Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[Noppenzar]

Zitat von mithardemb

Was heißt da taktisch testen? Es gibt bisher keine Massentests. Wer keine Symptome aufweist und nicht mit einem Infizierten Kontakte hatte wurde bisher ja auch nicht getestet.

Es ist ja auch bisher sehr unterschiedliche Aussagen zur Dunkelziffer. Wenn die entsprechend groß ist, dann gibt es auch viele Fälle die weitgehend ohne auffällige Symptome verlaufen und in der Regel nicht auffallen.

Das ist natürlich ein Ansatz. Sehr hohe Dunkelziffer, weit geringere Letalität als zu Beginn angenommen.

@Robert Engel:

Gegen die meisten der genannten Krankheiten gibt es doch Medikanente. Selbst HIV könnte man, wenn man wollte, relativ zuverlässig nahezu ausrotten. Nur gibt die Pharmaindustrie ihre Medikamente nicht kostenlos nach Afrika. Teste in den Risikogebieten die Bevölkerung halbjährlich, gib ihnen die Medikamente und sie sind nichtmal mehr infektiös. Gut, sie müssen lebenslang Pillen mit NW schlucken, aber besser als tot zu sein. Bei Malaria gibt es Ansätze die Überträgermücke per Genforschung so zu verändern, dass sie nicht mehr infektiös ist. Ich frage mich aber ernsthaft, ob das wirklich gewollt ist oder ob man darüber die Bevölkerungszahl reduzieren möchte. Die Gatesstiftung macht hier viel Wind und Show, den einfachsten Weg, flächendeckend Medikamente zur Verfügung zu stellen, geht man nicht. Andere Länder wie Thailand konnten es über staatliche Notprogramne halbwegs eindämmen.

Ich bleibe auch dabei, dass man den Fokus verstärkt auf ein Virostatikum legen sollte. Damit kann man dann schwerkranke Patienten retten und die Bevölkerung erlangt längerfristig eine Herdenummunität.

@Javaguru:

Du fragst warum die Menschen sich nicht bevormunden lassen wollen?

Ganz einfach, weil wir in einer freiheitlichen Gesellschaft leben. Das Leben ist nicht ohne Risiko, fängt man einmal mit dem linksgrünen Verbotswahn an, wo hört es denn dann auf?

Eine soziale Marktwirtschaft muss über Anreize lenken, ausufernde Ungerechtigkeit verhindern und dafür sorgen, dass das Allgemeinwohl sichergestellt ist.

Der Neoliberalismus ist und war, wie man jetzt in der Krise sieht, auch der völlig falsche Ansatz. Hätte man Bertelsnsmn umgesetzt, dann wären es vielleicht wirklich zu wenig Betten gewesen. Ohne Kurzarbeitergeld hätte man zur Zeit 10-15 Mio Arbeitslose. Genauso ist es zur Zeit Aufgabe des Staates den ÖPNV aufrecht zu erhalten oder dafür zu sorgen, dass Deutschland seine geostrategisch wichtige Fluggesellsvhaft (Lufthansa) behält.

Genauso muss der Staat aber auch für Sicherheit sorgen und daher ist es völlig richtig weiter die Atomwaffen in Ramstein zu akzeptieren.

Aber jemandem vorschreiben zu wollen was er isst oder wie schnell er sein Auto bewegen soll oder, noch schlimmer, vorschreiben zu wollen ein E-Auto kaufen zu müssen oder Fahrrad zu fahren, das geht die Politik nichts an.

[Rudi Endres]

Zitat von mithardemb

Die Frage wäre eher was passiert mit allen Veranstaltungen die in geschlossenen Räumen stattfinden. Kita, Schule, Uni Vorlesungen, jede Art von Hallensport, Theater, Kino, Restaurants usw.

Wenn es keinen Impfstoff gibt wird man irgendwann die Krankheit in die allgemeinen Lebensrisiken einpreisen. Man sieht was für Auswirkungen die Maßnahmen in wenigen Wochen hatten. Das wird man kaum auf unbestimmte Zeit durchhalten können.

Dann wird man weniger testen. Laut ntv testet kaum ein Land so wenig wie Deutschland. Wenngleich es in der Art der Tests Unterschiede zu geben scheint. Die Todeszahlen kann man problemlos reduzieren, indem man den Tod Vorerkrankungen zurechnet. Über 50 hat doch fast jeder ein Zipperlein. Und mit der Erhöhung der Gesamtsterblichkeit kann sowieso niemand was anfangen.
Zynikermodus Ende

[Javaguru]

Zitat von Noppenzar

@Javaguru:

Du fragst warum die Menschen sich nicht bevormunden lassen wollen?

Ganz einfach, weil wir in einer freiheitlichen Gesellschaft leben. Das Leben ist nicht ohne Risiko, fängt man einmal mit dem linksgrünen Verbotswahn an, wo hört es denn dann auf?

Ach ja richtig, Verbote kommen nur von linksgrün.
Wer hat nur all die Gesetze erlassen, alle von linksgrün? Wäre mir neu.
Deine freiheitliche Gesellschaft funktioniert nur mit "Bevormundungen" aka Gesetze. Manchmal müssen die Menschen zu ihrem Glück gezwungen werden.

Zitat von Noppenzar

Aber jemandem vorschreiben zu wollen was er isst oder wie schnell er sein Auto bewegen soll oder, noch schlimmer, vorschreiben zu wollen ein E-Auto kaufen zu müssen oder Fahrrad zu fahren, das geht die Politik nichts an.

Hier wirfst Du viele Äpfel mit vielen Birnen in einen Topf. Wenn die Menschen bei gravierenden Dingen durch Ausleben ihrer Freiheit massiven Schaden anrichten, gehören sie reguliert.

[Matousek]

Wenn es ned grad ums Essen geht, gehe mit Javaguru konform.

[alba]

Noppenzar bringt Einiges durcheinander. Verbote muss es da (und nur da) geben, wo die Grundrechte des Einen durch andere bedroht werden. Im Fall einer Pandemie ist das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bedroht. Welches Verkehrsmittel jemand benutzt, ist dagegen im Einzelfall ihm überlassen. Allerdings hat die Politik hier die Aufgabe, lenkend einzugreifen. Das kann etwa über finanzielle Anreize oder Steuern geschehen. Bringt die Industrie Dinge (z.B. Autos, Lebensmittel, Genussmittel) in den Markt, die zwar für Einzelne attraktiv, für die Gesellschaft insgesamt aber problematisch sind, muss eine verantwortungsvoll handelnde Politik eingreifen. Dass da die Grünen (Umwelt) andere Maßstäbe als etwa die CDU (Wirtschaft) anlegen, ist klar.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Dann wird man weniger testen. Laut ntv testet kaum ein Land so wenig wie Deutschland.

Das mit dem zurechnen auf das allgemeine Lebensrisiko wird nicht auf Deutschland beschränkt sein. Es bleibt kaum eine andere Möglichkeit. Wenn man keinen Impfstoff auf absehbare Zeit findet, wird man trotzdem irgendwie weiterleben müssen. Der Staat wird nicht auf lange Zeit einen wirtschaftlichen Einbruch kompensieren können.

[Rudi Endres]

Zweifelsohne! Die durchschnittliche Lebenserwartung wird sinken und keiner wird es merken.

[Glücksball]

Zitat von Rudi Endres

Dann wird man weniger testen. Laut ntv testet kaum ein Land so wenig wie Deutschland. Wenngleich es in der Art der Tests Unterschiede zu geben scheint.

Wie kommt ntv auf die Idee?
Hier liegt D im oberen Bereich (Spalte "Tests / 1M pop"):
https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries

Tests sind hier m.W. nur PCR-Tests. Antikörpertests kommen erst jetzt überhaupt auf Werte (insbes. Spezifizität), die sie brauchbar machen könnten. Es mangelt aber immer noch an unabhängigen Tests dieser Tests.

Zitat von Rudi Endres

Die Todeszahlen kann man problemlos reduzieren, indem man den Tod Vorerkrankungen zurechnet. Über 50 hat doch fast jeder ein Zipperlein. Und mit der Erhöhung der Gesamtsterblichkeit kann sowieso niemand was anfangen.
Zynikermodus Ende

Die Übersterblichkeit gibt schon einen Eindruck von den Auswirkungen der Pandemie. Da hatte jemand hier im Thread auch einen Link. So ganz einfach wäre das nicht weg zu diskutieren.

Aber ja, eine Art von permanentem Lockdown wird es nicht geben. Die Hoffnung liegt ganz klar auf Impfstoffen oder sehr wirksamen Therapeutika (nicht so etwas wie Remdesivir - das ist kein "game changer").

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Zweifelsohne! Die durchschnittliche Lebenserwartung wird sinken und keiner wird es merken.

Doch das wird sicher bemerkt werden - nur was wäre die Alternative, wenn es keinen Impfstoff gibt?

[alba]

Was man nicht vergessen darf: Die gesundheitlichen Schäden bei Überlebenden. Nach jedem Krieg trifft man auf Leute mit fehlenden Gliedmaßen, nach Corona werden wir es mit Lungenschäden, Hirnschäden usw. zu tun haben. Auch dies hat wirtschaftliche Folgen.