Petrissa Solja (GER)

[Rudi Endres]

Zitat von ex-perte

Sie hat gegen eine Spielerin verloren, die im hinteren Paarkreuz stark negativ spielt. Scheint mir keine Glanzleistung gewesen zu sein.

Wie hat ihr Vater reagiert? Sind Tränen gefloßen?

Nein, beide haben gelassen reagiert. Die Gegnerin reagierte halt gegen schnelle, flache Bälle recht stark, wenngleich sie gegen halbhohe - oder "tote" Bälle sehr schwach spielte. Das erklärt die schlechte Bilanz.
Was sollte Petrissa machen. Sie konnte nicht plötzlich ihr Spielsystem ändern. Womöglich ist die Gegnerin auch über sich hinaus gewachsen. Mir fehlen die Vergleiche.

[Rudi Endres]

Zitat von Obachecka

@ Rudi:

Wie beurteilst du eigentlich die Entwicklung von P. Solja in dem letzten Jahr?
Hier wird tendenziell oftmals ein Ton angelegt, der von einer Stagnation in der Entwicklung ausgehen lässt...

Nein, ihre Beinarbeit hat sich verbessert. Das deutete sich schon beim Sieg über Silbereisen an. Wenngleich noch viel möglich ist.
Man darf nicht vergessen, dass jede noch so kleine Änderung zunächst Rückschritte mit sich bringen kann. Die anfängliche Unsicherheit und ungewohnte Returns der Gegner machen sich bemerkbar.

[Helianthos]

Der DTTB und Petrissa Solja haben sich wieder angenähert. Sie wurde in den B-Kader nominiert

[Bademeister]

Im Interview mit mytischtennis.de: Link
Ich finde gut, dass Petrissa nicht so "weichgespült" antwortet. Einige prägnanten Sätze habe ich fett markiert:

Für Petrissa Solja brechen neue Zeiten an - und zwar auf allen Kanälen. Im Interview mit myTischtennis.de klärt die 18-Jährige kurz vor ihrer letzten Jugend-EM die Umstände, unter denen sie sich vom TTSV Saarlouis-Fraulautern getrennt hat. Sie nimmt Stellung, ob sie wie ihre Schwester die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen würde, und äußert sich zu den Streitereien mit dem DTTB und zum Trainerwechsel Jörg Bitzigeio - Jie Schöpp.

myTischtennis: Es hat ja einigen Tumult um Ihren Weggang vom TTSV Saarlouis-Fraulautern gegeben. Sie sagten, Sie haben sich nach Linz gewandt, weil sich Fraulautern verstärkt hat. Der Verein sagte, man habe sich bloß verstärkt, weil Sie wechseln wollten. Wie herum war es denn nun?

Petrissa Solja: Mein Manager hat gewusst, dass ich bis zu meinem 18. Geburtstag wissen werde, ob ich weggehe oder nicht. Und dann lese ich zwei Wochen vorher im Internet, dass Fraulautern zwei neue Spieler verpflichtet hat. Dann wären wir zu siebt gewesen. Da ich dort also keinen Platz mehr für mich gesehen habe, nahm ich ein anderes Angebot an.

myTischtennis: Der Saarbrücker Zeitung hatte TTSV-Manager Heinz Falk damals aber gesagt, dass Sie weiterhin Stammspielerin hätten sein können…

Petrissa Solja: Das weiß ich nicht. Mir hat er nicht einmal Bescheid gesagt, dass andere Spielerinnen verpflichtet worden sind - noch dazu Leute, die besser sind als ich, so dass ich nicht sicher sein konnte, dass ich zum Einsatz komme. Und ich wollte auch gerne jedes Spiel spielen und mich nicht nur mit jemandem abwechseln. Also habe ich Froschberg Linz zugesagt, bevor ich ohne Verein dastehe.

myTischtennis: Sie hätten ja aber sicher auch in Deutschland unterkommen können. Was hat Sie gerade nach Österreich gezogen?

Petrissa Solja: In Düsseldorf zu trainieren war keine Option für mich. Und meine Schwester trainiert ja schon länger in Linz und erzählt nur Positives, so dass ich mich entschlossen habe, auch dorthin zu gehen.

myTischtennis: Wie schwer ist Ihnen der Wechsel denn gefallen? Sie spielen schließlich seit Ihrem 14. Lebensjahr in Fraulautern.

Petrissa Solja: Natürlich ist mir das schwer gefallen, aber ich habe mich auch auf etwas Neues gefreut. Ich war fünf Jahre dort und zum Schluss ist nicht mehr alles so glatt gelaufen. Deshalb bin ich irgendwie auch froh, dass ich weg bin. In Linz sind alle sehr nett und ich werde die anderen Spielerinnen auch beim Training sehen - nicht wie in Fraulautern, wo viele nur zu den Spielen angereist sind und dann wieder weg waren.

myTischtennis: Aber der Wechsel nach Linz ist nicht die einzige neue Etappe in Ihrem Leben. Sie haben gerade Ihr Fachabitur bestanden. Wie soll es denn jetzt beruflich und sportlich weitergehen?

Petrissa Solja: Ja, ich habe gerade mein kaufmännisches Fachabitur mit 1,9 abgeschlossen. In dem Zeitraum habe ich international gar nicht gespielt, weil ich keine Zeit dafür hatte. Im nächsten halben Jahr möchte ich in Linz einfach mal schauen, eine neue Sprache lernen und mich dann wahrscheinlich an der Uni einschreiben. Der Sport wird für mich an erster Stelle stehen, ich werde professionell trainieren. Denn das Studium kann ich auch noch in die Länge ziehen. So werden meine sportlichen Leistungen nicht beeinträchtigt.

myTischtennis: Wenn Sie dann schon einmal in Linz wohnen, spielen und studieren, ist es denn dann auch eine Option, wie Ihre Schwester die österreichische Staatsbürgerschaft zu beantragen?

Petrissa Solja: In der Frage halte ich mich noch zurück. Die Jugend-EM werde ich auf jeden Fall für Deutschland spielen. Es hat viele Gespräche mit dem DTTB gegeben und ich bin positiv überrascht, dass sich schon Einiges geändert hat.

myTischtennis: Sind Sie denn nach wie vor froh über Ihre Entscheidungen, wie zum Beispiel, sich auf Ihr Fachabi außerhalb von Düsseldorf zu konzentrieren, obwohl Sie sich ja dadurch auch Ärger mit dem DTTB eingehandelt haben?

Petrissa Solja: Ja, ich bin froh, dass ich das durchgezogen habe. Das letzte Jahr war zwar richtig hart und die letzten Prüfungen Horror, aber ich bin froh, dass ich das Fachabi jetzt habe. Vor allem, wenn ich andere Spieler sehe, die nach der zehnten Klasse aufgehört haben und Jahre später versuchen, ihr Abi nachzuholen.

myTischtennis: Spüren Sie denn immer noch Nachwehen von den Streitereien damals?

Petrissa Solja: Ich persönlich habe nicht mehr so viel Vertrauen zum DTTB. Ich kann nicht einfach vergessen, was da alles passiert ist - schon mit meiner Schwester, aber auch mit mir, als es hieß, es gebe Konsequenzen, wenn ich vom Internat im DTTZ gehe. Damals war ich 14 Jahre alt!

myTischtennis: Seitdem hat sich dort ja auch personell etwas getan. Wie stehen Sie denn zum Trainerwechsel Bitzigeio - Schöpp?

Petrissa Solja: Es ist super, dass er weg ist. Da habe ich mich richtig gefreut. Vor allem auch, dass Jie Schöpp seinen Job übernommen hat. Denn Jie hat mich früher schon mal gecoacht, mit ihr bin ich super ausgekommen. Da weiß man, dass der Trainer Ahnung hat, weil sie selbst auch früher sehr erfolgreich war.

myTischtennis: Noch sind Sie im nationalen B-Kader. Wie schätzen Sie denn Ihre Chancen ein, in Rio de Janeiro im A-Team zu stehen?

Petrissa Solja: Rio ist mein nächstes großes Ziel. Da eifere ich meiner Schwester nach, die dieses Mal Olympia gepackt hat. Ich werde es zwei, drei Jahre als Profi probieren und dann möchte ich schon gerne unter den Topleuten sein. Wenn man sieht, auf welchem Stand ich bin, obwohl ich zuletzt sehr wenig trainiert habe, bin ich da zuversichtlich.

myTischtennis: Das klingt selbstbewusst. Wie ist denn Ihre Zielvorgabe für die anstehende Jugend-EM in Schwechat?

Petrissa Solja: Einzel-Gold fehlt mir noch, daran bin ich letztes Jahr knapp gescheitert. Insgesamt möchte ich aber vier Goldmedaillen in Schwechat holen, das habe ich mir vorgenommen. Es wäre aber auch kein Beinbruch, wenn es zum Schluss nicht klappt, denn es sind viele gute Spieler da.

myTischtennis: Ist Ihr Ehrgeiz bei Ihrer letzten Jugend-EM denn jetzt noch größer?

Petrissa Solja: Ich will schon die Titel holen, mache mir aber keinen großen Druck. Ich will meine letzten Euros im Jugendbereich auch etwas genießen, locker und mit Freude reingehen, auch wenn man das wahrscheinlich dann doch nicht so einfach kann.

[markustt]

Jörg Bitzigeio zu "unterstellen" er habe keine Ahnung ist schon "fett" und m.E. völliger Quatsch.

[ashigaru]

Jetzt schon wieder jedes Wort auf die sprichwörtliche Goldwaage zu legen ebenso ...

[TSC]

"Kommunikationsschwierigkeiten" aller Orten...

[Tackiness]

Es sieht jetzt aber doch ganz danach aus, dass sie (speziell nach dem Trainerwechsel) für sich eine Zukunft im deutschen A-Kader sieht und auch im Erwachsenenbereich für Deutschland starten will. Zwar hat sie noch knapp 3 Jahre, um sich notfalls für Österreich registrieren zu lassen, aber das würde dann doch immerhin schon 7 Jahre Sperre für WM/Weltcup mit sich ziehen, und auch mit Rio 2016 dürfte es eng werden (normalerweise 3 Jahre Sperrfrist). Der DTTB hat ihr wohl signalisiert, dass es in Zukunft egal ist, wo und mit wem sie trainiert, sofern die Leistung stimmt? Das nächste Jahr wird jedenfalls interessant werden, vor allem in Hinblick auf die Nominierungen für die EM und die WM.

[charlies]

Zitat von markustt

Jörg Bitzigeio zu "unterstellen" er habe keine Ahnung ist schon "fett" und m.E. völliger Quatsch.

Ich habe dies aus dem Artikel nicht herauslesen können.
Allenfalls - das es eher persönliche Differenzen waren.

[Danielson]

Dass eine so erfahrene und mündige Spielerin beurteilen kann, wer ein guter Trainer ist...Den Zickenstadl kann kein vernünftiger, aufgeklärter Mensch coachen wollen.