Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[nevada]

Zitat von Chris Kratzenstein

Vergiss es. Du siehst die Provokationen immer nur auf einer Seite und Erklärungen bringen nichts.

Dafür beweist Du aber ein extremes Durchhaltevermögen.

[Chris Kratzenstein]

Ich zwing mich immer mal wieder ruhig zu bleiben. Aber ich habe eben ein gutes Herz und glaube noch an die Lernfähigkeit bei so einem jungen Menschen .
Aber Du und RHB habt schon recht, dass es vergebene Liebesmüh ist.

[PlasmaLight]

Zitat von Chris Kratzenstein

Vergiss es. Du siehst die Provokationen immer nur auf einer Seite und Erklärungen bringen nichts.

Da sie einseitig sind. Ganz einfach.

Der Westen hat versprochen, die NATO nicht nach Osten auszudehnen.
=> Versprechen wurde gebrochen
=> wurde darüber nachgedacht, die Ukraine der NATO beitreten zu lassen

Russland hat gesagt, dass es die Abwehrraketen in Europa nicht gut findet.
=> Wurde ignoriert

Dazu: Russland wollte vertraglich festhalten, dass die Raketen - die zufällig den gesamten russischen Raum abdecken - nicht gegen sie gerichtet werden.
=> wollte man nicht unterzeichnen

Putin wollte anstatt eines Assoziierungsabkommens ein Freihandelsabkommen, um Russland mit Europa zu verknüpfen und dabei die Ukraine als Brücke zu benutzen.
=> Wurde vom Westen ignoriert und Druck auf die Ukraine aufgebaut, sich für eine Seite entscheiden zu müssen.

Dazu: Janukowitsch hat sich für das lukrativere Angebot von Putin entschieden
=> Demonstranten und Nationalisten putschen ihn mit westlicher Hilfe aus dem Amt

Gibt noch weitere Dinge, die allerdings jetzt nicht im Vordergrund stehen.

So...jetzt kommst du...wo hat Putin da provoziert?

Zitat von Chris Kratzenstein

Und was ist das bitte anderes als Putin auf einen Sockel zu stellen.

Weiß ich nicht, wo du das liest. Weil ich dankbar bin, dass wegen der obengenannten Provokationen kein Krieg losgeht, vergöttere ich ihn?

[Mulder]

Alexander Dimitrenko (Mutter Russin, Vater Ukrainer) im Mopo-Interview

Ist die hohe Zustimmung im Krim-Referendum realistisch?
Das Ergebnis hat mich nicht überrascht. Meine Eltern und Geschwister leben dort und haben gesagt, dass alle pro-russisch stimmen.

Warum ist das so?
Die ukrainische Politik hat es viele Jahre lang versäumt, die Krim zu einigen und zu fördern. Stattdessen haben die Politiker sich die Taschen voll gemacht. Die russische Sprache und alles Russische wurde schlechtgemacht. Dabei spricht kaum jemand Ukrainisch. Ich hatte das als Fremdsprache bis zu 5.Klasse

Können Sie die Empörung des Westen verstehen?
Ja, teilweise. Aber der Westen handelt im eigenen Interesse. Die Russen handeln auch im eigenen Interesse...

Dazu paßt auch eine Aussage auf derselben Seite einer Krim-Bewohnerin

Kiew hat uns mehr als 20 Jahre wie Dreck behandelt.

[Rückhandblock]

Zitat von PlasmaLight

Von Augstein kann man auch etwas Objektivität erwarten.

[Chris Kratzenstein]

@Plasma ich sag ja Du siehst nur eine Seite. Die Provokationen seitens Putins wie Besetzung der Krim (im Bewußtsein, dass dies nicht okay ist nur durch Milizen denen er nichts befehlen kann ) ist ja keine Provokation ...

@Mulder
Das Ergebnis Prorussland wundert mich nicht. Das Ergebnis in dieser Höhe und die hohe Wahlbeteiligung (bei Boykott durch 12% der Bevölkerung Tataren trotzdem 80%) und dass in Wahlbezirken mehr Stimmen gezählt wurden als es Wahlberechtigte gibt finde ich allerdings schon überraschend.

Aber wie ich sagte, das Ergebnis würde vermutlich immer pro-Russland ausfallen. Wieso musste man es dann so übertreiben. Das kritisiert ja sogar Augstein in seiner Kolumne, der nun wirklich nicht neutral ist sondern eindeutig anti-westlich.

[PlasmaLight]

Zitat von Chris Kratzenstein

@Plasma ich sag ja Du siehst nur eine Seite. Die Provokationen seitens Putins wie Besetzung der Krim (im Bewußtsein, dass dies nicht okay ist nur durch Milizen denen er nichts befehlen kann ) ist ja keine Provokation ...

Achso. Putin hatte die ja schon vor den ganzen anderen Provokationen des Westens besetzt und nicht als Reaktion und Antwort auf die Provokationen. Danke für die Aufklärung.

[Chris Kratzenstein]

Es gab keinen Vertrag, dass es keine Nato-Osterweiterung gibt. Zeig mir den Bitte. Es gab aber einen Vertrag 1994, dass das Territorium der Ukraine von Russland anerkannt wird. Die USA und GB haben diesen auch mit unterschrieben und garantieren dieses Territorium. Dafür hat die Ukraine ihre (keine russischen) Atomwaffen an Russland abgegeben.

Was versprochen wurde mündlich weiß ich nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies Thema war. Aber wenn dann hätte man es auch einfach mit aufnehmen können.
Aber selbst wenn dann hat Putin genauso einen Vertrag gebrochen wie der Westen (nur beim Westen gibt es den Vertrag nicht). Du sagst aber was Putin gemacht hat ist okay weil die Krim-Bewohner es so wollten.
Ich behaupte Polen, das Baltikum wollten es auch so, dass sie Mitglied in der Nato wurden. Wo ist dann der Unterschied?

Dass Putin es erst danach gemacht hat. Dann benimmt er sich dennoch genauso falsch. Die Osterweiterung ist sicherlich nicht glücklich. Aber wer das verurteilt, der muss die Besetzung der Krim genauso verurteilen. Das ist objektiv und nicht zu sagen, der hat das nur gemacht weil die es gemacht haben deshalb darf er das. Das ist Kindergartenargumentation. Und ich dachte, dass Du zumindest darüber schon hinaus bist.

[Rückhandblock]

Zitat von Chris Kratzenstein

Das ist Kindergartenargumentation. Und ich dachte, dass Du zumindest darüber schon hinaus bist.

Das grenzt bei dir fast schon an religiösen Glauben an das Gute in Ihm Du kannst gegen diese Argumentation nichts ausrichten, sie passt sich immer den Inhalten so an wie es gerade passt, Sachen die nicht reinpassen werden ignoriert und nicht kommentiert (wie die Besetzung von Gaswerken beispielsweise). Das ist unmöglich, glaub mir, ich habe es jetzt oft genug bemerkt.

[PlasmaLight]

Zitat von PlasmaLight

Der Westen hat versprochen, die NATO nicht nach Osten auszudehnen

Zitat von Chris Kratzenstein

Es gab keinen Vertrag, dass es keine Nato-Osterweiterung gibt.

Machst du das eigentlich absichtlich?
Spar dir die Antwort. Ich kenne sie.


Zum Rest:

Dass ich das gut finde, dass die Krim militärisch besetzt wird, habe ich nie behauptet. Ich habe gesagt, dass ich Putin verstehen und sein Verhalten nachvollziehen kann und es für ihn geopolitisch, strategisch etc. ein guter Zug war. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht noch, dass völkerrechtlich nichts gegen einzuwenden ist, da die Truppenstärke 25.000 betragen darf. Aber auch das ist wie gesagt Grauzone, finde ich.

Jedoch muss ich auch klar sagen, dass ich mich für die Bewohner der Krim freue, da sie ja offensichtlich zu Russland gehören wollen. Deshalb gibt es da für mich nicht wirklich was zu kritisieren. Es wurde demokratisch gewählt und gut. Hätte man auf dem Maidan auch machen können.

Dass das Kindergarten ist, ist klar. Aber mal ehrlich: Wir sind alle so. Warum soll Putin mit fairen Mitteln spielen, wenn es die anderen nicht tun? Würdest du es denn zu deinem Nachteil, wenn du dadurch viel verlierst? Nur um sagen zu können, dass du fair warst? Hast du sicher viel mit geleistet Vor allem ist sein Bild im Westen doch sowieso schon sehr schlecht und verteufelt. Wieso also so tun als ob? Damit in irgendeinem Geschichtsbuch ein netter Absatz über ihn steht? Blödsinn. Er hat sich die Verfehlungen des Westens zu Nutze gemacht und seinen eigenen Vorteil daraus geschöpft, während man ihn ans Bein pinkeln wollte. Gut ist.

Dieses "Weil wir es falsch gemacht haben, darfst du es nicht auch falsch machen, denn es ist ja falsch" ist auch ein ziemlich dummes Argument, wenn man mal ehrlich ist. Entweder jeder hält sich dran oder niemand. Dann kann der Westen ja ständig die Regeln brechen und sagen: "Putin, halt ein. Das ist falsch." und munter weitermachen. Führt zu nichts. Wenn man Regeln bricht, muss es Konsequenzen haben. Und wenn die Konsequenz ist, dass jemand anders die Regeln bricht, dann ist das nun mal so. Ansonsten würde auch beim Westen nie die Reflektion einsetzen.