Auswirkung von Corona auf den Tischtennissport

[Haudruff]

Zitat von Abwehrtitan

Und was genau war jetzt bitte falsch an dem was der Schalker gesagt hat?
Und warum?

Weil es, so wie er es meint (auch in seinen Posts davor erkennbar), darin gipfelt, dass alles was nicht Wirtschaft und Bildung ist, zweitrangig und deshalb verzichtbar ist. Und da bin ich absolut anderer Meinung.

Außerdem:

Schalker haben nie recht.

[JSCH]

Zitat von appelgrenfan

Stellt euch vor, ihr seid Bürgermeister oder Landrat und die 7-Tage-Inzidenz steigt auf über 100. Ihr habt einen Lockdown vor der Tür und eure Geschäfte gehen pleite. Ihr werdet von aufgebrachten Eltern übelst beschimpft, weil die Kleinen in der Schule Maske tragen müssen. Dein Gesundheitsamt ist komplett überlastet und kommt mit der Kontaktverfolgung nicht hinterher.

Dann stellst du nicht die Frage, wie viele Infektionen es beim TT bislang gegeben hat. Du tust jetzt alles, was die Kontakte reduziert, um dein Gesundheitsamt zu entlasten. Du vermeidest jegliches (auch noch so geringe) zusätzliche Infektionsrisiko in den Schulen. Zu beiden Punkten trägt eine Schließung der Turnhallen bei. Zumal du dir ausrechnen kannst, dass sich nicht alle Sportler an alle Hygieneauflagen halten. Denn der eine weiß ja ganz sicher, dass Lüften nichts bringt, der nächste weiß ganz sicher, dass die Reinigung der Tische nichts bringt und der dritte hält eh alles für erfunden.

Deshalb wird jetzt alles runtergefahren, was keine großen Nebenwirkungen hat. Ich find's auch zum Ko...en, nicht mehr spielen zu können. Aber ich verstehe, dass die Beschränkungen jetzt in Summe notwendig sind und nicht jede einzelne Maßnahme durch ein wissenschaftliches Gutachten abgesichert werden kann.

Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

[Vektor]

Zitat von rabenbart

Die Infektionszahlen sind eher unwichtig. ...
Wenn es wirklich so gefährlich ist, dass 12 Leute nicht gegeneinander Tischtennis spielen dürfen, dann wäre es absolut fahrlässig die Leute zur Arbeit zu schicken, wenn es nicht absolut notwendig ist.

Eben nicht! Wichtig ist, dass die Dynamik gebremst wird. Sonst steigen alle Zahlen ganz automatisch.
Und hier hilft es, die Kontakte zu reduzieren. Daher sind diese zu priorisieren. Wenn niemand mehr aus dem Haus ging, nur zum Tischtennis, dann wäre die Gefahr, sich dort anzustecken, quasi irrelavant.
Was ist unvermeidbar? Was hat welche Folgen, wenn es nicht stattfindet?

Und dann muss soviel gestrichen werden, dass sie Situation zumindest beherrschbar bleibt.

[Rudi Endres]

Zitat von rabenbart

Je mehr man testet, desto höher die Zahl der Infizierten.

Das stimmt zwar, aber unabhängig davon explodieren die Zahlen. Unsere Corona-Gemeinschaftsklinik (Einrichtung zweier Großkliniken; 125 Betten auf Normalstation und 24 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit) war vor zwei Wochen noch leer. Jetzt füllt sie sich.

[heisser Riese]

Zitat von rabenbart

Die Infektionszahlen sind eher unwichtig. Wichtig sind die Zahlen der Schwerkranken und der Toten. ...

Das ist definitiv falsch:
Denn eine hohe Zahl von Infizierten führt unweigerlich zu einer hohen Zahl an Schwer- und Schwerst-Kranken.
Wenn der R-Wert bei 1,4 liegt reden wir von Exponentiellem Wachstum mit einer Verdoppelungszeit von 2 Perioden. Heißt aktuell 10000 Neuinfizierte bedeutet in spätestens 2 Wochen 20000 heißt bis Ende des Jahres 10000*2^5=320000 Neuinfizierte in einer Woche, wenn an nichts dagegen unternimmt. Vor einer Woche waren 1000 intensiv-Betten belegt und 9000 frei. in 2 Wochen dann 2000 belegt und 7000 frei dann 4000:5000 und dann 8000:1000 und danach?
Selbst wenn dann nur ein kleiner Prozentsatz davon stirbt oder schwer erkrankt, ist das viel zu viel.
Da ist dann der Unterschied zur Grippe.
Die wächst nicht mit solch einem hohen R-Faktor und flaut erfahrungsgemäß auch von selber wieder ab. Trotzdem ist natürlich auch jeder Grippetote zu viel.
Ob jetzt gerade wir, als TT-Spieler die Infektionswelle befeuern und damit durch Einstellung unseres Spielens stoppen können, ist allerdings mehr als zweifelhaft. Trotzdem muss man in einer solchen Situation alles Mögliche tun.

[Abwehrtitan]

Zitat von Haudruff

Schalker haben nie recht.

Einigen wir auf selten, oder kaum?


Sein Beitrag zeigt eine gewisse Priorisierung, die ich im Übrigen ähnlich treffen würde. Vorübergehender Verzicht ist m.E. auch nochmals zu differenzieren zum absoluten und andauerndem Verzicht.

Auf Wirtschaft können wir nur verzichten wenn wir Konsequenzen in Kauf nähmen die ich 98 % des Volkes nicht zutraue. Auf TT für eine zwar undefinierte, aber absehbar begrenzte Zeit zu verzichten würde ich meinen, kann man ohne große Schäden überleben.


Kannst du in meinem Bezirk fragen wen du willst, ich war fast 40 Jahre ein Tischtennisfanatiker, ein Tischtennisirrer. Von daher verstehe ich so manchen ungestümen Jungspund der nicht nachvollziehen kann weshalb er nicht das machen darf was er für sein Leben gerne machen würde.

Es gibt aber keinen sicheren Nachweis das man gefahrlos TT spielen kann, es gibt kein Medikament mit dem man die scheiß Krankheit kurieren könnte, es gibt keinen vernünftigen Schutz außer social distancing, und jetzt reißt euch mal am Riemen, ihr dürft fast alles was früher auch ging, vor allem was zentral wichtig ist (Grundbedürfnisse sind abgesichert, also Essen, Trinken, ärztliche Versorgung, Landesverteidigung, innere Sicherheit, ihr dürft einkaufen gehen, ihr könnt sogar ins Restaurant (noch) ihr könnt soviel, nutzt es doch einfach).

Damit das alles so bleiben kann, also ohne das unsere Medizin kollabiert, meinste nicht das man da mal ein paar Monate auf TT verzichten kann. Wir werden bald, wenns scheiße läuft, noch auf ganz andere Dinge verzichten.
Arsch zukneifen, weitermachen mit dem Leben ...


Wie vom Schalker gesagt, wer zuviel power hat setze sich bitte aufs Rad bis er kotzt, oder renne durch die dt. Wälder solange sie noch intakt sind. Ich hör auf, ich merke ich rede mich langsam in Rage.


Fazit:
TT ist Nebensache, ein herrlicher Sport, aber Nebensache, wenigstens derzeit.

[Haudruff]

Was bleibt uns anderes übrig, als Maßnahmen zu akzeptieren. Den Verbänden wird über kurz oder lang nichts anderes übrig bleiben, als die Pause zu verkünden. Dazu habe ich auch vollstes Verständnis.

Leider kann man seine Aggressionen beim Radfahren oder Laufen nicht so schön loswerden wie beim TT .

[Fastest115]

Zitat von appelgrenfan

Stellt euch vor, ihr seid Bürgermeister oder Landrat und die 7-Tage-Inzidenz steigt auf über 100. Ihr habt einen Lockdown vor der Tür und eure Geschäfte gehen pleite. Ihr werdet von aufgebrachten Eltern übelst beschimpft, weil die Kleinen in der Schule Maske tragen müssen. Dein Gesundheitsamt ist komplett überlastet und kommt mit der Kontaktverfolgung nicht hinterher.

Dann stellst du nicht die Frage, wie viele Infektionen es beim TT bislang gegeben hat. Du tust jetzt alles, was die Kontakte reduziert, um dein Gesundheitsamt zu entlasten. Du vermeidest jegliches (auch noch so geringe) zusätzliche Infektionsrisiko in den Schulen. Zu beiden Punkten trägt eine Schließung der Turnhallen bei. Zumal du dir ausrechnen kannst, dass sich nicht alle Sportler an alle Hygieneauflagen halten. Denn der eine weiß ja ganz sicher, dass Lüften nichts bringt, der nächste weiß ganz sicher, dass die Reinigung der Tische nichts bringt und der dritte hält eh alles für erfunden.

Deshalb wird jetzt alles runtergefahren, was keine großen Nebenwirkungen hat. Ich find's auch zum Ko...en, nicht mehr spielen zu können. Aber ich verstehe, dass die Beschränkungen jetzt in Summe notwendig sind und nicht jede einzelne Maßnahme durch ein wissenschaftliches Gutachten abgesichert werden kann.

100% bei dir.

[Abwehrtitan]

Zitat von Haudruff

Leider kann man seine Aggressionen beim Radfahren oder Laufen nicht so schön loswerden wie beim TT .

Ich rate zu einem Besuch im Boxcenter, mehr Aggroabbau geht nicht.
Aber nur im Außenring, keine Halle, ich glaube die dürfen grad ned.

[Abwehrtitan]

Zitat von AntiHeld

Schweden hat es m.E. richtig gemacht: https://www.heise.de/tp/features/Sch...f-4938407.html

Ach so,

Schweden meldet Rekordwert an Neuinfektionen In Schweden melden die Gesundheitsbehörden 1870 neue Corona-Fälle. Das ist die höchste Zahl seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Spitzenwert lag bei 1698 neuen Positiv-Tests binnen 24 Stunden und datiert von Ende Juni. Nach Auskunft der Behörden dürften die Höchstwerte im Frühling allerdings viel höher gewesen sein, weil sie mangels ausreichender Tests nicht erfasst wurden.
Schweden fährt einen international stark beachteten Sonderweg in der Corona-Krise mit deutlich geringeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Totenzahl im Verhältnis zur Bevölkerungsstärke ist viel höher als in den skandinavischen Nachbarländern, aber niedriger als in großen europäischen Ländern wie Spanien und Großbritannien.

Quelle: BILD


Wie begrenzt muss man sein wenn man Schweden mit einer Bevölkerungsdichte von 24 EW / m² vergleicht mit u.a Deutschland mit 233 EW / m².