Hänsel & Gretel

[Samtpfote]

Schon richtig, man sollte sich genau ansehen, welcher Organisation man spendet (wenn man es denn tut), aber dann möglichst für unterentwickelte Gebiete und nicht für Probleme in Staaten wie Deutschland oder den USA. Grundsätzlich nicht spenden, das ist vielleicht auch nicht der richtige Weg.

Was die Schelte für die aktuellen Bonusmeilen-Flieger angeht, so halte ich das für ziemlichen Kleinkram (schließlich sind die Meilen auch von den Personen er-flogen worden), sowohl was den Wert als auch die moralische Bedeutung angeht. Viel gravierender ist doch das Verhalten in den Vorständen der großen Konzerne, wo sich die Herrschaften kaltlächelnd die Taschen füllen (horrende Erhöhung der Bezüge, Abfindungen), auch wenn das Unternehmen am Stock geht und der kleine Mitarbeiter zum Verzicht aufgefordert wird.

[Fozzi]

Original geschrieben von Samtpfote
...nicht für Probleme in Staaten wie Deutschland ....

Ich denke, das es sehr wichtig ist, für einen Art Länderfinanzausgleich zu sorgen (1. Welt -> 3. Welt). Andererseits fällt es mir leichter, für die Behindertenwerkstatt in unserem Ort zu spenden. Da ist auch eher der Bezug da. Ich denke, da muß jeder seinen Weg finden. Nicht spenden ist natürlich auch ein Weg....

[Ino]

Original geschrieben von Samtpfote

Was die Schelte für die aktuellen Bonusmeilen-Flieger angeht, so halte ich das für ziemlichen Kleinkram (schließlich sind die Meilen auch von den Personen er-flogen worden), sowohl was den Wert als auch die moralische Bedeutung angeht. Viel gravierender ist doch das Verhalten in den Vorständen der großen Konzerne, wo sich die Herrschaften kaltlächelnd die Taschen füllen (horrende Erhöhung der Bezüge, Abfindungen), auch wenn das Unternehmen am Stock geht und der kleine Mitarbeiter zum Verzicht aufgefordert wird.

Das mit den Vorständen ist auch , aber die Politiker kriegen schon einiges an Geldern.
Wenn die dann auf Staatskosten in der Gegend rumfliegen, zum Teil bis an die Grenze des zumutbaren (siehe Scharping: Urlaub unterbrechen, für einen Tag zurück in den Urlaub, dann zum nächsten Termin; das würde kein Geschäftsmann machen), dann sind das vom Staat erflogene (von uns bezahlte) Bonusmeilen. Warum sollten sie nicht dem Staat auch wieder zugute kommen? Das ist doch keine Leistung des Privatmannes Politiker gewesen. Und wenn ein alleinerziehender Minister seinen Sohn mitnehmen muss, ist das ansich sein privates Problem, unsereinem gibt weder Vater Staat noch der Brötchengeber was dazu in einem vergleichbaren Fall, oder???

Und leider sieht man überall die selbstverständlichkeit, mit der Politiker den Geldfluss und die möglichkeiten hinnehmen, sich schadlos zu halten.
Und anstatt sich mit Politik zu beschäftigen, wird die meiste Energie darein gesteckt, den Gegner zu verunglimpfen. Das bringt keinen weiter

[Samtpfote]

@ Fozzi

Bei der Behindertenwerkstatt am Ort sehe ich aber eher unseren Staat in der Pflicht und in der Lage, etwas zu tun (notfalls müsste man ihm auf die Füße treten), während gewisse Regionen zwar auch in der Pflicht wären, aber nicht in der Lage sind.

@ Ino

Ich wollte hier keineswegs die Politiker verteidigen - dazu besteht bestimmt kein Anlass. Aber die Verhältnismässigkeit scheint mir nicht zu stimmen. Die Summen, die sich Menschen in der Wirtschaft (auch erfolglose) gegenseitig zuschieben, sind für mich eher ein Anlass zum Aufschrei als ein Freiflug.

[Tansincos]

Du hast vollkommen recht. Es ist schon rigendwie schwachsinnig, wenn Großkonzerne Mitarbeiter entlassen und auch ihre sonstigen sozialen Enagements duetlich zurückschrauben, nur weil sie im letzten statt 400 Millionen Euro 395 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Noch ein satz zum Thema Politiker: Auch wenn sie nur spenden, um ihr Image zu verbessern, und die Beträge für ihre Verhältnisse klein sind, so sind es im Endeffekt für den Normalverdiener doch große Beträge, die den entsprechenden Organisationen sicher weiterhelfen!

[Fozzi]

Original geschrieben von Samtpfote
@ Fozzi

Bei der Behindertenwerkstatt am Ort sehe ich aber eher unseren Staat in der Pflicht und in der Lage, etwas zu tun (notfalls müsste man ihm auf die Füße treten), während gewisse Regionen zwar auch in der Pflicht wären, aber nicht in der Lage sind.
....

Da gebe ich Dir 100% recht. Ich wollte ja auch nur aufzeigen, das es vom Kopf her einfacher ist, eine benachbarte Einrichtung wie zB auch den Sportverein zu fördern, als irgendein "Drecksnest" in Afrika, dessen Name ich nicht mal aussprechen kann. Das es hungernde Afrikaner nötiger haben, sehe ich genauso und daher liegt bei solchen Spenden auch mein Schwerpunkt.

[Ino]

Original geschrieben von Samtpfote

@ Ino
Ich wollte hier keineswegs die Politiker verteidigen - dazu besteht bestimmt kein Anlass. Aber die Verhältnismässigkeit scheint mir nicht zu stimmen. Die Summen, die sich Menschen in der Wirtschaft (auch erfolglose) gegenseitig zuschieben, sind für mich eher ein Anlass zum Aufschrei als ein Freiflug.

In der Politik musst du nur mal genauer hingucken. Das mögen alles "kleine" Beträge für dich sein (du glücklicher) aber das Summiert sich ganz schön.

Deine Bemerkung, daß die Poltiker diesen Bonus ja erflogen hätten, kam mir etwas entgegen. Wenn eine Fa. 30 Fahrzeuge kauft, dann handeln die auch nen Preisnachlass raus (Bonus). Den kriegen auch nicht die Leute, die die Fahrzeuge fahren, sondern derjenige darf das sparen, der die Fahrzeuge bezahlt...

Was kriegen Politiker sonst noch alles an Diäten, Übergangsgelder und Pensionen hinterhergeschmissen, wenn sie ein paar Monate irgendwo gesessen haben? Bei Bundesregierung und Landtagen kommen da nette Sümmchen zusammen. Der Normalbürger muss sich jede müde Mark anrechnen lassen, bei den Politikern sieht das etwas anders aus

Wenn manche Politiker dann im Rahmen eines größeren Bauauftrages an ein Eigenheim kommen, dann kommt das auch irgendwoher usw. usw. usw.
Deswegen müssen auch "Kleinigkeiten" wie Freiflüge nachvollzogen werden.

Das in der Wirtschaft die Manager zu hohe Gehälter bekommen, in kritischen Situationen eine Vertragsverlängerung bekommen und wenige Wochen später mit goldenem Handschlag verabschiedet werden geht auch nicht. Solche Leute haben aber auch keine besondere moralische Verpflichtung wie unsere Politiker, die evtl. noch Gestze beschliessen usw.

[alexjung]

Original geschrieben von Funktionär

Ich denke, diese Biermarke treibt ein schäbiges Spiel, indem sie sich und vor allem auch unserem (wer-ist-längst-millionär) Günter J. die Taschen füllt.

was ist so verkehrt daran? sicher ist das ne werbestrategie, aber solange das geld dann auch in den versprochenen fond geht ist das doch trotzdem löblich.

[Funktionär]

Ja, Ja, aber ist es nicht einigermassen problematisch mit der Droge Alkohol die Rettung des Urwalds zu verknüpfen und jedem, der sich besäuft, damit auch noch eine Art gutes Gewissen zu verschaffen?

Nur um das auch gleich klarzustellen: ich bin nun wirklich niemand, der ein Glas (oder ein paar mehr) Bier stehen lässt. Ich will nicht den moralischen Zeigefinger heben, aber ich mache mir halt so meine Gedanken.

Und offensichtlich haben das andere ja auch gemacht und diese Werbung gerichtlich überprüfen lassen. Ergebnis ist mir noch nicht bekannt.

[Samtpfote]

Original geschrieben von Ino
Deswegen müssen auch "Kleinigkeiten" wie Freiflüge nachvollzogen werden.

Das in der Wirtschaft die Manager zu hohe Gehälter bekommen, in kritischen Situationen eine Vertragsverlängerung bekommen und wenige Wochen später mit goldenem Handschlag verabschiedet werden geht auch nicht. Solche Leute haben aber auch keine besondere moralische Verpflichtung wie unsere Politiker, die evtl. noch Gestze beschliessen usw.

a) Ich habe nie gesagt, dass ich die private Nutzung von Bonusflügen in Ordnung finde. Ich halte das nur für weniger gravierend für den Rest der Welt.

b) Auch und gerade bei Managern großer Konzerne sehe ich sehr wohl eine besondere moralische Verpflichtung. Und hier trifft Missbrauch (wo es ja meist auch gleich um viel höhere Summen geht) ganz konkret die Mitarbeiter.