Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Hieltest du eine strafrechtliche Verurteilung auch für bedenklich, wenn es dein Kind beträfe...?

Wir reden dann, geben uns die Hand und das war's dann? Du gehst deiner Wege, ich meiner?

Puh, meinst du wirklich, dass Eltern in einem Unglücksfall Genugtuung empfinden, wenn von Staats wegen minimal strafrechtlich Verurteilt wird? Kann ich mir für mich nicht vorstellen.

Da fände ich ein solches Urteil, wie das hier diskutierte, viel eher irritierend. Das von Staats wegen das Leben meines Kindes gegen ein paar Tagessätze von ein paar Euros aufgerechtnet wird, hielte ich wohl für einen Deal den der Teufel persönlich für mich ausgehandelt hat. Nehme ich zumindest mal an.

Bei Vorsatz mag das ganz sicher anders sein...

Kurz um, ich kann mich in die Gefühlslage von Eltern, die bei einem Unglück ein Kind verlieren, nicht im Entferntesten hineinversetzen und ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass ich da nicht mitreden kann...

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

Das mag wohl so sein, nur meine ich seit vielen Jahren beobachten zu können, dass der Hang dazu für jedes Unglück in dem Bereich 'nen Schuldigen finden zu müssen arg zugenommen hat.

Für mich ist dieses Urteil nun mal ein weiterer Schritt in die Richtung, dass in Zukunft immer weniger Menschen zu ehrenamtlicher Arbeit mit Kindern bereit sind.

Sehe ich völlig anders!

Gerade junge Menschen wollen VOR ihrer beruflichen Laufbahn Kontakt mit Kindern haben. In einem festgelegten Rahmen - sprich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr.

Unabhängig von dem ein oder anderen "nicht nachvollziehbaren Urteil"

Bretti, du kommst da nicht raus... Der Typ hat 'nen Fehler gemacht, das weiß er, er wird in einem annehmbaren Strafmaß dafür büßen (strafrechtlich), und gut is.

[Rückhandblock]

Zitat von Wohlfühlbacher

Bretti, du kommst da nicht raus... Der Typ hat 'nen Fehler gemacht, das weiß er, er wird in einem annehmbaren Strafmaß dafür büßen (strafrechtlich), und gut is.

Sehe ich als Jugendtrainer auch nicht anders

[mithardemb]

Hier noch für Hobbyjuristen die Urteile aus kurzen Zeitungsbeiträge beurteilen können:


Wenn man sich die beiden Zitiate von Brett13 mal genauer ansieht gibt es selbst bei den wenigen Details Diskrepanzen.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/...eilt-1.2193853

- Das Tor wird aufgebaut.
- Der Betreuer hat dazu die Anweisung gegeben, ohne den Vorgang zu beaufsichtigen.

http://www.welt.de/regionales/hambur...erurteilt.html

- Das Tor wird abgebaut.
- Der Betreuer hat es lediglich unterlassen den Jugendlichen zu erläutern, dass sie auf ihn warten sollen.


Was interessanterweise gar nicht dabei seht ist der Grund weshalb ein 7jähriger beim C Jugendtraining dabei war. Es macht schon einen großen Unterschied, ob er nun offiziell beim Training mit dabei war und man sich also bei der Betreuung auf die Anwesenheit von 7jähren einstellen konnte oder ob das z.B. der kleine Bruder war, der da evtl. vom Trainer unbemerkt vorbeigekommen ist.

Interessant ist auch die Formulierung auf welt.de "Sie ging von einem Unfall aus, bei dem einer der Jugendlichen eines der Tore anhob, welches dann das siebenjährige Kind erschlug".

Demnach hat ein 14 jähriger ein 200kg schweres Tor angehoben und irgendwie muss der 7 jährige daruntergekommen sein.....

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Bretti, du kommst da nicht raus... Der Typ hat 'nen Fehler gemacht, das weiß er, er wird in einem annehmbaren Strafmaß dafür büßen (strafrechtlich), und gut is.

Sorry, das sehe ich völlig anders

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

Sorry, das sehe ich völlig anders

Also hat er keinen Fehler gemacht, wurde völlig zu Unrecht verurteilt und hat alles richtig gemacht...?

Was willst du, Bretti?

[mithardemb]

Zitat von Brett13

Da fände ich ein solches Urteil, wie das hier diskutierte, viel eher irritierend. Das von Staats wegen das Leben meines Kindes gegen ein paar Tagessätze von ein paar Euros aufgerechtnet wird, hielte ich wohl für einen Deal den der Teufel persönlich für mich ausgehandelt hat. Nehme ich zumindest mal an.

Hast du den Sinn des Strafrechts wirklich überhaupt nicht verstanden? Es geht nicht um eine Verrechnung mit dem entstandenen Unglück / Schaden. Es geht darum, den Angeklagten gemäß seiner Schuld zu verurteilen.

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Also hat er keinen Fehler gemacht, wurde völlig zu Unrecht verurteilt und hat alles richtig gemacht...?

Der Fehler, den der junge Mann gemacht hat, bestand darin, dass er bereit war das Training zu leiten.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

Der Fehler, den der junge Mann gemacht hat, bestand darin, dass er bereit war das Training zu leiten.

OK, wenn du meinst.

Ich sehe deine Meinung dazu als falsch und vor allem als falsches Signal, als was du das Ganze ja offensichtlich sehen willst

[User 17544]

Zitat von mithardemb

Hast du den Sinn des Strafrechts wirklich überhaupt nicht verstanden? Es geht nicht um eine Verrechnung mit dem entstandenen Unglück / Schaden. Es geht darum, den Angeklagten gemäß seiner Schuld zu verurteilen.

Und du meinst tatsächlich, dass Eltern die ihr Kind bei einem solchen Unglück verlieren, diesen, in dem Zusammenhang mehr als fragwürdigen Sinn, für wichtig halten?

Sorry, dass ich mich erdreiste eine derartige Rechtssprechung für völlig sinnfrei zu halten.

Liebe Eltern, ihr Kind ist zwar nicht nur ein bisschen Tod, aber der Angeklagte hat nur ein klitzekleines bisschen Schuld. 60 Tagessätzen a 7 Euro sind in dem Fall eine angemessene Strafe.

Du meinst also ernsthaft, dass betroffene Eltern darin einen Sinn erkennen?

Sorry, kann ich mir beim besten Willen ganz und gar nicht vorstellen...