Tomokazu Harimoto (JPN)

[K123]

Das mit den 9 Stunden pro Tag hat er schonmal 2015 im Interview erwähnt.

As of now, I spend nine hours every day for training.

Als ich ein kleiner Junge war, saß ich auf einem Stuhl und versuchte, Tischtennis zu spielen - nun trainiere ich neun Stunden am Tag.

http://tabletennista.com/2015/10/tom...endong-videos/
https://www.mytischtennis.de/public/...der-geschichte
http://www.old.ittf.com/press_releas...PR1.asp?id=166


Harimoto hat sich ein hartes Turnierprogramm auferlegt. Er hat für die World Tour Turniere in China, Japan und Australien gemeldet, in 3 Wettbewerben. Das sind alles Turniere von mitte Juni bis Anfang Juli. Nebenbei startet auch noch die T2 APAC Ende Juni.

[Noppenzar]

Zitat von Matousek

Was wird für seine Bildung unternommen? Stellst Du Dir auch solche Strukturen in Deutschland vor? Wenn nicht, dann halte Dich bitte mit Deiner, manchmal schon herabwürdigenden, Kritik etwas zurück. Wobei ich mir 9 Std am Tag nicht vorstellen kann.

Doch doch, 9 Stunden geht schon. Das ginge sogar, wenn, in der Theorie, eine Privatschule den Unterricht entsprechend anpassen würde.

Schwimmer fahren ein ähnliches Pensum.

Beispiel:

Morgens um 6 erste Einheit bis 9, dann Schule bis um 13 Uhr, bis 16 Uhr Training und dann nochmal von 18 bis 21. Danach Bettruhe.

Vielleicht sind die 9 Stunden auch übertrieben und es sind "echte" drei Einheiten à 2 Stunden oder zwei Einheiten plus Fitnesstraining/Physio etc..

Das wird auch nicht 12 Monate am Stück so laufen, da werden auch Regeberationsphasen mit dabei sein.

Bei einer perfekt von Montag bis Freitag durchstrukturierten Woche geht das schon. Ich habe Wettkampfbodybuilder gesehen, sie einen so extrem durchgetakteten Tag hatten, dass sie dreimal trainiert haben und zusätzlich noch einem normalen Beruf hatten. Die hatten natürlich für nichts anders mehr Zeit.

Judoka Bischof hatte früher auch 8 bis 9 Stunden während des Studiums täglich trainiert. Zumindest vor Olympia.

Aber wie gesagt: Niemand macht das 24/7 365 Tage im Jahr. Irgendwann muss der Körper sich auch regenerieren.

[Noppenzar]

Zitat von Odbytolog

Ich kann Turbo nur bestätigen.

Laut eigener Aussage hat Harimoto mit 2 Jahren angefangen Tischtennis zu spielen/trainieren, das Pensum dann langsam hochgefahren und die letzten Jahre zwischen 9 und 12 Stunden täglich trainiert!

Damit mag man zwar erfolgreich sein, aber ich wünsche keinem Kind diese "Ausbildung"!
Peter Igel hat die Tage geschrieben "ein Upgrade von Kay Stumper, nur vier Klassen besser"!
Vermutlich hat er aber auch fast vier Mal soviel investiert wie Kay Stumper. Und der ist in Deutschland und in Europa sicherlich bei denjenigen dabei, die am frühsten und am meisten trainiert haben.
Eltern aus nicht TT-Familien würden das auf keinen Fall zulassen, die die selbst TT spielen garantiert nicht in diesem Umfang!

Der Junge ist eine absolute Maschine, von seinen Eltern erschaffen um die Nummer 1 zu werden. Ich halte das für komplett krank, auch wenn er in den Interviews immer sehr reif und erwachsen rüberkommt.

Der Erfolg gibt ihm und seinen Eltern natürlich recht, das Modell ist in Deutschland aber so nicht (mehr) möglich und das ist auch gut so!

Die Asiatische Mentalität ist da halt etwas anders.

Und um der absolut Beste zu werden musst du positiv "krank" sein.

Gesund ist das alles sicher nicht, aber der Junge dürfte jetzt schon faktisch ausgesorgt haben, sofern er nicht sportinvalide wird.


Aber wie gesagt, jeder, der außergewöhnliche Leistungen vollbringt mus, im Verhältnis zum normalen Rahmen, einen an der Klatsche haben.

Was ist zum Beispiel mit den Investmentbankern, die teilweise 48 Stunden durcharbeiten und mit 40 entweder ausgesorgt haben oder in der Klapse auf Koks und Speedentzug sind?

Die machen es nicht anders als mancher Sportler, nur halt anderes Gewerbe...

[MaikS]

Harimoto spielt dann schnell, wenn der Gegner schnell spielt. Selber zB einen starken US Ball kann er (noch) nicht gut beschleunigen. Das ist das gleiche wie bei Hirano.
Der Plastikball, vor allem die neueren mit ihrem sehr hohen Absprung vom Tisch, bevorzugen so ein Spielsystem enorm. Die Bälle von Mizutani, die er von hinten spielt, springen eben auch etwas höher ab, und die nehemen dann sowohl Harimoto als auch Hirano direkt an der Platte, spätestens höchster Punkt.
Man schaue sich vor allem mal Harimotos Rückhand an, wenn er diesen "kicker/Schlagspin" spielt. Sehr offenes Schlägerblatt und ab nach vorne damit.

Wenn man dass unglaublich schnelle Geklicker beim Damen Finale gesehen hat, weiß man was die nächste Zeit dominieren wird.

[rabenbart]

Zitat von Odbytolog

Ich kann Turbo nur bestätigen.

Laut eigener Aussage hat Harimoto mit 2 Jahren angefangen Tischtennis zu spielen/trainieren, das Pensum dann langsam hochgefahren und die letzten Jahre zwischen 9 und 12 Stunden täglich trainiert!

Damit mag man zwar erfolgreich sein, aber ich wünsche keinem Kind diese "Ausbildung"!
Peter Igel hat die Tage geschrieben "ein Upgrade von Kay Stumper, nur vier Klassen besser"!
Vermutlich hat er aber auch fast vier Mal soviel investiert wie Kay Stumper. Und der ist in Deutschland und in Europa sicherlich bei denjenigen dabei, die am frühsten und am meisten trainiert haben.
Eltern aus nicht TT-Familien würden das auf keinen Fall zulassen, die die selbst TT spielen garantiert nicht in diesem Umfang!

Der Junge ist eine absolute Maschine, von seinen Eltern erschaffen um die Nummer 1 zu werden. Ich halte das für komplett krank, auch wenn er in den Interviews immer sehr reif und erwachsen rüberkommt.

Der Erfolg gibt ihm und seinen Eltern natürlich recht, das Modell ist in Deutschland aber so nicht (mehr) möglich und das ist auch gut so!

ABER:

Wenn er dafür eine erfolgreiche Profikarriere schafft, hat er später ein Leben, von dem sehr viele nur träumen können.
Er verdient mit seinem Sport Geld anstatt 40 oder mehr Stunden in einem Büro abzuhängen oder was auch immer.
Wenn er wirklich so gut wird, kann er nach seiner Karriere überlegen, ob und wozu er Lust hat zu arbeiten oder ob es mit 35 auf die Insel geht.

Ich wäre meinen Eltern dankbar für so ein Leben, wenn ich das Talent gehabt hätte.

[jimih1981]

Das ist eine kulturelle Sache. Ob man das einem Kind nicht wünscht oder nicht ist die Frage ist gibt sicherlich schlimmere Dinge als Sport. Und ja man kann wenn man gut ist mit Tischtennis durchaus gutes Geld verdienen.

[Turboblock]

Ich würde mir den mut die leidenschaft und die hingabe bei uns mitunter schon auch wünschen da ist nichts krank. sport ist gesund, selbst wenn es sehr hohe umfänge offenbart, das geht beim tt noch, da geht man nicht zu grunde. es ist kein rumlungern keine schiefe bahn.

Es ist doch grandios wenn jemand in dem alter schon bereit ist so hart zu arbeiten und wenn er dann belohnt wird seis ihm umso mehr vergönnt.

Bei uns hocken sie da noch vor der playstation. sicher wird das private dann leiden müssen, aber wenn es sich auszahlt hätte es sich gelohnt und wenn nicht ließe sich immernoch rechzeitig einlenken.

wenn nicht haben sie immernoch viel gutes für sich getan, für körper geist und seele und verdienen sich was in den höchsten amateuerklassen hinzu, oder gar 2./3.liga.

es könnte auch sein, dass man dann beim beruf ne schublade tiefer stapeln müsste, es hat alles vor und nachteile, aber für große talente seh ich die vorteile auf der größeren waagschale.

wer natürlich im fortgeschrittenen jugendbereich obergrenze regionalligalevel offenbart, muss natürlich wieder (relativ rasch) eine kehrtwende machen das ist klar, denn in dem bereich wird man von tischtennis nicht überleben können in deutschland, zumindest nicht allein als spieler.


ganz allgemein funzt das mit dem dualen system bei uns nicht da bedarf es anderer, weichgekochterer strukturen. in asien gibts spezielle tischtenniscamps und internate und sie fangen auch schon viel früher als wir. schon allein den zeitnachteil können wir auch gar nicht aufwiegen.

Selbst wenn harimoto nur zur baumschule taugen sollte mit der karriere hat der schon im teenageralter ausgesorgt, das kann wohl sonst (so gut wie) niemand von sich behaupten. da kann man nur den hut vor ziehen.

Klar ists ein ausnahemtalent und gelingt nur den wenigsten aber ev sollte man auch mal über unsere verkrusteten strukturen nachdenken...

[MatthiasG]

Ich stoße nur zu gerne wieder die Diskussion über Talent an

Kennt jemand einen Spieler, der mit 2-4 Jahren anfing TT zu spielen, daheim einen ausgebildeten Trainer hatte, total motiviert war, extrem viel trainierte bis ca. 16 und es nicht bis in die 1. Liga schaffte?

[MaikS]

Die Frage ist ja eher: Wo ist der Unterschied zwischen dem, der es mit 16 in die erste Liga geschafft hat und einem der mit 13 im 1/4 Finale der WM steht. Noch bessere äußere Bedinungen? Besseres System? Noch "heißer" auf den Sieg?

Generell bin ich aber vollkommen bei dir mit der Talentfrage.

[Armendariz]

Zitat von MatthiasG

Ich stoße nur zu gerne wieder die Diskussion über Talent an

Kennt jemand einen Spieler, der mit 2-4 Jahren anfing TT zu spielen, daheim einen ausgebildeten Trainer hatte, total motiviert war, extrem viel trainierte bis ca. 16 und es nicht bis in die 1. Liga schaffte?

Schätze, das dürften allein in China systembedingt hunderte Spieler sein.

Interessant wäre auch zu wissen, wie viele Eltern das mit ihren Kindern probiert haben, um dann mit 10-12 festzustellen, dass es nichts wird.
Hatte mal so nen Vater mit Tochter im Training. Die offensichtlich talentlos, aber mit annähernd Lehrbuchtechnik bei Grundschlägen in regelmäßigen Übungen.