Wie seine "volle Leistung" bringen?

[KÖNIGSBLAU04]

Zitat von D!ngs

geht mir genauso. deshalb definiere ich mich auch als "anti-turnierspieler".

denn bei mannschaftswettbewerben etc. kann ich wirklich meine "normale" leistung bringen, da ich dort immer genügend zeit habe zum einspielen (ca 20-30 minuten am liebsten).

bei den turnieren komme ich nie richtig ins spiel. meistens erst im 2. oder 3ten satz. fast schon zuspät.....

Dann musst Du halt früher zum Turnier anreisen, so hast Du genügend Zeit Dich einzuspielen und Deine "normale" leistung zu bringen.

[Footsteps]

Zitat von Walker

Könntest du das mal bitte näher erläutern?

Es gibt im Tischtennis für jeden Ball eine oder mehrere "richtige" und eine oder mehrere "falsche" Antworten. Objektiv gutes Tischtennis ist wenn ich die richtige Antwort wähle, unabhängig davon ob mir der Schlag dann technisch so gut gelingt das ich dabei keinen direkten Punkt für den Gegner verursache.

Beispiel:
Mein Gegenspieler macht einen langen Seit- Unterschnitt Aufschlag in meine Vorhand, ich bin Angriffspieler. Die einzig richtige Antwort ist mit einem Vorhand Topspin anzugreifen. Wenn der Angriffsball 5cm ins Aus geht war es dennoch gutes Tischtennis das ich versuchte zu spielen, auch wenn ich die Technik nicht fehlerfrei ausführen konnte.
Wenn ich jedoch in der selben Situation aus Angst einen Fehler zu machen einen sogenannten "Schupfball" spiele (der kein technisch sauberer Schupfball sondern irgend eine Feld- Wald- Und Wiesen Unterschnitt Technik ist!) und der Ball zu hoch und zu lang auf den Tisch kommt, dann habe ich zwar keinen direkten Punktverlust erlitten, aber dennoch schlechtes Tischtennis gespielt. Wenn mein Gegner nun seinerseits den Ball angreift und verschießt wurde ich für meine schlechte Antwort sogar belohnt und bekomme falsches Feedback. Der scheinbare Erfolg (Punktgewinn) ist NICHT auf mein gutes Spiel zurückzuführen sondern darauf das mein Gegner technisch nicht sicher genug ist um sich gegen einen schlechten Spieler wie mich durchzusetzen. Es spricht aber für ihn das er es versucht und es besteht die Gefahr das er nach einigen gelungen Aktionen vertrauen fasst und seine technischen Fehler abstellt.

Das ganze funktioniert auf niedrigem Niveau ein zeitlang, dann aber gibt es eine Glasdecke die mann niemals durchbrechen kann wenn mann nicht von Anfang an konsequent "richtig" spielt. Die Fehler stellen sich irgendwann von alleine ab, die richtigen Entscheidungen zu treffen ist jedoch eine Sache die mann von anfang an konsequent trainieren muss sonst wird mann nie ein wirklich guter Spieler.

[Walker]

@ Footsteps

Thx, für die Erläuterung.
Wie schafft man es aber in der Praxis, dass die ergebnisorientierten Ziele in den Hintergrund treten?

[cancin]

Gute Ausführung @ Footsteps! Ich ertappe mich immer wieder selbst dabei in ein Sicherheitsspiel überzugehen, da ich merke, dass der Gegner viele Fehler macht. Dies führt dann zu einem furchtbaren "Grutzer"-Spiel. Im Training, wo es bekanntermaßen um nichts geht, spiele ich extrem aggressiv und schlage häufig Gegner die weit über mir stehen. Das kann ich leider nicht in den Wettkampf projezieren - selbst gegen schwächere Gegner nicht.

[Eddies Amigos]

Wie oft hast du denn bisher Turniere gespielt? Vielleicht musst du dich auch einfach nur daran gewöhnen.

[Footsteps]

Zitat von Walker

@ Footsteps

Thx, für die Erläuterung.
Wie schafft man es aber in der Praxis, dass die ergebnisorientierten Ziele in den Hintergrund treten?

Du musst dich vom Bewertungskriterium "Punktgewinn" lösen und die Punktgewinne kategorisieren und nur relevante Kategorien werten.

Das kann mann mit Wettkampftraining erreichen:

Beispiel Aufschlag: Jeder direkte Punktgewinn durch einen Aufschlag (ass oder service winner) zählt zwei punkte.
Beispiel Rückschlag: Jeder direkte Punktgewinn durch einen offensiven Rückschlag (Topspin, Flip) zählt zwei punkte.
Beispiel Spieleröffnung: Fehler beim ersten Ball (erster Topspin) zählen nicht, Punkt wird wiederholt. Oder aber: Jeder glungene Erste Ball zählt einen Punkt, wenn der Angriff auch erfolgreich abgeschlossen wird gibts zwei Punkte.
Beispiel Entscheidungssituationen: Spielen nach Tennis- Zählweise.

[gomaaz]

erinnert mich an das spiel mit einem unserer letzten "Abwehrdinos" neulich.
Noch nie mit dem gespielt und vorher war ich ein wenig unsicher. Das Spiel verlief eher unglücklich, da ich es fast noch nie mit Rollbällen (schnittlose Bälle) zu tun hatte ^^. Da diese eigentlich, meiner Meinung nach, einfacher zu handhaben sein müssten, wurde ich fuchsig und hab meine Spieleinstellung um 180 grad gedreht. Habe all die Reaktionen auf Schnitt runtergefahren und umgedacht mit dem Kriegsschrei "Das sind dreckige ROLLBÄLLE!!!" *klatsch* Und Leonidas besiegte Persien

[Footsteps]

Zitat von cancin

Gute Ausführung @ Footsteps! Ich ertappe mich immer wieder selbst dabei in ein Sicherheitsspiel überzugehen, da ich merke, dass der Gegner viele Fehler macht. Dies führt dann zu einem furchtbaren "Grutzer"-Spiel. Im Training, wo es bekanntermaßen um nichts geht, spiele ich extrem aggressiv und schlage häufig Gegner die weit über mir stehen. Das kann ich leider nicht in den Wettkampf projezieren - selbst gegen schwächere Gegner nicht.

Ich gebe dir mal eine kleine Hausaufgabe.
Versuche mal 20 Spiele hintereinander zu verlieren indem du VOLL durchspielst, also jeden langen Ball ziehst, jeden kurzen ball flipst und jeden Block zu plazieren versuchst.

Versuch einfach mal so viele Spiele wie möglich zu verlieren und dabei so gut zu spielen wie du nur kannst. Am Anfang wird dir das leicht fallen... ^^

[Obachecka]

Steht das nicht bei annähernd gleichem Niveau der Spieler in völligem Gegensatz zueinander ? Da muss der Gegner doch schon mindestens eine Klasse besser sein oder nicht ?

[Footsteps]

Was genau meinst du?