Rund ums Kleben (Themensammlung): Nützliches, Wissenswertes usw.

[Haureinis Tango]

Zitat von Power-Seven

manchmal ist es auch die Kombination aus Kleber und Belag oder ein völlig anderer Faktor.

Unbekannte Faktoren sind ein wichtiger Punkt. Denkbar schlecht ist hier bereits die Ausgangslage, Beläge von einem Unbekannten im Netz gekauft, genaue Vorgeschichte unbekannt, welche/r Kleber exakt, Tunings, Versiegelungen/Lasuren, Einhaltung der Trockenzeiten, usw.. Wenn es dumm läuft bekommt man eine schmierige Pampe. Wenn es gut läuft ist die schmierige Pampe zufällig der ultimative Haftkleber für beliebig wiederholbare Montagen.

Hm, vielleicht sollte ich mal mit Orangenöl und einem alten Belag experimentieren, löst Latexkleber schön an - vielleicht die ideale Pappigkeit ...

[Börnie]

Wir werden es nie erfahren...
Hab jetzt eh erst zwei Fläschchen Kleber bekommen. Da hol ich mir jetzt nicht auch noch was anderes ins Haus.

[Börnie]

Ich habe in den letzten Monaten (aufgrund Corona-Lagerkoller) einige Hölzer gekauft und mit verschiedenen Belägen immer wieder kombiniert.
Zwischenzeitlich war mir auch mein Copydex ausgegangen, weshalb ich mit den Klebern von Soulspin oder Gewo geklebt habe. Irgendwann waren bei mehreren Belägen so viele Klebeschichten drauf, dass ich diese entfernen musste. Dabei habe ich leider ein paar Schwämme geschrottet.
Insbesondere wenn die Beläge schon zugeschnitten sind, stelle ich mich beim Kleben oft zu blöd an und bringe den Belag nicht gerade auf das Holz oder "walze" zu sehr aus, dass der Belag oben zu weit über steht.
Ich habe deswegen begonnen, die allererste Schicht Kleber auf dem Belag wieder mit Copydex zu machen, da dieser (nach meiner Erfahrung) am besten wieder vom Schwamm abgeht. Die zweite Schicht auf dem Belag und die Schicht auf dem Holz mache ich dann mit "normalen" VOC-free-Kleber, weil diese (m. M. n.) eine bessere Haftwirkung haben.
Wenn ich dann wieder schief klebe o. ä. kann ich sofort - auch ohne längeres Aushärten - beide (oder mehrere) Schichten vom Schwamm auf einmal und ohne Probleme abziehen.

[Börnie]

Ich hätte mal ne Frage.
Manche Rollen bei der Montage den Belag ziemlich stark aus, was man z. B. daran merkt, dass er nach dem Abziehen kleiner ist als das Schlägerblatt.
Hat der Belag dann auch merklich andere Spieleigenschaften, wenn man ihn so (quasi unter Spannung) montiert?

[Flipo]

@Börnie

Natürlich können sich dadurch auch die Spieleigenschaften ändern... wie stark sie sich ändern, kommt aber immer auch auf den Belag und Kleber an... einige Beläge entfalten ihre ganze Power erst richtig wenn sie mit etwas "Spannung" geklebt werden, andere mögen es wiederum nicht so gerne... Man sollte es aber nicht übertreiben und mit dem Zuschnitt lieber etwas warten

[Zigeuner]

Klar verändert das die Spieleigenschaften, darum wird es ja gemacht (wenn man mal von denjenigen absieht, die zu blöd zum Aufkleben sind und der Belag unabsichtlich gestreckt wird).

Bei FKE-Belägen neu aus der Verpackung würde ich mir das zweimal überlegen. Geht erstmal stark an die Haltbarkeit und ist dann auch schnell "too much". Hab ich aber schon gesehen, zB früher nassgeklebt, kein Bock zu boostern, darum einfach mit viel Spannung montiert. Geringere Haltbarkeit wird dann eben in Kauf genommen.

Was durchaus zu empfehlen ist ist ältere Beläge mit etwas mehr Spannung aufzurollen, um der Alterung entgegenzuwirken und noch das Letzte rauszuholen bevor sie dann im Müll landen. Zb nach 6-8 Wochen neu aufkleben mit max 3-4mm mehr Länge, dann nochmal nach 3-4 Wochen dasselbe und dann sollte man das Meiste aus den Dingern rausgeholt haben.

[-crea-]

Belag strecken war beim Frischkleben normal, da sich die Beläge sowieso durch den Frischkleber ausgedehnt haben. Das waren Belags-klassiker, welche erst durch das kleben, die erhöhte Spannung ihr Potential voll zur Geltung gebracht haben. Die meisten modernen FKE Beläge dagegen sind schon in der ein- oder anderen Weise vorgespannt, also deutlich näher an den technischen Grenzen von Gummimischungen. Wenn man diese Beläge noch zusätzlich streckt, reißen sie relativ leicht. Das Potential aus modernen FKE Belägen durch weiteren Streß, also tunen oder strecken, noch mehr herauszuholen ist nicht so groß, da die Gummi Mischung, oder die Verklebung von Schwamm und Obergummi, oder beides schon erhöhte Spannung besitzt. Zur besseren Vorstellung sagen wir, ein Belag reißt immer unter 100% Streß. Ist er im Auslieferungszustand bei niedrigen 20% Streß, kann man den Belag noch ordentlich bearbeiten, also tunen oder strecken, um an die 100% Grenze zu kommen. Befindet sich der Belag aber schon im Auslieferungszustand bei 80%, bringt ein weiteres bearbeiten keinen massiven Zuwachs in der Leistung mehr, erhöht aber beträchtlich das Risiko von reißen = Materialversagen, da eben keine Gummimischung mehr als 100% Streß aushalten kann.

[boeho]

Eine Frage, muss ich, wenn ich die Beläge neu aufkleben möchte den Latexkleber (in meinem Fall Revolution Nr.3) vom Beleag und Holz ablösen? Oder kann ich sogar alles drauflassen, die Beläge u. Holz sind jeweils mit einer Schicht geklebt und jetzt ca. 8 Wochen drauf.

[Börnie]

Bei meinen versiegelten Hölzern ist immer die Klebeschicht vom Holz mit runter gegangen.
Glaube nicht, dass es Fälle gibt wo eine brauchbare Schicht auf dem Holz verbleibt.

[Kyuss]

Zitat von boeho

Eine Frage, muss ich, wenn ich die Beläge neu aufkleben möchte den Latexkleber (in meinem Fall Revolution Nr.3) vom Beleag und Holz ablösen? Oder kann ich sogar alles drauflassen, die Beläge u. Holz sind jeweils mit einer Schicht geklebt und jetzt ca. 8 Wochen drauf.

Wisch einfach mit der Hand mal übers Holz, meistens ist nichts dran , oder ganz leicht wieder runterzukriegen.