Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen

[Gallifax]

Zitat von marcush

Genauso.
Ich halte gar nichts davon ,Anspruch und Proffessionalität zurückzuschrauben.
Der Verein muss Kompetent sein ,und sich nicht als Verwahrungsstelle für Minderjährige verstehen und Vehikel dafür dass 6 Helden eine Mannschaft haben.
Ob alles teuer und bezahlt sein muß ,glaub ich nicht .
Wenn die Leute (mitglieder)transparent sehen wofür das ganze Geld gebraucht wird und welchr Leistungen erforderlich sind um den Betrieb aufrecht zu erhalten,glaube ich dass so mancher sagen würde ok ich will und kann nicht so viele Stunden leisten bzw habe nix was der Verein brauchen könnte ,außer Geld.
Oder eben: he ich mach einmal im Monat was für den Verein ,z.B. ein Seminar zum Thema SPIELTAKTIK ....
Und schon sind Anregungen da , soziale Interaktion , es geht was.Am Ende VERBINDET uns ja die Liebe zum TT ,
und das sollte im Verein kultiviert werden !

Ja ich habe es wohl nicht ganz optimal ausgedrückt. Ich will auch nicht das es nur ständig über Kohle geht. Aber nur der Gedanke das Alle alles für lau machen sollen geht auch nicht. Wenn ich sehe das einfach zu wenige Leute im verein sich genau aus der von Dir erwähnten Liebe die Beine ausreisen dan sollen die wenigstens ordentlich dafür entschädigt werden.
Auch sonst fand ich Deinen Beitrag zutreffend.

[Gallifax]

Zitat von Mr. Backhand

Bei uns ist es z.B. so, dass eine Wechselanfrage nicht durch die Abteilungsleitung entschieden wird, sondern wir berufen eine außerordentliche Abteilungsversammlung ein. In dieser Sitzung, an der im Übrigen ein Großteil der Mitglieder anwesend ist, wird dann ausführlich, aber auch konstruktiv diskutiert und eine mehrheitliche Lösung gefunden. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass wir ein paar Spielern gesagt haben, dass sie nicht willkommen sind, weil sie charakterlich nicht in die Gemeinschaft passen.
Genauso verfahren wir, wenn größere Entscheidungen zu treffen sind.

Puh das sehe ich echt kritisch. Gerade als Sportverein hat man eine integrierende Funktion. Rein rechtlich ist das auch sehr kritisch. Den Wechsel oder die Aufstelung in einer Mannschaft könnt ihr zumindest nicht verweigern. Natürlich ist die Offenheit gut und wird woh meist zum Erfolg führen. Aber wie gesagt es wäre an Euch den Spielern trotzdem eine Chance zu gewähren und zu sagen wie es biei Euch läuft. So sehe ich das jedenfalls so, Menschen könne sich ändern, man muss ihnen aber auch die Mögleichkeit dazu geben.

[marcush]

Mein Gedanke hier: der Tenor in unserer Gesellschaft ist nur was teuer ist taugt auch was.
In diesem Spannungsfeld hat jemand Geld für Beläge 80* das Stück und gönnt nem Ehrenamtlichen Helfer
nicht mal das Fahrgeld...
Wie das ganze dann in der Gesamtsituation des Einzelnen aussieht ist wahrscheinlich noch grotesker, da
muß man sich schon fragen ob die Vereine und ihre Macher Probleme haben mit der Selbstdarstellung /bzw
Selbstbewußtsein.
Ich denke , JEDE Aktivität einzelner im Verein sollte deshalb akribisch dokumentiert werden um ein klares Bild zu bekommen ,wieveil Arbeit eigentlich drin steckt
in dem Verein so wie er gerade ist.
Da werden dann vermutlich einige ganz schön schnell ihr
Auftreten überdenken und etwas bescheidener Auftreten.
Das Führt zu Klarheit Wertschätzung Anerkennung
und einer realistischen Bewertung dessen was in dem Verein geleistwr wird (und wer die eigentlichen Säulen sind!)

[appelgrenfan]

Akribisch dokumentieren? Ich mach ja gerne was fürn Verein, aber das Dokumentieren reicht mir im Job, das brauch ich nicht auch noch in der Freizeit. Wenn ihr mir ein Engagement verleiden möchtet, dann sorgt dafür, dass ich Stunden aufschreiben muss.

Aber ich glaube, das hängt auch wieder sehr von der Vereinsgröße und -professionalität ab. Bei großen Vereinen, wo Führungsjobs im Ehrenamt wohl locker bei 20h und mehr die Woche liegen, da kann das sinnvoll sein.

[marcush]

Zitat von appelgrenfan

Akribisch dokumentieren? Ich mach ja gerne was fürn Verein, aber das Dokumentieren reicht mir im Job, das brauch ich nicht auch noch in der Freizeit. Wenn ihr mir ein Engagement verleiden möchtet, dann sorgt dafür, dass ich Stunden aufschreiben muss.

Aber ich glaube, das hängt auch wieder sehr von der Vereinsgröße und -professionalität ab. Bei großen Vereinen, wo Führungsjobs im Ehrenamt wohl locker bei 20h und mehr die Woche liegen, da kann das sinnvoll sein.

Beispiel : Jugendleiter ,2trainingstage a2h pro woche ,1xproMonat 2h Abteilungsmeeting ,16 heimSpieltage a 3h,4Turniere a 8h,
sind schonmal um die 400h.
Wenn da noch einige Extras dazukommen ,wie Ergebnisse eingeben Spielbetichte schreiben ,Vereinsservicetag besuchen , Gespräche mit Eltern usw ,usw , kommen da schnell noch ein paar hundert dazu.

Man kann und soll niemand zu so was zwingen , dh ,wenn keine Nachweise da sind kann man das offensichtliche ja schätzen ....leider ist dann dein Beitrag
Im Verein unterrepresentiert , und fällt erst deinem Nachfolger auf den kopf wenn man ihm vorgerechnet hat dass dein job in 10h in der woche erledigt ist ,man abet tatsächlich eher 20 stunden aktiv sein muß um rumzukommen ...
Natürlich ist man als Verein froh wenn Menschen sich engagieren , die fehlende transparenz birgt hier aber auch große Risiken , da das Engagement ja nicht einforderbar ist.
Wenn dann der Punkt kommt ,wo du weniger Zeit hast , kannst du easy zum Vorstand gehen ,sagen : ich kann die und die Aufgabe aus Zeitmangel nicht mehr machen ,und es können Maßnahmen definiert werden um dich zu entlasten...sei es weniger Mannschaften, stellv.Jugendleiter, übernahme Aufgaben durch Jugendvertreter ,was weiß ich.
Wenn ich als Ehrenamtlicher sag nee ich mach ja gern aber will nix dokumentieren ,dann muß halt ein weg gefunden wrtden dass der Verein trotzdem weiß wad hintet deinem Wirken steht ,nicht nur im Ergebnis.
Nur so gibts kontinuität und nachhaltigkeit.

[alba]

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, auch mal außerhalb der Sportseiten. Hier eine (wie ich finde, sehr gelungenen) Darstellung der Nachwuchsarbeit meines Vereins auf der Kinderseite des "Main-Echo" vom 9.11.2019.

https://m.facebook.com/photo.php?fbi...content_filter

[mithardemb]

Zitat von marcush

Beispiel : Jugendleiter ,2trainingstage a2h pro woche ,1xproMonat 2h Abteilungsmeeting ,16 heimSpieltage a 3h,4Turniere a 8h,
sind schonmal um die 400h.
Wenn da noch einige Extras dazukommen ,wie Ergebnisse eingeben Spielbetichte schreiben ,Vereinsservicetag besuchen , Gespräche mit Eltern usw ,usw , kommen da schnell noch ein paar hundert dazu.

Ich glaube bei deinem Beispiel ist es weniger wichtig die Zeit als die Aufgaben zu erfassen. Dein "Jugendleiter" ist nämlich gleichzeitig offenbar alleiniger Jugendtrainer, Mannschaftsbetreuer von mehreren Jugendmannschaften parallel (16 Heimspiele!!!), Fahrer und Betreuer bei den Turnieren, Jugendbeauftragter und Pressewart in Personalunion.

Das ist sicherlich zuviel des Guten und sollte möglichst auch nicht in einer Hand sein.

[Fastest115]

Hört sich aber genau so an wie mein Jugendwart/Trainer/Betreuer Alltag in jungen Jahren... Nur das es auch mal 3 mal die Woche a 2 Stunden waren
Die 16 Heimspiele im Jahr kommen auch hin.
Ich hatte immer 4 Teams 2 zuhause die habe ich betreut und 2 auswärts , da sind die Eltern mit gewesen
Dazu Ranglisten Kreismeisterschaften usw
Einmal hab ich auch noch die Schulmannschaft gecoacht weil da 5 von 6 aus meinem verein waren.

Klar hätte man das aufteilen können. Dummerweise war keiner bereit davon was zu übernehmen. Schon damals schwierig und das ist nicht leichter geworden.

[Power-Seven]

Zitat von Fastest115

da sind die Eltern mit gewesen

Fast ein separates Thema.

Kann nur für unseren Verein sprechen, aber da ist niemand "mit".
Engagement der Eltern: Null.
Resonanz auf Versuche, das zu ändern: Null.

[mithardemb]

Zitat von Fastest115

Hört sich aber genau so an wie mein Jugendwart/Trainer/Betreuer Alltag in jungen Jahren... cht weil da 5 von 6 aus meinem verein waren.

Klar hätte man das aufteilen können. Dummerweise war keiner bereit davon was zu übernehmen. Schon damals schwierig und das ist nicht leichter geworden.

Wie Frage war doch wie hilfreich es da wäre wenn du für einen evtl. Nachfolger alle Stunden protokolliert hättest und das ganze sich dann quasi als Halbtagsjob rausgestellt hätte.

Es ist klar, das es heute schwer ist Menschen zu finden, die verbindlich eine Tätigkeit übernehmen. Aber es ist noch sehr viel schwerer einen Menschen zu finden der verbindlich alles macht.