Quo vadis Tischtennis?

[Matousek]

Habe mit einer 3.Klasse angefangen. Hat nicht so toll geklappt. Einige wußten gar nicht wie Rundlauf geht. Werde da erst mal mit Adam u. Eva (Gewöhnungsübungen, Roboter etc anfangen). Bei einer 4.Klasse ging es schon besser. Auch waren die Kinder mit dem Schläger schon etwas fertiger. Werde nach den Osterferien mit den 4.Klassen anfangen. Erstmal diesen Team-Rundlauf trainieren. Der nächste Schritt ist dann, dass sich aus jeder Klasse ein Team findet, die dann gegeneinander als Klassenteam antreten.
Werde das jetzt nur an der unmittelbaren Schule testen um dann im neuen Schuljahr an einer Schule aus der näheren Nachbarschaft, anklopfen. Will da jetzt nichts übers Knie bringen. Das Ziel wäre dann, daraus in Bayern einen offiziellen Schulwettbewerb daraus zu machen. Zwischenstation wäre erst mal München.

[jonas.franklin]

Leute, heult nicht den alten Zeiten hinterher.

Es müssen passionierte, fähige, mutige Leute her, die auch vieles machen und umsetzen.

Social Media und Vermarktung
- Geschichten "groß" machen, Community-Pflege betreiben, Deals mit den Fernsehanstalten generieren, Werbegelder generieren


-gelernte/studierte Nachwuchskräfte in den Profivereinen
die eine Vision verfolgen und ihre ganze Passion hineinlegen

[Allsquared]

In der Stuttgarter Zeitung erschien heute ein sehr schöner Artikel zum Thema von einem Journalisten, der selbst Kreisligaspieler ist:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/in...33772ee50.html

[Hiltons Erbe]

Ein super Bericht. Alles zu 100% auf den Punkt gebracht.
Meine Frau und Tochter gehen seit zwei Jahren mit zum
Tischtennis. Meine Tochter weil sie Benne Duda klasse findet
und meine Frau klatscht bei Netz und Kantenbällen.
Ihnen die verschiedenen Beläge und Hölzer zu erklären.
Gott bewahre mich.
So viel Zeit habe ich nicht mehr.

[jimih1981]

Wie man sieht ist das Highspeed-Tischtennis das man vorallem auch im Finale der WM gesehn hat auch ein Ergebnis vorangeganener Regeländerungen. De facto bedeutet eben die zählweise bis 11 zwar mehr Spannung aber man muss auch effizienter spielen was bedeutet man muss schneller den Punkt machen weil man weniger Zeit das wieder aufzuholen. Der Plastikball ist ein weiter Unsinn der im Endeffekt niemand außer den Materialherstellern etwas bringt. Die ITTF zeigt längst dass sie in der Form nichts taugt ähnlich wie die FIFA. Nicht das mir das Final nicht Spaß gemacht hat aber man hat im Endeffekt durch die Regeländerungen die Anforderungen an die Spieler erhöht und die Frage ist ob man das will. Der Plastikball hat vorallem einen Nachteil er erfordert mehr Athletik oder entsprechend neues Material und das aus meiner Sicht ohne Not. Regeländerungen sind unnötig und kontraproduktiv für den Sportart außer sie sind wirklich sinnvoll, meistens geht es aber nur darum dass sich irgend ein Funktionär profilieren möchte. Wobei ich ja die 11 auch mag weil es weniger Geplänkel ist aber es hat nicht nur Vorteile. Die sinnvollste Änderung neben dem TTR, was nicht heißt das die 11 nur positive Auswirkungen hat. Genausowenig wie die 40 mm Bälle welche wohl die sinnloseste Änderung überhaupt waren.

[ErfahrenerSpieler]

Ich war an den letzten drei Tagen auch bei der WM vor Ort. Obwohl ich schon lange TT spiele (oder vielleicht gerade deswegen), finde ich den TT-Sport nicht mehr so attraktiv. Das was die Meisten sehen wollen (Topspinduelle, Abwehr/Angriff) gibt es immer seltener. Grund hierfür sind nicht nur die bessere Athletik und das bessere Material, sondern eben auch die Regeländerungen. Von 38 auf 40 mm und dann von Zelluloid auf Plastik und 40plus. Rotation spielt nicht mehr eine so grosse Rolle. Ehrlich gesagt schaue ich mir, obwohl ich aktiver TT-Spieler bin lieber die French-Open an.
Dass sich nicht TT-Spieler TT weder im Fernsehen (da kommt aber ohnehin sogut wie nichts) noch vor Ort oder im Internet ansehen kann ich vollstens nachvollziehen.

[Bällesbatscher]

Hi zusammen,

nach bald 30 Jahren im Vereinssport in unterschiedlichsten Ligen und Vereinen merke ich auch vor dieser Saison wie bei vielen TT Vereinen mehr und mehr die Luft raus ist und wir nur noch zur Hobbysportart mutieren

Früher haben wir in der Breite genug Spieler gehabt, es kam auch immer jemand nach. Nur seit etlichen Jahren schleppen sich mehr und mehr nur noch alte Haudegen durch die Vereine und nachkommen tut auch nicht mehr viel.

Und diese alten Haudegen wollen natürlich auch nicht mehr alles dem TT-Sport unterordnen. So konnte man früher davon ausgehen, dass ein Verein immer mit Spieler 1-6 spielt, heute ist der ganze Rundenverlauf eine reine Lotterie und am Schluß gewinnt häufig der Verein welcher am Ende die wenigsten Ersatzleute gebraucht hat

Klar hat sich der Tischtennissport in manchen Teilen auch positiv gewandelt, aber Dank Dingen wie ewiger Omnipräsenz vom Fussball, Ganztagesschulen und schlechten Rahmenbedingungen für Vereine sieht es in meinen Augen sehr düster um unseren Sport aus.

Auch finde ich es sehr befremdlich wenn bei uns immer über Unprofessionalität Weggeschaut wird. Hat eine Mannschaft nicht das gleiche Outfit ist das fast schon egal und taucht sowieso nicht mehr im Spielbericht auf. Straßenschuhe oder mit schwarzen Sohlen in der Sporthalle, zu meinen Kindheitszeiten nicht möglich, wird teilweise heute komplett ignoriert um nur ein weiteres Beispiel zu nennen. Beanstandet man teilweise abgefranzte und nicht zugelassen Beläge beim Gegner wird man nur ausgelacht.

Was denkt Ihr? Was ist euer momentanes Gefühl zu unserem Sport?

[Speedy-Spin]

Hi,

ja, da ist definitiv was dran.

Wir sind 2x aufgestiegen, obwohl wir niemals die beste Mannschaft stellten,
sondern, weil wir über die Saisons betrachtet, einfach am wenigsten Ersatzleute
brauchten. Manche profitieren also auch von der Entwicklung

Auf Professionalität lege ich nicht soviel Wert:
Ob eine Mannschaft Einheitstrikot hat oder ausgefranzte Beläge - ist mir wirklich egal.

Schlimmer finde ich unsportliches Benehmen:
Manche Spieler machen systematisch verdeckte Aufschläge, werfen Bälle nicht hoch, sind unhöflich, sehen Kantenbälle bei Bällen, die 1 m an der Platte
vorbei geflogen sind, etc.

Es ist auch so, dass die Hallenbedingungen schlechter werden.
Unsere Stammhalle wurde in einen Fitnessraum umgebaut.
Einfache Rechnung:
Beiträge pro Kopf:
Fitness: 75,-
TT: 25,-
Zum Teil waren wir zu 6 an einem Trainingsabend und belegten die Halle für 2 Std.
Fitness: immer 8-14 Leute anwesend, also 16-28 Leute in 2 Stunden.
Da hat TTT einfach keine Chance.

Zu den Schuhen:
Ich weiß nicht, wie Eure Gemeinde sich um die Hallen kümmert, aber bei uns
sind manche Hallen in einem Zustand... da sind Straßenschuhe das kleinste Problem.

Grüße

[Badshape24]

Ich kann dir in vielen Dingen nur zustimmen.
Obwohl bei uns viele Kinder im Training sind und wir auch auf die nächsten Jahre gut aufgestellt sind ist auch mir aufgefallen dass viele Mannschaften Schwierigkeiten haben ihre Leute zusammen zu bekommen.

Ich befürchte dass, wenn die alten Haudegen nicht mehr spielen, sich das Tischtennis grundlegend verändern wird. Und zwar dahingehend dass man auf 3 Mannschaften umstellen muss um den Ligabetrieb überhaupt noch aufrecht erhalten zu können.

Zum Thema "einheitliche Kleidung" kann ich nur sagen, dass ich von 40 Jahre alten
T-Shirts über Hoodies und Thermounterwäsche über der Spielkleidung schon alles gesehen habe und nie jemand etwas dagegen unternommen hat.
Mir persönlich macht es nichts aus aber von Professionalität zeugt dass nicht.

Leider leider ist unser geliebtes Tischtennis auf dem absteigenden Ast.

[Rudi Endres]

Zitat von Speedy-Spin

Auf Professionalität lege ich nicht soviel Wert:
Ob eine Mannschaft Einheitstrikot hat oder ausgefranzte Beläge - ist mir wirklich egal.
Grüße

Die äußeren Form beeinflusst die Wahrnehmung und damit die Bedeutung in der Öffentlichkeit.
In ihr spiegelt sich auch die innere Einstellung zu unserem Sport.

Man ist bereit zig Euro für das Trikot eines Fußballbundesligisten hinzublättern und streitet sich über 2 Euro für ein Tischtennistrikot.