LIEBHERR Weltmeisterschaften 2013 (13.05. - 20.05.2013, Paris, FRA)

[Thiloho]

Zitat von PlasmaLight

I sich auch am meisten identifizieren kann. Ich kann mich bei Ma Long sehr mit der Persönlichkeit und dem Spielstil identifizieren. Deswegen mag ich ihn lieber als irgendeinen anderen Spieler. ...

Spielstil ok. Das ist der Geschmack und verständlich.

Aber die Sache mit der Persönlichkeit. Wie ist denn Ma Longs Persönlichkeit? Man kennt den doch kaum und schon gar nicht privat. Man kann sich ja auch nicht mit ihm unterhalten und sich dann eine Meinung bilden.

Oder ist das eher, wie man den sich vorstellt?

Mir ist allerdings dies ganze Fansache auch sehr suspekt. Hab das nie verstanden und kann auch kein Fan von jemandem sein zu dem ich keine persönliche Beziehung habe.

Man darf auch die Persönlichkeit am Tisch mit dem privaten verwechseln. Die kennt man ja kaum. ZB ist Zhang Jike sofort nach dem Gewinn zu Mama und Papa gelaufen. Die auch vor stolz fast geplatzt sind.

Ein Bsp dazu hab ich noch. Ein Kumpel von mir kennt Lukas Podolski( von früher als Kind noch vom Fußball) Podolski sagte mal, dass Christiano Ronaldo im Fernsehen zwar wie der letzte, unsympathische, schwule Lurch rüberkommt. Privat aber ein freundlicher, zuvorkommender Typ ist.

[Nullinger]

Zitat von Thiloho

Spielstil ok. Das ist der Geschmack und verständlich.

Yep. Und da stehe ich voll auf Hou Yingchaos Spiel.

Ovtcharovs Spiel finde ich auch super. Nur geht mir sein hochfrequentes Gejubel ziemlich auf den Senkel, da mache ich meist den Ton weg.

Zitat von Thiloho

Aber die Sache mit der Persönlichkeit.
...
Oder ist das eher, wie man den sich vorstellt?

Was denn sonst. Wenn man jemanden nicht kennt, kann man ihn nur nach dem Verhalten am Tisch und in Interviews beurteilen.
Und da kann man den einen sympathischer finden als den anderen. Dein Podolski/Ronaldo Beispiel gibt ja klar an, dass man da grundsätzlich falsch liegen kann, aber so ist es eben. Und das finde ich bei Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen, legitim.

[PlasmaLight]

Zitat von Thiloho

Spielstil ok. Das ist der Geschmack und verständlich.

Aber die Sache mit der Persönlichkeit. Wie ist denn Ma Longs Persönlichkeit? Man kennt den doch kaum und schon gar nicht privat. Man kann sich ja auch nicht mit ihm unterhalten und sich dann eine Meinung bilden.

Oder ist das eher, wie man den sich vorstellt?

Mir ist allerdings dies ganze Fansache auch sehr suspekt. Hab das nie verstanden und kann auch kein Fan von jemandem sein zu dem ich keine persönliche Beziehung habe.

Man darf auch die Persönlichkeit am Tisch mit dem privaten verwechseln. Die kennt man ja kaum. ZB ist Zhang Jike sofort nach dem Gewinn zu Mama und Papa gelaufen. Die auch vor stolz fast geplatzt sind.

Ein Bsp dazu hab ich noch. Ein Kumpel von mir kennt Lukas Podolski( von früher als Kind noch vom Fußball) Podolski sagte mal, dass Christiano Ronaldo im Fernsehen zwar wie der letzte, unsympathische, schwule Lurch rüberkommt. Privat aber ein freundlicher, zuvorkommender Typ ist.

Ne, natürlich kenne ich Ma Long nur von den Spielen, Interviews, Bildern bzw. was andere Spieler über ihn sagen etc. Und natürlich hat jeder Mensch/Spieler zwei Gesichter. Aber ich kann ja nur das beurteilen, was ich sehe. In Interviews etc. wirkt Zhang Jike ja auch oft sympathisch. Aber Medien, Familie etc in China ... da muss man etwas mehr aufpassen, was man macht Ich finde es dann erheblich wichtiger, wie sich ein Spieler gegenüber anderen Spielern am Tisch verhält und da ist das Verhalten von Zhang Jike echt manchmal katastrophal.

Wobei mir schon aufgefallen ist, dass alle Chinesen (zumindest die Männer) etwas offener geworden sind, den Gegner richtig abklatschen, auch mal auf den Rücken klopfen und gute Leistungen anerkennen

Ich hätte beinahe mal Zhang Jike mit Ronnie O'Sullivan (Snooker) verglichen. Beide mit die besten Sportler ihres Sports, oft gelangweilt und dann auch mal Aussetzer wie Spiel abschenken etc. Nur bei Sullivan ist es nachweislich psychologisch bedingt. Bei Zhang einfach Arsch-Sein. Leider.

Viele, die mich hier immer belehren wollen, dass Psyche, Spiel, Taktik etc. den besten Spieler (Zhang Jike) ausmacht, haben leider vergessen, dass einen wirklich großen Sportler Fairness, Respekt und Sportsmanship gegenüber dem Gegner ausmachen. Und da sucht man bei Zhang Jike leider oft vergebens nach.

[Thiloho]

Zitat von Nullinger

Was denn sonst. Wenn man jemanden nicht kennt, kann man ihn nur nach dem Verhalten am Tisch und in Interviews beurteilen.
Und da kann man den einen sympathischer finden als den anderen. Dein Podolski/Ronaldo Beispiel gibt ja klar an, dass man da grundsätzlich falsch liegen kann, aber so ist es eben. Und das finde ich bei Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen, legitim.

Ja, ich entscheide ja ebenfalls so, wer sympathisch rüberkommt und wer nicht. Das geht auch nicht anders.

Aber das als einen der Eckpfeiler für sein "Fansein"(also die völlig irrationale Unterstützung, die oft ins lächerliche gerät) ist schon sehr naiv.

Gerade bei interviews mit Chinesen und anderen Asiaten kommt nichts rüber. Wie auch mit nem Übersetzer.

Wenn deutsche Spieler im Fernsehen sind ist das ne ganz andere Geschichte.

zb als Wang Xi und Boll bei TV Total waren. Boll wirkte wirklich, wie ein netter, zurückhaltender Typ. Das kann man dann gut finden oder auch nicht. Wang Xi konnte nichts außer grinsen( Was bei Asiaten aber auch immer sone Sache ist)

Also, was ich sagen will. Da ist eigentlich zu wenig, was man jetzt wirklich toll oder auch wirklich doof finden kann. Als Fan natürlich, Sympathie und Antipathie kann man natürlich unterscheiden.


Was mich generell etwas nervt ist dieses Gefasele: Ja, aber eigentlich ist Ma Long(oder wer auch immer gerade) der beste Spieler. weil blabla. immer Nummer 1. Liu Guoliang sagt das...blablabla

Wenn sich Ma Long entscheiden könnte 10 Jahre Nummer 1 ohne Titel oder nie Nummer 1, dafür aber 2 mal Weltmeister und einmal Olympia Gold. Was nimmt der wohl?

Wenn man dem vor 3 Jahren gesagt hätte: Du gewinnst genau die Titel die Zhang Jike bis jetzt gewonnen hat. Dafür musst du aber zu deinem 25. Geburtstag mit Tischtennis aufhören. Das sind nur Vermutungen natürlich. Aber wie wählt der wohl? Gleiches gilt für Xu Xin.

Dann noch dieses dümmliche Gewäsch: " Ja der lebt Tischtennis aber am meisten"
Was soll der Unsinn überhaupt bedeuten?

Nur damit einige nicht gleich völlig ausrasten Ich seh das relativ emotionslos, ich hab nur grad keinen Bock das zutun, was ich eigentlich tun sollte.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Thiloho

...ich hab nur grad keinen Bock das zutun, was ich eigentlich tun sollte.

"arbeiten", nehme ich mal an...

Sollte man bei der Bewertung all der Genannten und vieler nicht Genannten niemals vergessen!

Alle arbeiten für den Erfolg, wie die Berserker. Mehr, als sich die meisten hier vorstellen können.

Hey, Hobby zum Beruf gemacht. Toll! Soo einfach ist es nicht immer...

[Thiloho]

Zitat von PlasmaLight

Ich hätte beinahe mal Zhang Jike mit Ronnie O'Sullivan (Snooker) verglichen. Beide mit die besten Sportler ihres Sports, oft gelangweilt und dann auch mal Aussetzer wie Spiel abschenken etc. Nur bei Sullivan ist es nachweislich psychologisch bedingt. Bei Zhang einfach Arsch-Sein. Leider.

Viele, die mich hier immer belehren wollen, dass Psyche, Spiel, Taktik etc. den besten Spieler (Zhang Jike) ausmacht, haben leider vergessen, dass einen wirklich großen Sportler Fairness, Respekt und Sportsmanship gegenüber dem Gegner ausmachen. Und da sucht man bei Zhang Jike leider oft vergebens nach.

Über besserer Sportler kann man wirklich stundenlang ohne Ergebnis diskutieren. Das fängt an wirklich unnötig zu werden, wenn man subjektive Eigenschaften bewerten will. Was ist respektvoller? Einem Gegner den Handschlag zu verweigern, weil er mich bescheißen wollte oder was unagemessenes gesagt hat oder ihm dann den Handschlag zu verweigern.

Sportsmanship ist auch so ein Wort das sich toll anhört, aber kaum einer weiß, was es genau sein soll. Ich kann mir zumindest nichts genaues darunter vorstellen.

Woher weißt du, dass es bei dem Snookergott psychologisch bedingt ist? Und das nicht nur ein Schwein ist, das sich ne Psychose angekifft hat?

Woher weißt du, dass es bei Zhang Jike das Arsch-Sein ist und nicht andere Gründe hat?

Das denkst du dir halt so. Mehr nicht. Wissen tut das keiner außer das enge Umfeld. Daher ist es schon fast anmaßend das so zu beurteilen.

[Thiloho]

Zitat von Wohlfühlbacher

"arbeiten", nehme ich mal an...

Sollte man bei der Bewertung all der Genannten und vieler nicht Genannten niemals vergessen!

Alle arbeiten für den Erfolg, wie die Berserker. Mehr, als sich die meisten hier vorstellen können.

Hey, Hobby zum Beruf gemacht. Toll! Soo einfach ist es nicht immer...

Das glaube ich auch. Ich würde mit kaum einem TT-Profi tauschen wollen. Die Ausbildung fängt ja schon als Kind an. Viel Freizeit und sich mit 16,17 mal ne zeitlang Fr und Sa ordentlich einen Trinken is nicht. Schule abbrechen ist ein muss.

Als Profisportler ist man in vielen Bereichen des Lebens sehr unfrei.

Der Ösiskipringer Goldbacher oder wie der heißt hat mit Anfang 20 mal ne Sperre wegen Cannabis bekommen. Natürlich ist der selber Schuld. Aber bei seinen Kumpels interessiert das kein Schwein, bei ihm war das eine Katastrophe. Sehr unfrei halt

[Janus]

Zitat von Thiloho

......

Was deine Einschätzungen zu den Europäern angeht, gebe ich dir voll und ganz Recht. Boll ist eine Art Traumschwiegersohn und Samsonov kommt vom Auftreten stark einem Klassenbesten und Musterschüler gleich. Ob das jetzt die passenden Charaktereigenschaften sind, um die großen Titel abzuräumen?

Eine interessante Kombination wäre ein mit Bollschem Talent ausgestatteter Süß.

Sympathie und Fansein ist immer eine subjektive Angelegenheit, die man nie an gewissen Anhaltspunkten festmachen kann. Was die Chinesen anbelagt, identifizieren wir uns doch fast ausschließlich mit deren Spielweise und Erfolgen. Was wissen wir denn über die privat? Da sind wir einfach als TT-Fans nicht nah genug dabei bzw. deren private Statements lassen da kaum Spielraum zu!

Weltmeister und Olympiasieger ist noch nie ein Spieler geworden, der es jedem recht machen konnte und die Sympathiewertung angeführt hat. Dafür brauchst du etwas besonderes, Kaltschnäutzigkeit und enorme mentale Stärke. In anderen Individual-Sportarten ist's genauso.

[PlasmaLight]

Zitat von Thiloho

Was ist respektvoller? Einem Gegner den Handschlag zu verweigern, weil er mich bescheißen wollte oder was unagemessenes gesagt hat oder ihm dann den Handschlag zu verweigern.

Das musst du mir erklären. Verstehe ich nicht.

Woher weißt du, dass es bei dem Snookergott psychologisch bedingt ist? Und das nicht nur ein Schwein ist, das sich ne Psychose angekifft hat?

Woher weißt du, dass es bei Zhang Jike das Arsch-Sein ist und nicht andere Gründe hat?

Wenn du das jetzt auf eine philosophische Ebene anheben willst, können wir auch gleich das ganze Forum schließen, weil dann niemand nichts weiß
Ich weiß es natürlich nur aus dem, was ich aus dem Fernsehen von ihm sehe und in Artikeln lese. (In denen auch etwas über das Privatleben steht, in dem es auch drunter und drüber geht) Zudem beschäftige ich mich selber viel mit der menschlichen Psyche, weil sie mich interessiert. (Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Psychologe bin und den absoluten Durchblick habe). Ich will jetzt nicht sein ganzes Leben hier aufschreiben ... und ich kann natürlich nicht "wissen", ob er wirklich psychisch krank ist. Aber es gibt dann doch Anzeichen. Auch das Genie-Sein bringt ja sowas oft mit sich. With genius comes madness. Bei Sullivan kann man das so sagen, da er durchaus noch mal eine Klasse besser spielen kann als alle anderen.

Ich würde jetzt nur ein Beispiel nennen: Spielaufgabe

O'Sullivan - Hendry: Ronnie gibt schon nach den ersten Frames auf. Wie hendry später sagte mit den Worten: Es tut mir leid, aber ich habe einfach keine Lust mehr auf den Sport. Viel Erolg noch im weiteren Verlauf des Turniers.

Zhang - Yan: Zhang relativ chancenlos, fasst sich dann mal an dem Fuß und sagt, dass er sich verletzt hat und gibt das Spiel auf. Gegen einen Joo Se Hyuk bei irgendeinem Open Turnier sah man ihm sogar an, dass er verletzt war und er hat zu Ende gespielt. Hier nicht. Also liegt die Vermutung nah, dass er wohl einfach keine Lust mehr hatte. (Spekulation)

Zitat von Thiloho

....


Was mich generell etwas nervt ist dieses Gefasele: Ja, aber eigentlich ist Ma Long(oder wer auch immer gerade) der beste Spieler. weil blabla. immer Nummer 1. Liu Guoliang sagt das...blablabla

Das sagen eher die Zhang Jike "Fans" über ihn. Und die Ma Long "Fans" verweisen dann auf ihren Liebling Und der Cheftrainer sollte nun wirklich wissen, wie der Hase läuft

Das denkst du dir halt so. Mehr nicht. Wissen tut das keiner außer das enge Umfeld. Daher ist es schon fast anmaßend das so zu beurteilen.

Wenn sich Ma Long entscheiden könnte 10 Jahre Nummer 1 ohne Titel oder nie Nummer 1, dafür aber 2 mal Weltmeister und einmal Olympia Gold. Was nimmt der wohl?

Du sagst zu mir, ich sei annmaßend und schreibst dann sowas ...... Also darf ich nicht schreiben, wie ich Spieler einschätze aber du schon. Gut

Dann noch dieses dümmliche Gewäsch: " Ja der lebt Tischtennis aber am meisten"
Was soll der Unsinn überhaupt bedeuten?

Es soll wohl Menschen geben, die ihre Tätigkeit mit mehr Spaß und Gefühl ausführen als andere. Xu Xin ist da so ein Beispiel. Und das sieht man allein schon an seinem Spiel. Teilweise spielt er nicht wirklich effizient sondern spielt wir ihm der Schnabel gewachsen ist und versucht diverse Trickshots. Er sagte auch mal selber, dass seine "Bindung" zum Sport ziemlich tief ist und er einfach Spaß haben will.

Ich würde empfehlen, dass du dir mal Artikel und Reportagen zu den Spielern durchliest und anschaust Vielleicht verstehst du mich dann

[PlasmaLight]

Zitat von Janus

Weltmeister und Olympiasieger ist noch nie ein Spieler geworden, der es jedem recht machen konnte und die Sympathiewertung angeführt hat. Dafür brauchst du etwas besonderes, Kaltschnäutzigkeit und enorme mentale Stärke. In anderen Individual-Sportarten ist's genauso.

Ich glaube, in dem Boll-Buch gab es da eine gute Passage. Als der Autor mit Kong Linghui über Boll gesprochen hat. Kong meinte damals, dass diejenigen, die nett und Gentleman sind, nie die großen Titel abräumen werden. Es werden immer die "kaltherzigen" sein.