Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

[Frei statt Bayern]

Echt lustig hier.

Nahezu jeder gibt hier inzwischen zu, dass die Energiekosten viel viel viel zu hoch sind (dazu zählt übrigens auch das täglich zu tankende Benzin oder Diesel für die Betriebsfahrzeuge), nicht nur Strom, Öl oder Gas, aber ein Großteil leugnet hier, dass genau diese Energiekosten an Betriebsaufgaben oder Insolvenzen Schuld sind. Finde ich echt genial, maximales Schönreden auf Regierungsniveau..... Aber gut, wie alles, kann man so machen in einer Demokratie

Energiepreishammer: Aluminium-Gießerei insolvent - 250 Mitarbeiter vor dem Aus!
Aluminium-Guss unter den aktuellen Energiepreisen in Deutschland kaum mehr profitabel, Ritter Leichtmetall Guss GmbH vor dem AUS!

Ihre Anfänge nahm die Ritter Leichtmetall Guss GmbH direkt nach dem zweiten Weltkrieg, als sich Richard Ritter die ersten Geräte für Formguss anschaffte. Mit dem Land bauten Ritter und sein Onkel auch ihr Unternehmen vom Grund her auf: Und erfolgreich. Ritter Leichtmetall steht wie viele andere Unternehmen symbolisch für Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und den Erfolg der Bundesrepublik.
Die Erfolgsgeschichte der Ritter Leichtmetall GmbH ist nun jedoch vorbei. Bereits im Juli war das Unternehmen erstmals zahlungsunfähig. Nun folgt das Insolvenzverfahren um das Vermögen des Unternehmens. Das Unternehmen hatte ca. 250 Mitarbeiter, die fast alle im Hauptwerk in Weinstadt arbeiten. Sie stehen nun vor der Arbeitslosigkeit.
*Die Auftragsbücher der Ritter Leichtmetallguss sind eigentlich gut gefüllt und die Produktion läuft*, hieß es im Juli vom Unternehmen. Allerdings hätten die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise dem Unternehmen *stark zugesetzt.* Jetzt ist das Unternehmen insolvent.

Konsequenz daraus ... eure schöne Unterkonstruktionen für die PV Anlagen, die ihr 2023 aufs Dach bauen wollt ... werden wohl wieder um 50% vom Preis her steigen, ist aber bei einigen von euch, sicher immer noch nichts zu teuer :-)

Und zur lustigen Diskussion über Handwerker.
Die IG Metall fordert bereits jetzt für 2023 welchen % Aufschlag für die Lohnverhandlungen? Meine Elektriker sind über unseren Tarifvertrag an der IG Metall angebunden. Nehmen wir doch mal die 8%. Wenn ihr glaubt, die Löhne werden dann im Verrechnungssatz "nur" um diese 8% erhöht, lasst euch sagen, ihr habt euch getäuscht Wenn ein Betriebswirt unter euch ist, der kann euch sicher genau erklären, was da so angesetzt wird ;-)

Es wird so sein, die richtig guten Monteure, die, welche ja jeder will, die werden richtig heftig im Verrechnungssatz, natürlich auch im verdienten Lohn steigen. Und das werden die Kunden spüren. Die richtig guten Monteure wird jeder weiter brauchen, der Geldbeutel der Kunden wird dabei aber auch wieder mal, genau, ein Leeregefühl erhalten. Sicher werden Aufträge wegbrechen, aber wer genau wird darunter leiden? Richtig, die Mitläufer, denn die werden Firmenintern ... dann etwas früher vom Staat finanziert werden müssen. So einfach ist das. Wohl auch ein Doppelwums!

Für die in BY lebenden Mitschreibenden hier, falls das einen interessiert:
Meinen sehr guten Freund, Robert Seger aus Schwabach (viele viele Jahre im TT in der Region Oberpfalz am Ball, dazu Glubberer aus vollem Herzen) haben wir heute im Alter von 68 Jahren zu Grabe getragen. Ruhe in Frieden, Robert!

[cloud 9]

Zitat von Frei statt Bayern

Echt lustig hier.

Nahezu jeder gibt hier inzwischen zu, dass die Energiekosten viel viel viel zu hoch sind (dazu zählt übrigens auch das täglich zu tankende Benzin oder Diesel für die Betriebsfahrzeuge), nicht nur Strom, Öl oder Gas, aber ein Großteil leugnet hier, dass genau diese Energiekosten an Betriebsaufgaben oder Insolvenzen Schuld sind. Finde ich echt genial, maximales Schönreden auf Regierungsniveau..... Aber gut, wie alles, kann man so machen in einer Demokratie

Ich habe gerade Maischberger geschaut - die beiden Wirtschaftsexperten Tennhagen und Fratscher geben dir da im Prinzip sogar vollumfänglich Recht!

[Noppenzar]

Zitat von es.ef

Bei dem Thema bin ich sogar eher bei Noppe. FSB nutzt halt die Zeit zum Stimmung machen. Habe ja auch schon Bilanzen vorgelegt, wie Hakle und Co. Wenn es im Boom dünn ist überleben diese nicht die Krise.
7 Euro für einen Cafe, allein solche Aussagen zu treffen spricht nicht von unternehmerischen Grundlagen. Mit was brüht er denn diesen auf, mit einer Dampfmaschine?
Ich bestreite ja gar nicht, dass die Energiekrise jetzt bei Einigen die Situationen verschärft, gestiegene Rohstoffe, gestiegene Energiekosten, aufgrund der Preissteigerungen weniger Umsatz da die Kunden wegbleiben und dann noch monatlich eine hohe Pacht und Gehälter. Da wird die Luft ganz dünn. Vielleicht waren doch einige Preissteigerungen zu überzogen, vielleicht ist die Qualität durch Backautomaten und Fertigmischungen zu austauschbar gegenüber den Discountern. Komischerweise jammern diese nicht, brauchen die keinen Strom und keine Energie?

Beim Kaffee kann ich das auch nicht nachvollziehen. Da haben die Ketten 1.500-2.000% Marge. Das ist DER Artikel, wo sie die Kunden, die dort gemütlich sitzen wollten oder sich einen "to go" gönnten, massivst abgezogen haben.

Hauptkostenfaktor sind in der Regel die Mieten. Entweder teuer in der City oder am Bahnhof oder am Supermarkteingang.

Den Discounterdreck kannst du allerdings nicht wirklich konsumieren. Früher ja, da war Kamps noch Lieferant für fast alle Discounter. Heute nicht mehr.

Letztendlich ächzen die Bäckereiketten an ihrer eigenen Expansion. Da gibt (bald gab?) es einige, die auf Teufel komm raus alle anderen bei der Miete überboten haben, nur um zu expandieren. Zu Zeiten des billigen Geldes ging das auch noch auf. Dazu extrem schlechte Bezahlung. Aktuell fliegt ihnen das um die Ohren. Dazu haben sie sich schon in den letzten 12 Monaten viele Kunden mit Preissteigerungen von bis zu 40% vergrault. Der billigste und beste Bäcker ist hier mittlerweile der letzte verbliebene klassische Handwerksbetrieb. Gebäude Eigentum, an der Theke stehen Frau und Tochter. Vater in der Backstube mit 2 Gesellen.

[Noppenzar]

Zitat von A. Lange

Die Energiepreise betreffen doch aber nicht nur die Firmen.
Jeder hier in Deutschland hat unter den hohen Preisen zu leiden.
Und das Geld ist weg und fehlt für den Konsum.
Wenn weniger gekauft wird, für das unweigerlich zu einer
höheren Arbeitslosigkeit und zu einer Rezession.

Gruß
Andreas

Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein ANDERER. In dem Falle alle energieexportierenden Staaten, von Norwegen bis zu Katar, und deren Staatsfonds scharren schon mit den Hufen die Filetstücke in Europa günstig aufzukaufen.

Katar steigt übrigens, getarnt über den Ökodeal von RWE, per Aktientausch dort zum größten Einzelaktionär auf.

Auch bei den Insolvenzen ist ja nicht zwangsläufig Ende. Auch dort wittern die Großanleger, endlich Zugriff auf deutsche Patente und Technologie zu bekommen.

In der Regel verbleiben dann nur ein Teil der Verwaltung und die Entwicklung in Deutschland, die Produktion wird recht schnell verlagert.

[Frei statt Bayern]

Kaffee:
Eine vernünftige Kaffeemaschine kostet in der Anschaffung gleich der Größe eines asiatischen Kleinwagens. Wartungskosten zwischen 3-400 vierteljährlich. Reparaturen, die Dinger haben ständig was, noch nicht mit eingerechnet.

Ob Leasen / Mieten billiger ist, keine Ahnung, unser Chefe will nur Eigentum. Sein Kaffee kostet dennoch nur 2* aufwärts? Komplettes Frühstück inkl. einer Tasse Kaffee, 5*. Frage: Muß er das sicher einfahrende Minus mit Kaffee jetzt versuchen anderweitig zu kompensieren? Was meint ihr? Vieles ist eben gerade in der Gastronomie eine Mischkalkulation. Amen!

Sowieso total überteuert die Dinger, ebenso wie eure 500* Kisten daheim! Die ihr sicher im Moment immer vom Netz nehmt, wenn ihr sie nicht braucht, richtig? Eingeschalten sind das oft richtige Stromverbrenner!

[Frei statt Bayern]

Entlastungspaket erst im Dezember? Dieser Gipfel ist ein Armutszeugnis!
Derartige Schlagzeilen findet man heute überall!

Der Doppelwums ist wohl wieder was zum Thema Zuckerbrot und Peitsche!
Von einer Verarschungswelle möchte ich dennoch nicht sprechen :-)

Etwas zur Schweiz * unser mitschreibender Kollege kann das vielleicht noch etwas besser darstellen:
Die Schweiz stemmt sich gegen den Inflationstrend * während der Euroraum selbst in den offiziellen Zahlen zweistellige Teuerungsraten meldet, sank die Inflationsrate in der Schweiz zuletzt. Im September lag sie nur noch bei 3,3 Prozent. Die Alpenrepublik bildet damit eine einsame Insel im Inflations-Ozean. Aber warum kommt die Schweiz so glimpflich durch die Krise?
Ein Grund dafür: Der starke Schweizer Franken, der im Vergleich zu anderen Währungen an Wert gewonnen hat. Jüngst hat die schweizerische Zentralbank die Ära der Negativzinsen beendet und aufgehört, die Währung am Markt abzuschwächen. Die harte Währung verbilligt beispielsweise Importe. Die Preise für Lebensmittel sind zudem weniger stark vom Weltmarkt abhängig.

Gruß von der light & building in FRA, schönen Schwurbeltag wünscht FsB

[Ex-Leichtathlet]

https://www.welt.de/politik/deutschl...-Laendern.html

Darin heißt es u.a.:
"Probleme, über die wir sprechen müssen": Wirtschaftsminister Robert Habeck wirft einigen Gaslieferanten überhöhte Preise für Flüssiggas vor. Namentlich erwähnte der Grünen-Politiker die USA, aber auch die EU wird kritisiert.

"Einige Länder, auch befreundete, erzielen teils Mondpreise. Das bringt natürlich Probleme mit sich, über die wir sprechen müssen", sagte Habeck der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er setze darauf, dass die EU-Kommission darüber auch mit den befreundeten Staaten spreche.

"Die USA haben sich an uns gewandt, als die Ölpreise hochgeschossen sind, daraufhin wurden auch in Europa die nationalen Ölreserven angezapft. Ich denke, eine solche Solidarität wäre auch zur Dämpfung der Gaspreise gut"

[Frei statt Bayern]

Deutschland hat dich doch schon immer zur Melkkuh aller anderen gemacht.
Das nützen andere Staaten „natürlich“ charmlos aus.

Von wem stammen diese Worte?
63 Prozent der Deutschen trauen nach aktuellen Umfragen gegenwärtig keiner der politischen Parteien zu, die Problem in diesem Land zu lösen. Und wenn die Regierung so weiter macht, wird diese Zahl noch steigen! So war das gestrige Bund-Länder-Treffen ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit der deutschen Politik, etwas gegen die wachsende Armut und drohende Insolvenz zehntausender Betriebe zu unternehmen. Statt endlich Lösungen zu präsentieren, verstehen sich Union und Ampel auf parteipolitisches Taktieren vor der Niedersachsen-Wahl. Die als großer "Doppelwumms" verkündeten Entlastungen durch Wohngeldreform und Gaspreisbremse - bisher nichts als Versprechungen und warme Worte. Auch bei der Anschlussregelung für ein kostengünstiges Nahverkehrsticket bleibt die entscheidende Frage, wer es wie finanzieren soll, weiter ungeklärt. Ich finde: Die Lage ist zu ernst, um Wahlkampf-Luftballons steigen zu lassen und die Öffentlichkeit mit ungedeckten Schecks hinzuhalten. Die Zukunft unseres Landes steht auf dem Spiel! Statt wie Wirtschaftsminister Habeck plötzlich über die "Mondpreise" zu jammern, die die USA auf den Märkten für ihr LNG-Gas verlangen, sollte die Ampel endlich handeln und den unsinnigen Wirtschaftskrieg mit unserem wichtigsten Energielieferanten beenden und - wie andere europäische Länder auch - endlich die Gas- und Strompreise deckeln sowie Krisengewinne abschöpfen!

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Dann wären wir jetzt nicht in so einer besch...eidenen Position. Meinen Dank an die Regierungsparteien der letzten 16 Jahre.

Warum nur der letzten 16 Jahre? Wurden in den 7 Jahren davor mehr Energiespeicher, Windräder und Photovoltaik Anlagen gebaut? Machte man sich während der Zeit unabhängiger von Putin? Was genau war noch mal der Job vom damaligen Kanzler nach seiner Amtszeit?

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Warum nur der letzten 16 Jahre? Wurden in den 7 Jahren davor mehr Energiespeicher, Windräder und Photovoltaik Anlagen gebaut? Machte man sich während der Zeit unabhängiger von Putin? Was genau war noch mal der Job vom damaligen Kanzler nach seiner Amtszeit?

Der ganze Sektor steckte in den frühen 00ern ja noch in den Kinderschuhen. Seitdem sind z. B. Solarmodul deutlich billiger und effizienter geworden. Klar, auch damals hätte man schon mehr machen können. Aber das systematische Ausbremsen der Erneuerbaren durch Unionsregierungen ist doch eine ganz andere Qualität ("Altmeier-Delle").