer da keine "Schwächen" erkennen. Das Kiso blockt eher bei paralleler haltung ideal, sonst gehts ins Netz....

-Obwohl die Geschwindigkeit gleich war, erschien mir das Kiso einen winzigen Tick "flippiger" (vielleicht wegen den 5 gleichdicken Furnieren), ich kam jedoch mit dem Jonyer etwas besser klar und konnte besser, gewohnter kontrollieren.

Habe mich für das Jonyer entschieden, weil ich ein sehr leichtes, schnelles Exemplar für ca. 25% weniger Kosten "ergattern" konnte.

-Beide Hölzer sind eher für "Gefühlsbetonte" Spieler sehr gut....


P.S.: Wer Hinoki "schneller" haben muß, sollte zum Kiso VII greifen, es ist einen kleinen Tick schneller, aber auch schwerer.(kopflastig). (7 gleichdicke Schichten)....

Vom Tibhar 1-9 (sehr schnell !), eine Schicht Hinoki Vollholz!, kann ich persönlich abraten (jeder sieht das anders), es kam mir vor, als ob ich mit einem "Baseball-Schläger" spielen würde....

- Zur Frage noch, wo ich nun das Jonyer Hinoki einordnen würde. Schwer, weil Hinoki etwas "anders" ist, aber in etwa in die Richtung Donic Waldner Senso V 1....

Grüsse, ....Fourly

[Obachecka]

Herzlichen Dank , Fourly

Eine Frage habe ich noch : Ist das Ballanschlaggefühl bei beiden ungefähr gleich , oder war eines spürbar härter ?

Mich wundert es sehr , dass das leichtere Exemplar das schnellere gewesen sein soll, normalerweise sagt man doch immer es ist so, dass schwere Hölzer schneller sind als leichte Hölzer ein und derselben Serie.

Kann es sein , dass ein Jonyer H eine ältere Version war ?

Danke nochmal für den tollen Testbericht

Gruß Kevin

[Fourly]

Unsere Vermutung war, daß aufgrund der ungleichmäßigeren Maserung das schwerere Holz die auftreffende Energie eher absorbiert und nicht, wie bei enger, paralleler Maserung kontrolliert "peitschenmäßg" abgibt. Die Meinung, daß schwerere Hölzer schneller sind, kommt daher, daß härtere Hölzer schwerer sind und das "Zusatzmaterialien", wie Carbon etc. das Gewicht erhöhen.

In diesem Fall war aber deutlich zu sehen, das ein Baumstamm verschiedene "Regionen" hat und das obendrein jeder Baum anders ist (Umwelteinflüsse, Standort etc.).
Ich kann das so sagen, weil die verglichenen Tt- Hölzer aus ein und derselben Holzart hergestellt sind.

Vielleicht war das schwerere Holz auch feuchter, was sehr sehr nachteilig für die Energieabgabe ist....

[Fourly]

Achja, zu Deiner ersten Frage:
Beim Kiso erschien mir der "Übergangssteg" vom Blatt zum Griff etwas breiter verlaufend was eine etwas höhere Biegefestigkeit hervorbrachte, jedoch "klackte" das Jonyer so, als ob es härter wäre. Tempo im Spiel war allerdings gleich.

Nochmal erwähnt, die Unterschiede sind eher gering, da es sich um "reine" Hinokihölzer handelt, ohne ein anderes Holz. Wenn man Unterschiede erkennt, beruhen sie auf Verleimung, Schichtaufbau und "Baumstreuung".

Es ist in etwa das Gegenteil zu einer Balsa- Konstruktion, wo das weichste, leichteste Holz der Welt mit harten Außenschichten kombiniert wird.

[haraldhzx]

Ich habe vor ein Paar Jahren mal kurz ein ziemlich altes Penholder-Hinoki gespielt, welches angeblich von einem Ex-Profi stammt. Nach ein Paar Bällen fiel mir auf, das sich Topspin damit viel sicherer spielen lassen, als ich es von Nicht-Hinoki gewohnt war - vom Gefühl her als hätte man einen zweiten Schwamm unter dem Belag.

Habe mir vor kurzem das Darker Tanpan aus Japan bestellt, und das Holz kommt dem Penholder schon recht nahe, wenn auch etwas härter im Anschlag.

Das Darker ist besonders gut bei den 'grossen Schwingern', bei den gewurstelten Bällen ist es nicht so kontrolliert - insgesamt ist das nicht überraschend, da die einschichtige Hinoki-Hölzer im Profi-Bereich meines Wissens fast nur von vorhandorientierten Penholdern gespielt werden - mit oft ziemlich ausladenden Bewegungen.

[Fourly]

Jepp, man denkt übertrieben gesagt, man führt den ball etwas länger und wenn man denkt, jetzt ist es genug, kommt genau der "Absprung", kontrolliert, platziert.
Ich würde sagen, Tischtennisspaßfaktor erfüllt, bei den "plötzlich" mehr gewonnenen Spielen.

Ganz sicher gibt es schnelleres, gerade wegen dem 40mm Ball wurde der Ruf nach schnelleren Hölzern lauter.

Was ich letzten Freitag live in Würzburg gesehen habe,: Werner Schlager, der ein meiner Meinung nach solch extremst schnelles Holz gespielt hat, daß die kleinste Handbewegung für einen harten Schlag gereicht hat, hat mir gezeigt, was z.Zt. machbar ist. Nur erfordert es meiner Meinung nach sehr viel Trainingsaufwand um dieses Tempo kontrolliert zu spielen....