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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Zitat:
Da steckt viel Wahrheit drin, nur ist die Ursache eine andere als die Symptome: Die erste Ursache heißt ganz einfach "Gleich zu Gleich gesellt sich gern", das gilt gesellschaftsübergreifend. Das gilt für den Sport genauso wie für den Kirchenkreis, Moscheeverein oder Schützenvereine, freiwillige Feuerwehr etc.. Wobei letztere dann eher Treffs zum gemeinsamen Saufen unter kulturellem Vorwand sind. Zweite Ursache ist die soziale Komponente, ob deutsch oder nicht ist völlig irrelevant. Sport kostet Geld, mit Engagement betrieben inklusive Fahrtkosten oft 5stellig im Jahr. Und da gibt es die klassischen "Unterschichtsportarten" wie Fussball, Boxen etc., Mittelschicht wie TT, Schwimmen usw., aber auch eine Sportart wie Wettkampfreiten, wo aufgrund der Pferdepreise gar nichts geht, wenn jemand nicht einen schwerreichen Papa oder zumindest Gönner hat. Beim Motorsport ist es ähnlich. Ausnahme ist der Fussball, wo die Stukturen mittlerweile so sind, dass bei entsprechendem Talent die NLZ, in der Hoffnung das eine Talent zu finden, das Millionen einbringt, alles bezahlen. Ansonsten bleibt man im Bereich "'Hobby" unter sich. Was aber weder "rassistisch" oder sonstwie diskriminierend ist, man kennt sich halt. Das gilt fürs Reiten genauso wie für den türkischen Fussballverein. Sind die Papas befreundet, dann kennt sich auch der Nachwuchs und man geht halt dort hin Lustigerweise gilt das auch, um mal ein Beispiel zu nennen, für ehemalige Gastarbeiterkinder, die schon seit dem 80ern hier TT spielen. Da spielen die Kiddies auch, egal ob Italiener, Spanier, Türke oder sonstwen. Schau mal in den Regionalklassen nach den türkisch klingenden Namen im Nachwuchs und dann such mal nach dem Papa. Findest du oft im selben Verein... Zur "Profikarriere": Die ist, egal ob Migrant oder nicht, in viel betriebenen Massensportarten oft so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn. Bei Nachwuchs mit entsprechender Genetik, sprich Talent, wo die Eltern selbst Spitzensportler waren, kombiniert mit deren Wissen, da ist die Chance natürlich ungleich höher. Auch hier völlig unabhängig von der Herkunft, wobei ein ehemaliger "Profisportlermigrant', egal ob er Mikhail Ovtcharov, Boris Rosenberg oder Pal Dardei hieß, da natürlich ganz andere Möglichkeiten hat. Der Vater der Turnerin Helen Kevrin war auch Fußballprofi, der Vater von Dzenifer Maroszan ebenfalls. Sprichst du also Probleme von Migranten an, so hat das mMn. wenig bis gar nichts mit der Herkunft zu tun, sondern eher mit dem Problem, dass tendenziell seit den 10er Jahren die Durchlässigkeit der Gesellschaft immer stärker abnimmt. Das gilt im Übrigen zum Beispiel auch für angehende Ärzte, wo ein Kind eines persischen Zahnarztes, der ehemals vor dem Schah floh, massiv ungleiche Vorteile gegenüber einem Einserabsolventen aus dem "Ghetto" hat. Ersteres bekommt die Praxis "geschenkt", der andere muss sie erstmal abbezahlen. Die Ursache der Probleme, die du tendenziell richtig analysierst, liegt mMn. eher daran, dass Zuwanderung nach Deutschland seit Anbeginn im Durchschnitt sozial unterhalb des Medians liegt. Oder mal plump ausgedrückt: Wie soll sich, fernab der aktuellen politischen Situation, ein anerkannter, arbeitender Asylant, der sich vorbildlich integriert, mit zwei Kindern Tischtennis als Sport leisten können, sofern er wirklich mit Nichts hier ankommt? Genauso hat übrigens ein Kind aus einem deutschen Doppelverdienerbeamtenhaushalt, wenn es davon träumt Springreiter oder Autorennfahrer zu werden, faktisch keine Chance. Die "Lehrerin" von Bredow-Werndel hat einen schwerreichen Papa... Bei Autorennen ist es ähnlich. Über die Tochter des Inhabers eines großen TT-Versandhändlers gibt es etliche Reportagen, wo auch die Beträge genannt werden, was das damals schon gekostet hat... Geändert von Noppenzar (01.09.2024 um 04:13 Uhr) |
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Zitat:
Einzig die soziale Komponente zählt hier. So gut wie jedes Kind was sich erträumt der nächste Michael Schumacher zu werden ist hier aus wirtschaftlichen Gründen von vornherein ausgeschlossen. Bei Kindern die mit TT beginnen sind es Bruchteile dieser Zahlen. Aber um sich zu verbessern braucht man anders als beim Fußball viel mehr Einzeltraining. Dies kann selbst ein Verein kaum leisten, ein einzelner Trainer der sich speziell mit wenigen Kindern befasst. Am Ende kostet das zusätzliches Geld, wenn man seinem Kind dies ermöglichen will. Dazu kommen Materialkosten die zwar jenseits von Pferd oder Kart liegen, die aber mit 150–200 € für einen neuen Schläger, öfters neue Beläge etc und vor allem dann Fahrtkosten. Ein kleiner Verein hat kaum die Resourcen die Kinder an den WE zu Turnieren, Ranglisten etc durch das Land zu fahren geschweige denn den Eltern die hierfür anfallenden Fahrtkosten individuell zu erstatten. Somit benötigt man im TT seitens der Eltern Auto, die Gelder für Fahrten an den WE, Gelder für Materialkosten, Gelder für Einzeltraining etc. Auch diese finanziellen Mittel haben nur wenige Teile der Gesellschaft, das ist leider so, aber die soziale Komponente ist denke ich mitentscheidend. Am Ende kostet alles Geld, auch wenn TT Welten unter den Beispielen Motor– oder Reitsport anzusiedeln ist. Es ist sicher teuerer als z.B. die Magnetsportart Fußball. Und daher zählt wohl oft wer sich dies für sein Kind leisten kann. |
#233
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Bin gerade wieder mit meinen Jugendlichen/jungen Erwachsenen bei unserem Partnerverein in Griechenland. Hier zahlt man für Tischtennis 40 Euro Monantsbeitrag, bei 800 Euro Durchschnittseinkommen. Dafür bekommt man ein wirklich gutes Training, die Jugendlichen sind auch motiviert und lassen keine Einheit aus. Das Niveau ist entsprechend hoch. Die Kinder, dich hier sehe, wären bei uns alle Kandidaten für die Endrangliste. Kehrseite: Es gibt in ganz Griechenland nur einige tausend Vereinsspieler.
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Stopp dem Windelmüll! |
#234
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Was viele hier vergessen - Tischtennis ist eine Individual- und keine Mannschaftssportart.
Warum sollte ein Verein das alles den Kindern - unabhängig vom Leistungsstand - bezahlen? Wer subventioniert das Ganze oder bezahlt am Ende dafür? Die anderen Mitglieder mit ihrem Mitgliedsbeitrag, sonstige Einnahmen oder ein Sponsor? Bei uns im Verein beträgt der Mitgliesbeitrag 10* im Jahr für Kinder, die Trainer arbeiten ehrenamtlich, am Wochenende fahren Betreuer locker >150km zu Spielen und Wettkämpfen. Ergebnis ist, es wird von den Eltern nicht wertgeschätzt und es wird auch von den Kindern nicht viel Energie in den Sport investiert. Man würde sicher für jedes motivierte Kind mit Migrationshintergrund eine Lösung finden, weil dem Rest schlicht die Motivation fehlt sich anzustrengen und verbessern zu wollen und dann Leute bereit sind im gewissen Rahmen Geld zu lassen, wenn man sieht dass dabei etwas herauskommt. Wären die Mitgliedsbeiträge auch bei 40 Euro, so wären die Eltern mehr dahinter, weil für das Geld muss ja was rauskommen. Man ist bei Instrumentalunterricht und anderen Dingen auch bereit Geld zu investieren und die Eltern, denen das wichtig ist, sparen sich das dann eben vom Mund ab. Geändert von HansWurst123 (01.09.2024 um 10:06 Uhr) |
#235
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Zitat:
Und warum sollten sie auch? Sie sind ja (in der Breite) kein Wirtschaftsunternehmen das Kunden gewinnen will, sondern ein Zusammenschluss von Leuten mit gleichen Interessen. Als Leistungssport mit Kader-Teilnahme etc. geb ich dir recht, aber als Breitensport? Mit <100€ Jahresbeitrag und nem 50€ Schläger bist du dabei, das kann sich wirklich jeder leisten. |
#236
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Bedeutet aber für viele schon Verzicht anderswo. Also kein Kino, kein McDonalds oder Freizeitpark. Ist das Interesse groß genug, dann ja. Aber so nebenbei sicher nicht.
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Stopp dem Windelmüll! |
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Zitat:
Auch andere Familien gehen nicht wöchentlich zu McDonalds oder in den Freizeitpark. Man bekommt das Schulessen auch bezahlt, Sozialticket, vergünstigter Eintritt Schwimmbad usw. - während Geringverdiener das alles selbst bezahlen müssen. Wer das wirklich möchte, der kriegt das auch hin. Wer natürlich das Kindergeld schon in der ersten Woche versäuft, da schauen die Kinder als Erstes in die Röhre. |
#238
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Wenn man das so liest, meint man alle Migranten würden in Bretterbuden am Stadtrand wohnen und im Winter Mülltonnen anzünden um nicht zu erfrieren.
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palim palim |
#239
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
"Migrant" ist doch hier eigentlich nur das Code-Wort für "arm", wenn hier die ganze Zeit über die Mittelschichtsfamilien gesprochen wird, die sich im Tischtennis Verein segregieren.
Geändert von HansWurst123 (01.09.2024 um 14:34 Uhr) |
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AW: Haben Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland Nachteile (Förderung, Anerkennu
Ja mein Gott, wenn das Interesse nicht groß genug ist um dafür 1x im Monat auf Kino zu verzichten, dann ist das halt Pech für die Kuh Elsa.
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