Hessenliga Süd/West

[Thomas Höhl]

@cheftrainer
so viele Spiele gibt es in der Hessenliga aber nicht. Es gehen ja keine Infos verloren, nur weil auch über anderes geredet wird. Ich finde diese Thematik ganz interessant und fände es schade, wenn sie als unpassend in diesem Thread angesehen wird.

@all
Ich bin mal gespannt, wie weit Dorheim noch kommen wird. Ich glaube, in Hessen ist Dorheim Vorreiter für Jugendarbeit, aber wie weit führt das. Und umgekehrt, wie weit führt das Projekt von Bad Homburg. Das soll nicht heißen, dass ich das Bad Homburger Projekt besser finde, aber ich glaube nicht daran, dass man mit dem Versuch, alles Geld in Jugendarbeit zu investieren das gleiche erreicht, wie wenn man es in Topspieler investiert. Natürlich wäre es klasse, wenn es so wäre, ist es aber meiner Meinung nach nicht. Dass wir in Wallau ohne Geld mit Jugendlichen einen ordentlichen Aufstieg geschafft haben, freut mich auch, aber irgendwo sind da auch Grenzen. Und letztendlich ist dieser Aufstieg durch die Leute passiert, nicht durch die Trainer und den Verein. Die Trainer hätten noch so top sein können, wenn sich nicht drei, vier ehrgeizige junge Kerle gefunden hätten, die sich gegenseitig hochgezogen hätten, dann wäre das ganze früher zu Ende gewesen.

Ich werd noch ein bisschen allgemeiner. Ich sehe eine gewisse Gefahr bei Spielern, die bereits im Jugendalter sehr gut gefördert werden. Sicherlich schaffen es einige ganz nach oben, die die aber irgendwann dem Leistungssport Adee sagen, verschwinden oft völlig. Ich hatte mit Heinz Sommer schon öfter gesprochen und hatte den Eindruck, dass Bad Homburg durchaus ein Anlaufpunkt für solche Spieler sein kann. Matthias Hessel ist da sicherlich ein Kandidat, der eben durch gute Mannschaftskollegen besser werden kann und sich auch langfristig in der ersten Mannschaft etaplieren kann, oder eben nicht. Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn Bad Homburg keine Jugendarbeit macht, aber vielleicht findet der ein oder andere jüngere Spieler bei denen den richtigen Platz. Martin Schlicht ist auch an einem Punkt, wo viele die Lust verlieren und dann ganz aufhören. Vielleicht kann er sich in Bad Homburg weiter entwickeln und trotzdem seinen beruflichen Dingen den nötigen Platz einräumen. Ich sehe das gleiche auch in Anspach, dagegen scheint in Ober-Erlenbach sowas nicht zu funktionieren.

[dieganzewahrheit2002]

dass Anspach auf dem Gebiet Jugendarbeit als super erfolgreich zu bewerten ist, ....sind in den letzten 5-10 Jahren auch immer wieder Spieler (2xLilienthal, Jüttner, Rindert) aus den eigenen Reihen hervorgegangen

Ich lache mich schlapp !!!!!! :

Lilienthals spielten anfangs bei der SG Hausen. Danach wurden Sie ausschliesslich durch den Vater gefördert (Zahllose Fahrten nach Grenzau und ins Leistungszentrum sowie Privattraining). Nur dort entwickelten Sie sich weiter.

Jüttner spielte anfangs bei dem TTC Eschbach. Jüttner ist ausschliesslich durch das Bestreben der Mutter und durch intensives Training im Kader ausgebildet worden. Ganz im Gegenteil: als Jüttner 1. Mannschaft in Anspach spielen konnte, wurde er verschmäht und der altbekannten Truppe den Vorrang gegeben. Deshalb wechselte Jüttner nach Burgholzhausen.

Und Rindert ist ja nun wahrlich kein Produkt der Anspacher Jugendarbeit. Er fing erst sehr spät mit TT an. Er hat sich durch seine eigene Hartnäckigkeit und seine positive Verrücktheit eine hohe Leistungsstärke selbstständig erarbeitet. Sein perefekte Beherrschung der Spezial Noppen und das Einsetzen von hervorragenden Aufschlägen wurde durch vereinsfremde Spieler gefördert und in Anspach anfangs eher belächelt als gefördert.

In Anspach spielt ausser Urgestein Störkel kein Spieler der von der SG Anspach im eigentlichem Sinne ausgebildet wurde.

Bei Dorheim sieht das ganz anders aus. Dort werden die Spieler wirklich selbst hochgezogen. RESPEKT !!!

[Dragonspin]

*hüstel*

Naja, sagen wir mal: So halb von Dorheim selbst hochgezogen. Ich will dieses Thema ja nicht noch einmal aufrollen, aber man muß schon ehrlich sagen, dass die meisten Kinder eben erst nach Dorheim wechselten, als sie schon zur (erweiterten) hessischen Spitze gehörten.
Ich will das ja auch gar nicht weiter groß kritisieren oder sagen, dass in Dorheim keine gute Jugendarbeit gemacht wird... aber man spart sich da eben die Anfängerschulung. Zumindest eine intensive. (Falls ich mich da irre, lass ich mich gern korrigieren.)
Die Leute, welche die Kinder soweit brachten, dass sie Förderkader spielten oder so stark waren, dass sie nach Dorheim wechselten um Hessenliga zu spielen, verdienen auf jeden Fall auch ne Menge Respekt.


@Thomas:
Ich denke, ideal sind Vereine, die mit Jugendarbeit beginnen und dann bei entsprechendem Erfolg irgendwann auch den ein oder anderen Spieler holen - aber die Jugendarbeit weiterbetreiben.
Jugendarbeit ist meiner Meinung nach sehr wichtig, um einen Verein langfristig aufzubauen. Um eine Art "Tischtennis-Tradition" in einem Ort aufzubauen. Und so was gibt es durchaus.
Außerdem braucht man immer mal wieder mittelmäßige Spieler, es sind nämlich vor allem diese Leute, die sich um Jugendtraining kümmern.

[sj]

@Dragonspin:
In gewissem Sinn hast du Recht. Die Quantität an Anfängern haben wir jetzt nicht, allerdings liegt das nicht an dem "Nicht-Wollen", sondern eher an dem "Es geht im Moment nicht". Allerdings haben wir welche und die bekommen auch eine Anfängerschulung , bzw. haben sie bekommen.

Es stimmt, dass einige zu uns gewechselt sind, nachdem sie vorher schon in anderen Vereinen gespielt haben. Den Durchbruch schafften sie aber eigentlich immer erst, als sie in Dorheim spielten.

Dorheim hat eine gewisse Anziehung entwickelt. Es gibt häufiger Anfragen, ob man nicht bei uns trainieren könne oder vielleicht zu uns wechseln könne.

[klugscheisser]

Ich klopfe mal ganz sachte und schüchtern an die Tür zu diesem Forum, weil wir (Obertshausen) hoffen, diesmal den Auftsieg zu schaffen, die Chancen stehen nicht schlecht.

Zu der Diskussion über die verschiedenen Modelle der Jugend-Förderung: wir versuchen den Spagat. Wir stecken sehr viel Arbeit in die Anfängerschulung und in das Training der Durchschnittsspieler, weil sie für uns auch als Beitragszahler und wertvolle Vereinsmitglieder sehr wichtig sind. Wir haben leider keinen Sponsor.

Darüber hinaus fördern wir talentierte Eigengewächse (Lüttich, Lee, Lee, Wang, Wang, Krenz und viele andere), bieten aber auch Kindern aus benachbarten Vereinen unsere Förderungsmöglichkeiten , die sie in ihrem "Startverein" nicht immer haben. Als C-Schüler kamen Witt (Steinberg), Surnin (TV Bieber) und Cacija (BW Bieber) zu uns, alle drei haben ihr Handwerk also nicht bei uns gelernt, werden (bzw. wurden) bei uns aber nach besten Kräften gefördert; wohl wissend, dass ihr Weg sie notwendigerweise nach oben von uns wegführt. Aber auch fast "fertige" Spieler wie die Brüder Dragicevic von Eiche Offenbach spielen jetzt bei uns.

Hau-Wei Lee ist zu uns zurückgekehrt, zum Leitwolf geworden und inzwischen auch in der Jugendarbeit tätig.

Manche Spieler gingen nach der Jugend auch gut ausgebildet wieder zu ihren Herkunftsvereinen zurück, weil bei uns kein passender Platz in der gewünschten Spielklasse frei war. Deshalb sollten die abgebenden Vereine nicht die Tür hinter den Spielern zuschlagen, die ihre Lehr- oder Gesellenjahre woanders zubringen wollen.

Für das Geld, das diese Jugendarbeit kostet, könnten wir sicher auch eine attarktive HL-Mannschaft kaufen, aber der dornenreiche Weg über die Jugendarbeit ist uns lieber.

Aber auch wir kamen und kommen nicht ohne Spieler aus, die keine tradionelle Bindung an unseren Verein haben.

Dennoch akzeptiere ich auch alle anderen Modelle, Dorheim´s Leistung bei der Nachwuchsarbeit ist vorbildlich. Aber es gibt noch so viele andere Möglichkeiten (Höchst, Oberrad, Münster (sicher mit der längsten Tradition), Groß-Rohrheim) und viele, viele andere, der Süden ist voll davon ...

Und wer mangels Personal oder sonstiger Möglichkeiten keine intensive Jugendarbeit machen kann, aber einen Sponsor hat, der junge Spieler finanziell unterstützen kann, macht es eigentlich auch richtig.

War das jetzt off-topic? dann bitte verschieben.

mfg Peter

[Zwiebel]

Mörlenbach gewinnt 9:5 gegen Darmstadt???
Wie geht das denn?

[Zuschauer]

Da kennt jemand halt wohl nur die ganze Wahrheit 2002 und sonst wohl nur Halb-Wahrheiten.

Bei den Brüdern Lilienthal ist es wohl schon hauptsächlich das Eigenengagement des Vaters gewesen, was zu der guten Ausbildung führte.

Bei Jüttner sieht dies wohl ganz anders aus, natürlich ist er richtig stark erst im Kadertraining geworden, das aber geht den Dorheimer Spielern (Dickhardt, Stroh, Schraitz und Hübner) ganz genauso.
Die eigentliche Leistung ist doch, den Spieler erstmal soweit zu bringen, dass er "Kaderfähig" ist und daran hat Herbert Störkel bei David Jüttner wohl einen sehr hohen Anteil.
Im Übrigen habe ich selbst noch als B-Schüler mit Jüttner in einer Mannschaft gespielt, er ist also meiner Ansicht nach absolut ein Eigengewächs.
Ausserdem wurde er nicht "Verschmäht" und schon gar nicht, weil die altbewährte Truppe so weiter spielen wollte. Es ging damals darum ob er oder Sven Lilienthal 1. Mannschaft spielt und ich will auch gar nicht bestreiten, dass hier auch auf Vereinsseite Fehler gemacht wurden.
Aber hauptsächlich resultierte der Wechsel nach Burgholzhausen daraus, dass sich Mutter J. und Vater L. nicht riechen konnten.
Aber wie gesagt in der Zeit vor 2002 scheint jemand wohl nur Halb-Wahrheiten zu kennen.
Im Übrigen ist Jüttner voll integriert in den Verein und beteiligt sich positiv an der Jugendarbeit.

Im Fall Rindert möchte ich betonen, dass er wohl kein Produkt der Jugendarbeit an sich ist, da er sich das meiste wirklich selbst erarbeitet hat. Zu erwähnen jedoch ist, dass er wohl eher von außen belächelt wurde und in Anspach die unglaubliche Chance erhalten hat, direkt von der 1. KK in die Hessenliga gemeldet zu werden, da dort ein Platz frei wurde, weil Andreas Kim aufgrund seines unmöglichen Verhaltens aus der Mannschaft geflogen ist.
Außerdem hat er sich sehr wohl in Anspach weiterentwickeln können, da er immer (auch in der Anfangszeit (1.KK)) mit starken Leuten aus 1. und 2. Mannschaft trainieren konnte. Er hat noch nie für einen anderen Verein gespielt als für die SG Anspach.

Auch die Spieler die Anspach in die Hessenliga geführt haben waren Spieler aus Anspach oder der näheren Umgebung die dort ihre Chance bekamen und vor allem gefördert worden sind.

Die drei Spieler in der jetzigen 1. Mannschaft die nicht aus Anspach kommen, kamen alle aus unteren Klassen zu uns und wurden integriert und nicht als "Stars" eingekauft.
Ein sehr positives Beispiel ist Andreas Kienast der aus der Bezirksliga kam und dem hier der wirkliche Durchbruch gelang.

Auch ich habe sehr viel RESPEKT vor der Jugendarbeit Dorheims die mit einem 5-köpfigen Trainerstab sehr professionelle Jugendarbeit betreiben, aber die Spieler Dingeldein, Jäger, Maleika und König aus der 1. Mannschaft sind meines Wissens auch keine Dorheimer Eigengewächse (bitte korrigiert mich falls ich falsch liege SJ oder Cheftrainer) die Spieler Schäfer und Stroh sind es natürlich schon.
Diese vier Spieler sind natürlich auch keine Stareinkäufe, sondern Spieler deren sportliche Heimat in Dorheim wohl nicht vom Kontoauszug abhängt.

Also dieganzeWa....02, wenn du dich das nächste mal unter neuem Nickname einloggst, dann doch bitte unter alleHalbwahrheitenvor2002.

[Dragonspin]

@Zuschauer:
Ja, der Nick von ihm klingt schon etwas merkwürdig.

@Klugscheisser:
Ich finde dieses Thema unheimlich spannend. Nämlich wie ein Verein den Erfolg sucht und zu welchen Mitteln er dazu greift.
Dabei sollte man nicht den ein oder anderen Weg verteufeln oder hochloben, aber es ist doch interessant zu sehen, wie es Dorheim, Obertshausen oder Bad Homburg auf verschiedene Weisen versuchen.

Der Verein bei dem ich spiele, setzt voll und ganz auf Jugendarbeit. Wobei Jugendarbeit bei uns eben nicht mit 18 aufhört, sondern noch weitergeht. Viele vernachlässigen das Training im Junioren-Alter, dabei kann man da noch jede Menge lernen.
Daher (und weil wir natürlich inzwischen auch eine Spielklasse haben, die interessant ist) sind letzte Saison zwei junge Spieler (17 & 18) zu uns gekommen.

Übrigens die Tradition in den Südvereinen ist meines Erachtens nach ein wichtiger Punkt, weshalb es dort relativ gut funzt mit der Jugendarbeit. Ich persönlich hab da ehrlich einfach das Gefühl, dass da in der "Bevölkerung", im "Örtchen" etwas mehr TT-Begeisterung vorhanden ist.
Im Westen gibt es derzeit aber auch einige junge engagierte Trainer, die versuchen in ihren Vereinen etwas aufzubauen. Vielleicht tut sich da ja mal etwas. Die Richtung sehe ich positiv.

Was für Wege seht Ihr denn so?

[klugscheisser]

Original geschrieben von Dragonspin
[B@Klugscheisser:
Ich finde dieses Thema unheimlich spannend. Nämlich wie ein Verein den Erfolg sucht und zu welchen Mitteln er dazu greift.
Dabei sollte man nicht den ein oder anderen Weg verteufeln oder hochloben, aber es ist doch interessant zu sehen, wie es Dorheim, Obertshausen oder Bad Homburg auf verschiedene Weisen versuchen.

[/B]

genau das habe ich gemeint; die Wege zum Ziel sind so unterschiedlich wie die Ziele selbst. Wir versuchen beides zu erreichen: Förderung der Spitzen-Talente und Förderung des Breitensports; beides geht natürlich nur mit Abstrichen. Wir werden sicherlich niemals deutscher Jugenmeister, wir haben auch keinerlei Nachwuchsprobleme.

Andere Vereine --> andere Ziele --> andere Wege
ich respektiere alles.

mfg Peter

[Aufschlaggott (2)]

@Dieganzewahrheit2002 und @Zuschauer

Es macht freude zu lesen wie über einen geschrieben wird, aber mal meine Meinung dazu :

Wäre Anspach nicht Anspach hätte ich nie aus eigener Kragft Lust gehabt so viel zu trainieren.

Ich hatte den Willen nicht für mich selber besser zu werden, sondern ich wollte in Anspach beweisen wie weit es einer schaffen kann, ohne "Kadertraining" innerhalb kurzer Zeit
(1 Jahr) vom Kreisklassenmann zum Hessenligaspieler zu werden.

Der Verein hat mich in diesem Sinne zwar nicht gefördert, aber die Leute der ersten Mannschaft haben mich so motiviert, dass ich die Zeit investierte und es hat sich gelohnt.

Man soll zwar niemals nie sagen, aber z.T bin ich richtig glücklich würde natürlich auch mal gerne höher Spielen, aber da muss der Verein schon passen. Im Moment ist es richtig Klasse mir so jungen Spielern in einer Mannschaft und wir werden es schaffen in den nächsten Jahren in die Oberliga aufzusteigen !!!

Vielen Dank an die Spieler der 1.Mannschaft SGA von 1998 !!