Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis

[crycorner]

Zitat von Hillegosser

Das kann man dann auch für Mannschaftsspieler weiterspinnen (gibt reichlich bei uns die nicht zum Training, sondern nur zum Spiel kommen).
Die zahlen fleissig ihren Beitrag, fahren selbst zu den Spielen, etc. ... Geld gegen Spielmöglichkeit, fertig.

Nur wenn man das alles so wegargumentiert, gibt es bald keinen Verein mehr, da niemand Vereinsarbeit machen will.

Richtig. Grundsätzlich hat niemand weitergehende Verpflichtungen in einem Verein, als den Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Alles weitere funktioniert nur auf Basis der Freiwilligkeit. Aktive Spieler sind durch die Rundenspiele und den eventuellen "Nachbesprechungen" in der Kneipe untereinander schon besser vernetzt und man hilft dann eher mal mit bei irgendwelchen Vereinsdingen. Aber auch bei denen gilt: Alles absolut freiwillig und ohne Druck. Wenn das Vereinsleben gut funktioniert, werden sich immer Leute finden, die sich engagieren. Aber es braucht immer eine treibende Kraft. Jemand, der sich dessen wirklich gerne annimmt. Zum Glück gibt es Leute, die das machen. Nach wie vor. Deshalb kein Abgesang auf Vereine.

Ich habe viele Jahre lang sehr aktiv überfachliche Vereinsjugendarbeit und auch Jugendarbeit auf Bundesebene gemacht und dafür meinen kompletten Jahresurlaub, sowie sehr viele Wochenenden geopfert. Ich habe das aber auch gerne gemacht. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Hauptverein immer mehr Tätigkeiten auf mich abdrücken wollte und ich mich irgendwann ausgenutzt gefühlt habe. Da das mit einer Veränderung in meinem Privatleben zusammenfiel, wegen der ich ohnehin eher kürzer treten musste, habe ich mich dann entschieden, ganz damit aufzuhören. Mittlerweile in einem neuen Verein organisiere ich jedes Jahr ein Trainingslager zur Saisonvorbereitung, bin bereit, Mannschaftsführer zu machen, halte mich aber ansonsten überall raus. Zum Teil wegen meinen früheren Erfahrungen, zum Teil weil ich einfach wenig Zeit habe.

[Der Gesperrte]

Zitat von Schlamper

Wir haben das gemacht. Der Erfolg war phänomenal.Aber als die Teilnehmer dann aufgefordert wurden dem Verein beizutreten halbierte sich die Anzahl dieser Hobbyspieler. Die Frage nach der Teilnahme in einer Mannschaft der 3.Kreisliga brachte eine weitere Reduzierung von 50%. Als dann gefragt wurde ob diese wervollen Hobbyspieler 1 x im Jahr die Jugend zum Auswärtsspiel fahren würden reduzierte sich die Anzahl dieser äußerst wertvollen Vereinsschmarotzer noch einmal.Das Ganze war ein irrer Erfolg (aber nicht ganz wahr)

Dafür habt ihr genug Freiwillige die eurer 1. Mannschaft alles für die Heimspiele aufbauen, das gibt`s nur bei euch.

[ert333]

die Probleme sind leider nicht so ganz umfassend analysiert, wie es den anschein macht bei den besagten beiträgen.

1 ) Das Jugendliche Erwachsene werden ist kein Problem sondern ein Umstand dem man gerecht werden kann. Beinhaltet also eine Chance., weiss natürlich wie es gemeint war..

aber so kommuniziert trifft es den Kern eines sehr wichtigen Themas, wie von mir schon früher geschrieben.


damit 2) wie in jeder sozialen Gruppe spielen im Verein und darüber hinaus sozialpsychologische Faktoren eine wesentliche Rolle.

- Jugendliche brauchen integrationsmöglichkeit, anerkennung und
bestätigung

- bei antreffen auf erwachsene mit entsprechender soz. kompetenz

- und das ganze neben der funktionierenden gleichaltrigen clique


....ansonsten keine sinn-stiftung und verschwindibus

Deswegen auch viel Abgang wenn vereinstechnisch alles passt.
Die verlorengegangene Jugend ist aber nicht alleine das problem, das haben andere sportarten genauso, und bei der förderung von talenten beim sprung ins Sportlerleben ist das samt fehlender Unterstützung (nicht geld) genauso.
Hab da bei der wsa schon gegen die wand geredet. Nicht mal talentscouting wie angekündigt hab ich bisher mitbekommen...

Die schlechten alten, und gepfuscht eingeführten neuen Regeln mit kontrollproblem etc.etc. wie mans ja im forum zu hauf liest, sind langfristig sehr wohl für TT als Sport ein Imageschaden. Die Linie der Ittf und die Umsetzung/Übertragung ungefragt auf national und jede Spielerebene hat an der basis geschadet (dem wichtigsten!)
(Positiv sei aber auch einmal das internationale kontakten der ittf erwähnt)

[Stef.67]

Bei uns läuft es so ab wie bereits einmal beschrieben wir haben bereits seit 20 jahren mindestens zwei Jugendmannschaften am Start jedoch in der Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren insgesamt nur noch zwei Mitglieder.
Ein Grund dafür ist das mindestens 90% dieser teilweise sehr talentierten Jugendlichen zum studieren in größere Städte gehen und dann meistens aufhören da sie nicht mehr regelmäßig trainieren und dannn Bezug und die Lust zum Sport verlieren. Um dies zu ändern habe ich die letzten Jahre diesen Jugendlichen empfohlen sich in der Stadt in der sie studieren sich einen neuen Verein zu suchen damit sie wenigstens beim TT Sport bleiben. Die hatte zum Erfolg dass 50% dieser Jugendlichen auch nach 5 Jahren noch spielen und falls sie wieder mal zurück kommen dann hoffentlich auch wieder bei uns was ja ein Erfolg wäre.
Das andere große Problem das wir haben dass eben gerade die weniger talentierten Jugendlichen (3. 4. Kl) dann bei den Herren anfangen müßen diese dann hauptsächlich gegen z.B. 60 jährige noppenspieler spielen
müssen und dann eben auch keine Chance haben da es hier ja eben hauptsächlich um Spielzerstörung geht (Dies ist nicht Abwertend gegen diese Spieler gemeint). Doch so verlieren sie die dann meistens den Spass .

[Bits&Bobs]

Guter Beitrag.

Dass Jugendliche pubertieren - tja, das passiert ja nun doch schon seit ein paar Jahren.

Aber dass Kinder bzw. Jugendliche mit so vielen Freizeitangeboten konfrontiert werden ist ja das eigentliche Problem bzw der eigentliche "Tat"-Bestand.

Wie Du schon schreibst: Wichtig, dass Kinder erst einmal beim Sport bleiben, ist die peergroup - ohne die geht gar nix.

Also muss man da als Verein schon mal Glück haben, dass sich initiativ schon mal ein paar Spezln bzw. Spezelinnen dafür interessieren.

Und m.E. ist das Wichtigste ( wie Du auch schon erwähnst ): Die soziale Kompetenz des Jugendbetreuers. Es hilft im zweiten Schritt nämlich gar nix, wenn dann so ein übermotivierter Betreuer, der seine eigenen Versäumnisse bzw. eigenes Untertalent gleich bei seinen zu Betreuenden zu kompensieren versucht, aber sich in keinster Weise in die die Kinderseelen hinein zu versetzen weiß, hier die Verantwortung übernimmt. So einen kenne ich aus nächster Nähe. Mit spätestens 17 verpissen sich die Youngsters.

Ganz im Gegenteil zu einem Jugendbetreuer aus einer München nah gelegenen Domstadt, den ich hier ausdrücklich und sehr hoch loben möchte. Vielleicht liest er meine Zeilen.

Konklusion: Es muss Einiges zusammen kommen, um die Kinder beim TT zu halten. Und da sind Kameraeinstellungen und Regeländerungen enorm nachrangig. Um nicht zu sagen: Scheißegal.

[ert333]

Zitat von Stef.67

Bei uns läuft es so ab wie bereits einmal beschrieben wir haben bereits seit 20 jahren mindestens zwei Jugendmannschaften am Start jedoch in der Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren insgesamt nur noch zwei Mitglieder.
Ein Grund dafür ist das mindestens 90% dieser teilweise sehr talentierten Jugendlichen zum studieren in größere Städte gehen und dann meistens aufhören da sie nicht mehr regelmäßig trainieren und dannn Bezug und die Lust zum Sport verlieren. Um dies zu ändern habe ich die letzten Jahre diesen Jugendlichen empfohlen sich in der Stadt in der sie studieren sich einen neuen Verein zu suchen damit sie wenigstens beim TT Sport bleiben. Die hatte zum Erfolg dass 50% dieser Jugendlichen auch nach 5 Jahren noch spielen und falls sie wieder mal zurück kommen dann hoffentlich auch wieder bei uns was ja ein Erfolg wäre.
Das andere große Problem das wir haben dass eben gerade die weniger talentierten Jugendlichen (3. 4. Kl) dann bei den Herren anfangen müßen diese dann hauptsächlich gegen z.B. 60 jährige noppenspieler spielen
müssen und dann eben auch keine Chance haben da es hier ja eben hauptsächlich um Spielzerstörung geht (Dies ist nicht Abwertend gegen diese Spieler gemeint). Doch so verlieren sie die dann meistens den Spass .

..genau das hat ein spieler im gln-regel-thread geschrieben.

ich habe ihm recht gegeben. Ich sehe diese materialschlacht in hinblick auf mitgliederzahlen für die jungen, lernenden spieler als sehr kontraproduktiv an.

[mithardemb]

Zitat von ert333

Ich sehe diese materialschlacht in hinblick auf mitgliederzahlen für die jungen, lernenden spieler als sehr kontraproduktiv an.

Falls man das Material sehr restriktiv reglementiert könnte es dagegen sein, dass die älteren Semester aufhören.... Es gibt wohl keine ideale Lösung.

[Glücksball]

Flatterige lange Noppen, teilweise durch jahrelanges bespielen ziemlich glatte, gab es auch schon vor 25 Jahren.

Das hat die Jugendlichen damals auch nicht abgehalten. Das klingt eher nach einem vorgeschobenen Grund, um mal (wieder) kräftig über Materialspieler ablästern zu können. Ich bin selbst übrigens keiner.

[ert333]

Zitat von mithardemb

Falls man das Material sehr restriktiv reglementiert könnte es dagegen sein, dass die älteren Semester aufhören.... Es gibt wohl keine ideale Lösung.

da geb ich dir völlig recht,

deswegen hatte ich mich damals gegen ein rigoroses verbot ausgesprochen.

die jugend muss alle möglichkeiten nutzen um unter jugendlichen wettkampf zu spielen.

bei einstieg in den erwachsenenbereich sollte den jungen unterstützend erklärt werden, woran sie da sind, und das "Verlieren" relativieren.

Aufgrund der angesprochenen probleme im gln thread bin ich aber für eine erhöhung des reibungskoeffizienten.
Die besagten herren werden auch mit 100-200 pkte weniger gut und mit spass meisterschaft spielen können.

[ert333]

Zitat von Glücksball

Flatterige lange Noppen, teilweise durch jahrelanges bespielen ziemlich glatte, gab es auch schon vor 25 Jahren.

Das hat die Jugendlichen damals auch nicht abgehalten. Das klingt eher nach einem vorgeschobenen Grund, um mal (wieder) kräftig über Materialspieler ablästern zu können. Ich bin selbst übrigens keiner.

ich glaub wir sind nicht nur da nicht einer meinung.

ich möchte das nicht das tt ein glücks- "spiel" ist sondern

ein ernstgenommener "sport"