Rund ums Kleben (Themensammlung): Nützliches, Wissenswertes usw.

[Boeser Wolf]

Verstehe ich nicht! Wie soll man da mitarbeiten. Mein Händler der mich kennt, kann mich doch nicht gegen die Mauer laufen lassen, der weiß doch das ich den Schläger im Wettkampf benutze...

[Setz-It]

Tja... das fängt ja manchmal schon damit an, dass der Hersteller die Regeln nicht einhält und der Händler das dann unkritisch "durchreicht". In der Vergangenheit waren das vor allem zu dicke (Noppen-)Beläge ab Werk oder Beläge, die ab Werk zuviele Lösungsmittel enthalten und dann den VOC-Test nicht bestehen. Sowas kann man danach natürlich seinem Händler dann wieder auf den Tisch knallen, das hilft einem aber bei nem Turnier, wo man seinen Schläger nicht spielen darf oder sogar deswegen ausscheidet, erstmal auch nicht weiter.

Mit dem Mitarbeiten meinte ich das: entweder man verlässt sich blind auf seinen Händler oder man muss die einzelnen Arbeitsschritte überprüfen/erfragen oder ganz selber durchführen. Wenn ein Händler die gute alte, wohlriechende Gummilösung/Fahrradkleber/Schusterkleber benutzt und man als Kunde treudoof dabei zuguckt, hat man halt Pech gehabt, wenn man eine Kontrolle nicht besteht. Aber das dürfte wohl die wenigsten betreffen... Es gibt auch keine Belehrungspflicht durch den Händler - wenn man eine Dose Frischkleber kaufen möchte, kriegt man die bei vielen (Online-)Händlern auch, teilweise bestimmt auch ohne Belehrung, dass man nicht mehr frischkleben darf.

[Die Macht im Norden]

Wie viele von uns wurden denn bisher kontrolliert?
Den Großteil der TT-Spieler brauch das nicht zu interessieren und deswegen kann man auch guten Gewissens seinen Kleber verdünnen.
Kannst du das Etikett noch erkennen? Dann können wir dir sagen, was es für ein Kleber ist.

[Setz-It]

Plastik- oder Metalldose wäre auch schonmal ein Anhaltspunkt.

[Boeser Wolf]

Also Okay...Metalldose beschriftet mit "Gut wieder ablösbarer Normalkleber"

abgefüllt vom "Sportler" sowie der TT-Laden/Shop

Jetzt bin ich mal gespannt, glaube aber kaum das mir das noch was bringt...

[andichen]

Na ja, Probieren geht über Studieren, würde ich sagen. Habe auch schon überlegt, mir den Kleber in verschließbare Spritzen abzufüllen, damit das Zeugs nicht eintrocknen kann. Obendrein könnte man es auch noch besser dosieren. Diese 250-300ml Metalldosen sind da bestimmt auch gefährdet, sobald ca. 2/3 Luft drin Platz hat. Größere Kanister müssten auf jeden Fall umgefüllt werden, sonst kann man da ja beim Eintrocknen zuschauen.

Was die VOC-Geschichte betrifft, so wird vielfach in den Läden noch "normalgeklebt", weil es offenbar fast das "einzig Wahre" ist, um es mal so auszudrücken. Habe das auch schon feststellen müssen. Copydex mag zwar auch noch gehen, jedenfalls, was die Klebkraft betrifft.
Sicherlich wird auch generell Normalkleber verwendet, wenn der Kunde nicht explizit darauf hinweist. Ist ja auch die kostengünstigste Variante für die Verkäufer...

[Setz-It]

Normalkleber in einer Metalldose ist mit großer Sicherheit VOC-haltig und damit zumindest offiziell nicht erlaubt. Wenn man nicht kontrolliert wird, duerfte das im Normalfall kein Problem sein. Verduennbar ist das dann mit Waschbenzin, duenfluessigem Frischkleber, Universalverduenner usw.

[Boeser Wolf]

Na Super, da habe ich ja nochmal Glück gehabt vor 2-3 Jahren...2mal getestet in einem Turnier. Überall wird man beschissen. Da kann ich ja gleich Frischkleber nehmen.Pfffffffff

[masl83]

man kanns auch übertreiben.

Ich halte es für völlig unbedenklich mit Normalkleber (VOC) zu kleben, weil:

1. ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer von uns kontrolliert wird, vernichtend klein.
2. Nach 7 Tagen kannst du das VOC nicht mehr nachweisen, also who cares?
3. Ist die Verarbeitung immernoch am einfachsten und ich unterstelle meinem Händler nichts böses, wenn er das so macht.

@Boser wolf: Ich denke die Kontrolle vor 2-3 Jahren war mit Enez. Das kannst du bedenkenlos über dich ergehen lassen. Ich habe damals die Probe aufs Exempel gemacht und einen weniger als 24h vorher mit Frischkleber geklebten Schläger testen lassen --> grün. Heute wird dir das eh nicht mehr passieren, da ENEZ ja bekanntlichweise nicht mehr im Einsatz ist und ich seit das neue RAE System im Einsatz ist, nie mehr ein Kontrolle live miterleben durfte. Mit dem Sytem wirst du in den unteren Klassen wohl in naher Zukunft nie konfrontiert werden.

Bzgl Normalkleber (VOC) verdünnen: Da ich gerade ein altes Holz hatte und dort übelste Kleberreste drauf hatte, die ich nciht wegbekommen habe, habe ich alles durchprobiert, was mir zu Verfügung stand:
Aceton - zwecklos
Isopropanol - zwecklos
Waschbenzin - zwecklos
Sprit / Ethanol - zwecklos
was dann aber super funktioniert hat war Nitro. Also wenn ich kleber verdünnen will, würde ich es zuerst mal mit Nitro(verdünner) in einem extra Gefäss probieren. Könnte auch klumpen, also erstmal ein bischen. Wer Nitro nicht rumstehen hat (ich auch nicht), Pinselreiniger probieren. Auch das hat man heute ja nicht immer zuhause, aber manche haben ja sicher noch Restbestände
Und dass man das nicht gerade im Wohnzimmer machen sollte, ist denke ich allen klar. Ich wills nur mal gesagt haben.

[Obachecka]

Zitat von masl83

3. Ist die Verarbeitung immernoch am einfachsten und ich unterstelle meinem Händler nichts böses, wenn er das so macht.
.

Eben.
Das dürfte hauptsächlich aus dem Grund gemacht werden, dass die Handhabung für den Händler am einfachsten ist und außerdem das Ergebnis (in puncto Klebekraft und "Ablösbarkeit" des Belages) für den Kunden auch möglicherweise besser als bei VOC-freien Klebern ist.