ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)

[markx]

Zitat von Greenheart

Gab es das schon einmal, dass Deutschland bei einer WM keine Medaille gewonnen hat? Damen nicht und Herren auch nicht? Also Team meine ich.

Ja klar. In diesem Jahrtausend:
2016: Herren 13. (Boll/Ovtcharov ausgefallen), Damen 5.
2008: Herren 7. (ohne Boll), Damen 9.
2001: Herren 7., Damen 9.
2000: beide 5.

[SpinDevil]

Die deutschen Teams sind wesentlich öfter medaillenlos geblieben als dass sie Medaillen gewonnen haben, wenn man die gesamte WM Geschichte betrachtet. Insofern verwundert mich etwas die Aussagen der deutschen Herren, dass man vom Widerstand der Taiwanesen überrascht war. Ich glaube man ging unterbewusst davon aus, ins Finale zu kommen.

Aber Niederlagen helfen da ja ungemein weiter in der Selbstwahrnehmung...

[onkelz.K]

Wer kann auch davon ausgehen, dass ein Ü40 noch so abliefern kann, wenn es darauf ankommt.
Während in Deutschland, nach Meinung weniger, Ü40 doch schon totgesagte sind....

[SpinDevil]

Naja, aber gerade die Deutschen sollten wissen, was die alten Knaben noch drauf haben...siehe Boll, siehe Steger....

[maninblack]

https://www.sport1.de/news/tischtenn...hance-verpasst

Verbandsboss wird deutlich
Nach der enttäuschenden Mannschafts-WM des Deutschen Tischtennis-Bundes äußert Verbandschef Andreas Hain scharfe Kritik.

Nach der enttäuschenden Mannschafts-WM in Busan herrschen beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) immer mehr Unzufriedenheit und Ärger.

Verbandschef Andreas Hain kritisierte nach der ersten WM ohne Team-Medaillen seit 2016 in ungewohnter Schärfe die Aufstellung der DTTB-Frauen und kündigte Gespräche mit sportlicher Leitung und Trainerstab an. Der 57-Jährige monierte am 2:3 im Viertelfinale gegen Frankreich besonders den Verzicht auf die erst 17 Jahre alte Ausnahmespielerin Annett Kaufmann.


„Ich hätte diese WM im Olympia-Jahr viel mehr genutzt, um Annett Kaufmann weiter aufzubauen. Da fehlte mir der Mut, vielleicht auch mal etwas anderes zu machen“, klagte Hain, langjähriger Manager des deutschen Frauen-Serienmeisters TTC Berlin Eastside, im Deutschlandfunk: „Das Ärgerliche ist nicht die Niederlage, sondern die verpasste Chance, schon die nächsten Schritte in der Entwicklung der Mannschaft zu machen.“



Tischtennis-WM: Deutsches Team am Pranger

In Abwesenheit ihrer verletzten Top-10-Spielerin Ying Han hatte Bundestrainerin Tamara Boros gegen Frankreich im Spiel um eine Medaille einem erfahreneren Trio vertraut.

Kaufmann dagegen, schon 2022 beim Gewinn von WM-Bronze sowie den EM-Erfolgen 2021 und 2023 im DTTB-Team, saß trotz einer 3:0-Vorrundenbilanz ab dem Achtelfinale nur noch auf der Bank.


Entsprechend will Hain nicht nur, „weil die Medaille sicher war“ und „du mit unserer Mannschaft nicht gegen Frankreich verlieren darfst“, mit den Verantwortungsträgern die WM aufarbeiten.

Seine Kritikpunkte hat Hain nach eigener Aussage bei DTTB-Sportdirektor Richard Prause "schon hinterlegt, und den Trainern werde ich das auch noch erklären".

Auch Ovtcharov enttäuscht

Der DTTB-Präsident hatte bereits zuvor mit Enttäuschung auf das Viertelfinal-Aus der als Vizeweltmeister angetretenen DTTB-Männer um Routinier Dimitrij Ovtcharov reagiert.

Die Olympia-Zweiten, sagte Hain dem SID, sehe er künftig auch in Europa nicht mehr an der Spitze.

[Power-Seven]

Das sind ungewohnt deutliche Worte.

Bei der Damen-Aufstellung ist Interpretations-Spielraum. Wenn Annett Kaufmann "trotz 3-0 Vorrundenbilanz" nur auf der Bank saß, hätte Hain sie dann gerne statt Sabine Winter (ebenfalls 3-0) oder Shan (3-1) gesehen? Vom Grundsatz stimmen sicher viele zu, dass man dem jungen Talent den Vorzug vor einer arrivierten Spielerin hätte geben können.

Die Zukunft der deutschen Herren ist vielleicht auch ganz gut beschrieben.

Spannend...

[Wohlfühlbacher]

Dem deutschen Tischtennis kann es nur gut tun, wenn sie im DTTB mal aus ihrer Wohlfühloase gerissen werden. Noch besser, wenn dies intern geschieht.

[Horasio]

Mit Mannschaftserfolgen kennt sich Kollege Hain offensichtlich nicht aus, dazu braucht es nämlich Team-Player.

Völlig deplatziertes Verhalten in der Öffentlichkeit in dieser Position.

Auch wenn ich selber Kaufmann hätte spielen lassen.

[Wolf11]

Zitat von Horasio

Mit Mannschaftserfolgen kennt sich Kollege Hain offensichtlich nicht aus, dazu braucht es nämlich Team-Player.

Völlig deplatziertes Verhalten in der Öffentlichkeit in dieser Position.

Sehe ich ebenfalls so....

Ja, scharfe Worte von Herrn Hain..Mächtig "mutig"

Dann will ich da mal paar "scharfe Worte" dem Herrn Hain entgegnen

Lasst es mich mal so ausdrücken : Das kommt davon, wenn man jemand wie Herrn Hain zum DTTB-Präsidenten macht.

Völlig deplatziert, sich in der Öffentlichkeit so auszulassen und öffentlich am Stuhl einer verdienten Trainerin zu sägen.

Aber so etwas sind wir ja von Herrn Hain ja gewohnt.,

Zuletzt war es ja unter anderem beim Champions-League-Finale zwischen Eastside und Tarnobrzeg, als er sich wie ein Elefant im Porzellanladen benahm und sich wütend öffentlich darüber äußerte, wie sich Shan Xiaona die Frechheit erlauben konnte, ein Spiel gegen Han Ying zu verlieren. Nach dem Motto: Wer ist schon Han Ying, wenn unsere Angriffs-Asse von Eastside an der Platte stehen. Das war nur eine von mehreren undisqualifizierten Äußerungen, die er sich damals leistete und die ihm auch hier im Forum von vielen Forenteilnehmern harsche Kritik einbrachte.

In diese Richtung geht nun auch seine Äußerung vom Abschneiden der Damen bei dieser WM. Wenn ich schon so etwas lese, dass "man mit unserer Mannschaft gegen Frankreich nicht verlieren darf", dann ist das überheblich und unangemessen.

Natürlich war das deutsche Team leichter Favorit, aber die Französinnen spielen mit unseren Damen auf Augenhöhe und da war natürlich auch ein Sieg der Französinnen jederzeit drin.

Man kann darüber geteilter Meinung sein, ob man nun mit Annett Kaufmann anstelle Sabine Winter hätte antreten können. Es gibt Argumente in beide Richtungen. Ich selbst hätte vielleicht auch Kaufmann aufgestellt, aber es gab ganz genauso plausible Gründe, Sabine Winter aufzustellen. Nebenbei bemerkt hat auch Annett Kaufmann in den vergangenen Monaten Niederlagen gegen Französinnen hinnehmen müssen, u.a. auch gegen Spielerinnen, die es nicht einmal ins französische WM-Team geschafft haben wie etwa bspw. gegen Stephanie Laoueilette. Wir alle wissen nicht, ob es mit Annett besser gelaufen wäre. Das ist wilde Spekulation. Aber sich dann hinzustellen, und ÖFFENTLICH Tamara Boros an den Pranger zu stellen, ist genauso indiskutabel wie seine Bemerkung, dass er das bei "DTTB-Sportdirektor Prause schon hinterlegt" hätte.

Was will er der Öffentlichkeit damit sagen ? Öffentlichen Druck aufbauen, dass Prause nun Boros in die Wüste schickt ? Ich hoffe, dass ihm Prause da argumentativ entgegentritt, bin mir da aber leider nicht so ganz sicher.

Das Abschneiden der Damen war zwar jetzt kein "Ausreisser" nach oben, aber es war ok und es war nach meiner Meinung, im Gegensatz zu dem Abschneiden der Herren, auch nicht enttäuschend. Vor 4 Jahren holte man mit Han Ying, der einzigen deutschen Top-Ten-Spielerin Bronze, dieses Mal war es dann eben ohne die beste deutsche Spielerin der 5.Platz. Das Abschneiden der Herren, die anstelle Silber mit einer damals unerfahrenen Mannschaft nun mit einer deutlich stärkeren Mannschaft ebenfalls nur 5. wurden, ist da deutlich mehr zu hinterfragen.

Ich bin generell auch immer dafür, dass man Dinge immer auch kritisch betrachten sollte und auch einmal die Wohlfühl-Oase verlässt. Aber das sollte dann auch in einer entsprechenden Form getätigt werden.

Hier aber eine Trainerin wie Tamara Boros öffentlich an den Pranger zu stellen für eine Entscheidung, über die man bei Abwägung aller Gegebenheiten durchaus geteilter Meinung sein kann, ist nach meiner Meinung stillos und eines Präsidenten eines solchen Sportverbandes unwürdig

Meine Meinung

[SpinDevil]

Reizpunkte setzen ist nicht verkehrt. Aber auf der anderen Seite gibt es das Potentialsystem für die Förderung. Eine Tamara Boros muss auch liefern und hat sich halt für die vermeintlich "sichere" Seite entschieden. Kann man diskutieren, na klar, aber muss man so auf die Kacke hauen? Sieht doch sehr nach Profilierungssucht aus zumal der Kamerad selbst auch nicht unumstritten ist. Oder will man vielleicht ablenken?