Tischtennis im TV (TT Übertragungen im Fernsehen oder Internet-TV / Streaming)

[The albatross]

Zitat von Becker

Unser Spiel ist unattraktiv. Unser Spiel ist langweilig. Unser Spiel ist z.T. unanschaubar und sonst gar nichts.

Es gibt Gegenbeispiele für gute Einschaltquoten, daher kann es nicht nur am Sport selbst liegen.
Die Begeisterung in China dürfte bekannt sein. Selbst Kolumbien (45 Mio. Einwohner) hatte im letzten Jahr 5 Mio. Zuschauer bei einer TT-Liveübertragung der eigenen Mannschaft.

[Liquid Sky]

Es ist schade, dass die Tischtennisübertragungen bei Eurosport nicht immer optimal laufen. Oft ziehen sich vorher laufende live Übertragungen in die Länge und irgenwie hat Eurosport auch immer das Glück, gerade die interessantesten Partien nicht zu übertragen (z.B. Ovtcharov - Blaszcyk). Aber das will ich ihnen gar nicht vorwerfen. Auch für die Produktion kann Eurosport nichts, da die Bilder von einer anderen Firma produziert werden.

Eurosport muss sich nach den Einschaltquoten richten, um sich finanzieren zu können (wahrscheinlich wollen sie sogar Gewinn machen). Daher muss man ihnen anscheinend dankbar sein, dass sie überhaupt was übertragen.

Was mich aber interessieren würde ist, wie diese Einschaltquoten zustande kommen. Soweit ich weiß, hat ein bestimmter Prozentsatz der Bürger ein Kästchen, dass das Fernsehverhalten aufzeichnet. Ich frage mich wie wahrscheinlich es ist, dass Tischtennisbegeisterte (~0,5% der Deutschen spielen im Verein) an der Erhebung der Einschaltquoten teilhaben?


Außerdem ist die Präsentation/ Organisation durch die ETTU eine einfache Katastrophe. Das fängt bei der Wahl des Ortes an und geht dann z.B. beim Halbfinale weiter. Das EM Halbfinale findet an einem Tisch am Rand einer riesigen Halle statt. Im Hintergrund laufen irgendwelche Spiele an dutzenden von Tischen. Der Fokus ist also überhaupt nicht auf das Halbfinale gerichtet.

Ich frage mich welche Wirkung es auf potentielle Zuschauer hat, wenn selbst die Organisatoren einer EM das Halbfinale und Finale nicht für wichtig genug halten um die übrigen Tische abzubauen, um diesen Spielen einen angemessenen Rahmen zu bieten?

Wo ist denn da der oft zitierte "Eventcharakter"? Sowas würde es in vielen anderen Sportarten nicht geben.

Dass das auch anders geht, zeigt die WM 2003 in Paris.

[profispieler]

das hat man eben davon wenn man die em an solche orte vergibt.da stimmt rein gar nix.halle viel zu groß,auch aber nicht nur dadurch natürlich eine schlechte stimmung,und wie bereits gesagt die amateurhafte präsentation wie zb tische nicht abbauen,im hintergrund spielen usw.rene adler hat dies ja auch oft genug völlig zu recht bemängelt,mit dem miesen austragungsort.

der gipfel ist,daß man die wm dann auch noch zagreb vergibt.da muß man sich schon fragen nach welchen kriterien der weltverband diese orte bestimmt?mich würden da mafiose machenschaften nicht wundern,denn so ahnunglos kann keiner sein.

zurück zu eurosport:daß sie bisher noch nichtmal die sendezeiten eingehalten haben,empfinde ich schlicht als eine bodenlose frechheit.zu den einschaltquoten:natürlich kannst keinen toten indianer aufwecken,will heißen wirst eine nicht sehr mediale sportart niemals in deutschland zumindest nicht massentauglich machen.das wäre wohl auch zu viel verlangt.

nicht zu viel verlangt sollte aber sein,die einhaltung der sendezeiten und eine etwas bessere präsentation.zb.nicht gleich nach dem spiel sofort abprupt aufhören und ahoi bis zum nächsten mal.freund der sonne

[René Adler]

Zitat von Liquid Sky

Was mich aber interessieren würde ist, wie diese Einschaltquoten zustande kommen. Soweit ich weiß, hat ein bestimmter Prozentsatz der Bürger ein Kästchen, dass das Fernsehverhalten aufzeichnet. Ich frage mich wie wahrscheinlich es ist, dass Tischtennisbegeisterte (~0,5% der Deutschen spielen im Verein) an der Erhebung der Einschaltquoten teilhaben?

Deine Vermutung in Sachen Quotenermittlung ist korrekt, die Methode gilt wissenschaftlich als valide, also adäquat, um realistische Ergebnisse festzustellen. Da es sich bei Eurosport nicht um einen deutschen, sondern um einen paneuropäischen Sender handelt, greift die deutsche Methode nicht. Insgesamt lässt sich sagen, dass sie Quoten in Deutschland wegen der großen Einwohnerzahl für Eurosport sehr wichtig, aber nicht alles entscheidend sind. Die EM 2005 in Aarhus war ein Erfolg, weil fast 50% mehr Menschen zuschauten als zwei Jahre zuvor in Courmayeur, obwohl es in Deutschland wegen des schlechten Abschneidens der Deutschen fast 20% weniger Zuschauer waren.

[Mr. President]

Hallo Rene,

bleiben wir mal beim Thema. Wie wichtig sind denn die spezifischen Werbeclips zu den entsprechenden Übertragungen? Denke das Thema Werbeeinnahmen wäre auch ein Grund für Eurosport, eine Sportart zu übertragen. Müssen da nicht die Einschaltquoten zuücktreten?
Leider hab ich bei der EM von keiner den großen "TT-Firmen" einen Spot gesehen! Und Liebherr allein macht wohl den "Kassenwart" von Eurosport auch nicht glücklich.

Gruß Günter

[Rudi Endres]

Zitat von Mr. President

Hallo Rene,

bleiben wir mal beim Thema. Wie wichtig sind denn die spezifischen Werbeclips zu den entsprechenden Übertragungen? Denke das Thema Werbeeinnahmen wäre auch ein Grund für Eurosport, eine Sportart zu übertragen. Müssen da nicht die Einschaltquoten zuücktreten?
Leider hab ich bei der EM von keiner den großen "TT-Firmen" einen Spot gesehen! Und Liebherr allein macht wohl den "Kassenwart" von Eurosport auch nicht glücklich.

Gruß Günter

Was kostet die Sekunde? Wie hoch ist der Anteil der aktiven Spieler am Fernseher? Vermutlich rechnen sich Werbeclips nicht.

[Becker]

Zitat von The albatross

Es gibt Gegenbeispiele für gute Einschaltquoten, daher kann es nicht nur am Sport selbst liegen.
Die Begeisterung in China dürfte bekannt sein. Selbst Kolumbien (45 Mio. Einwohner) hatte im letzten Jahr 5 Mio. Zuschauer bei einer TT-Liveübertragung der eigenen Mannschaft.

Sicher schwanken die Einschaltquoten. Doch insgesamt gesehen geht es Jahr für Jahr kontinuirlich Berg ab.

Es dürfte auch bekannt sein, dass in China die Sportart Tischtennis schon lange nicht mehr an erster Stelle steht und seit langem nicht mehr so attraktiv ist. Mittlerweile ist Tischtennis von den Sportarten Fußball, Handball, Basketball und was weiß ich, was sonst noch, überholt worden.

Ein Beispiel, das zeigt, dass es an der Sportart selbst liegen muss. Andere Nebenfaktoren, wie eine unprofessionelle Präsentation, sind weniger von Bedeutung. Diese sind nur das Resultat der mangelnden Attraktivität.

[Trillian]

Es muß nicht an dem Sport selbst liegen, es kann auch an der Konkurrenz liegen, die wichtiger wird (u.a. wegen Peking 2008 wird in China der Sport breitbandig gefördert). In Ortschaften, in denen es nur wenige Konkurrenzsportarten gibt, ist es auch viel einfacher, Jugendliche für TT zu begeistern.

[Liquid Sky]

Zitat von Mr. President

Denke das Thema Werbeeinnahmen wäre auch ein Grund für Eurosport, eine Sportart zu übertragen. Müssen da nicht die Einschaltquoten zuücktreten?

Ich bin mir sicher, dass die Einschaltquoten hauptsächlich ein "Verkaufsargument" für Werbezeiten sind.

Zitat von René Adler

Deine Vermutung in Sachen Quotenermittlung ist korrekt, die Methode gilt wissenschaftlich als valide, also adäquat, um realistische Ergebnisse festzustellen...

Davon gehe ich eigentlich aus. Ich bin mir sicher, dass sie versuchen einen möglichst genauen Bevölkerungsquerschnitt hinzubekommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass etwas so seltenes wie eine Tischtennisbegeisterung dabei nicht berücksichtigt wird. Daher träume ich tagsüber davon, dass viele Tischtennis schauen, sie nur keine Box auf dem Fernseher haben und somit nicht für die Quote berücksichtigt werden.

Zitat von René Adler

Da es sich bei Eurosport nicht um einen deutschen, sondern um einen paneuropäischen Sender handelt, greift die deutsche Methode nicht.

Ist die Quotenermittlung außerhalb Deutschlands anders?

[Rudi Endres]

Zitat von Trillian

Es muß nicht an dem Sport selbst liegen, es kann auch an der Konkurrenz liegen, die wichtiger wird (u.a. wegen Peking 2008 wird in China der Sport breitbandig gefördert). In Ortschaften, in denen es nur wenige Konkurrenzsportarten gibt, ist es auch viel einfacher, Jugendliche für TT zu begeistern.

Die ARD gab als Untergrenze für rentabele Sportübertragungen 10% an (bezogen auf was?). TT erreichte bei der WM 8%. Warum? Im Spitzentischtennis werden schnelle Punktgewinne nicht als Leistung, sondern als leichte Fehler des Gegners wahrgenommen.
Sensationssiege können einer unattraktiven Fernsehsportart höchstens vorübergehend eine bessere Quote bescheren.
Wenn ich Henry James richtig verstanden habe, hat man in China die gleichen Probleme, wie bei uns, wenn auch von einem höheren Quotenniveau ausgehend.