Vierermannschaft ja oder nein ?

[salvo]

Original geschrieben von Ralf TT-Granate
Es gibt Vorteile und Nachteile für beide Systeme.

4er System:
Ich bin der Meinung das der Teamgeist nicht zwangsläufig bei nur 4 Spielern leidet, in Jugendmannschaften gibt es auch nur 4 Spieler, da gibt es, zumindest bei uns, einen stark ausgeprägten Teamgeist. Ich finde, es hängt viel vom Charakter der Mannschaft bzw. Spieler ab, ob es einen Zusammenhalt gibt oder nicht.
Beim 4er System könnten auch kleinere Vereinen, vielleicht mehrere Mannschaften melden, wenn z.B. 9 Senioren da sind, könnte man 2 Mannschaften bilden, beim 6er System spielen nur sechs und drei können
nur spielen, wenn einer nicht kann, krank ist usw.

Also 1. meinte ich nicht so sehr den Zusammenhalt, sondern mehr den gemütlichen Charakter, den ein Spiel, gerade auf Kreisebene, Gott sei Dank oft noch hat. Man unterhält sich, reißt blöde Sprüche, schimpft über andere Manschaften, etc, ein Teil des Spieles, den ich nicht missen wollte. Und 2. musst du bedenken, was das für Manschaften sind, die du da zum größten Teil aus bisherigen Ersatzspielern zusammenstellst. Wie gesagt reden wir immer noch von Kreisebene, evtl, wie in Aachen, da hat Vektor ganz recht, nur von der untersten Liga. In diesen Leistungsklassen sind viele Ersatzspieler kaum in der Lage, einen richtigen Topspin zu spielen, und die müssten dann auf einmal im oberen Paarkreuz ran. Der Unterschied zwischen Ersatzspielern und oberem und auch mittlerem Paarkreuz ist in den unteren Ligen zu groß, glaub mir, ich spiele selbst in so einer Liga. Da hättest du nach 1 Jahr eine geteilte Liga, oben die, die schon vorher da waren, unten die 2 - 3 Manschaften, die neu gegründet wurden und nur untereinander punkten können, den Rest der Saison aber tierisch eins auf den Deckel kriegen. Damit tust du diesen Spielern auch keinen Gefallen. Und 3. ist es so, dass in diesen Ligen viele Ersatzspieler gar nicht so häufig spielen wollen. Oft genug bestimmt sich die Manschaftaufstellung schon jetzt aus der Frage, wer eigentlich alles spielen kann und auch will.
Ich bleibe dabei, die Hoffnung, man bekäme durch 4er Manschaften mehr Manschaften, würde sich in den allermeisten Fällen nicht erfüllen, oder höchstens für 1 bis 2 Jahre, danach hast du wieder dasselbe Problem.

[Tommy 1]

Unbedingt weiter bei Sechserteams bleiben! Viererteams sind ein weiterer freiwilliger Rückschritt mit dem Verlust vieler Spieler und keineswegs mit einer Erhöhung der Mannschaften verbunden.

[Keyser Soze]

Moin!

Die Sechserteams sind doch gut!
Da wir ja jetzt durchspielen, kommen auch alle zweimal dran, und die Statistik am Saisonende ist endlich mal fair!

Außerdem:
Wenn auf einmal alle Ligen von Regionalliga bis Bezirksklasse auf Viererteams umstellen müssten, gäb's doch Chaos
... auf einen Schlag wären 1,5mal so viele Mannschaften da
... wo sollen denn die alle spielen?! :confused:

Tschüß
Falko


www.soze.de.tt

[Cissai]

Wisst Ihr, ob durch die Bildung der Vierer-Teams der Verein für jede Mannschaft genauso viele Abgaben an den Verband zahlen müsste, wie es momentan ist? Oder verringert sich die gebühr durch mehrere Teams?
Dieses könnte ein weiterer Negativpunkt an den Vierer-Teams sein. Für einige Vereine wäre das wohl finanziell gar nicht machtbar denke ich.

[Karl Schöpp]

Ich plädiere für ein einheitliches Spielsystem für alle Arten von Tischtennis Mannschaften.

In allen anderen Sportarten gibt es eine fixe Anzahl von Spielern.

Wir machen uns im Tischtennis lächerlich, wenn hier so und da so gespielt wird.

Ein Nicht-Tischtennis-Fachmann, dem man das erklären soll, wird immer unverständnis zeigen. Warum soll es in Deutschland anders sein als in allen anderen Ländern.

Sind Italiener, Engländer und Spanier nicht genauso gesellig.

Wir wollen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und den Medien, mit so einem Chaos (auch mal mit Play Off, mal ohne) bekommen wir nur Mitleid.

[Thomas Höhl]

Da kann ich nur zustimmen. Wir spielen mit zwei Spielern bis 3 bei Europameisterschaften, die Pokalspiele mit drei Spielern auf 4 Punkte, in der Bundesliga Damen und Herren mit vier Leuten bis 6 Punkte, ab der zweiten Liga bei den Damen mit vier Leuten bis 8 und bei den Herren mit sechs Leuten bis 9. In der untersten Kreisklasse fangen wir dann wieder mit vier Spielern an, spielen aber mal bis 6, mal bis 8. Ganz kreativ ist unser Kreis bei den Mädchen, die spielen sechs Spiele, ob das nun 6:0, 5:1, 4:2 oder 3:3 ausgeht, hängt von den Verhältnissen ab. Wir können ja mal dem DFB vorschlagen, dass sie unterhalb der Bundesliga mit 15 Spielern spielen sollen, damit auch Nachwuchsspieler eingesetzt werden (eine Begründung muss ja nicht logisch sein, war sie bei den Tischtennisregeländerungen auch nicht). Im Pokal sollten die Fussballer nur noch mit sieben Spielern spielen, dann fallen mehr Tore und es spielen nur noch die Topstars und keine langweiligen Ausputzer oder sowas. Wenn der DFB da mit zieht, können sie auch bald dafür bezahlen, wenn sie Fussball im Fernsehen bringen wollen.
Warum ist denn Skispringen so beliebt. Weil da ein paar Leute von oben runter hüpfen und man anhand der roten Linie, die im Fernsehen noch zu sehen ist, erkennt, ob er weiter war oder nicht. Das mit der B-Note verwirrt etwas, aber macht ja nicht viel aus, zumal man ja sofort erfährt, wenn trotz eines weiteren Sprungs der Sieg verpasst wurde.
Also: Transparenz ist das Stichwort, und eine Sportart in der Faktoren wie Rotation eine große Rolle spielen und man diese Faktoren als Laie nicht erkennen kann, sollte man nicht noch mit anderen Verwirrungen rechnen müssen.
Und bitte nicht wieder sagen, dass man ja für die Bundesliga einheitliche Reglungen treffen sollte, aber darunter guckt eh keiner mehr. Regeln sollten für alle Klassen gelten, nicht nur für die, die im Fernsehen erscheinen sollen.

Mal so nebenbei gefragt. Früher spielten die Frauen beim Fussball nur 80 Minuten, ist das heute auch noch so. Dann wären die ja doch nicht ganz so einheitlich.

[User 1878]

@Karl:

So, nun will ich nochmal ergänzend zu meinem ersten Posting einige weitere Aspekte in die Diskussion einbringen:

1. Im Sinne einer breiteren Medienpräsenz sind ja nun die entscheidenden und äußerst kontrovers diskutierten Regeländerungen der letzten zwei Jahre vorgenommen worden:
-Ball
-Zählweise.

Der Effekt ist m.E. gleich null.



2. und für mich deutlich entscheidender:
Solange es so ist, dass verschiedene Meisterschaftsspielsysteme für Mannschaften mit gleicher Sollstärke gespielt werden, muß man sich m.E. keine Gedanken machen, radikal zu vereinheitlichen:
Allein im Vierermannschaftsbereich gibt es drei mir bekannte genutzte Spielsysteme (das Paarkreuzsysem mit zwei Eingangs- und zwei Schlußdoppeln bis zum siebsten Punkt; das System der höheren Damenklassen bis zum achten Punkt; das System der 1.Liga bis zum sechsten Punkt).
Wie wäre es denn, wenn man zunächst einmal dieses Tohuwabohu beseitigte?

In dem Moment hätten wir noch genau zwei Spielsysteme = eines für Vierer- und eines für Sechsermannschaften.
Das sollte denn schon transportierbar sein.

3. Natürlich sind Spanier, Polen und was weiß ich wer noch nicht weniger gesellig.
Vielleicht kennen sie aber ja uch das System der Sechsermannschaft gar nicht.
Ich für mich kann sagen, dass ich ganz klar auch den gesellschaftlichen Aspekt bei einer Sechsermannschaft nicht missen möchte.
Es ist doch (gerade in unteren Klassen) im Normalfall so, dass nun nicht Millionen von Zuschauern die Hallen bevölkern.
Mit einem überzähligen Heim- und einem Gastspieler Stimmung in der Halle zu verbreiten halte ich für nicht wirklich einfach.

4. Es bleibt zudem die Frage, wo wir die Hallenzeiten hernehmen sollen.

Quintessenz für mich:
In jedem Fall im Herrenbereich weiter mit Sechsermannschaften spielen.
Vereinheitlichung auf ein Spielsysem für Vierer- und ein Spielsystem für Sechsermannschaften muß reichen.
Wer persönlich mehr unter Wettkampfbedingungen TT spielen möchte als dies mit max. zwei Einzeln und einem Doppel möglich ist, sollte für sich erwägen, ob er nicht zusätzlich an Einzelturnieren, Meisterschaften etc. teilnimmt.

Gruß Tom

[DerMitDemBallTanzt]

@ noppennorbert

Sehr vernünftige Argumentation.
Da kann man nur zustimmen.

[DerMitDemBallTanzt]

Eine Frage noch, die ich in einem anderen Thread schon (erfolglos) gestellt habe:

Kann jemand etwas zu den Überlegungen sagen, die hinter den Vierermannschafts-Plänen stecken?

Weshalb besteht denn die Notwendigkeit, hier etwas zu ändern? Wird doch wohl nicht nur als Geldbeschaffungsmaßnahme (Gebühren pro gemeldeter Mannschaft) gesehen werden, oder?

Und die Anzahl der Mannschaften damit zu erhöhen ist doch Augenwischerei. Die Zahl der Spieler bleibt schließlich gleich (außer wenn sich dann einige verabschieden, weil der gesellschaftliche Aspekt zu kurz kommt).

[Nudge76]

@ Noppennorbert
Das mit den unterschiedlichen Systemen für 4er Mannschaften ist wirklich nervig. In der Jugend bis 5 Punkte, bis Kreisliga auf 7 Punkte und ab Bezirk 8 Punkte. Da steigt doch wirklich keiner mehr durch. Bevor sie bei den Herren 4er Mannschaften einführen, sollte man bei den Damen diese Konfusion beseitigen.
ANsonsten kann ich nur voll zustimmen.
mfg nudge76