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WM, EM, World Cup, WTT und ITTF Events, usw. Welt- und Europameisterschaften, World Cup, Olympia, World Table Tennis (WTT), ITTF World Tour und sonstige Großturniere. Hier geht es um die Top-Events unserer Sportart. |
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#2561
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Teilweise ist mir die Diskussion hier zu kritisch bzw. von einer übertriebenen Anspruchshaltung geprägt. Ich mache das mal an der Herren-Mannschaft fest, weil ich mich hier besser auskenne und die Entwicklung noch deutlicher wird.
Einige User hier merken an, dass das deutsche Team in naher Zukunft nicht mehr an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen kann und die nachkommende Spielergeneration (gemessen an internationalen Spitzenmaßstäben) eher mittelmäßig ist. Das ist vermutlich richtig wenn keiner aus den Jahrgängen bis 2004-2012 einen riesigen Sprung macht. Aber es verkennt die Tatsache, dass wir eine (an Erfolgen gemessen) sehr verwöhnte Generation sind und es für alle Länder außer China quasi unmöglich ist, durchgehend dieses Niveau zu halten. Nur Mal zum Vergleich: Von 2004 bis 2024 hat Deutschland im Team 6x WM-Silber geholt und 1x WM-Bronze (2006, knappe Halbfinal-Niederlage gegen China). 2008 und 2016 waren die einzigen Ausreißer. Damit liegen wir in diesem Zeitraum weit vor anderen Tischtennisnationen:
Dazu kommen noch 2x Silber (2008, 2020) und 2x Bronze (2012, 2016) bei Olympia, erneut vor Japan und Südkorea (je 1x Silber und 1x Bronze). Von anderen klassischen oder modernen Tischtennisnationen (Taiwan, Hong Kong, Ungarn, Österreich, England, Rumänien, evtl. Indien und Portugal) will ich gar nicht anfangen. Klar ist: Ein großer und ressourcenreicher Verband wie der DTTB sollte schon dauerhaft in den Top5 in Europa sein und regelmäßig um Medaillen bei Weltturnieren spielen können. Und natürlich darf und sollte man Defizite in der Nachwuchsförderung ansprechen. Aber andere Tischtennisnationen schlafen nicht und wir können nicht erwarten, dass jede Generation der DTTB-Herren Europa dominiert und weltweit die klare Nummer 2 ist. Nur als Vergleich: Auch andere sehr starke Länder hatten schwächere Perioden und Generationen. Japan hat, abgesehen von einem Außreiser (WM-Bronze 2000) zwischen den späten 1970ern und 2008 quasi nichts geholt. Schweden war nach Waldner und Persson in den frühen 2000ern auch für ca. 15 Jahre sehr schwach. Singapur und Hong Kong (und ja, auch Deutschland) bauen aktuell ab. Frankreich hatte nach ihren drei/vier Musktieren in den 1990ern bis vor kurzem auf Weltebene auch wenig zu melden. Gerade für solche Erfolge, wie Deutschland sie in den letzten 20 Jahren hatte (oder Schweden davor bzw. evtl. Frankreich jetzt) brauchst du eben 2-3 absolute Topspieler. Und die wachsen, auch bei guter Nachwuchsförderung und sauberem Generationenwechsel, in keinem Land alle paar Jahre aus dem Boden.
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"Reality continues ruining my life!" (Calvin) |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Sehr guter Beitrag, Tansincos - da bin ich zu 100% bei dir
Wir müssen uns eben in Deutschland daran gewöhnen, in Zukunft kleinere Brötchen zu backen. Von der nachfolgenden Generation, vor allem im Herrenbereich, brauchen wir aktuell nicht zu viel erwarten. Bei den Damen sind wir mit Winter, Mittelham, Kaufmann, Neumann, denke ich, für die nähere Zukunft gut gewappnet. Aber bei den Herren mache ich mir so meine Sorgen. Ich denke Boll beendet seine internationale Karriere spätestens 2025. Dima vielleicht noch 4-5 Jahre, Franz noch 7 wenn es gut läuft...und dann? Was kommt nach Dang Qiu? Fanbo Meng? Kay Stumper? Danzer? Bertelsmeier? Schwierig da ne Prognose zu wagen...
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TibharEvoMXPStigaClipperWoodAndroHexerGrip- Verbandspokalsieger OS 2011+2012- Landesligaaufsteiger 08/09 - Landesligasiegerbesieger 2010 |
#2563
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Zitat:
Hain kann durchaus ein Disruptor dieser feudalen, selbstgerechten Strukturen im DTTB werden. Weg von den "Chinesen Europas" hinzu einer realiistischen Selbsteinschätzung. Drücken wir ihm in diesem Sinne die Daumen.
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Make Table Tennis Great Again!!! |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Ich denke die goldene Ära der 00er und 2010er Jahre ist einfach langsam am Ende.
Das liegt teilweise daran dass die goldene Generation in the Jahre kommt und wenig nachkommt, aber auch daran dass von Mitte der 00er bis Ende der 2010er das internationale Niveau hinter China und Japan teilweise recht schwach war und hier inzwischen deutlich aufgeholt wird, sprich damals war einfach zwischen China und dem Rest viel mehr Platz wo es sich Deutschland bequem machen konnte (was natürlich nicht bedeutet dass die damaligen Medaillen nicht hart erarbeitet gewesen wären). Wenn man sich heute im Vergleich mit mitte der 2010er anschaut ist Japan bei den männern vermutlich etwas schwächer, aber bei den Frauen deutlich stärker. Südkorea ist auch bei beiden Geschlechtern nach einer etwas schwächeren Phase wieder auf dem Vormarsch und Frankreich ist inzwischen bei den männern eher stärker einzuordnen. Medaillen würde ich die nächsten Jahre nicht ausschließen, aber es wird eher die Ausnahme wo alles richtig lief als die Pflicht sein. |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Zitat:
Generell finde ich auch, dass es dem DTTB gut tun würde, wenn ein *Disruptor die feudalen und selbstgerechten Strukturen im DTTB aufbrechen würde* wie Du Dich ausdrückst, aber Andreas Hain ist hier nach meiner Meinung der vollkommen ungeeignete Mann dafür. Er hat nach meiner Meinung weder den großen Blick für das Ganze, noch die dafür nötige Kompetenz dafür. Es reicht nicht aus, sich wie ein Elefant im Porzellanladen zu bewegen und leitende Angestellte an einen öffentlichen Pranger zu stellen. Mit diesem Führungsstil wird es eher noch weiter bergab gehen. Auch braucht es dazu einen kritischen, aber sehr reflektierten Experten und keinen selbstverliebten und realitätsfernen Funktionär, als der sich Herr Hain nach meiner Meinung bisher gezeigt hat. Kurz an dieser Stelle auch noch ein kleiner Situationsbericht aus der chinesischen TT-Szene nach dieser Weltmeisterschaft. Wie ich bereits in der Vorwoche prognostiziert hatte, mehren sich in China die Stimmen, die sehr laut Kritik an der Teamführung von Li Sun als Gesamtleiter und Ma Lin als Chef des Damenteams äußern, bezüglich des nun schon Monate anhaltenden Konflikts, weswegen das chinesische Damen-Team auch nicht mit ihrer derzeit stärksten Aufstellung mit Wang ManYu angetreten war, was nicht zuletzt dazu führte, dass es im WM-Finale gegen Japan extrem knapp wurde. Wie nun aus internen Kreisen zu hören ist, ist nun das Szenario sehr wahrscheinlich, dass Li Sun nach den olympischen Spielen, aber doch spätestens zum Ende dieses Jahres seinen Rücktritt erklären wird. Über seinen evtl. Nachfolger herrscht noch Uneinigkeit, doch sind hierfür die Chancen seines eigentlich angedachten Nachfolgers Ma Lin nun deutlich gesunken, da ihm die fehlende Durchschlagskraft, Wang ManYu anstelle Wang YiDi für das Team *durchzudrücken* nun sehr nachteilig ausgelegt wird. Gerade auch in der Öffentlichkeit wird das als Schwäche ausgelegt und er steht in der Kritik. Für Ma Lin allerdings spricht wiederum, dass er eine Art "Protege" des Verbandpräsidenten Liu GuoLiang ist, von dem er immer stark gefördert wurde und was ihm auch den vermeintlichen Vorzug vor Herren-Cheftrainer Wang Hao gab. Durch die ganze Situation ist nun noch ein weiterer Name ins Gespräch gekommen, nämlich der des momentanen Mixed-Cheftrainers Xiao Zhan, der maßgeblich am Aufstieg von Wang ManYU bis zur Einzel-Weltmeisterin beteiligt war und dem derzeit eine hervorragende Arbeit als Cheftrainer des Mixed-Teams bescheinigt wird, wo er unter anderem auch maßgeblichen Anteil am Aufstieg des derzeit weltführenden Mixed-Teams Kuai Man / Lin ShiDong hatte. In die Szene ist nach dieser WM Bewegung gekommen. Geändert von Wolf11 (28.02.2024 um 13:13 Uhr) |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Machtkämpfe innerhalb der KPCh sind nichts Neues und diese wirken sich selbstverständlich auch auf den Tischtennissport in China aus. Siehe z.B. den Streik von Ma Long, Fang Zhendong und Xu Xin bei den China Open 2017 gegen die Abberufung Liu Guoliangs, was ja eine Folge des Machtkampfes des damaligen CTTA-Präsidenten Cai Zhenhua gegen den damaligen Sportverwaltungsdirektor Gou Zhongwen - der auch Vorsitzender des Chinesischen Olympischen Komitees - war.
Liu Guoliang ist ja jetzt selbst CTTA-Präsident und wird auch seine Schützlinge entsprechend protegieren. Sportliche Erfolge oder Faktoren werden für die Berufung unabdingbar, aber nicht alleine ausschlaggebend sein. |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Zitat:
Bei Deinen "Verliererinnen" sehe ich es aber in 2 Fällen gänzlich anders. 1.) Chen Meng - Sie war für mich im Gegensatz zu Deiner Einschätzung sogar eine der großen Gewinnerinnen. Bis zum Finale war sie unbesiegt, danach verlor sie ihr einziges Spiel gegen Hina Hayata. Ein Spiel, das auf des Messers Schneide stand (Gesamtpunktzahl 42:40) und das man gegen die weltbeste nicht-chinesische Spielerin der Welt nach zuvor 7 Siegen in 7 Spielen gegen sie auch einmal verlieren darf. Danach aber stand Chen Meng unter einem Druck, den ich fast (im sportlichen Sinne) als unmenschlich bezeichnen würde, als sie im alles entscheidenden Spiel gegen Miwa Harimoto stand, eine Spielerin, die vor dem Finale auch noch ungeschlagen war und die durch ihr Alter, 15 Jahre, den psychologischen Druck, unter dem Chen Meng in diesem Moment stand, noch exorbitant erhöhte. Chen Meng aber hielt diesem Druck stand, wandelte einen Rückstand in einen 3:1-Sieg um und sorgte dafür, dass China's Damen den alles entscheidenden 3.Punkt zum WM-Titel holten. Dieser Sieg ist, unter sport-psychologischen Aspekten betrachtet, für mich einer der größten Siege in Chen Mengs Karriere. 2. Liu Jia - Liu Jia kam praktisch aus dem Nichts. Sie war schon lange zurückgetreten, spielte nur noch "Just for Fun" und war eigentlich schon bei den letzten olympischen Spielen in Tokio nur noch "zum Spaß" dabei. Nun begann sie nochmals zu trainieren und kehrte zurück, weil sie noch einmal von Olympia träumte. Bei der WM kehrte sie nun auf die große Bühne zurück. Erwarten durfte man nichts. Aber sie schaffte es bei dieser WM, mit Jieni Shao eine der absoluten Spitzenspielerinnen Europa's zu schlagen, die anschließend sogar Polcanova geschlagen hat. Ihre späteren Niederlagen gegen Paranang und Sawettabut waren zu erwarten und keine Enttäuschungen. Insofern ist Jia für mich auch keine Enttäuschung, sie hat sich geschlagen, wie es zu erwarten war mit einem unerwarteten Erfolg gegen Shao Geändert von Wolf11 (28.02.2024 um 14:35 Uhr) |
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
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AW: ITTF Weltmeisterschaften 2024 (16.02. - 25.02.2024, Busan, KOR)
Dennis Heinemann hat die WM im aktuellen Plattenupdate thematisiert.
Nochmal einige interessante Bilder und Interviews mit Nina Mittelham und Patrick Franziska.
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ANDRO Rasanter R45 2,0 - ANDRO Wanokiwami Midori DEF - ANDRO Chaos OX |
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Busan, South Korea, südkorea, Weltmeisterschaften, WM, WM 2024, World Championships, WTTC |
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