Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Wohlfühlbacher]

Zitat von jimih1981

Im Übrigem dient Sprache zur Verständigung, ob alles zu 100% richtig geschrieben ist, ist ziemlich irrelevant

Zitat von jimih1981

Eine Behauptung aufstellen ist das etwas naiv ist ist aber kein Argument also entweder du widerlegst das Sicherheit ein Gut ist das vom Markt bedient werden kann oder nicht.

Aha. Alles klar...

[Glücksball]

Jimih, das ist doch wirklich nicht so schwer. Wer sollte denn dafür sorgen, dass diese "privaten Sicherheitsorganisationen" einen fairen Service für Bürger als Kunden anbieten, anstatt diese Bürger einfach nach Belieben auszubeuten (also Bürger als Opfer)?.

Insbesondere wenn man keinen übergreifenden Rechtsbegriff mehr hat, ist es doch fast absurd anzunehmen, dass die Inhaber lokaler Machtmonopole irgendwie anständig oder fair handeln sollten. Zudem haben diejenigen, die unfair/unterdrückerisch handeln, einen klaren Wettbewerbsvorteil. Sie können sicherlich mehr Ressourcen/Mensch herausholen, als irgendeine faire Organisation.

Konkurrenz gäbe es natürlich schon. Die Konkurrenz verschiedener Räuberbanden/Mafia-Clans, die alle in ihrem Einflussbereich maximal ausnutzen. Wer sollte das auch verhindern, ohne ein wesentlich größeres, übergreifendes Gewaltmonopol?

[jimih1981]

Was ist Recht? Ein Konsens einer bestimmten Gruppe bestimmte Regeln zu haben die das Zusammenleben regeln und das sie bestimmte Rechte haben. Menschen haben ein Interesse das sie nicht getötet, verletzt, ausgeraubt oder vergewaltigt werden. Ich kann das natürlich verschieden begründen und herleiten ich würde das mit dem Eigentum an sich selbst tun, als Grundaxiom als das Selbsteigentum. Sobald nicht alle Menschen einer bestimmten Gruppe die selben Regeln einhalten müssen ist es kein Recht mehr. Es darf eben nicht sein das die bestimmte Menschen morden und rauben dürfen.

Eine Lösung wäre eben das es Versicherungen, Schlichter und Sicherheitsfirmen gibt. D.h. jeder könnte sich eben seinen Anbieter aussuchen. Genauso wie man zwischen BMW, Audi oder VW wählen kann. Es wäre eben ein freiwilliger Vertrag wie man z. B. auch heute einen Bodyguard engagieren kann oder eine private Sicherheitsfirma nur man zahlt eben freiwillig dafür, weil man eben ein Interesse hat das es Recht und Sicherheit gibt.

Gibt u.a. von Gustav de Molinari Ausführungen bei Thema Sicherheit. D.h. der einfach Mensch muss es garnicht wissen wie Sicherheit funktioniert, genauso wie er nicht wissen muss wie ein Auto oder ein Smartphone funktionieren er muss es nur bedienen können.

Objektiv gesehn sollte man sich aber mal auch anschaun wie gut oder wie schlecht den Staaten das Bedürfnis nach Sicherheit der Bürger befriedigt. Wenn man die Kriege nimmt, die Wehrpflicht, die geringe Aufklärungsrate von Einbruchsdelikten, die Polizei kommt i.d.R. immer erst dann wenn es schon zu spät ist etc.

Nicht das ich jetzt behaupte es sei alles schlecht. Ich denke das es uns in Deutschland noch sehr gut geht. Ethisch gesehn, halte ich den aktuellen Zustand aber für keinen gute Grundlage für eine Gesellschaft.

[Abwehrtitan]

Zitat von jimih1981

... der einfach Mensch muss es garnicht wissen wie Sicherheit funktioniert, genauso wie er nicht wissen muss wie ein Auto oder ein Smartphone funktionieren er muss es nur bedienen können....

Ich kenne ausreichend einfache Menschen die keine Ahnung haben wie man ein Auto (sicher) fährt, bin grad 500 km gefahren, auf jedem Kilometer sah ich einfache Menschen, einige davon hätten mich durchaus auch abräumen können. Wäre auch sicherlich passiert wäre ich ein ebenso einfacher Mensch.

Und ein smartphone HABEN heißt nicht das es nicht ne gerüttelt Menge Mensch gibt die kaum über den Mechanismus SMS hinauskommt.

Nur zur Klarstellung, verstehst Du eigentlich was ich Dir sagen will ? Oder biste zu einfach ?

Bist als Wesen gewiss n lieber Junge, aber die Gesellschaft die Du Dir wünscht amigo, die erhofften sich schon viele, erreicht haben sie derartige Zustände wohl meist erst posthum, andere auch schon davor ... aber nur von den netten Pillen zu leben ist zumindest für mich auch nicht der Idealzustand.

Die menschliche Natur ist vielfältig und beschränkt sich nicht nur auf Wesen wie Dich, DAS unterdrückst Du in all Deinen Überlegungen permanent. Abschließend, ohne Dir weh tun zu wollen, Du scheinst mir etwas zu "schwach" im Rahmen der Gegebenheiten unserer gemeisamen Spielwiese zu sein. Darüber solltest Du eventuell mal nachdenken, denn das ist der Ansatzpunkt, und zwar der Einzige, für eine "Weiterentwicklung". Niemals kannst Du die Anderen ändern nur Dich selbst und dadurch vielleicht Alles. Ist eine einfache Sache ... wenn man es erstmal erkannt hat.

[jimih1981]

Ich denke sehr wohl das es besser ist.

Im übrigen richtig, man kann den Menschen nicht ändern, aber es gibt ein gewisse Anzahl von Psychopathen die ein Wettbewerbsvorteil beim politischen Wettbewerb haben, weil sie eben keine Empathie für andere haben und dementsprechend weil sie skrupelloser ihre Ziele verfolgen. Der normale Mensch wird deshalb sich selten bei einem Wettbewerb um Macht durchsetzen. Ich will eben nicht das dumm Menschen oder Psychopathen über mich herrschen genau deswegen bin ich der Meinung dass es eine schlechte Idee ist wenn man solchen Leuten ein Gewaltmonopol gibt. Falls mir jetzt wieder einer das umziehn empfielt, ich kann natürlich in ein anderes Mafiaterritorium umziehn das ändert aber nichts daran das die Existenz der Mafia falsch ist.

[Abwehrtitan]

Zitat von jimih1981

Ich will eben nicht das dumm Menschen oder Psychopathen über mich herrschen genau deswegen bin ich der Meinung dass es eine schlechte Idee ist wenn man solchen Leuten ein Gewaltmonopol gibt.

Man hat es diesen Menschen, die keineswegs alle dumm sind, nur um das mal festzuhalten, gar nicht gegeben Jimih. Sie haben es sich genommen. Und ich wüßte nicht wer es ihnen nehmen sollte. Das gilt für alle Stufen der "Macht", jeder sitzt letztlich in der Nische, die er auch erfolgreich besetzen kann, in der er überleben kann. DAS ist der einzige Sinn.

Du solltest mal nicht die Utopisten lesen sondern Darwin. Der wohl schlauste Beobachter der Menschheitsgeschichte. War er doch der Einzige der die gültigen Regeln der Natur rein aus Beobachtung erkannt hat. Viele hatten die Chance die gleichen Schlüsse zu ziehen, er hats getan. Lebe nach Deinen Fähigkeiten oder versuchs zumindest und Du wirst im Rahmen Deiner Natur erfolgreich sein.

In einer Sache bin ich mir sehr sicher, WIR werden diese Regeln niemals ändern können, da sind wir schlicht zu klein. Macht aber ja nix, wir brauchen diese Regeln ohne sie gäbs uns schon lange nicht mehr. Ein ebenso einfaches wie geniales Prinzip. Finde deine Nische und lebe, oder lass es und stirb.

[jimih1981]

Ich hab ein viel einfacheres Prinzip:

Ohne Knechte keine Herren oder auch Ohne Untertanen keine Herrscher. Jeder muss mal schlafen insofern ohne Leute die andere Leute unterstützen die andere beherrschen wollen gibt es keine erzwungene Herrschaft, gegen freiwillig gewählte Herrschaft spricht aus meiner Sicht nichts. Nur hat das dann ein explizit vertragliche Grundlage und keine fiktive wie den Gesellschaftsvertrag. Das wars auch zu dem Thema in diesem Thread von mir.

[Glücksball]

Leider wie erwartet, viel Geschwurbel, aber keine konkreten Gegenargumente zu dem von mir beschriebenen Szenario.

Kooperation bildet sich in Menschengruppen von ganz allein. Nur dass die Kooperation ohne einen staatlichen Rahmen ganz natürlich auf eine Unterdrückung hinaus läuft, dagegen hast Du nicht einen Punkt gebracht.


Aber da Du ausweichst und weitere Elfenbeinturm-Autoren zitierst, gehe ich davon aus, dass es hier bei Dir um tief verinnerlichte Glaubensgrundsätze geht. Da könnte ich auch gegen eine Wand anreden. Von daher ist es von mir aus hier genug.

[mithardemb]

Zitat von jimih1981

Siehe hier:

http://forum.tt-news.de/showthread.p...90#post2622190

Das Szenario erinnert einen doch stark an diverse Auswüchse von organisierter Kriminalität. Jeder hat seinen eigenen Sicherheitsdienst und kann sein eigenes Recht durchsetzen. Durch Bewaffnung der einzelnen Gruppen sorgen wir dann dafür, dass man das Recht auch möglichst effizient umsetzen kann.

Mehr Waffen = weniger Verbrechen ist eine Gleichung die sich bisher als nicht besonders zutreffend erwiesen hat.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich mir so den Anarchismus durchaus auch vorstelle. Nur leben möchte ich da dann doch lieber nicht.

Wenn man nur ein wenig nachdenkt, dann wird man auch sehr schnell zur Erkenntnis kommen, dass der Staat weitaus mehr tut, als das Gewaltmonopol durchzusetzen und Steuern für die Einwohner zu erheben. Wie sieht das wohl in einer anarchistischen Gesellschaft mit den Aufgaben aus, die die öffentliche Hand heute erledigt.

Wer kümmert sich um das Bildungswesen?
Wer errichtet und erhält öffentliche Strukturen?
Wer kümmert sich um soziale Aufgaben und woher nimmt er das Geld?
Wer sorgt für grundlegende einheitliche Standards in einem größeren Gebiet?

Interessanter Weise haben es doch gerade die Staaten mit dem höchsten Grad an kommunaler Organisierung zum größten Wohlstand gebracht. Manch einer mag sich da bevormundet und in seiner Freiheit beschnitten fühlen, aber wer möchte wirklich im Anarchismus leben?

[Peter Igel]

Zitat von mithardemb

...

aha!
Nach diesem (sehr gelungenen!) und "Deinem" vorletzten Beitrag kann man, in Verbindung mit nevadas Bestätigung, schon mal davon ausgehen, dass "Du" mindestens zwei bist.
Also, zwei Personen, nicht Jahre

Aber was ich sagen wollte an diesem kühlen Mai-Samstag:
Totgesagte leben länger!
Gelle, Kyuss und Konsorten?