Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

[Matousek]

Interessant zwei aufeinander folgende konträre Meinungen. Wer ist näher dran, an der Wahrheit?

[es.ef]

Bei dem Thema bin ich sogar eher bei Noppe. FSB nutzt halt die Zeit zum Stimmung machen. Habe ja auch schon Bilanzen vorgelegt, wie Hakle und Co. Wenn es im Boom dünn ist überleben diese nicht die Krise.
7 Euro für einen Cafe, allein solche Aussagen zu treffen spricht nicht von unternehmerischen Grundlagen. Mit was brüht er denn diesen auf, mit einer Dampfmaschine?
Ich bestreite ja gar nicht, dass die Energiekrise jetzt bei Einigen die Situationen verschärft, gestiegene Rohstoffe, gestiegene Energiekosten, aufgrund der Preissteigerungen weniger Umsatz da die Kunden wegbleiben und dann noch monatlich eine hohe Pacht und Gehälter. Da wird die Luft ganz dünn. Vielleicht waren doch einige Preissteigerungen zu überzogen, vielleicht ist die Qualität durch Backautomaten und Fertigmischungen zu austauschbar gegenüber den Discountern. Komischerweise jammern diese nicht, brauchen die keinen Strom und keine Energie?

[markx]

Ich sehe da keinen unmittelbaren Widerspruch. Die "eine Wahrheit", die für alle Fälle gilt, gibt es sowieso nicht.

Auch hier: Wahrscheinlich gibt es durchaus Betriebe, die so auf Kante und ohne Rücklagen kalkulieren, dass (flapsig formuliert) 100.-/Monat mehr Stromkosten das Ganze zum Wackeln bringen. Genauso gibt es welche, die langfristig und real rechnen, bei denen aber die Preissteigerungen nach 2 Jahren Corona-Einschränkungen jetzt das Fass zum überlaufen bringen können.
Zwischen den beiden Extremen gibt es noch Tausende andere Einzelfälle. Das pauschal in irgendeine Richtung zu bewerten, nur weil's in die Agenda passt, hilft keinem weiter.

[mithardemb]

Die Frage ist auch, wie es mittel- und langfristig mit den Energiepreisen weitergeht. Am Anfang trifft es natürlich die Unternehmen, die keine Rücklagen und eine geringe Rentabilität haben. Die setzen dann recht schnell den Betrieb aus, machen dicht oder sind insolvent.

Es mehren sich aber Stimmen, die vermuten, dass Europa langfristig einen großen Nachteil bei den Energiepreisen im Vergleich zu USA und Asien aufweist. Das würde dann dazu führen, dass international agierende Unternehmen noch größere Anteile ihrer Produktion verlegen würden. Für die verbleibende energieintensive Industrie in Europa bedeutet das eine drastische Verschlechterung der der Wettbewerbssituation und einen einbrechenden nationalen Absatzmarkt, da auch die Verbraucher weniger Geld in der Tasche haben.

[Claus]

Das ganze Spiel hatten wir doch schonmal, bei Corona, da haben auch viele gejammert und waren plötzlich wegen Corona insolvent. Nene das glaube ich alles nicht. Wie schon von anderen geschrieben, es gibt sicher Einzelfälle, alles andere wäre auch ohne die Energie Krise den Bach runter.

Was ich jetzt jedoch gehört habe, das viele Baugrundbesitzer von ihren Verträgen zurück treten, und nicht mehr bauen wollen. Was natürlich einen Rattenschwanz nach sich zieht.

Ist das nur in meiner Blase so, oder gibt es da wirklich eine Signifikante Tendenz. Hat natürlich auch einen Vorteil, demnächst bekommt man wieder viel leichter einen Handwerker

[mithardemb]

Zitat von Claus

Das ganze Spiel hatten wir doch schonmal, bei Corona, da haben auch viele gejammert und waren plötzlich wegen Corona insolvent. Nene das glaube ich alles nicht. Wie schon von anderen geschrieben, es gibt sicher Einzelfälle, alles andere wäre auch ohne die Energie Krise den Bach runter.

Es geht nicht nur um Insolvenzen, sondern auch um Geschäftsaufgaben und Verlagerungen. Die Frage wird sein, ob wir das Energieproblem mittelfristig lösen können oder ob es ein langfristiger Wettbewerbsnachteil wird.

Zitat von Claus

Was ich jetzt jedoch gehört habe, das viele Baugrundbesitzer von ihren Verträgen zurück treten, und nicht mehr bauen wollen. Was natürlich einen Rattenschwanz nach sich zieht.

Ist das nur in meiner Blase so, oder gibt es da wirklich eine Signifikante Tendenz. Hat natürlich auch einen Vorteil, demnächst bekommt man wieder viel leichter einen Handwerker

Gib mal die Begriffe "Wohungsbau" und "stocken" bei google ein, dann siehst du, dass nicht nur ein Problem aus deinem Bekanntenkreis ist. Es betrifft den privaten, den gewerblichen und auch den öffentlichen Sektor. Materialknappheit, gestiegene Zinsen, explodierende Energiepreise usw. treffen auf ausufernde Bauvorschriften und überbordende Bürokratie.

[es.ef]

@mithardemb

Langfristig gebe ich Dir völlig Recht, auf Sicht brauchen wir bezahlbare Energie. Ansonsten wird es für intensive Produktionen ein Wettbewerbsnachteil. Das gilt allerdings heute schon für die gesamte EU. Da ist aber unsere Energiewende mehr Chance als Risiko.
@Claus
Definitiv ist das so. Allerdings sind das nicht nur Privatinvestoren. Auf der anderen Seite ist es ganz gut, dass diese Branche konsolidiert. Dann bekommt man auch wieder Handwerker und das Preisniveau pendelt sich auch langsam wieder ein. Da war die Arroganz/Gier am Ende bei Einigen schon zu groß.
Aber die Krise ist immer wieder eine Chance, antizyklisch hat fast noch nie geschadet.

[A. Lange]

Die Energiepreise betreffen doch aber nicht nur die Firmen.
Jeder hier in Deutschland hat unter den hohen Preisen zu leiden.
Und das Geld ist weg und fehlt für den Konsum.
Wenn weniger gekauft wird, für das unweigerlich zu einer
höheren Arbeitslosigkeit und zu einer Rezession.

Gruß
Andreas

[Schupfkönig]

Zitat von A. Lange

Und das Geld ist weg und fehlt für den Konsum.

Gruß
Andreas

Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer.

[Glücksball]

Ja klar, man hätte schon vor vielen Jahren die erneuerbaren Energien inklusive Speicher (ggf. unter Inkaufnahme von Effizienzverlusten) massiv ausbauen können und müssen. Dann wären wir jetzt nicht in so einer besch...eidenen Position. Meinen Dank an die Regierungsparteien der letzten 16 Jahre.