Absturz geht weiter

[Trillian]

@ Flachschupfer: Der DJK Sportbund Stuttgart bietet in großem Ausmaß AGs (mittlerweile an 30 Schulen) an, durch die sie sogar ihren Spitzenspieler finanzieren. Da es den Schulen an eigenen Lehrkräften für den Nachmittagsunterricht fehlen, sind sie über jeden Verein erfreut, der bei ihnen eine AG anbietet. Dafür bekommt man je nach Schule ein Honorar von 7 - 13 € die Schulstunde. Des öfteren ist es auch möglich, über den Verein der Freunde diesen Betrag noch aufzustocken.

Die Teilnehmer an diesen AGs sind für maximal 2 Jahre kostenlos Mitglied im DJK, wodurch der Verein von der Stadt zusätzliche Jugendfördermittel (abhängig von der Anzahl Minderjähriger) bekommt.

[Dragonspin]

Zitat von Stefan W.

beim tt vermute ich eher das es an der basis kränkelt.

Stimmt!

die vereine haben alle hände voll zu tun um kinder für unseren sport zu gewinnen.

Stimmt leider nicht. Es wäre schön, wenn die Vereine wirklich alle Hände voll zu tun hätten und engagiert wären wie HB-Männchen. Sind sie aber nicht. Den meisten ist es doch egal, was im Jugendbereich läuft... oft wird ein Alibi-Jugendtraining angeboten, aber wirklich mit den Kindern wird nix erarbeitet.

dazu kommt die Misere der ehrenamtlichen helfer. die auch stetig bergab geht. das kann vielerei gründe haben und man kann darüber nur spekulieren.

Stimmt. Das Engagement fürs Ehrenamt geht zurück. Wieso das so ist? Kann man darüber wirklich nur spekulieren oder sollten wir den Trainern nicht mehr Unterstützung zukommen lassen? Ihnen eine größere Rolle im Verein zubilligen? So dass junge Erwachsene den Ehrgeiz entwickeln Trainer zu werden?

ich persönlich glaube nicht das an den regeländerungen liegt.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu!

vom image des tt's möchte ich noch garnicht anfangen. fußball ist nunmal die volkssportart.

Das Image ist ganz egal. Ich bin Trainer in einer Handballhochburg (mehrmals Deutscher Meister und Europapokalsieger usw. in der Vergangenheit).... dennoch ist die TT-Halle voll. Überall da, wo wirklich was mit den Kindern gemacht wird, kommen sie!

gleiches gilt für andere sportarten wie tennis oder handball. die regeln und abläufe sind für außenstehende leicht nachzuvollziehen. beim tt sieht das anders aus.

Für den Anfänger ist das egal. Er kennt weder die Handball, noch die Tennisregeln. Zumindest sind mir nur weniger 7jährige damit untergekommen.

also die gewinnung von kindern stellt eher weniger das problem dar. das problem was sicher einige vereine haben ist die gewinnung von ehrenamtlichen trainern bzw. betreuern.

Richtig! Da müsste man von Seiten der Verbände (DTTB, Landesverbände) ansetzen. Diese ganzen Aktionen die sie machen sind nett, bringen aber wenig. Wo Trainer da sind, die motiviert sind, passiert was.

[w_W_]

Zitat von Rudi Endres

Den Vereinen fehlen die Mitarbeiter. Die wenigen Sportkameraden,
die infrage kommen, wenden sich lieber den Fernsehsportarten zu.
So gesehen hat Sharara recht mit dem Spruch: "Ohne Fernsehn sind wir tot."

Leider ist das Fernsehen ein verdorbener Molloch.
Zu glauben, man komme mit Regeländerungen ins TV ist mehr als blauäugig.
Es versuchen einfach zu viele. Und dann kommt ja auch hier vereinzelt die
kranke Struktur zu Tage:

- ein Sportdirektor Emig (HR) ließ sich bezahlen für TV- Übertragungen...
. . . Handballer haben auf Versammlungen gesammelt, damit sie gezeigt wurden.
. . . Quelle: Zapp (www.ndr.de/zapp); Kann man suchen, muß noch da sein.
----> Nachtrag: http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0...031880,00.html

- wer mag, kann die Liste erweitern. ( wäre ne Wiederholung, vieles schon mal geschrieben.)


Durch das Verbiegen der Sportart wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts ändern.
Man kann ja zum Spaß vermuten, was alles "die Fußballer" bezahlen, damit dieser "Sport"
nicht weniger im TV gezeigt wird.

Was kann helfen?
Der "Hure TV" etwa noch Geld zahlen ?
Ich weiß nicht.

Die Idee vom "eigenen Bordell," einem offenen Sportsender wird immer sympatischer.

[Pascal91]

Also wir von Westfalia Gemen können diesen Rückgang überhaupt nicht bestätigen.
Bei uns ist die Halle immer voll und wir haben min. 15 Kinder da(und das sind nur die Anfänger) dazu kommen noch die älteren.

Allerdings lief das bis vor 3 Jahren nicht anders. Doch dann haben wir in einen Trainer investiert, der IMMER da war. Das ist ganz wichtig für eine Sportart (vgl. Fußball, da hat auch jede Mannschaft min. einen meistens 2 Trainer).
Der Trainer den wir im Moment haben, hat dann die ältestens Schüler nach und nach ins Trainer Team geholt und somit haben wir mittlerweile knapp 20 Trainer. Bei unserem Nachbar Verein ist übrigens die gleiche Entwicklung mit einem ähnlichen Modell passiert.

Ich denk mal, wenn andere Vereine sich davon was annehmen können, könnte es wieder aufwärts gehn. Irgendwann muss ja mal Schluß sein mit dem Mitglieder Abgang.

[Niklas]

Bei uns im Verein gab es geradezu einen Sturm in den letzten 3 Jahren an neuen Spielern
Vergleich:
2006/07 4 Herren, 1 Damen, 1 Jugend, 1 Schüler
2007/08 5 Herren, 1 Damen, 2 Jugend, 2 Schüler, 1 Bambini
2008/09 5 Herren, 2 Jugend, 3 Schüler, 1 Bambini

Und wenn ich mir das Hobbytraining so ansehe, dann könnenten in der nächsten Saison noch 2 (Jugend-)Mannschaften und vielleicht 1 Herren mehr gemeldet werden.
Wir sind also vom Mitgliederschwund nicht betroffen.

War aber auch ein hartes Stück Arbeit: Minimeisterschaften, Stadtmeisterschaften, Zeitungsanzeigen (!), viele Verbesserung an der Website, Tischtennis AG, betreute Hobbygruppen, Werbung für Meisterschaftsspiele der 1. Herren (Landesliga) und und und

Also nicht nur auf die ITTF zeigen und an den Regeln rumjammern sondern auch mal an die eigene Nase fassen, ob man im eigenen Verein nicht was verbessern kann.

LG,
Niklas

[klugscheisser]

Also schwimme ich mal wieder gegen den Strom: Ursachen sind mE:

1. Geldknappheit, viele Eltern wollen/können nicht in zig Vereinen Beitrag zahlen. Vereine mit vielen Abteilungen sind im Vorteil gegenüber reinen TT-Vereinen
2. zurückgehende Einwohner-Zahlen
3. größere statistische Ehrlichkeit durch click-tt bzw. EDV
4. weniger halb/illegale Mannschaften mit Spielern ohne Spielberechtigung und ohne Vereinsmitgliedschaft


Das alles hat nichts mit TV-Rechten und Regeländerungen zu tun, sondern mit dem Ausbügeln bisheriger statistischer "Lügen"

[Stefan W.]

hola Dragonspin,

Stimmt leider nicht. Es wäre schön, wenn die Vereine wirklich alle Hände voll zu tun hätten und engagiert wären wie HB-Männchen. Sind sie aber nicht. Den meisten ist es doch egal, was im Jugendbereich läuft... oft wird ein Alibi-Jugendtraining angeboten, aber wirklich mit den Kindern wird nix erarbeitet.

bei diesem punkt trifft man auf mehrere probleme.
1. akquise von kindern:
dies kann über verschiedene wege erreicht werden. wir haben den weg der werbung an schulen praktiziert und sind damit sehr gut gefahren. vergleichswert: vor 5 jahren hatten wir nur noch eine jugendmannschaft. jetzt sind wir bei vier jugendmannschaften angekommen. möglichkeiten eine weitere zu melden gäbe es.
2. ehrenamtliche helfer:
und hier liegt der hund nunmal begraben. unsere erfahrung hat gezeigt das es kein problem ist kinder ins training zu bringen. das problem sind die helfer die dazu nötig sind um aus diesen potenzialen wert zu schöpfen. seit jahren versuchen wir in unserem verein trainer und betreuer zu gewinnen die unsere jugendleiter (2 an der zahl) bei den aufgaben zu unterstützen. ABER: niemand möchte daran mitarbeiten und sowas ist natürlich schade.

Stimmt. Das Engagement fürs Ehrenamt geht zurück. Wieso das so ist? Kann man darüber wirklich nur spekulieren oder sollten wir den Trainern nicht mehr Unterstützung zukommen lassen? Ihnen eine größere Rolle im Verein zubilligen? So dass junge Erwachsene den Ehrgeiz entwickeln Trainer zu werden?

ich habe bewusst "spekulieren" als aussage gewählt. bei dem einen ist es der stress in der arbeit bei dem anderen einzig und allein - keinen "bock" auf solche tätigkeiten zu haben. ich weiß nicht inwiefern du deine aussage mit der "rolle im verein zubilligen" meintest? wenn du damit meinst mehr mitspracherecht im verein zu kriegen, solltet ihr evtl. eure strukturen und gegebenheiten überprüfen. denn bei uns ist das schon etwas anders.

allgemein:

der knackpunkt an der ganzen "vereinsmeierei" ist schlicht a meng ... in jedem verein gibt es sowas wie den "macher". er organisiert und setzt seine ideen soweit es möglich ist um. haben diese personen sich dann aufgearbeitet oder bekommen sie zu viel gegenwind, dann legen sie ihr amt nieder und aus ist es mit der abteilung. (natürlich gibt es auch andere gründe, wie z.b. arbeit, familie usw...logisch)

ich bin der meinung, dass jede abteilung sowas wie eine arbeitsgruppe benötigt um den anforderungen gerecht zu werden.
ich kann leider nur davon reden wie unsere abteilung strukturiert ist. das war auch nicht immer so, aber die erfahrungen haben gezeigt das dies ein guter weg ist.

natürlich ist nicht alles gold was glänzt. wir sind nur ein kleiner dorfverein. naütlich gibt es bei uns genug themen die "brach liegen" und über die wir uns den kopf zerbrechen. ich wollte damit nur deutlich machen, dass man mit nachhaltigkeit arbeiten muss. mal eben einen verein "on top" zu machen ist kein problem. dies aber auf dauer zu unterstreichen ist eine ganz andere schwierigkeit und daran scheitern viele vereine.

[Rudi Endres]

Zitat von Niklas

Also nicht nur auf die ITTF zeigen und an den Regeln rumjammern sondern auch mal an die eigene Nase fassen, ob man im eigenen Verein nicht was verbessern kann.

LG,
Niklas

Genau hier liegt ein Teil des Problems. Es gibt in den meisten Vereinen keine Sportkameraden, die mehr machen können/wollen. Und das hat sehr wohl mit dem Image unseres Sports zu tun.

[jimih1981]

denke schon das es auch mit karteileichen zutun hat aber auch einfach das es nunmal mehr freizeitmöglichkeit als z.B. zur Gründungszeit meine Heimatvereins Heroldsbach gab. Hier gab es nur Fußball und Tischtennis das war 1968. Heroldsbach war Ende der 70er Anfang der 80er die größte Abteilung in Bayern. Heute gibt es nur noch drei Herrenmannschaft und keine Jugendmannschaft mehr (leider). gibt nunmal keinen mehr der zeit und lust hat das zu machen.

Denke mal das es halt heute nicht mehr reicht einfach nur als Verein da zusein sondern mann muss ständig präsent sein um dauerhaft eine gewisse Anzahl von Jugendlichen in die Halle zu bekommen. Dies haben viele Vereine wohl immer noch nicht kapiert. Gerade auf dem Land wo es nicht soviel nicht so viel Leute gibt ist dies eminent wichtig. Ohne Werbung geht es heute nicht mehr. man muss den jungs und mädels auch was bieten.

motivierte trainer muss man haben und auch möglichst qualifizierte, das training muss abwechslungsreich sein. die kids sind heute wie ich aus eigener erfahrung weis halt etwas anspruchsvoller als früher. es gibt nunmal genug interessante freizeitmöglichkeiten playstation, computer, fernseher, diverse andere sportarten. denke mal die erste aufgabe des trainers ist es denn kids den spaß an der sportart tischtennis zu vermitteln.

[Turboblock]

meiner meinung nach kann man das nicht alles so leicht auf ein nenner bringen und der absturz hat viele komplexe ursachen.hier nur mal die wichtigsten:die regeländerungen,ein nonsens nach dem anderen.dann das konsumverhalten der jugendlichen,videospiele usw sind wichtiger und cooler und die motivation ist(zum teil)nur begrenzt.oder auch bei den erwachsenen werden immer öfter prioritäten gesetzt.

es wird nur noch gespielt wenn kohle fließt,oder wenn sonst grad nix wichtiger ist,zum teil zumindest.große konkurrenz von anderen sportarten ist auch noch ein wichtiges schlagwort,da fussball,tennis und co einfach massentauglicher ist.nixdestotrotz hat das tischtennis natürlich nach wie vor absolut seine daseinsberechtigung und seine anhänger und wird auch nach wie vor trotz aller berechtiger kritik nicht extrem nachhaltig nachlassen,was die mitgliederzahlen betrifft,sondern sich wohl ungefähr auf ein maß einpendeln.medial bleibt es halt eine nischensportart,das kommt noch erschwerend dazu,und somit schließt sich der kreislauf.

fazit:man sollte zwar nix schönreden,aber jetzt auch nicht übertreiben.die(leicht)sinkende mitgliederzahl merkt der einzelne natürlich nicht und es spielen immer noch ziemlich viele leute tischtennis.zb gibt es im süden in machen teilen von unten herab bis zur dttl sage und schreibe 14 spielklassen,was es wohl in deutschland in keiner anderen sportart nochmal gibt.dennoch sollte man natürlich versuchen der negativen gesamtentwicklung entgegenzuwirken,mit den mitteln die zur verfügung stehen und nicht hausgemacht sind,wie zb.die regeländerungen,oder die mediale geschichte!