Schanzenfest 2010?

[Jaskula]

Zitat von prince_charming

hast du die schwachköpfe aus der linken autonomen szene gerne? da geht es doch schon lange nicht mehr um politik---da geht es nur um gewalt und randale.
körperverletzungen und schlimmere dinge werden da so nebenbei in kauf genommen.

Wer sind denn die Schwachköpfe aus der linken Szene und wen betrifft das beim Schanzenfest ?

Ich möchte eben keine Horde Polizisten sehen, die durch die Straßen laufen und jedem, der sich dort aufhält ins Knie schießen.

Dass Gewalt selbstverständlich ein Problem darstellt und nicht geduldet werden darf, da sind wir uns wohl alle einig. Dies gilt aber auch für den Staat und seine Mitarbeiter. Der Notwehrbegriff und die Schießerlaubnis sind nicht umsonst sehr eng gefasst. Benno Ohnesorg lässt grüßen - mit allem was dann unweigerlich und verständlicherweise passieren würde.

Man muss m.E. einfach unterscheiden.

Es gibt gewaltbereite Personen (häufig Jugendliche), die sich Gelegenheiten suchen, bei denen sie diese Vorliebe ausleben können. Die haben mit der linken Szene im Grunde nichts zu tun. Hier muss man sich dann fragen, was Menschen dazu bewegt, Gewalt als Spaß und Freizeitbeschäftigung zu sehen. Da läuft ja wohl irgendetwas falsch, erziehungstechnisch bzw. gesellschaftlich.

Es gibt radikale Linke, die ebenfalls bereit sind Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung einzusetzen. Deren Zahl dürfte allerdings sehr klein sein. Hier kann man darüber diskutieren, ob Gewalt grundsätzlich kein Mittel der Politik sein darf oder ob man im Notfall die Waffe nutzen darf, um etwas zu bewegen, was ohne Gewalt nicht ginge. Immerhin gab es Revolutionen, die positive Entwicklungen für die menschen brachten und Graf von Stauffenberg wird wohl von den meisten nicht als Terrorist gesehen. Wo die grenze ziehen - wer legt fest, was erlaubt oder sogar notwendig ist ? Welcher Blickwinkel ist der richtige ?

[Jaskula]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Wenn alle Schwachköpfe - ob extrem links oder extrem rechts oder unpolitisch - machen dürfen, was sie wollen und dabei noch vom Argument der Meinungsfreiheit oder der Demonstrationsfreiheit gedeckt werden, dann sind dieser Staat und diese Welt schnell am Ende.

Für viele wäre das keine negative Vorstellung, wenn dieser Staat und diese gesellschaft am Ende wäre. Gilt zwar nicht für mich, aber das solltest Du bedenken. Nur weil Du mit Deinem Leben zufrieden bist heißt das ja nicht, dass unsere Gesellschaft für alle die optimale Form ist. Für viele wäre eine andere Gesellschaftsform die bessere.

Zitat von Carstens_Brüderchen

Nur, in einem Punkt wollen wir hier doch mal die Kirche im Dorf lassen: Die Gewalt geht zunächst mal nicht von den Bullen aus!

Ist das so ?
Woher weißt Du das ?
Wohnst Du dort, dass Du beurteilen kannst, was da so das ganze Jahr über passiert ? Gewaltausbrüche sind doch oft das Ergebnis längerfristig aufgestauter Frustrationen. Die Ordnungsmacht spielt da oftmals auch keine besonders rühmliche Rolle.

Zitat von Carstens_Brüderchen

Diese unterschwellige bis offenkundige Duldung linker Gewalt unter Verurteilung der Rechtsstaatlichkeit stellt zunehmend einen (weiteren) Auslöser für Unfrieden in der deutschen Gesellschaft dar. Für mich sind diese linken Randalierer keinen Deut besser als Hooligans, die Polizisten (die letztlich nur für einen friedlichen Verlauf sorgen sollen) so lange vor den Schädel kicken, bis das Hirn rausplatzt - ohne darüber nachzudenken, ob diese Polizisten vielleicht Familie haben, liebevoll für ihre Kinder sorgen und gute Eltern sein könnten. Vielleicht sogar 'gute Menschen'...

Ein Problem, das ich habe, besteht zum Beispiel darin, dass Rechtstaatlichkeit in dem von Dir genannten Sinne immer einseitig verwendet wird. Polizeiliche Übergriffe, die keine Seltenheit sind, werden so gut wie nie bestraft, die Täter nicht belangt. Das geht bis zu Mord, der dann als Notwehr dargestellt wird. Was aber kann man erwarten, wenn der Staat und seine Organe sich selbst nicht an die Gesetze halten ?

[Jaskula]

Zitat von Abwehrtitan

Dem Eingangsredner gings aber nicht um "Präventivmaßnahmen" ... eher um "Notwehr" ... und von wem immer auch Gewalt ausgeht ... dem sollte zur Abwehr von Gefahr durchaus ins Knie geschossen werden ... "dürfen".

Der Eingangsredner hat aber auch nicht davon gesprochen, den Leuten ins Knie zu schießen.
Dass der regelmässige Mißbrauch eines Festes zu Gewaltorgien zum Nachdenken anregen sollte und man sich Gedanken darüber machen muss, was zu tun ist und ob das so weitergehen kann, ist eine berechtigte Frage.

Der plakative Beitrag von prince_charming war hingegen einfach nur dämlich.

[prince_charming]

[QUOTE=Jaskula;1899718]Wer sind denn die Schwachköpfe aus der linken Szene und wen betrifft das beim Schanzenfest ?

Ich möchte eben keine Horde Polizisten sehen, die durch die Straßen laufen und jedem, der sich dort aufhält ins Knie schießen.

ich natürlich auch nicht. das habe ich ja auch nicht geschrieben.
blos wenn die polizisten angegriffen werden sollten sie sich auch richtig verteidigen dürfen.

[Abwehrtitan]

Zitat von Jaskula

...Für viele wäre eine andere Gesellschaftsform die bessere.....

Kein Problem ... wenn sie die gewünschte Form auch alleine am Leben erhalten können ... dann ... aber nur dann ... völlig o.k.


Wem es nicht gelingt die Nasenspitze alleine über der Wasseroberfläche zu halten, der muß sich, verdammt noch mal, auch mal sagen lassen wo es längs geht.

[Rieslingrübe]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Nur, in einem Punkt wollen wir hier doch mal die Kirche im Dorf
lassen: Die Gewalt geht zunächst mal nicht von den Bullen aus!

...Polizisten (die letztlich nur für einen friedlichen Verlauf sorgen sollen)...

Eben. Viele Demonstranten reizen die stets um Ausgleich bemühten
Ordnungshüter schließlich oft bis aufs Blut. Damals wie heute...
´

[Rieslingrübe]

Zitat von Abwehrtitan

Kein Problem ... wenn sie die gewünschte Form auch alleine am
Leben erhalten können ... dann ... aber nur dann ... völlig o.k.

Wem es nicht gelingt die Nasenspitze alleine über der Wasser-
oberfläche zu halten, der muß sich, verdammt noch mal, auch
mal sagen lassen wo es längs geht.

So isses, Wolles.


>>...Es liegt im Wesen einer Organisation, daß sie nur bestehen kann,
wenn einer höchsten geistigen Führung eine breite, mehr gefühls-
mäßig eingestellte Masse dient. Eine Kompanie von zweihundert
geistig ganz gleich fähigen Menschen wäre auf die Dauer schwerer
zu disziplinieren als eine solche von hundertneunzig geistig weniger
Fähigen und zehn Höhergebildeten...<<

Mein Kampf (S. 509)

[klugscheisser]

Ob etwas links oder rechts ist, kommt immer auf Standpunkt und Blickrichtung des Betrachters an.

Ob hier jeder (vor allem der jüngeren User) weiß, woher die Bezeichnung "links" bzw. "rechts" überhaupt stammen?

Und: Gewalt ist immer auch ein Ausdruck der Hilflosigkeit, Probleme auf andere Art und Weise zu lösen

[Jaskula]

Zitat von Abwehrtitan

Wem es nicht gelingt die Nasenspitze alleine über der Wasseroberfläche zu halten, der muß sich, verdammt noch mal, auch mal sagen lassen wo es längs geht.

Vielleicht würde es demjenigen sogar gelingen, den ganzen Kopf über Wasser zu halten, wenn es nicht diejenigen gäbe, die ihm auf Kopf und Schulter stehen und ihn nach unten drücken.

Ganz im Ernst, wie willst Du wissen, wer zu was fähig ist / wäre, wenn die Voraussetzungen dermassen unterschiedlich sind ?
Und ob diejenigen, die momentan sagen wo es längs geht, also z.B. Johannes Teyssen, Jürgen Großmann, Josef Ackermann, Dieter Zetsche, Norbert Reithofer, Felix Magath und Henrico Frank, den richtigen Weg wissen, stelle ich zumindest in Frage.

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von Jaskula

...Und ob diejenigen, die momentan sagen wo es längs geht, also ..., den richtigen Weg wissen, stelle ich zumindest in Frage.

Leseanleitung für den nachfolgenden Text: Bitte mit freundlichem Unterton lesen.

Kannst Du alternativ jemanden benennen, der nach Deinem Dafürhalten "den richtigen Weg weiß"...?