ITTF Weltmeisterschaften 2021 (23.11. - 29.11.2021, Houston, USA)

[TT-Hannes]

Zitat von TT-Hannes

Die Highlights vom Damen-Einzel Finale werden nachgereicht.

Highlights Finale Damen Einzel:

[Referre]

Zitat von Benbenben

Wie wärs wenn wir nächstes mal die Kamera unter dem Tisch anbringen?

LOL*wie schon erwähnt gab es das auch schon ( #upskirting ). Ich kann mich an Championsleague Spiel Übertragungen erinnern, da war die Kamera auf ca. 5m Höhe ohne Zoom und der Tisch dezentriert und nahm kaum 10% der Bildschirmfläche ein.

DAS wäre für mich ein Grund zur Klage gewesen*.aber das waren meistens Gratisübertragungen*also einem gescheckten Gaul*..

[Dominikk85]

Ich bin mal gespannt wie er sich weiter entwickelt. Sein Potential hat er deutlich gezeigt, aber er hat natürlich auch ein Spiel was gewisse Schwankungen hat und das ist vermutlich auch gut so, denn das ist halt seine Kreativität.

Ziel muss es jetzt sein das zu stabilisieren, es muss ja nicht immer Finale sein, aber doch konstant gute resultate und nicht so ein kleines Loch wie bei falck.

Insgesamt hat er aber sicher mehr "upside" als falck, nicht nur wegen dem Alter sondern auch wegen dem Spiel, die KN ist halt doch eine gewisse Limitierung bei falck

[Dominikk85]

Zitat von jcd

Von der Frequenz zwischen 2 Bällen mag das sogar stimmen, so knapp wie die Damen in der Regel an der Platte stehen.

Die Frauen stehen halt auch deutlich näher am Tisch und spielen mit weniger spin Bogen, daher sieht es oft schneller aus, wenn die Männer richtig durchladen haben sie aber natürlich mehr Power.

Generell ist bei den Frauen das Tisch nahe Spiel halt noch wichtiger, weil die Männer auch 3m hinter dem Tisch mal ne Granate auspacken können während man bei den Frauen in der Regel nicht mehr rankommt wenn man weiter hinten ist weil die Frauen von weit hinten nicht die Durchschlagskraft haben.

[Dominikk85]

Zitat von Benbenben

Wie wärs wenn wir nächstes mal die Kamera unter dem Tisch anbringen?

Transparenter Tisch

[Wolf11]

Das sind ja schon coole Pics von den Siegern mit den Cowboyhüten....

Die extrovertierte Shasha ist natürlich wieder am Grinsen......

Die introvertiertere ManYu freut sich mehr nach innen, sie wirkt ob der Fotos schon fast verlegen, aber ihr sieht man den Stolz über das Erreichte förmlich an

Die beiden Schweden grinsen sich eins, als könnten sie ihr Glück kaum fassen

Und ZhenDong und ChuQin freuen sich auch mehr nach innen..

Was bedeutet das alles für die 6 Sieger ?

Wang ManYu - Gold im Einzel, Gold im Doppel

Welch einen Aufstieg hat diese junge Frau in den letzten Monaten gemacht ! Sie gehört ja schon seit 3,4 Jahren mit zur Weltspitze, aber in diesem Jahr hat sie nochmals einen unglaublichen Leistungssprung gemacht, der sie eine Stufe über alle anderen gestellt hat. Sie hat seit einem halben Jahr kein einziges Spiel verloren, was eine der längsten Serien im TT-Sport überhaupt ist.

Sie ist zwar eine eher introvertierte Person, aber trotzdem sehr kommunikativ, was bei ihr kein Widerspruch ist. Sie ist für ihr Alter unglaublich reif, coachte bei den National Games schon ihr eigenes Team mit, auch wenn da auch wesentlich ältere Mitspielerinnen dabei waren, sie ist als Führungsspielerin akzeptiert. Ich sehe bei ihr in Charakter, Physis und vor allem psysische Stärke, Auftreten, Mimik und Gestik, Aussehen eine unglaubliche Parallele zu Zhang Yining. Gemeinsam mit Shasha, mit der sie auch die Goldmedaille im Doppel holte, wird sie die TT-Welt über Jahre dominieren.

Sun YingSha - Silber im Einzel, Gold im Doppel, Gold im Mixed

Shasha kehrt als Einzige von der WM mit 3 Medaillen heim, darunter die Goldmedaillen im Doppel und Mixed. Im wichtigsten Wettbewerb, dem Einzel, gewann sie nun nach Olympia, wo sie gegen Chen Meng verlor, nun zum 2. Mal in Folge die Silbermedaille. Auch dies ein Wahnsinnserfolg. Shasha ist extrovertierter als ManYu, jugendlich unbekümmert, was sie mit ihren nun 21 Jahren auch sein darf, aber trotzdem unglaublich ehrgeizig und fokussiert. Auch bei ihr ist das kein Widerspruch. Mit dem Duo ManYu/YingSha kann China völlig beruhigt der Zukunft entgegensehen.

Fan ZhenDong - Gold im Einzel

Mit seinem souverän gewonnenen Einzeltitel konnte er sich nun von seinem großen Schatten Ma Long freimachen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil er ihn auch in den beiden letzten gemeinsamen Duellen geschlagen hat, zuletzt gar 4:0. Wenn er weiter so an sich arbeitet, kann er das TT bei den Herren in den nächsten Jahren bestimmen. Eine souveräne WM von ihm, allerdings nicht ganz ohne Enttäuschung, denn das Doppel wollte er sicher auch gewinnen. Aber er ist nun sicher die verdiente Nr. 1 im Männer-TT

Mattias Falck und Kristian Karlsson - Gold im Doppel

Da haben die "Karlsson-Brothers", wie sie in Schweden gerne genannt werden (Mattias heisst eigentlich ja auch Karlsson, hat aber den Namen seiner Frau angenommen - er ist aber nicht mit Kristian verwandt) auf ihre "alten Tage" ja nochmal ganz groß zugeschlagen. beide sind ja schon 30 Jahre alt. Matias hat damit schon das 2. Mal richtig abgeliefert bei einer WM. Ich glaube nicht, dass sie in den kommenden Jahren die führenden Spieler Schwedens sein werden, denn da stehen mit Källberg und Moregardh deutlich jüngere bereit, aber wenn man sieht, was Timo mit 40 noch bringt, ist noch so einiges von ihnen möglich.

Wang ChuQin - Gold im Mixed

ChuQin wurde ja schon von vielen als Nachfolger von Ma Long und Fan ZhenDong gesehen, aber er musste in diesem Jahr doch so einige Rückschläge hinnehmen. Bei der WM hatte er das Pech, schon im Achtelfinale auf ZhenDong zu treffen und er nahm ihm dabei als Einziger 2 Sätze ab. Mal sehen, wie seine Entwicklung weitergeht, da werden die nächsten 3 Jahre bis Paris sehr entscheidend, die Chinesen bauen auf ihn. Mit dem großartigen Erfolg gemeinsam mit Shasha hat er sich für die bittere Einzel-Auslosung entschädigt.

Und was ist mit den anderen ganz Großen, für die es nicht für ganz nach oben gereicht hat ?

Chen Meng - Bronze im Einzel

Meng sollte sich nicht grämen. Sie hat bei dieser WM für das beste und denkwürdigste Spiel gesorgt und war mit der späteren Siegerin Wang ManYu auf absoluter Augenhöhe und hätte ebenso Gold gewinnen können. Sie ist die "Unnie" im chinesischen Team, die "große Schwester", die Leaderin, und sie lebt das auch. Ihre extreme Coolness im Spiel steht im kompletten Gegensatz zu ihrer sonstigen fröhlichen und lebenslustigen Ausstrahlung. Sie ist Olympiasiegerin, seit über 3 Jahren die Nummer 1 der Welt und ist schon eine "Living legend" und in China hochgeachtet, auch ohne den WM-Titel. Sie ist nun 27 Jahre alt und in China wird man auch die nächsten Jahre auf sie bauen, aber die Jugend in China drängt unglaublich nach:

Chen XingTong und Wang YiDi - Bronze im Einzel (WY)

Beide haben geliefert und haben voll überzeugt. Sie sorgten für den "Clean Sweep" des chinesischen Teams, indem die letzten 5 noch verbliebenen Spielerinnen im Einzel-Wettbewerb alles Chinesinnen waren. Yidi sorgte mit ihrem klaren Sieg über Mima Ito für den endgültigen "Todesstoß" des so starken japanischen Teams. Aber für beide waren dann ManYu und YingSha in den direkten Duellen einfach zu stark

Die Japanerinnen um Mima Ito, Hina Hayata, Miu Hirano, Kasumi Ishikawa

Sie sehen diese WM sicher positiv, aber auch etwas mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite haben sie ihre Vormachtstellung als Nummer 2 in der Welt eindeutig zementiert mit teilweise begeisternden Spielen wie jenes von Miu Hirano gegen Chen Meng oder von Kasumi Ishikawa über die stärkste Europäerin Szöcs, aber gegen die Chinesinnen waren sie im Endeffekt chancenlos. Trotzdem werden die Japanerinnen auf lange Zeit die Einzigen bleiben, die die Chinesinnen zumindest vor ernsthafte Herausforderungen stellen können. Mima, Miu und Hina sind noch jung und können sicherlich noch so einiges erreichen

Die deutschen Damen

Irgendwie habe ich noch immer diese Bemerkung von dem "all german Team" im Ohr, damals bei der EM......aber wieder mal waren es Han Ying und Shan Xiaona, die die Kastanien für das deutsche Team aus dem Feuer holten und bei ihrer ersten WM im hohen Sportler-Alter (Danke ITTF für nichts) voll überzeugen konnten. Ying und Nana spielten großartiges TT und begeisterten in den ersten Runden, bevor dann mit Sun YingSha und Chen XingTong für beide einfach unüberwindliche Hürden aus China im Weg standen. Eher enttäuschend dagegen vor allem Petrissa Solja und Nina Mittelham. Petrissa scheiterte sang und klanglos an der Nummer 3 Rumäniens und noch enttäuschender war das 0:4 Aus von Nina Mittelham gegen Amy Wang. Besonders von Nina, die ja ein so tolles Halbjahr mit großen Erfolgen spielte, hätte man etwas mehr erwarten können. In Europa landeten beide in diesem Jahr richtig tolle Erfolge, auf der Weltbühne aber enttäuschten sie und waren sie chancenlos.

Die übrigen chinesischen Männer um Liang Jingkun und Lin Gaoyuan

Tja, das ist etwas schwierig zu beurteilen. Beide hatten dieses unglaubliche Lospech und scheiterten an ihrem Landsmann Fan ZhenDong. bei normaler Auslosung hätte einer von ihnen (oder Wang ChuQin) zumindest das Finale erreicht. Trotzdem wird man in China nicht so wirklich von ihnen überzeugt sein. Sie mussten teilweise harte Kämpfe überstehen und scheiterten auch in den Doppeln. Hier haben die Chinesen noch so einiges zu tun bis zur nächsten WM und bis Paris, das war noch nicht das was man sehen wollte. Der Generationswechsle ist bei den Herren, im Gegensatz zu den Damen, noch bei weitem nicht vollzogen. Aber sie werden auch das wieder einmal hinbekommen

Die japanischen Männer um Tomokazu Harimoto, Koki Niwa, Shunsuke Togami

Eine Total-Enttäuschung. Einmal mehr konnte Harimoto nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen, Koki Niwa weit weg von der Spitze. Es kommen zwar viele Jungen nach, aber man ist Lichtjahre entfernt von der Klasse und auch den jungen Talenten der japanischen Damen. Da ist noch eine Menge zu tun in den nächsten Jahren, um zumindest wieder annähernd an alte Glanzzeiten anknüpfen zu können

Die schwedischen Herren

Als ich hier erstmals in diesem Forum gelesen habe, gab es einen speziellen User, die die Schweden in den Himmel gehoben hat, während alle anderen darüber eher spotteten, was verständlich war, hatten die Schweden bei Olympia doch kläglich abgeloost. Nun haben sie bei der WM richtig gut abgeliefert, weswegen sie nun gefeiert werden. Ich persönlich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Sie sind wesentlich stärker, als sie das bei Olympia zeigten, aber sie sind auch nicht so gut, wie sie jetzt von einigen gemacht werden. Von den Waldner/Persson/Appelgren-Zeiten sind sie jedenfalls noch ganz weit entfernt. Trotzdem ist es eine ganz starke Truppe, von der man noch eine Menge erwarten kann. Möregard hat abgeliefert, auch wenn er im Verlauf der Runde unglaublich viel Glück hatte, Källberg ist auch noch jung, toller Doppelsieg von Falck/Kartlsson. Aber beide sind auch schon 30. In Europa jedenfalls werden sie Deutschland den 1.Rang streitig machen.

Die deutschen Herren

Timo auf seine alten Tage noch einmal eine tolle Bronzemedaille. Absoluter Respekt. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass er dafür nur 3 Spiele gewinnen musste (anstelle der sonst üblichen 5 Spiele) und die Auslosung da natürlich auch half. Mit 40 Jahren das Halbfinale zu erreichen, ist aller Ehren wert, aber trotzdem sehe ich das auch ein bisschen ambivalent, denn Möregardh als Gegner in diesem Halbfinale war eine "Once-in-a-liftetime-Chance" auf ein WM-Finale, die er eigentlich hätte nutzen sollen. Aber das hat sich leider nicht erfüllt. Auch Patrick Franziska vergab diese einmalige Chance, denn er hatte Matchbälle gegen Moregardh und der Weg ins WM-Halbfinale oder gar ins Finale war eigentlich für ihn geebnet, Er konnte diese einmalige Chance leider nicht nutzen. Eine den Umständen entsprechend gute WM spielte Duda, Dang Qiu und vor allem auch Ruwen Filus.

[Planetenbrecher]

Zitat von Dominikk85

Die Frauen stehen halt auch deutlich näher am Tisch und spielen mit weniger spin Bogen, daher sieht es oft schneller aus, wenn die Männer richtig durchladen haben sie aber natürlich mehr Power.

Generell ist bei den Frauen das Tisch nahe Spiel halt noch wichtiger, weil die Männer auch 3m hinter dem Tisch mal ne Granate auspacken können während man bei den Frauen in der Regel nicht mehr rankommt wenn man weiter hinten ist weil die Frauen von weit hinten nicht die Durchschlagskraft haben.

So schauts aus!

Und deshalb ist für mich dieses Klack Klack über eine komplette Matchlänge schwer auszuhalten und hat oft Einspielcharakter. Soll die Leistung der Damen in keinster Weise schmälern, aber ich schaus halt nicht so gern.

[appelgrenfan]

Zitat von Wolf11

aber trotzdem sehe ich das auch ein bisschen ambivalent, denn Möregardh als Gegner in diesem Halbfinale war eine "Once-in-a-liftetime-Chance" auf ein WM-Finale, die er eigentlich hätte nutzen sollen.

Wobei man in einem solchen Fazit schon auch die Verletzung erwähnen dürfte, die das "ambivalent" m.E. deutlich weniger ambivalent macht.

[appelgrenfan]

Ich habe mir mal die WRL*-Positionen der Gegner der Viertelfinalisten angesehen:
Fan Zhendong: - / 165 / 39 / 16 / 7 / 77
Lin Gaoyuan: - / 44 / 34 / 21 / 1
Liang Jingkun: - / 47 / 45 / 15 / 4 / 1
Hugo Calderano: - / 78 / 75 / 23 / 9
Truls Möregardh: 50 / 25 / 14 / 71 / 17 / 11 / 1
Quadri Aruna: 152 / 55 / 37 / 28 / 77
Timo Boll: - / 114 / 161 / - / 31 / 77
Kanak Jha: 43 / 48 / 122 / 36 / 11

Möregardh war der einzige, der drei Top-20-Spieler schlug. Auch aus dieser Perspektive war das Finale nicht unverdient.

*Basis: WRL der KW 47

[appelgrenfan]

Möregardh macht in der neuen Weltrangliste 46 Plätze gut und steht jetzt auf 31.