Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia

[mithardemb]

Das ist vermutlich der Grund, weshalb es diese Doku gibt und es wäre natürlich auch komplett falsch, wenn man das Konzept einer engen Kooperation und mit einem Leistungszentrum nicht verfolgen würde.

Die Frage ist, was macht man mit Kinder / Familien die ihren eigenen Weg gehen wollen. Akzeptiert man das oder macht man die Teilnahme daran verpflichtend und riskiert dabei eben auch einige der Talente zu verlieren.

[HansWurst123]

Jeeler hat als Jugendtrainerin komplett versagt, da der viel kritisierte Stumper der einzige Spieler ist, der es überhaupt in die TTBL geschafft hat, während ihre Schützlinge alle in der 2. oder 3. Liga versauern.

Auch angesichts des Auftretens der Herren Mannschaft bei Olympia kann man das nur noch Bigotterie nennen, wenn man den Oldies sämtliche extra-Würste einräumt, aber bei den Jugendspielern auf Befehl und Gehorsam setzt. Von wegen Vorbildfunktion und so weiter

[Ara]

Zitat von HansWurst123

Jeeler hat als Jugendtrainerin komplett versagt, da der viel kritisierte Stumper der einzige Spieler ist, der es überhaupt in die TTBL geschafft hat, während ihre Schützlinge alle in der 2. oder 3. Liga versauern.

Und das ist warum genau ihre Schuld?

[HansWurst123]

Zitat von Ara

Und das ist warum genau ihre Schuld?

Der DTTB zitiert in den Pressemitteilung:

"24 Jahre lang koordiniert sie bis Ende Juli 2020 erfolgreich die Jugendarbeit des DTTB. Gleichzeitig führt sie als Bundestrainerin verschiedener Alterskategorien Deutschlands Nachwuchs zu zahlreichen Medaillen aller Farbrichtungen bei Jugend-Europameisterschaften. Ihre Nationalmannschaften sind gespickt mit späteren Weltklassespielern wie etwa Dimitrij Ovtcharov, Christian Süß, Patrick Franziska, Patrick Baum, Ruwen Filus oder Petrissa Solja."

Ovtcharov -> woanders entwickelt
Franziska -> woanders entwickelt
Solja -> musste aus dem DTTZ flüchten

Kritisiert einen Stumper und alle anderen, die von ihr protegiert werden schaffen den Durchbruch nicht.

[Ara]

Zitat von HansWurst123

alle anderen, die von ihr protegiert werden schaffen den Durchbruch nicht.

Selbst wenn das so wäre (und ist es nicht, du unterschlägst zb Süß), Korrelation bedeutet nicht Kausalität. Sprich es sagt NICHTS darüber aus WARUM es so war.

[HansWurst123]

Die ganze Diskussion wie jetzt hatte man in den 2010ern schon einmal mit genau den gleichen Forumsteilnehmer.

Was hat sich denn seit der tollen Erkenntnis "Wir müssen mehr, besser und härter trainieren" denn konkret verbessert?

[Bezirksligalooser]

Zitat von SpinDevil

Zitat Urs Cranacher, Professor für Sportwissenschaft und einer der Köpfe hinter POTAS:

"Die sportliche Leistungsentwicklung ist planbar durch gezieltes Training. Der sportliche Erfolg ist jedoch nicht immer prognostizierbar. Kleinigkeiten können über Sieg oder Niederlage entscheiden, wie zum Beispiel die Tagesform oder ein Infekt....."

Ich glaube, dass kommt der Realität näher. Dima verliert die ersten drei Sätze gegen Felix mit zwei Punkten Unterschied. Da muss ein Netzroller anders fallen und schön läuft die Chose in eine andere Richtung.

Im Viertelfinale Deutschland gegen Spanien pfeift der Schiri doch einen Elfer und schon hast Du ein anderes Spiel am Ende. Im Skispringen erwischt der Eine einen günstigen Wind und der Andere einen ungünstigen. Im Biathlon schießt eine Athletin auf die falschen Scheiben etc.

Und genau dafür lieben wir den Sport! Es könnte doch anders ausgehen...

Deswegen KANN und nicht MUSS.

[Bezirksligalooser]

Zitat von mithardemb

Da braucht es wenig Raum für Interpretationen. Die Kommentare von HansWurst123 und Bezirkligelooser zielten auf die Förderung von Timo Boll ab, als man ein Team für ihn fernab vom Spielort des Vereins in Bolls Heimatdorf aufgebaut hat. Er war damals 15 Jahre alt.

👍👍👍

[Dragonspin]

Zitat von mithardemb

Alle deine Lösungsvorschläge beruhen darauf, dass man deutlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Insofern ist der Schulterschluss mit der Politik mehr oder weniger die Voraussetzung für die Umsetzbarkeit der anderen Ideen.

Du hast die Probleme mit dem Bundeshaushalt 2025 vermutlich mitbekommen, genauso wie die vielstimmige Forderung von Olympioniken nach mehr Geld. Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass man substantiell mehr Fördermittel von Bund, Länder oder Kommunen erhält?

Sehr interessante Diskussion hier.

Ich wollte unbedingt auf den Thema "Finanzielle Mittel" eingehen.

Es hilft auch nichts mehr Geld in marode Strukturen zu stecken. Systeme mit enormen Ressourcen sind selten innovativ, dafür sind sie nicht flexibel genug und zu satt. Man kann das in der Wirtschaft betrachten: Kleine Start-Ups sind innovativ und gehen andere Wege, die großen Firmen kaufen im besten Fall dann nur auf.

Nicht falsch verstehen: Gerne mehr Geld ins deutsche Tischtennis! Aber sinnvoll und zielorientiert. Da passieren auf allen Ebenen Dinge... man könnte es teilweise auch aus dem Fenster werfen. Wenn man dann auf jeden Schein "Schöne Grüße vom deutschen TT" schreibt, hat man vielleicht sogar mehr gewonnen.

[Dragonspin]

Zitat von mithardemb

Das ist vermutlich der Grund, weshalb es diese Doku gibt und es wäre natürlich auch komplett falsch, wenn man das Konzept einer engen Kooperation und mit einem Leistungszentrum nicht verfolgen würde.

Die Frage ist, was macht man mit Kinder / Familien die ihren eigenen Weg gehen wollen. Akzeptiert man das oder macht man die Teilnahme daran verpflichtend und riskiert dabei eben auch einige der Talente zu verlieren.

Letztlich macht in unserer Struktur kein Verband einen Spieler richtig gut. Und mit richtig gut meine ich Weltklasse. Passiert einfach nicht.

Allerdings stellen die Verbände mit ihren Strukturen wichtige Rahmenbedingungen für die Entwicklung solcher Spieler: Trainingsgruppen, Wettkämpfe, Lehrgänge.

Die Kunst ist es eine Struktur zu bauen, die einerseits diese Bedingungen schafft (und da kann eben nicht jeder tun was er will) und andererseits den ganz besonderen Spielern mitsamt Umfeld Freiheiten einzuräumen (die wiederum die Strukturen nicht schädigen dürfen). Und besondere Spieler sind nicht Leute, die in der deutschen Rangliste erste 10 sind, das sind Kinder, die eine unangefochtene Nummer 1 in ihrem Jahrgang oder dem Jahrgang drüber sind.