Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[HansWurst123]

Zitat von Matousek

Dass du diesen Link hier veröffentlichst, überrascht mich schon extrem.

Der Link bestätigt mich in meiner Ansicht, dass man gar nicht möchte, dass die Leute unabhängig vom Staat werden und man ist damit zufrieden, wenn immer mehr Bürger zu Antragssteller degradiert werden.

Man versucht gar nicht mehr in reguläre Beschäftigung zu vermitteln, sondern richtet sich im Sozialsystem ein.

Man lässt die Leute bewusst verkommen, weil Teilhabe am ges Leben auch kulturelle Praktiken beinhaltet, sie nichts mit dem Einkommen zu tun hat.

Das weiß man übrigens seit der Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal"
Die Ergebnisse der Marienthal-Studie zeigen, dass langfristige Arbeitslosigkeit zu Apathie, Resignation und einem Verlust des Zeitgefühls führen kann. Die Studie, die 1933 veröffentlicht wurde, dokumentiert die Auswirkungen der Schließung eines Textilwerks auf eine ländliche Gemeinde und ihre Bewohner. Die Studie identifizierte vier Handlungstypen, die von den Betroffenen durchlaufen werden: ungebrochen, resigniert, verzweifelt und apathisch.

Verlust des Zeitgefühls:
Die Studie stellte fest, dass Arbeitslose Schwierigkeiten hatten, ihren Tag zu strukturieren, da die klare Arbeitszeit wegfiel.

Apathie und Resignation:
Anstatt zu radikalisieren, verfielen viele der Arbeitslosen in Apathie und Resignation.

Usw. Kann ja jeder selbst nach googeln.

Man versündigt sich da echt an den Betroffenen und den Kindern.

[Frei statt Bayern]

Zitat von HansWurst123

Man lässt die Leute bewusst verkommen, ...

Sorry, ist mir in diesem Fall zu pauschal.
Du siehst doch, die Oberschicht juckt das alles im Moment null die Bohne.
Erst wenn auch die ihre hochdotierten Jobs verlieren und es ran geht an ihr Vermögen, dann werde auch die unruhig. Im Moment ... juckt die gar nicht, was geschieht.

Das heißt aber nicht, dass du in vielen anderen Fällen nicht den Nagel auf den Kopf triffst.

[User 1878]

Zitat von Frei statt Bayern

…

Das heißt aber nicht, dass du in vielen anderen Fällen den Nagel auf den Kopf triffst.

Völlig korrekt, passt so gut wie nie. Eine K ohne I, eine Wurst.
Dass das mal jemand erkennt!

[Danielson]

Zitat von jimih1981

Die elitäre ökosozialistische Politik sorgt immer mehr dafür dass sich nur noch Bestverdiener ein Leben leisten können dass für die Generationen davor völlig normal war wenn sie hart gearbeitet haben. Sozial ist daran garnichts. Beschreitet man den aktuellen Weg weiter wird die Mittelschicht erodieren.

Du beschreibst hier recht gut Resultate der Politik von Javier Milei in Argentinien.

Vor allem die Ärmsten leiden unter dem Verlust an Kaufkraft. So sank laut einer Studie der Wirtschaftsfakultät der Universität von Buenos Aires (UBA) der Mindestlohn in Argentinien von umgerechnet 413 Dollar zu Beginn von Mileis Amtszeit auf jetzt 260 Dollar. Mittlerweile leben 52,9 Prozent der Argentinier unterhalb der Armutsgrenze. »Die sinkenden Löhne in Dollar und der Anstieg der Preise haben die Kaufkraft der argentinischen Haushalte erheblich geschwächt«, schreiben die Autoren der UBA-Studie.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/ja...3-3cf68d1a139f

Auch Donald Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ wird voraussichtlich dazu führen, dass die Verarmung (Pauperismus) in der Bevölkerung weiter zunimmt.

Kannst du Beispiele nennen, wie eine libertäre Wirtschaftspolitik – wie sie auch Alice Weidel vertritt – irgendwo dazu beigetragen hat, dass soziale Not in der Bevölkerung gelindert und Armut verringert wird?

Derzeit wirkt es eher so, als sei die Weidel-AfD, die sich volksnah gibt, im Grunde eine Partei, die Wirtschaftspolitik allein für Besserverdienende betreiben will.

[Danielson]

Zitat von HansWurst123

.

Früher war "Der Richter und sein Henker" Bestandteil der Prüfung zur Mittleren Reife, heutzutage kam das im Abitur als Prüfungslektüre dran.

Und in welchem Bundesland ist das der Fall?


Für Baden-Württemberg kann ich jedenfalls nicht bestätigen, dass die Anforderungen gesunken sind.

Vor zwei Jahren mussten die Schüler im Abitur zum Beispiel Kafkas Roman-Fragment "Der Verschollene" analysieren oder sich mit Thomas Manns "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" auseinandersetzen.

Und selbst wenn eine Lektüre vermeintlich einfach ist, bedeutet das noch lange nicht, dass die dazugehörigen Aufgabenstellungen ebenfalls einfach zu bearbeiten sind.

[Frei statt Bayern]

Zitat von Danielson

Für Baden-Württemberg kann ich jedenfalls nicht bestätigen, dass die Anforderungen gesunken sind

Aus google als Beispiel:
In Hamburg ist auch der Anteil sehr guter Abiturzeugnisse mit einer Note zwischen 1,0 und 1,4 stetig angestiegen, nach Zahlen der Bundeszentrale für politische Bildung von 5,4 Prozent (2006) auf 12,5 Prozent (2022)

Davon ausgehend, dass vorgenannte Aussage stimmt, müssen die Menschen unheimlich klug geworden sein in der näheren Vergangenheit. Bemerken tue ich, dies kann auch an mir liegen recht wenig davon.

Ich bin mir dagegen sicher, dass du Recht hast, was euren Bereich betrifft.

Aber wenn ich z.B. aktuell lese, 10 Gymis in Berlin mit 1er Schnitt im Abi, dann bekomme ich doch langsam Zweifel. Du kannst dir sicher erahnen, wieso. Ich kenne eben auch andere Gymis in unserer Region, da bekomme ich andere Daten geliefert, und dies aus jeweils erster Quelle.

wfb, was sagst du dazu?
1,x Abi in eurer Region inzwischen "normal?"

[jimih1981]

Man hat einfach die Anforderungen immer mehr gesenkt in den letzten Jahren. Das sollte er aber mitbekommen haben dass es zumindest in einigen Bundesländern so ist.

[Allsquared]

Zitat von Danielson

Du beschreibst hier recht gut Resultate der Politik von Javier Milei in Argentinien.



Auch Donald Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ wird voraussichtlich dazu führen, dass die Verarmung (Pauperismus) in der Bevölkerung weiter zunimmt.

Der Spiegel nur einen Monat später zu Argenitinien:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/so...4-7713c5ca4fd7
So lebten im zweiten Halbjahr 2024 den Angaben zufolge 38,1 Prozent der Menschen in dem südamerikanischen Land unterhalb der Armutsgrenze. Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 52,9 Prozent gewesen, wie die staatliche Statistikbehörde (Indec) mitteilte. Der Anteil der Bevölkerung, die in extremer Armut lebt, sank damit von 18,1 auf 8,2 Prozent.

Und weil es der Spiegel ist, und man den Erfolg deshalb schlechtreden muss, wird darauf hingewiesen, dass der Warenkorb mit dem das berechnet wird, veraltet sei: Es wird ein zu hoher Prozentsatz für Lebensmittel berechnet, und Dinge wie Digitalabos nicht berücksichtigt.
Glaubt beim Spiegel wirklich jemand, dass die Ärmsten in Argentinien doch eher weniger für Lebensmittel ausgeben, und sich lieber ein paar Spiegel-Digitalabos reinziehen? Wohl nicht, aber man hält die eigenen Leser für dumm.

Das was Trump macht ist übrigens genau das Gegenteil von dem was Milei macht. Deswegen haben die libertären Republikaner (wie Thomas Massie) gegen die "Big Beutiful Bill" gestimmt, und Trump will ihn jetzt loswerden.

[jimih1981]

Danielson mit seinen asbachuralten Statistiken wieder.

Die Armut ist deutlich gesunken und vorallem auch die Kinderarmut. Einmal googeln und sich neue Statistiken anschauen würde reichen...

https://www.rtve.es/noticias/2025062...16642360.shtml

Auch die UNICEF sagt dass durch die Politik viele Kinder aus der Armut befreit wurden.

Argentinien ist das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Südamerika. Die Herausforderungen nach fast 100 Jahren Sozialismus sind riesig.
Er wäre schon weiter wenn La Libertad Avanza eine Mehrheit im Parlament hätte. So benötigt es dringend eine Arbeitsmarktreform.

[Allsquared]

Zitat von Danielson

Für Baden-Württemberg kann ich jedenfalls nicht bestätigen, dass die Anforderungen gesunken sind.

Selbstverständlich ist das auch in B-W der Fall. War es aber schon lange, auch als ich Anfang der 2000er Abi gemacht habe, war das Abi erheblich einfacher als Anfang der 80er, davon konnte ich mich damals anhand alter Abiaufgaben selbst überzeugen.

Auch in B-W ist es so, dass der Anzahl an Abiturienten stetig gestiegen ist, während sich gleichzeitig die Durchschnittsabinote verbessert hat.
Eigentlich müsste, ja die Abinote bei gleichen Ansprüchen aber steigender Abiturientenzahl sinken, es sei denn die Leute würden massiv schlauer.
Aber in Wirklichkeit sinkt der IQ in Deutschland (wie in allen westlichen Ländern) seit der Jahrtausendwende:
https://www.focus.de/gesundheit/werd...d_7847170.html